Anlässlich der bevorstehenden Blu-ray Collector's Edition von James Camerons SciFi-Epos "Avatar - Aufbruch nach Pandora" haben der Regisseur des Films Jim Cameron und Produzent Jon Landau nicht nur über die Collector's Edition gesprochen, die jede Menge Zusatzmaterial beinhaltet, sondern auch über zukünftige Projekte wie Avatar 2. Nachfolgend finden Sie die Fragen und Antworten des Q&A. Cameron: Es gibt noch vieles zu schreiben, zu kreieren und wir müssen noch einiges an technischer Arbeit leisten. Ich kann Ihnen bisher folgendes sagen: Unser Plan ist es, Avatar 2 und 3 als eine große Produktion zu filmen, wobei die Veröffentlichung ein Jahr auseinanderliegt. Um das zu bewerkstelligen, müssen wir unsere technischen Prozesse verfeinern, jenseits von dem was wir beim Fertigstellen von Avatar 1 erreicht haben. Wir müssen bis zum Ende des dritten Films, in fünf bis sechs Jahren, zukunftssicher arbeiten. Wir nehmen uns jetzt die Zeit dafür. Teilweise durch diese Prozesse zu gehen... auch wenn wir diesen Prozess finden, es gab einige Dinge, die wir nicht machen konnten. Wir mussten abrupt aufhören, um uns zu verbessern. Zurzeit befinden wir uns in dieser Entwicklung. Cameron: Absolut! Landau: Ich vergesse immer, dass er [Cameron] im Raum ist, aber Jim hat zwei Sequels in der Vergangenheit gedreht und beide Male wurden die Filme dem ersten Teil mehr als gerecht und ich denke das ist unser Ziel. Cameron: Bloss keinen Druck! Cameron: Das mache ich nicht. Das wurde von anderen in die Wege geleitet. Wissen Sie, Freunde von mir, die das machen wollten und ich sagte: "Ja, geht mit Gott, meine Lieben. Muss ich irgendetwas beweisen?" "Absolut nicht." Dann sagte ich: "Gut". Cameron: Es gab eine Vielzahl von Drehbüchern zu Sequels. Aber nein. Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Ich habe damit nichts zu tun. Wenn es toll ist, ihr habt's hier gehört, ich habe damit nichts zu tun. Wenn es Müll ist, ich hatte damit nichts zu tun. Cameron: Ich denke wir hätten alle bereits einen Herzanfall erlitten, wenn der Film nach unseren Standards nicht funktioniert hätte. Und absichtlich habe ich damit gewartet, den Film von Anfang bis zum Ende in 3D zu sehen. Ich habe jeden Teil in 3D gesehen und habe den Film von Anfang bis Ende gesehen. Aber ich hatte nicht diese vereinte Erfahrung. Also habe ich beschlossen den Film mit Freunden und mit den Schauspielern zu sehen. Sigourney saß auf einer Seite. Zoe und Sam auf der anderen. Und Steven Spielberg und Arnold Schwarzenegger saßen hinter mir. Also sollte es verdammt nochmal gut werden. (lacht) Nur die Stimmung von Zoe und Sam zu spüren und zu wissen, dass sie den Film mögen... zu diesem Zeitpunkt habe ich mich entspannt zurückgelehnt, da ich wusste, solange die Zuschauer den Film genießen, sind wir auf der sicheren Seite. Und es hat mich auch nicht gestört, 2 Stunden und 42 Minuten in 3D zu schauen. Landau: Das war zwei Wochen vor dem Release. Cameron: Daher war keine Zeit mehr, irgendetwas zu ändern. Also waren wir fertig. Cameron: Nein, ich meine es gibt nur noch eine letzte Runde, die gespielt werden muss, irgendwann in der Zukunft. Vielleicht in 1 - 2 Jahren werden wir den Film in 3D veröffentlichten. Und unsere komplette Arbeit, die ganzen Bonusszenen wurden in 3D gedreht. Wir haben alles hineingepackt, das wert war, hineingepackt zu werden. Cameron: Wer sind Sie? Mein Agent? (lacht) Das Schreiben der Romane ist ein großes Projekt. Ich möchte keine herkömmliche Romanumsetzung. Das hasse ich. Wo man im Grunde nur das Drehbuch nimmt und in Prosaform packt. Was ich wirklich machen möchte ist: "Ok, wenn dieser Film auf einem Buch basiert, wie wäre das Buch dann?" Was ist mit den 30 Jahren bevor Jake nach Pandora gekommen ist, die Entdeckung des Planeten, die Ankunft von Grace? Ich möchte eine Art Bibel oder Fundament kreieren, von dem andere Autoren Romane schreiben können, die in demselben Avatar-Universum existieren und vielleicht Graphic Novel oder Comic Bücher sind, die das als Grundgerüst verwenden können. Cameron: Ich habe noch keine Entscheidungen diesbezüglich getroffen. Vermutlich nicht. Hier ist eine Entscheidung: Ich werde an keinem weiteren Film zwischen Avatar 2 und 3 arbeiten. Es muss nur noch entschieden werden, ob ich vor Avatar 2 an einem weiteren Film arbeite. Wir schätzen gerade noch ab, wie lange die technische Arbeit andauern wird. Es ist noch nicht entschieden. Cameron: Ich denke es wird dahin gehen, wo wir es haben wollen. Wir werden die Entwicklung antreiben, denn je besser die Erfahrung in Echtzeit, desto besser das finale Bild. Es wird eine bessere Beleuchtung geben, interaktive Sachen wie Shadowing, Special Effects wie Feuer und Rauch. Sodass unser Echtzeit-Interface so aussieht wie das finale Produkt. Cameron: Es ist mir egal, ob es Filmmaterial gibt, ich geh einfach (lacht). Es geht nicht alles ums Filmemachen (lacht). Zu dem tiefsten Punkt der Erde zu tauchen, da geht es nicht darum einen Film zu machen. Es geht um die Technik, um soetwas zu bewerkstelligen. Ich habe ein tolles Team aus Ingenieuren, das gerade in Sydney an solch einem Vehikel arbeitet. Cameron: Im Laufe des nächsten Jahres. Landau: Um den Schauspielern zu zeigen, wie es ist im Dschungel zugeht, sind wir nach Hawaii geflogen. Und wir haben tatsächlich Szenen im Voraus geprobt, bevor die Schauspieler das Performance Capture Studio gesehen haben. Das ist ein Teil der Dokumentation [die in der Collector's Edition zu finden ist]. Sie gingen durch den Regenwald und haben mit eigenen Augen erlebt, wie es ist durch den Dschungel zu gehen. Sie haben Szenen geprobt und Jim hat Fotos geschossen und Sam hat eine aberwitzige Geschichte erzählt. An unserem dritten Tag im Regenwald... stand Jim rechts mit einer Kamera und hat Sam gefilmt. Cameron: Sam stand in seiner Unterwäsche im Dschungel, perlweiss, und ich stehe da mit meinem Camcorder und ein Kerl fragt auf einmal, was wir da machen und Sam: "Siehst du den Typen da drüben? Das ist der Regisseur von Titanic". Und der Typ schaut mich an und schaut Sam in seiner Unterwäsche an: "Der ist aber tief gesunken". (lacht) Cameron: Wer sagt sie sei gestorben? Cameron: Niemand stirbt in einem Science Fiction Film (lacht). Ob Grace lebt oder stirbt, hängt vermutlich mehr von Sigourneys Agent ab, als an irgendetwas anderem (lacht). Cameron: Das liegt ganz am Betrachter. Was sie wollen und wonach sie schmachten. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass die Kinofassung existiert. Sie sollte niemals von Alternativen ersetzt werden. Wenn man es so sehen möchte, wie im Kino, wenn man die 9 Minuten längere Fassung sehen möchte, wenn man keine Zeit für 16 weitere Minuten hat... Ich denke die Leute, die eine längere Version des Films wollen, werden direkt zu der 16 Minuten längeren Fassung springen. (mw)

• Q&A mit James Cameron und Jon Landau