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Wieso stören sich so viele Leute daran ?

Ich finde bei Man of Steel auch "die Summe seiner Teile" schrecklicher als einzelne Szenen für sich. Der Film hat überhaupt keinen Flow und reiht einfach Szenen und Bruchstücke aneinander. Snyder hat sich da mit seinen Rückblenden und Zeitsprüngen wahrlich keinen Gefallen getan. Außerdem gab es dennoch so gut wie gar keine passende Charakterisierung. Alle Dialoge waren so voller Pathos und Overacting, dass sich am Ende der eine Charakter wie der andere angehört hat. Das hat sich ja auch an der Handlung wiedergespiegelt: Ob Zod nun die Welt plattmacht oder Superman selbst die Hochhäuser auseinander fetzt - das macht am Ende kaum noch einen Unterschied. Deswegen sage ich ja. Am Ende gibt es in MOS keine "Guten", sondern nur die ganz Bösen und die etwas weniger Bösen.

Mich hat der Film auf jeden Fall ziemlich desillusioniert, so zynisch, kalt und dunkel ist der ganze Streifen. Superman mit seiner verkorksten Kindheit und dem grimmigen Auftreten ist in MOS eher wie ein Rohrschach im Superman-Kostüm als ein Superman selbst.

Sicher etwas übertrieben dargestellt, aber der Film ist definitiv die schlechteste Comicverfilmung für mich, die ich seit X-Men 3 gesehen habe. (Ich betone dabei aber, die ich selbst gesehen habe - Ghost Rider 1 und 2 und solche Sachen fliegen unter meinem Radar.)

Wie findest du diesen Superman-Fim im vergleich zu Returns ?

Also ich fand Superman Returns damals sogar ziemlich gut. Der hat definitiv auch klare Macken, aber immerhin ist es ein Superman-Film. Man of Steel hat für mich mit Superman so gut wie gar nix zu tun. Es ist einfach ein nihilistischer Action-Kracher in dem ein verkorkster Psycho im Superman-Kostüm Menschen umbringt und Städte demoliert. Ja, gut das ist sehr versimpelt dargestellt, aber ich erkenne in dem Film schlicht und einfach keinen Helden und erst recht keinen Superman. Der einzige Punkt, der mir wirklich gut gefallen hat, sind die Special Effects. Die sahen, bis auf den Beginn auf Krypton, wirklich 1a aus.

In den Trailern machte es ja auch schon den Eindruck, als ob Supie wesentlich grimmiger wäre. Ich war aber auch sehr enttäuscht, dass Snyder selbst diese angedeutete, emotionale Seite von Superman gar nicht gezeigt hat. In den Trailern sah es ja ein wenig so aus, als würde Superman ähnlich Wolverine oder auch einigen Folgen der Smallville-Serie durch die Lande ziehen, um seine Bestimmung zu finden. Das waren dann im Film aber nur oberflächliche Bruchstücke ohne Charaktertiefe zu zeigen.

Wie gesagt hat der Film es bei mir sogar geschafft, dass ich selbst den von mir so oft kritisierten Avengers plötzlich als deutlich positiver wahrnehme.

Aber Brandon Routh ist ja wohl an Farblosigkeit und Langeweile kaum zu überbieten. Keinerlei Regung in seinem Gesicht, lassen seinen Superman eher wie einen gelangweilten Roboter wirken, als einen, um das Heil der Welt bemühten, Helden.
Da ist mir ein gimmiger - Henry Cavill allemal lieber ;)

Gut möglich. Deswegen find ich den Film wohl sehr gut da ich keinerlei "Vorurteile" bezüglich der Figur hatte.

Aber das du Avengers jetzt plötzlich besser findest, finde ich schon grenzwertig. Avengers hat für mich sogar noch an Wert verloren, seitdem ich MOS gesehen habe.

Avengers und MOS sind ja auch polare Gegensätze: Bei MOS deutet selbst ein Augenzwinkern auf die Apokalypse hin und alles ist so ernst wie auf einer Beerdigung. Bei Avengers ist es genau umgekehrt und selbst beim Sterben schmeißt man nochmal nen Gag in den Raum. Was ich Avengers aber zugute halte, ist, dass man zumindest die Charaktere nicht pervertiert hat. Ja, sie sind flach. aber sie werden auch nicht zur Antithese ihrer selbst. Der Superman in MOS hingegen ist eine unmoralische Figur, die der Superman, den man aus den Comics und auch vorherigen Filmen kennt, bekämpft hätte. Das finde ich schon recht krass.

@javi

An Henry Cavill als Darsteller hätte ich auch gar nicht mal so viel auszusetzen. Ihm laste ich die negativen Aspekte des Films nicht an.