Zitat:
Zitat von Brathering
Das sehe ich anders und zwar deshalb:
Das sind sie nur dann, wenn sie auf belegbaren Fakten beruhen und
nicht auf einer subjektiven Einschätzung. Und auf einer
verbindlichen Gewichtung der Faktenlage. ISt das nicht der Fall,
ist die Bedeutung beider Aussagen gleich. Zumindest unverwechselbar
ähnlich.
Und selbst wenn? So what?!
Das kannst Du ja auch gerne so handhaben. Aber es gibt eben keine
verbindliche Gewichtung bei der Bewertung. Letztlich unterliegt sie
nämlich immer einem Abgleich von Erwartung und Erleben.
Immer.
Ein Film ist, sofern wir nicht über eine Dokumentation reden, ein
Kunstprodukt. Natürlich gibt es Faktoren wie Du sie aufzählst, an
denen man so etwas wie Qualität bemessen könnte, wenn man wollte.
Aber ist nun mal so, dass das so nicht funktioniert. Ein Dogma
95-Film ist nicht automatisch schlecht, weil er sich nicht um
Konventionen kümmert, Kunst ist nicht automatisch schlecht, weil
sie einfach ist.
Ein Picasso wird nicht geschätzt, weil er so einen tollen
Pinselstrich führte. Und so weiter und so fort.
Da gebe ich Dir völlig recht! Ich benötige Informationen über die
Intension und das was der Künstler damit ausdrücken wollte und es
spielt zugegebenermaßen subjektiv mit rein ob ich als
Interpretierer dieser Kunst darin eine Ausdrucksfläche finde.
Da mag das gleiche Bild, einmal von Pricasso und einmal von einem
Kleinkind gemalt völlig unterschiedliche Beurteilungen bekommen.
Aber auf sachlich/objektiven Fakten beruhend.
Ich gebe aber zu, dass Kunst zu bewerten immer ein Tanz auf der
Klinge ist.
Zitat:
DAS wiederum finde ich ziemlich unglücklich
formuliert, Du stellst hier nämlich eine Tatsachenbehauptung in den
Raum, die absolut unbelegbar und unhaltbar ist und wie aus dem
Elfenbeinturm heraus geschrieben wirkt.
Hm, ja. Ich Behaupte, dass es einen Trend gibt, weg von der
wohlformulierten Sprache, hin zu eher minimalistischen Ansätzen,
die sich teilweise übertriebener Aussagen als Stilmittel bedienen
und voraussetzen, dass sie nicht so hart aufgefasst werden, als sie
objektiv geschrieben sind. Diesen Trend zur "Einfachheit" und zu
möglichst kurzen, harten Sätzen bemängele ich persönlich aus in
vielen neueren Büchern, aber das ist mein persönlicher Geschmack,
wie ich zugeben muss. Andere mögen das schätzen, ist ja auch OK so.
Wenn Du mir das als Überhblich ankreidest, dann entschuldige ich
mich, war nicht so überheblich gemeint wie bei Dir
angekommen.
Zitat:
Ganz im Gegenteil, ich könnte Dir Zitate noch
und nöcher um die Ohren schlagen, die die so gern genannten Denker
und Dichter in einem zimelich ordinär-beleidigendem Licht
erscheinen lassen. Aber ich denke das muss ich gar nicht, Du kennst
das ja als Literaturinteressierter sicher selbst.
Zugegeben, ja stimmt.
Zitat:
DAS ist ein Beispiel dafür, eine Meinung als
Fakt darzustellen. Andere schreiben also unüberlegt.
Habe ich das so geschreiben?;)
Ich habe nur behauptet, dass viele es so machen, was eine
Beobachtung ist. Manchmal gehöre ich sicherlich auch zu diesen
Vielen. Genauso, wie ich zu denen gehöre, die zwar formulieren
einen Post dann aber so schnell schreiben, dass die Rechtschreibung
auf der Strecke bleibt. Da muss ich dann aber auxch selbstkritisch
zugeben, dass ich vielleicht nochmal drüberlesen müsste.
Zitat:
in meinen Augen total unangemessen. Sorry, ich
schätze Deine Beiträge eigentlich in der Regel wirklich und das
weißt Du hoffentlich auch, aber hier tropft eine derartige
Herablassung heraus, dass die alles in diesem Thread gesagte in
Bedeutungslosigkeit ertrinken lässt.
Sorry, sollte so nicht gemeint sein (siehste passiert mir also
auch).
Zitat:
Über das wohlüberlegte und gedrechselte
Statement solltest Du vielleicht doch noch mal drüber nachdenken.
Insbesondere in dem Kontext Zurückhaltung bei der Meinungsäußerung
einzufordern.
Ops, da scheine ich ja echt was getroffen zu haben.
Ich habe nur zwei Dinge gesagt:
1. Ich nehme Statements ernst und unterstelle, dass sie so gemeint
sind wie formuliert. Und zumindest für mich persönlich ist zwischen
einer formulierten Tatsachenbehauptung und einer Meinungsäußerung
ein Unterschied. Auch wenn ich zugebe, dass sowas im Eifer einer
Diskussion schon mal unter gehen kann. Letztlich kann man den
Unterschied nicht wirklich wegdiskutieren und ist im alltäglichen
Miteinander sehr wohl definiert (§186 STGB vs. Artikel 5 GG).
Natürlich ist Kunst, wozu auch Filme gehören, ein Produkt das
Emotionen anspricht und teilweise subjektiv bewertet werden
kann/muss. Aber es gibt durchaus auch für Kunst gewisse sachliche
und objektive Qualitätsmerkmale und wenn das nur der der
handwerkliche Teilaspekt ist. Der wiegt bei einem Produkt wie ein
Film mMn auch ungleich schwerer, wie bei einem Gemälde, schon weil
bei einem Film auch mehr Handwerker beteiligt sind.
2. Es gibt einen Trend hin zu Vereinfachungen und Übertreibungen,
gerade im Umgang mit Sprache. Das ist auch nichts was ich mir aus
den finger sauge, sondern da goibt es ja auch durchaus
wissenschaftliche Betrachtungen drüber, gerade im Umfeld von
Literatur, Umgangssprache und besonders in sozialen Medien. Sowas
schlägt eben auch in Filmforen manchmal durch, so zumindest meine
Erfahrung und das meine ich ganz allgemein ohne Dich oder jemanden
anderen konkret damit zu meinen.
Abgleitet daraus dann, dass man, wenn man sich wundert wie es einem
entgegenschallt, schauen kann, ob man dem vielleicht auch erlegen
ist. Hab ich jetzt nach Deiner etwas angesäuerten Antwort auch
gemacht und ja, ich gebe Dir da teilweise Recht, dass ich mich
missverständlich ausgedrückt habe. Und ich entschuldige mich auch
sehr gerne dafür.
Herzliche Grüße
Arieve
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