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Zu dem lausig aussehenden Bilbo Martin Freeman
Sympathien aufzubauen, der zudem keinen Spaß versteht, ist nicht
möglich. Die Zwerge sehen hingegen ziemlich modisch gestylt aus,
insbesondere die Haar- und Bartpracht schaut aus, als ob sie gerade
vom Modefriseur gekommen sind, aber wieso sehen die Haare bei Bilbo
dann aus als ob Läuse drin wären? Glaubhaft ist das nicht. Zudem
ist Bildo mit einem Mitte 40 jährigen ersichtlich zu alt besetzt,
wenn dieser ein vorschulhaften Charakter erhalten hat, schlimmer
und vor allem unpassender als der schüchterne Kulleraugencharakter
Frodo aus HdR, wobei beide sich bis auf das Alter ähnlich sehen,
aber Frodo war halt der Mode-Hobbit und Bildo ist wohl dann der
süffige Hobbit. Nach erwartet langer Charaktervorstellung und
Entstehungsgeschichte, letztere gar nicht mal so schlecht ist,
kommen wir zu die Kämpfe, die sind weder mitreißend noch
spektakulär und blutig sowieso nicht. Da macht eine Runde God Of
War 3 zocken auf jedenfall mehr Spaß. Das ganze Dilemma in dem
Hollywood seit gut 3 Jahren tief drin steckt, kommt hier ganz
deutlich zum Vorschein. Die Geschichte ist nicht mitreizend, zwar
nicht total langweilig, es wirkt aber nicht abenteuerlich, sondern
der aktuell angesagten CGI Welten-Mode rein künstlich, wo man sich
einzig an der Optik, wie die tollen Kreatureffekte erfreut.
Schlimm ist hier auch die fehlende Logik. Wegen einem Hobbit der
von den Trollen festgehalten wird, lassen sich alle Zwerge
freiwillig einfangen, damit sie gekocht werden, wie dumm ist das
bitte? Der Hobbit fällt hunderte Meter in eine Schlucht und schlägt
unverletzt auf den Boden auf. Die Kämpfe sehen unübersichtlich,
überladen und etwas albern aus, insbesondere im Kampf gegen die
Höllenviecher, die dann mit den Schwertern wie Massen an
Tennisbälle weggehauen werden und wieso werden finale Gegner mit
zwei Hiebe besiegt und das von einem Magier oder Hobbit mit
Schwert, ohne das es mal wirklich zum Kampf kommt. Bei den ganzen
einstürzenden Brücken in dem Höhlensystem ist es schon mehr als
Glück, dass bei den Zwergen keiner abstürzt, die dämlichste Passage
folgt dann anschließend nach dem die Zwerge aus dem Höhlensystem
entkommen, dann wird tatsächlich gemeint wo der Hobbit geblieben
und man nimmt an das er nach Hause gegangen sein wird. Das der
Hobbit aber im Höhlensystem abgestützt sein könnte, da kommt keiner
dieser Hohlfrüchte drauf. Im wahrsten Sinne des Wortes, die
Charaktere wirken alle dumm, dass war bei den ersten 2 Herr der
Ringe Teilen noch nicht so.
Die Dialoge sind stetig mit so einem komisch weichgekocht tuntigen
Humor unterlegt, wie man es von schlechte Produktionen alla Alvin
und die Chipmunks auch heraushört, zwar nicht ganz so ausgeprägt,
aber doch ähnlich, nur etwas schlafmütziger. Kein Wunder das die
Charaktere wie die Zauberer so müde spielen, wenn sie im Film
stetig kiffen oder berauschende Pilze fressen.
Der Film hat ein paar gute Momente, wie das Verschanzen und
Wecklocken der Orks, die auf Wölfe reiten und auch die Szene mit
den Gollum sind überdurchschnittlich geworden, wenn auch mehr nur
von der gelungenen Optik her, aber da gibt es auch mal ein paar
Einfälle wie der Ring der unsichtbar macht. Warum steht der ganze
Wald im Hintergrund in Flammen, wenn gerade mal ein kleines
entzündetes Nest auf die Wölfe geworfen wird, all das zeugt von
einer absolut schlechten Regie oder CGI-Umsetzung. Dasselbe Fiasko
wie schon in Rückkehr des Königs, wenn plötzlich diese Adlertiere
wie gerufen kommen, um die Schlacht mit zu entscheiden, über die
man nichts erfährt. Allgemein kommt hier mächtig viel wie gerufen
und die Helden hangeln von einer Glückszene zur Nächsten, wo der
Magier immer plötzlich was Übermächtiges herholt um die dümmlichen
Zwerge zu helfen, ohne das mal Dramatik und Emotionen dabei
aufkommen. Es wirkt hier alles wie bei einem inhaltlich schwachen
Computerspiel. Bleibt zu hoffen dass Jackson mit der Fortsetzung
mal den Stock aus dem Arsch kriegt und vor allem mehr Abenteuer und
Emotionen einbindet.
Das ist Bodensatzkino für langweilig anspruchslose Ja-Sager
Gemüter, die sich mit oberflächlicher Optik berauschen
lassen.