Gestern war es soweit, die Vorfreude war groß, nun versuche ich mal
meine Eindrücke wiederzugeben...
Allerdings fange ich etwas weiter hinten an, bevor es zu der
Fortsetzung kommt.
Ridley Scotts´s Blade Runner habe ich damals im Kino geschaut,
anfänglich war ich etwas enttäuscht! Versprach der Trailer doch
irgendwie etwas anderes. Einen Sci-Fi Noir hatte ich nicht
erwartet, allerdings hielt mich der Look und der Soundtrack des
Films bei der Stange. Im laufe der Zeit wurde der Film immer
besser, landete regelmäßig im Player und wurde somit bei mir ein
zeitloser Klassiker.
Bei Blade Runner 2049 sollte man ebenfalls kein Actiongewitter
erwarten, hier hat Denis Villeneuve den Tenor des ersten Teiles gut
getroffen, ich muss auch sagen das seine bisherigen Werke mir
durchweg sehr zusagten.
Der Look des Films wirkt noch trostloser als der des Originals,
nach dem Black Out scheinen die restlich verbliebenen Menschen sich
noch mehr zurückzuziehen und sich ihrem Schicksal ergeben zu haben.
Der Look des Films ist grandios, aber nicht immer ein Eyecatcher,
das ist gut so, dadurch entsteht mehr ein Endzeitlook der hier
passt. Dadurch wirkt der Schauplatz trostlos, das einzige welches
in der zum Untergang verurteilten Erde leuchtet sind die Neon/Holo
Werbungen und die gelegentlich durch den Himmel fliegenden
Spinner..
Der Film beantwortet einige Fragen des ersten Teiles, lässt aber
genug Raum zu Interpretationen, das gleich gilt für die
Fortsetzung. Die Dialoge wirken nicht sonderlich geschliffen, regen
aber doch an einiges zu hinterfragen. So gibt es philosophische
Ansätze genauso wie beim Vorgänger. Dadurch zieht der Film einen
trotz des sehr gemächlichen Tempos immer mehr in seinen Bann,
insofern man sich darauf einlässt. Denn wie gesagt, kein
Actiongewitter, diese wird sehr sparsam und effizient eingesetzt
und verkommt keinesfalls als Schauwert sondern weil die Handlung es
hergibt. Ryan Gosling als K ist sehr überzeugend, aber auch der
restlich Cast wirkt wie aus einem Guß. Die neuen Replikanten wirken
noch kühler und noch reservierter, die wenigen Menschen die im Film
zu sehen sind wirken ähnlich, angesichts der Welt in der sie leben
nicht verwunderlich. Die Story ist gelungen, trotz der ruhigen
Erzählweise bekommt man häppchenweise mehr Information zu K, oder
auch nicht..?! Das ist das spannende Spiel der Story, die
vielleicht unspektakulär anfängt, aber mit jeder Minute den
Handlungsbogen ausweitet. Bis schließlich einiges Sinn ergibt und
einiges wie gesagt man selber interpretieren kann.
Auf die Story selber will ich nicht eingehen, die soll jeder selber
erfahren und genießen.
Mein Fazit, ein toller Film mit beeindruckenden trostlosen Bildern,
tollen Darstellern, interessanter Story und einem gelungenen Score,
bedenkt man das Zimmer und Wallfisch kurzzeitig einspringen
mussten.
Daher volle Punkte 10/10