Ich finde Kings Stil immer wieder toll.
Er schreibt bodenständig, ja oftmals sogar ordinär in seiner
Wortwahl. Dennoch schafft er es für mich immer eine tolle
Atmosphöäre und Spannung zu erzeugen. Dass er sich bei einigen
Werken mit dem Aufbau Zeit lässt, mag auch nicht jedermanns Sache
sein - ich hingegen mag so etwas, gerade bei Romane eigentlich
sehr, da man so nach und nach immer mehr im Setting versinkt.
Bestes Beispiel neben Es ist hier für mich The Stand.
Beide Verfilmungen (zugegebenermaßen TV-Mehrteiler der 90er) sind
im Vergleich zum Buch aber für meinen Geschmack so gar nicht auf
dem gleichen Niveau. Ein Phänomen, welches auf eigentlich alle
Verfilmungen von Kingstoffen zutrifft.
Dennoch haben mir mehrere Verfilmungen sehr gut gefallen, wobei
neben dem Kubrick-Klassiker Shining (welcher dennoch enorm vom Buch
abweicht) dies vor allem King-Filme sind, die die klassische
Horror-Sparte hinter sich lassen, wie Die Verurteilten und The
Green Mile.
Der Herr der Ringe wiederum ist für meine Begriffe ein grandioses
Epos. Tolkiens Sprache ist faszinierend und seine überbordenden
Beschreibungen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, was es aber
schwierig zu lesen macht, sind die ersten hundert Seiten, wo sich
eigentlich alles nur um Mahlzeiten und Pfeiferauchen der Hobbits
dreht, bevor die Geschichte eigentlich wirklich losgeht. Danach
liest es sich deutlich leichter. ;)
Bei diesem Film hier hatte ich ursprünglich die Hoffnung endlich
auch einen klassischen Horror-Fantasy-Stoff von King mal grandios
umgesetzt zu sehen. Und tatsächlich gefällt der Trailer
hinsichtlich Optik und Ausstattung, zeigt aber auch, dass man auch
hier keine adäquate Umsetzung der Romanreihe erwarten sollte, zudem
mich die Besetzung von Elba in der Rolle nach wie vor kalt
lässt.
Ansehen werde ich mir den Film, das steht außer Frage, jedoch sind
meine Erwartungen, da ich die Bücher nunmal alle gelesen habe, so
merklich gesunken, dass ein Kinobesuch für mich nicht in Betracht
kommt.