Hier noch ein Kommentar aus einem anderen Forum, der es meiner
Meinung nach sehr genau trifft:
Eigentlich hat der Film nur drei Modi:
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triefende Sentimentalität: schon die Einführung
des Vaters ist so Klischeehaft. Er ist leicht rebellisch,
aufopfernd, cool, mörderschlau und gleichzeitg Starpilot und seine
(ebenso wunderbaren aber auf ihre Weise ganz eigenen) Kinder können
nichts anstellen, was ihn aus der Fassung bringt. Das Familienmotiv
schwebt über den ganzen Film wie Zuckerwatte. Vor allem in der
zweiten Hälfte werden theatralisch ganze Sturzbäche geflennt.
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gravitätische und durchaus beeindruckende
Weltall-/Planetenszenen: und wenn der Zuschauer nicht
willig ist, gibt's noch 'ne Kelle Hans Zimmer obendrauf.
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die Erklärbärnummer: unfassbar wieviel in dem
Film gelabert und vor allem erklärt wird.
Interstellar hat für mich überhaupt nicht
funktioniert, der Film hat mich nicht berührt und sich gezogen wie
Kaugummi. Ja, es gibt Haufenweise Ideen und Ideale, die der Film
mit unglaublichem Sendungsbewusstsein transportieren will. Und --
ebenfalls ja -- diese Ideen sind sehr interessant und es sind
Ideale, die man hochhalten kann, aber die Form, wie sie präsentiert
werden, empfinde ich als künstlich, verkitscht und verkopft. Das
erinnerte mich zum Teil sehr an eine Science-Fiction-Version von
Tree of Life von Terrence Malick.
Den Score fand ich zu Anfang gar nicht übel, aber irgendwann hat
Hans Zimmer alles in Grund und Boden gedröhnt.
Der Film ist bei imdb mit 9.0 auf Platz 11 und hat gute Kritiken
bekommen, er muss also einen Nerv getroffen haben.
Freiwillig würde ich mir
Interstellar
nicht mehr antun:
5/10
Noch ein paar Nachgedanken.
Das ganze Handlungskontrukt mit Wurmloch, Gravitationsanomalien,
5-dimensionalem Raum etc. finde ich viel zu komplex und
überfrachtet.
Ich will auch keine Denksportaufgabe als Film sehen, die
seitenlange Fußnoten bräuchte, damit man sie wirklich verstehen
könnte.
Die dramatischen und menschlichen Elemente haben mich überhaupt
nicht angesprochen, da kam für mich nichts Authentisches
rüber.
Ich finde das Interstellar unter seinem Anspruch und seinen
Ambitionen zusammenbricht. Das ist ein richtig bemühter
Streberfilm, der neben einer intellektuell angehauchten Story auch
noch recht plump amerikanische Ideale hochhält.
Während man mit den astronomischen und physikalischen Aspekten
Bücher füllen könnte, bewegt sich der emotionale Kern von
Interstellar auf dem Niveau einer Folge
Unsere kleine Farm.