The Cabin in the Woods Blu-ray
Review
Selten schafft es ein Film sich von den Erwartungen so weit zu
entfernen, aber gerade deswegen ausgezeichnet zu unterhalten.
The Cabin in the Woods gehört zweifelsohne zu
dieser Sorte. Die Horror Parodie bricht mit einigen Traditionen und
nimmt dabei nahezu sämtliche stereotype Gepflogenheiten aufs Korn.
Mit Erfolg, denn schließlich konnte der Film weltweit an den
Kinokassen beinahe 67 Millionen US-Dollar einspielen.
Story
Fünf Freunde wollen ein gemütliches Wochenende in einer abgelegenen
Waldhütte eines Freundes verbringen. Dort angekommen kündigen
bereits erste Indizien an, dass die Örtlichkeit etwas
Geheimnisvolles birgt. Als sich plötzlich eine versteckte
Kellertreppe im Boden öffnet, nimmt das Unheil seinen Lauf, denn
mit Betreten des mystischen Gewölbes ruft die Truppe eine Horde von
Redneck Zombies auf den Plan, die fortan Jagd auf sie machen. Doch
damit nicht genug, wird das ganze Geschehen in weiter Ferne von
einigen Wissenschaftlern mit einem grausigen Plan beobachtet, nicht
wissend, was noch alles folgen soll.
Dabei hatte das Filmstudio MGM Anfangs so seine Probleme mit dem
Film. Eigentlich wurde
The Cabin in the Woods
bereits 2009 gedreht, gelangte allerdings erst 2011 in die Kinos,
da man sich mit der Vermarktung der Geschichte sehr schwer tat.
Obendrein kam die Studiopleite dazu. Erfreulicherweise kam diese
Horror Satire letztendlich dennoch in die Kinos, ansonsten wäre dem
Genre eine skurrile, schwarz humorige Filmperle vorenthalten
worden, die sowohl den traditionellen Splatterfan, als auch den
Grübler anspricht.
Der Horrorfilm wird gnadenlos durch den Kakao gezogen, ohne dabei
lächerlich oder gar aufgesetzt zu wirken. Vielmehr bietet der
Filmemacher eine Dekonstruktion der zahlreichen Untergenres und
zugleich eine positive wie auch negative Kritik am Horrorfilm als
Ganzes. Dabei entwickelt sich die Geschichte wie schon tausendfach
gesehen. Was aber Goddard daraus macht ist schier unmöglich
wiederzugeben, ohne dabei zu viel von der tatsächlichen Handlung zu
verraten. Ein einziges Manko gibt es hingegen doch, denn Spannung
will aufgrund der offensichtlichen Vorhersehbarkeit nicht so recht
aufkommen, was aber nicht sonderlich stört, da sämtliche anderen
positiven Aspekte darüber hinwegtrösten.
Klischees wie die stereotypen Figuren
[FONT='Arial','sans-serif'](
der
Streber, das Mauerblümchen, der Drogenjunkie, der Sportler und die
naive aber hübsche Blondine)[/font] werden ausgeschlachtet
und auch an Ironie (
„Ich werde wohl nie einen Wassermann
sehen!“) wie auch an Hektolitern Blut mangelt es zu keinem
Zeitpunkt. Darüber hinaus wurde das Budget von 30 Millionen Dollar
gut angelegt. Es wurde viel Wert auf authentische CGI Effekte und
Special Effects gelegt, die wirklich jeden Cent wert waren und
keineswegs enttäuschen. Die nahezu überwiegend unbekannten
Schauspieler sind an und für sich austauschbar, wie in jedem
üblichen Horrorfilm auch, wobei Kristen Connolly schon etwas mehr
aus ihrer Figur der Dana herausholt. Jesse Williams, Fran Kranz,
Anna Hutchison und Chris Hemsworth (
Thor) spielen unauffällig,
jedoch ohne Totalausfall. Dessen ungeachtet zeigen sich Richard
Jenkins (
Let me
in) und Bradley Whitford (
The West
Wing) grandios in den Nebenrollen.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Obgleich die Handlung zum Großteil in der Dunkelheit spielt, gibt
es kaum Beanstandungen beim Bild. Vor allem die Schärfe leistet
sich so gut wie keine Patzer, auch wenn hier und da einige weichere
Abschnitte zu sehen sind. Vor allem bei helleren Szenerien und
Nahaufnahmen werden sämtliche Feinheiten sehr gut wiedergegeben, so
dass sich ein hervorragender Detailgrad bemerkbar macht. Auch die
kräftigen Farben legen qualitativ noch einmal eine Schippe drauf.
Die natürlichen Gesichtsfarben sind trotz stellenweise monochromer
Kolloration stimmig, die Sättigung nahezu optimal und der Kontrast
ausgezeichnet eingestellt. Das verspricht einen kräftigen
Schwarzwert, der dank toller Durchzeichnungen nur wenige Details im
Dunkel untergehen lässt. Kompressionsspuren sind zu keinem Zeitpunk
ein erwähnenswertes Thema. Aufgrund einiger Abzüge in der B-Note
zwar an der Referenzmarke vorbei geschrappt, aber immerhin dennoch
erstklassige Qualität.
Tonqualität
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Auch wenn der Ton für den deutschsprachigen Raum lediglich in der
Kanalaufteilung 5.1 statt 7.1 vorliegt, kann sich das Resultat
durchaus hören lassen. Vor allem die tollen und zahlreichen
Surroundeffekte verfrachten den Zuschauer dank hervorragender
Direktionalität inmitten des Geschehens und sorgen somit für eine
authentische räumliche Atmosphäre. Die Abmischung ist sehr klar und
dynamisch ausgefallen, bei der leise Hintergrundgeräusche deutlich
wiedergegeben werden. Im Tieftonbereich machen sich häufig äußerst
kräftige und prägnante Bässe bemerkbar, die auch bei sehr lautem
und heftigem Einsatz nicht zum Übersteuern neigen. Dabei bleiben
die Dialoge jederzeit klar verständlich. Zwar mangelt es zur
Höchstnote noch etwas an Brillanz und ein wenig mehr
Surroundeffekte wären auch schön gewesen. Aber auch davon abgesehen
ist der Gesamteindruck dieser Blu-ray durchaus positiv.
Ausstattung
-
Audiokommentar mit den Drehbuchautoren Drew und Joss
-
Bonus View Mode (PiP)
-
Making The Cabin in the Woods (HD; 28:33 min.)
-
Make up & Animatronic (HD; 12:10 min.)
-
Visual Effects (HD; 12:07 min.)
-
The Secret Secret Stash of: Marty (Fran Kranz) & Joss
(Drehbuch) (HD; 13:07 min.)
-
Wonder-Con Q&A with Joss (Drehbuch) & Drew (Regie) (HD;
27:30 min.)
-
Kinotrailer (HD; 2:27 min.)
Sämtliche Extras liegen in HD
vor. Neben einem
Audiokommentar als auch einer Bild in Bild Funktion, die während
dem Film zahlreiche Informationen zur Produktion liefern, gibt es
noch eine Vielzahl an Special Features, die kaum Fragen offen
lassen und zu den unterschiedlichsten Bereichen Auskunft geben. Ein
Wendecover ist laut den Angaben vorhanden.
Fazit
Der Blu-ray wurde ein hervorragender Transfer spendiert, der dem HD
Medium voll gerecht wird. Sowohl Bild als auch Ton leisten sich
kaum nennenswerte Schnitzer. Dank toller Bildschärfe und
zahlreicher Surroundeffekte sowie kräftigen Bässen sollte die
Technik nahezu jeden Zuschauer zufrieden stellen. Dazu noch eine
Menge Bonusmaterial und der Käufer ist glücklich. Was wie ein
plumper Aufguss von Tanz der Teufel beginnt, entpuppt sich schnell
zu einer grandios umgesetzten Horrorsatire, die zugleich schockt,
als auch für strapazierte Bauchmuskeln sorgt. Drew Goddard hat mit
seinem Regiedebut
The Cabin in the Woods einen
starken Einstand abgeliefert, der beim Publikum bislang fast nur
positive Kritik ernten konnte. Schwarzer Humor, Zynismus und Ironie
stehen an erster Stelle und sorgen durchweg für erstklassige
Unterhaltung. (sah)
Story: 9/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 8/10
Gesamt: 9/10
Kaufempfehlung: 9/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1 / Back: Magnat