Zitat:
Nur zu Rutger Hauer, einem der Hauptdarsteller
aus Ridley Scotts wegweisendem Original, scheint Villeneuve mit
seinem Sequel nicht ganz durchgedrungen zu sein. Vom Hollywood
Reporter wurde der gebürtige Niederländer jetzt auf seine Meinung
angesprochen und die fiel wenig euphorisch: „Der Film sieht
natürlich toll aus, aber war er wirklich notwendig? Wenn man etwas
derart Wundervolles hat, sollte man es einfach unangetastet lassen
und einen anderen Film drehen,“ findet Hauer. „Hier versucht man
auf dem Erfolg von etwas aufzubauen, das vor mehr als dreißig
Jahren praktisch aus dem Nichts erschaffen wurde.“
Für ihn habe Blade Runner 2049 keine interessanten Fragen
aufgeworfen und sei letztlich ein belangloser Film ohne Seele und
Liebe zum Detail. „Man kann erkennen, dass er sich vor dem Original
verbeugt. Aber das reicht mir nicht. Ich wusste gleich, dass es
nicht funktionieren wird. Auf der anderen Seite interessiert meine
Meinung aber wohl auch nicht.“
Quelle:
http://www.blairwitch.de/news/blade-runner-2049-rutger-hauer-hasst-den-film-65822/
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach, liegt Hauer damit komplett
daneben - und offenbart eher, dass es ihn wohl ein wenig "wurmt",
nicht im "neuen" Teil dabei sein zu können....
Ich jedenfalls empfinde Villeneuves "Blade Runner" als einen, wenn
nicht den, besten Filme/Film des vergangenen Jahres. Zudem ist
bemerkenswert, welch qualitative "Höhe" die bisherigen Filme
Villeneuves "durch die Bank" aufweisen - will sagen: Bisher empfand
ich jeden einzelnen Film Villeneuves als großartig, was, gerade
heutzutage wirklich bemerkenswert ist, denn auf derart hohem
filmischen Niveau "konsequent abzuliefern", gelingt heutzutage kaum
mehr.
Gerade mit BR2049 schafft Villeneuve Bemerkenswertes - nämlich
einen Meilenstein des Kino fortzusetzen, ohne sich in
"Verbeugungen" oder billigen Plagiaten zu erschöpfen, und vielmehr
"Eigenes" zu erschaffen, eigenes Denkansätze zu vermitteln, die
sich "nur" aus dem "gemeinsamen Kosmos" mit dem Original "speisen",
die aber dennoch hinreichende Eigenständigkeit und Identität
aufweisen! BR2049 ist eben kein Sequel im eigentlichen Sinne -
sondern im gewissen Sinne eine "Weiterentwicklung" und eine
selbstständige Auseinandersetzung mit dem Themen, die im Erstling
zwar ebenfalls "bedient" oder angerissen werden, die jedoch bei
BR2049 eine andere Richtung einnehmen. Man denke nur an die
wunderbare "Idee", die "Freundin" eines (vermeintlich) künstlichen
Menschen aus "Bits and Bytes", als bloßes Hologramm, entstehen zu
lassen! Dabei fällt besonders positiv auf, dass die sich hieraus
ergebende Frage, wo "Leben beginnt", was als "Leben" oder als
"Mensch" oder "Menschenähnlich" zu definieren wäre, vom Film selbst
nicht fokussiert beantwortet wird - dem Zuschauer werden diese
"Denkansätze" eher gleichsam "nebenbei" vermittelt - und einer
"Hausaufgabe" gleich, denkt man hierüber und über andere Aspekte
des Films auch lange nach dem Abspann nach.
Insofern schafft BR2049 das vermeintlich Unmöglich - einen
Meilenstein "fortzusetzen", dessen "Aura" einzufangen - und dennoch
Eigenständigkeit zu bewahren - um so selbst als Kinomeilenstein
gelten zu können. In meiner "Gunst" steht BR2049 dem "Original"
jedenfalls in nichts nach - fast sogar im Gegenteil!
Villeneuve hat mich (wieder einmal) schwer beeindruckt - und meine
Vorfreude auf dessen "Dune" abermals potentiert - zumal er sich mit
selbigem in den Shären von Lynch und Jodorowsky bewegen wird, deren
Einfluss ohnehin in Villeneuves Filmen "durchschimmert".
BR2049 hat mich jedenfalls nachhaltig beeindruckt - so sehr, dass
der Film wohl sogar noch häufiger als das "Original" immer wieder
einmal im Player landen wird...