Zitat:
Zitat von Arieve
...Auch gerade deshalb habe ich einige der Kritiken, insbesondere
die einige professionelle, so überhaupt nicht verstanden. Jeder
marvel-Film wird mehr oder weniger bis auf ein paar Kritikpunkte
abgefeiert und BvS wurde so zerrissen?
Mir kommen die Marvel-Dinger auch im Vergleich zu positiv weg. DC
versuchte halt mal etwas anderes und wurde dafür vielleicht etwas
zu viel gescholten. Dennoch muss man es Marvel lassen, dass ihre
Filme zumindest halbwegs konstant ein moderates Niveau an
Unterhaltung sicherstellen (hui, das waren viele Relativierungen
für einen Satz). Da gab es zwar auch einige Ausreißer nach unten,
wo mir schwer fiel überhaupt eine positive Sache zu benennen, aber
ansonsten erreicht man zumindest Mittelmaß. Bei Warner entschied
man sich einen etwas anderen Weg einzuschlagen, der zwar im
Vergleich frischer wirkte, aber als Ganzes bisher nicht richtig
funktionierte. Deshalb kann ich zumindest ansatzweise
nachvollziehen, weshalb die Marvel-Dinger etwas besser wegkommen.
Sie wirken straighter und deshalb weniger fehlerbehaftet. Es ist
mehr der allgemeine Stil und die Ausrichtung, die ich ich nicht so
leiden kann. Besonders in Anbetracht, wie repetitiv alles nach so
vielen Installments wirkt.
Zitat:
...aber mir missfällt, dass viele daraus ein
Feminismus-Ding machen, nur weil man das so liest, dass unser
heutiges Weltbild damit bestätigt wird. Trotz "Comic" und "Fantasy"
ist das ein Film mit historischem Setting und da sollte man
eigentlich werteneutraler herangehen, als alles durch die heutige
Weltanschauungsbrille zu betrachten.
Naja, was der Schöpfer damit intendiert und was der Empfänger
daraus macht sind zwei verschiedene Dinge. Ich für meinen Teil habe
keinen überzogenen feministischen Anstrich im Film wahrgenommen.
Dafür wurde er lediglich von Presse und Frauenbewegungen
missbraucht, auch wenn das wohl von Warner beabsichtigt war. Es ist
halt kostenlose Werbung und gerade in den USA hat das Thema für
mächtig Wirbel gesorgt. Die Vertauschung bzw. das Vermeiden von
Geschlechterklischees hat dem Ganzen lediglich eine frische Note
verpasst, welche besonders im Anbetracht der eher austauschbaren
Geschichte auch bitter nötig war.
Zitat:
Daneben fand ich aber gerade die sich stringent
durch den Film ziehende Unbedarftheit Dianas erfrischend, denn aus
ihrem persönlichen Kontext heraus ist das nur realistisch.
Wie gesagt, die Fish-out-of-water Komponente ist weder neu noch
sonderlich kreativ, aber sie ist im Superhelden-Sektor weniger
präsent (ich glaube lediglich
Thor 1 hatte diese noch).
Deshalb empfand ich das mal wieder ganz nett zu sehen. Nur leider
hatte die Figur nicht mehr viel außer ihre "Weltfremdheit" zu
bieten... und diese wird auch noch meist für den schnellen Gag
verbraten. Sie kämpft halt für das Gute, weil es das Richtige ist.
Ein bisschen so, wie es der Archetyp des klassischen, selbstlosen
Helden vorschreibt.
Zitat:
Habe ich öfter gehört, sehe ich aber anders.
Manches kann man zwar anders anordnen, siehe EC, aber verzahnt fand
ich die Stränge schon sehr. Ich habe auch die Kritik ala
"Sammelsurium unzusammenhängender Puzzleteile" nie nachvollziehen
können,...
Das Problem ist hier für mich das Koexistieren zu vieler neuer
Charaktere und Schauplätze. Vieles davon hatte auf die eigentlich
Handlung wenig Einfluss und wird erst in den folgenden Filmen erst
von Bedeutung sein (sämtliche JL-Helden, "Lois is the key",
Steppenwolf, Traumsequenz, Recap von Clarks Verhältnis zu seinen
Eltern, Lois Recherchen etc.). Dadurch fühlte sich BvS über weite
Strecken wie ein Teaser für kommende Filme an. Für mich konnte er
auch nie seine einleitende Funktion ablegen. Selbst der Ausgang des
Kampfes zwischen Batman und Superman war von vornherein eigentlich
uninteressant, da man wusste, dass sich am Ende unter den Beiden
die Justice League formieren wird.
Zitat:
Lass mal eine Reihe Menschen mit
Migrationshintergrund, auch solche die in ihrem aktuellen Land
aufgewachsen sind, entscheiden zwischen ihrer alten Heimat und
ihrem neuen Heimatland. Da wird man sehr unterschiedliche
Ergebnisse bekommen, auch bei krassen Konsequenzen für eine der
beiden Heimaten.
Wenn es um die eigene Familie & Freunde ginge, würde ich diesen
amoralischen Zwist noch verstehen können. Da aber Kal-Els Eltern
von Beginn an tot sind, er sie sogar niemals kennen lernte und sie
auch nicht mehr lebendig machen kann, hätte die Auslöschung seiner
neuen Heimat keinen wirklich nachvollziehbaren Grund gehabt. Ich
meine, warum sollte er sich gegen die Menschen entscheiden? Sie
sind doch die einzige Familie, die er je kennen lernen konnte. Die
Liebe zu seiner Mutter und die aufkeimende Liebe zu Lois treiben
doch seinen Beschützerinstinkt erst an. Gerade Lois symbolisiert
doch sein positives Verhältnis zu den Menschen. Für mich ging es
nur darum, ob er sich den Menschen als Heiland präsentieren sollte
oder nicht. Und diese Entscheidung wurde ihm schnell abgenommen,
indem er sich gezwungen sah Zod die Stirn zu bieten.