Zitat:
Zitat von Arieve
Kommt immer darauf an. Habe mit letztens beispielsweise auf einem
Infoportal über Musik die Rezension zu einem Album durchgelesen.
Das war ein absoluter Verriss, ein Genuss zu lesen zwar, aber ein
absoluter Verriss des Albums. Die dargelegten Argumente dafür waren
auch sehr schlüssig.
Es ist ja schön in einem Verriss überhaupt etwas über den Inhalt zu
lesen. Ich finde, insbesondere bei Plattenkritiken fällt mir das
auf, dass es immer geschmäcklerischer zugeht. Ich meine, klar, dem
einen gefällt etwas, dem anderen weniger, das ist ja alles gut und
schön.
Wenn aber ein Album von jemandem kritisiert wird, der einen
Interpreten ohnehin schon hasst und in einer "Kritik" über mehrere
Absätze hinaus es nicht mal schafft, auch nur ein Wort über die
eigentliche Musik zu verlieren, sondern sich nur an der eigenen
Eloquenz zu erfreuen, dann wird es schwierig.
Bei guten Kritiken natürlich auch...
Auf plattentests.de zum Beispiel trifft das mittlerweile auf so
viele Rezensionen zu, dass ich die in der Regel nicht mal mehr
öffne, sondern schon an der Überschrift erkenne, worauf es
hinausläuft. Sind doch die Artikel selbst in der Regel auch nur
Variationen der Überschrift.
Von daher, es gibt eigentlich nichts schöneres zu lesen als einen
guten Verriss (Lobhudelein sind ja meist eher langweilig) aber es
gibt nichts unnötigeres als einen schlechten Verriss. Außer der
schlechten Lobhudelei vielleicht ;)
Zitat:
Trotzdem sagten sie mir, dass ich dieses Album
genau aus diesen Gründen mit Sicherheit sehr lieben würde, weshalb
ich es mir dann auch gekauft habe und auch sehr happy damit
bin.
Auch wenn 100 Kritiker ein Produkt verreißen kann es mir und vielen
anderen sehr gut gefallen, vielleicht ja sogar wegen der
dargelegten Argumente...
Ja, so sehe ich das auch. Ein Grund mehr, die Kritiken nicht
persönlich zu nehmen. Es ist halt nun mal so, manchmal trifft die
Kritikermeinung die eigene und manchmal auch nicht. Und
insbesondere bei Vorlieben für bestimmtes abseitiges Material lernt
man das dann auch zu schätzen.
Und im Falle Prometheus kann ich zum Beispiel die 72% positiven
Kritikermeinungen überhaupt nicht nachvollziehen, genauso wenig wie
die 77% für Indiana Jones und den Kristallschädel. Oder die 71% für
Jurassic World. Gut, da vielleicht noch ein bisschen
weniger...
Und das finde ich für mich immer viel schwieriger einzuordnen. Die
Attribute eines "gehypten" Films in "okay, mögen also die meisten,
wird mir wahrscheinlich aber nicht gefallen" zu decodieren finde
ich viel schwieriger als eben umgekehrt, dem Verriss die Merkmale
zu entreißen, die mich den Film vermutlich mögen lassen.
Von daher: Es lebe der Verriss!