Mich hat der Film sehr gut unterhalten und für mich funktioniert er
auf verschiedenen Ebenen und hat auch verschiedene Facetten.
Zunächst ist es ein knallbunter Superheldenspaß für die ganze
Familie, es mag überladen sein aber ich mag das. Ich bilde mir auch
ein die Handschrift von Gunn zu erkennen, was für mich
ausgesprochen positiv ist. Sein Humor gefällt mir, er nimmt sich
nicht zu ernst und liebt offensichtlich Comics, teilweise war es an
der Grenze zum klamaukhaften, aber nicht drüber. Im Verlauf des
Films zeigt er, dass er auch ruhige und nachdenkliche Töne kann,
mit vielen Bezügen zur Realität und einer Botschaft. Respekt auch
dafür.
Sein nahbarer und geerdeter Superman gefällt mir gut, für mich gibt
da keine Konkurrenzsituation und Gunns Ansatz finde ich gelungen.
Das liegt natürlich auch an David Corenswet und der insgesamt
hervorragenden Besetzung. Rachel Brosnahan ist eine tolle und
charismatische Schauspielerin und eine großartige Lois Lane,
Nicholas Hoult ist für mich mittlerweile ein Garant für
Topleistungen und er verkörpert den berühmten Bösewicht Lex Luthor
überzeugend fies und Nathan Fillion beweist Mut zur Hässlichkeit
und Selbstironie ohne sich lächerlich zu machen. Daran ist
beispielsweise Black Adam meiner Meinung nach komplett gescheitert
und genau hier sieht man das Talent von Gunn, es ist ein wirklich
gutes Niveau und wer die Lust am Genre nicht verloren hat bekommt
hier Qualitätssuperhelden. Er vermittelt mittels Metawesen
Menschlichkeit, was irgendwie seltsam ist aber ankommt. Abgesehen
davon ist ein unterhaltsamer, emotionaler und bunter Spaß für die
ganze Familie (mit etwas älteren Kindern) und einen süßen Hund gibt
es auch noch. 8/10
PS.: Im Saal waren diverse Kinder, die sich vorbildlich verhalten
haben. Ein Lob an den Kino-Nachwuchs.