After Earth Blu-ray ReviewScience-Fiction Fans dürfte es freuen, dass das Genre im Kinojahr
2013 recht stark vertreten ist. Sei es
Oblivion mit Tom Cruise oder
Elysium mit Matt Damon, die
Big Budget Produktionen warten zusätzlich mit einem Megastar als
Zugpferd auf. Dabei sagen sie unserem geliebten Heimatplaneten
durch die Bank eine desolate Zukunft voraus. Umweltverschmutzung,
Überbevölkerung und globale Kriege bringen die Menschheit an den
Rand ihrer Vernichtung. Man könnte fast meinen, es stünde wieder
einmal eine Millennium Hysterie bevor, wie seinerzeit Ende der 90er
Jahre. Vielleicht sind es aber auch nur die Nachwehen des als fast
schon gesichert geglaubten Weltuntergangs im Jahr 2012. Wie dem
auch sei, mit
After Earth steht dem geneigten
Apologeten der Vernichtung ein weiterer Seelenstreichler ins Haus.
Hinter der Kamera federführend war nahezu die komplette
Smith-Familie. Will und Sohn Jaden als Hauptdarsteller, Ehefrau und
Mutter Jada Pinkett-Smith als Produzentin. Auf dem Regiestuhl nimmt
das einstige Wunderkind M. Night Shyamalan Platz.
Story:
Gegen Ende des 21. Jahrhunderts ist die Menschheit in ihrem
Bestreben ihren Heimatplaneten in einen völlig lebensfeindlichen
Ort umzugestalten endlich erfolgreich. In der akuten Not trifft man
die folgenschwere Entscheidung, die Erde zu verlassen und sich auf
einem neuen Planeten anzusiedeln. Nova Prime bietet zwar eine
menschenfreundliche Umgebung, wird aber auch von einer aggressiven
Alienrasse beansprucht, die den Menschen die monströsen Ursa auf
den Hals hetzt. Diese sind zwar blind, erschnüffeln bei ihren
Opfern allerdings ausgeschüttete Angsthormone. 1.000 Jahre gehen
ins Land, bis einige Menschen die Fähigkeit entwickeln, ihre Angst
komplett zu unterdrücken. Zu ihnen gehört auch der Kriegsheld
General Cypher Raige (W. Smith). Zusammen mit seinem Sohn Kitai (J.
Smith) begibt er sich auf eine Trainingsmission, die jedoch eine
abrupte Wendung erfährt, als ihr Raumschiff auf einem gefährlichen
Planeten eine beachtliche Bruchlandung hinlegt. Der Kampf ums
Überleben beginnt.
Man muss natürlich keinen Abschluss in Astrophysik besitzen, um zu
erahnen, welchen Planeten sich das Raumschiff führ seinen Absturz
ausgesucht hat. Dieses Rätsel wird dann auch im Film sehr schnell
aufgelöst. Was jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass sich die
Erde zu einem für Menschen sehr gefährlichen Ort entwickelt hat.
Vor allem die aggressive Fauna setzt dem jungen Kadetten Kitai ganz
schön zu. Und natürlich hatte das Raumschiff auch noch einen zu
Trainingszwecken gedachten Ursa an Bord, der dem Jungen nun
ebenfalls nachsetzt. Man merkt schon sehr früh, dass in
After Earth nicht der große Weltstar Will Smith im
Mittelpunkt steht. Sein Sohn Jaden ist es, der den Tag retten muss,
da sich sein Vater beim Absturz zu schwer verletzt hat, um aktiv
mitzuhelfen. Jaden, den man auch schon im Remake von
Karate
Kid gesehen hat, macht seine Sache als Novize
im „Heldengeschäft“ erstaunlich gut. Seine Darbietung des von
Ängsten und Selbstzweifeln heimgesuchten Kadetten gelingt ihm
durchaus glaubwürdig und eindringlich. Will Smith wird in dieser
Hinsicht weit weniger gefordert. Seine Darstellung des in absolut
jeder Situation völlig angstfreien Supersoldaten erscheint geradezu
roboterhaft unterkühlt.
Der Glaubwürdigkeit tut das freilich keinen Abbruch. Die
entscheidende Schwäche des Films sind dann auch nicht die beiden
Protagonisten, sondern die überschaubar konzipierte Story.
Hauptmotiv der Geschichte ist schlicht und einfach die Überwindung
der eigenen Angst, hier die des jungen Kadetten Kitai. Um den
übermächtigen Ursa besiegen zu können, muss er zuerst seine Angst
überwinden. Angereichert mit ein wenig coming-of-age und des
üblichen Vater-Sohn-Konflikts hatte man sich in dieser Hinsicht
sehr viel mehr Substanz und Inhalt versprochen. Und ja, wenn man
unbedingt will, kann man
After Earth auch als von
Scientology-Ideologie getränktes Propagandaprodukt interpretieren.
Muss man aber nicht. Auch ohne solche „Hintergedanken“ reicht das
Endergebnis, trotz guter Special Effects und innovativem Setdesign,
nur zu einem durchschnittlichen futuristischen Abenteuerfilm.
Bildqualität:
-
Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung
1080p
-
extrem scharf und detailreich
-
leicht reduzierte Helligkeit
-
gedeckte Farbpalette
-
erhöhte Kontrastwerte
-
dadurch gehen in dunklen Bildbereichen geringfügig Details
verloren
-
Schwarzwert im Allgemeinen nahezu perfekt
-
angenehme plastische Darstellung
-
kein Filmkorn erkennbar
Der Bildtransfer ist nahezu perfekt und verpasst lediglich auf
Grund des geringfügigen Detailverlustes in dunklen Bildanteilen die
Höchstnote.
Tonqualität:
-
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Dialoge immer klar verständlich
-
tolle Dynamik in Actionszenen
-
die zahlreichen Surroundeffekte legen sich präzise ortbar auf
die Lautsprecher
-
dabei gilt einmal mehr der Grundsatz: Je mehr Lautsprecher,
desto besser das Ergebnis
-
trockener und präziser Subwoofereinsatz
-
kommt allerdings nur selten zum Einsatz
Schon die ersten 50 Sekunden des Films machen deutlich, was man
hier akustisch zu erwarten hat. Spektakulären HD-Ton in
Perfektion.
Ausstattung:
-
Das Erbe eines Vaters (ca. 9 Min.)
-
Alternativer Auftakt (ca. 2 Min.)
-
Eine Welt bauen (ca. 12 Min.)
-
Die Zukunft vorhersehen – Die Prävisualisierung des Films (ca. 6
Min.)
-
Die Animationen von After Earth – Die Storyboards (ca. 8
Min.)
-
1000 Jahre in 300 Sekunden – B-Roll, Behind the scenes (ca. 5
Min.)
-
Die Natur der Zukunft – Impressionen von den Schauplätze (ca. 5
Min.)
Das Bonusmaterial gewährt einen zwar kurzen, aber dennoch
informativen Einblick in die Produktion. Vater und Sohn Smith
schienen bei den Dreharbeiten jedenfalls viel Spaß gehabt zu
haben.
Fazit:
Auf der technischen Seite finden wohl nur ausgesprochene
Erbsenzähler Grund zur Kritik. Bild und Ton könnten kaum besser
sein. Das leicht abgedunkelte Bild ist als Stilmittel zu werten.
Der Ton spielt seine Stärke vor allem in Actionszenen voll aus. Das
Bonusmaterial ist recht umfangreich und informativ. Lediglich das
starre Menü der Blu-ray passt nicht ganz zu einer aktuellen
Veröffentlichung.
Nach einem vielversprechenden Beginn fällt „After Earth“ mit
zunehmender Laufzeit deutlich ab. Die Story erschöpft sich im Motiv
der Überwindung der Ängste des jungen Kadetten und bleibt bis zum
Schluss weitgehend überraschungsfrei. Der übliche Twist eines
Shyamalan-Films fehlt völlig. In dieser Hinsicht haben die beiden
Konkurrenzprodukte „Oblivion“ und „Elysium“ weitaus mehr zu bieten.
Jadens Überlebenskampf in der Wildnis erinnert darüber hinaus stark
an „Die Tribute von Panem“. Wer futuristischen Abenteuerfilmen
dieser Art nicht abgeneigt ist, kann aber durchaus einen Blick
riskieren.
Kurzbewertungen:
Story: 6/10
Bild: 9/10
Ton: 10/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 8/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die
Story nicht berücksichtigt.Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der After Earth
Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter
Berücksichtigung der Story berechnet.Testgeräte:
TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
BDP: Panasonic DMR-BST720
Ton: Pioneer SC-LX56, 2x Trigon Dwarf II
Boxen: B&W 803S (Main), Boston A26 (Front-Wide, Surround),
Teufel M-500 (Back-Surround)