Mal wieder der absolute Beweis, dass ich Wes Anderson Filme einfach
liebe und warum ich das tue, da sie mich regelrecht glücklich
machen, dazu in jeglichem Sinne inspirieren und prächtig zu
unterhalten wissen.
Der Film ist schlichtweg großartig, mal grotesk, mal herrlich
skurril. Ein bewundernswerter Cast bis in die kleinste Nebenrolle
und dann dieser Stil, aus dem Staunen kommt man wirklich nicht mehr
raus! Die Farben strahlen als gäbe es für Anderson am nächsten Tag
nur noch eine schwarze, triste Welt; die Cinematographie ist
wunderschön.
Anderson dreht mal im vollen Cinema-Scope, mal in Schwarz-Weiss,
dazu ist der Film schätze ich mal 3/4 der Laufzeit gänzlich im 4:3
Format. Die Kamera-Collagen sind herrlich und da gibt es so 3-4
Aufnahmen, die mir die Kinnlade haben runterfallen lassen. Ja,
Grand Budapest Hotel ist ein Gemälde, welch intelligenter Zufall,
dass die Story um einen Gemälderaub kreist. Thematisch gesehen
zeichnet Anderson auch noch in seiner Crime-Geschichte auf subtile
Art die Zeit um 1934 rum, ohne dabei ein eigenes Statement
abzugeben und liefert seinen Film auf 3 Ebenen, die jedoch nicht
allzu kompliziert sind, drehbuchtechnisch gesehen.
Natürlich wird die Story keinen Award für den Anspruch gewinnen,
aber mal ehrlich, wenn mich ein Film derart unterhalten kann und
mit seinem Inszenierungs-Overkill (ja, man muss zugeben, teilweise
ist das an einigen Stellen doch extrem überladen und narzisstisch)
dazu ein eigenes Kunstwerk in jeglicher Szene schafft, sodass man
auch über kleinere Mängel hinwegsehen kann.
"What happened?
- What happened, my dear Zero, is I beat the living shit out of a
sniveling little runt called Pinky Bandinski. You should take a
long look at his ugly mug this morning. He's actually become a dear
friend."
9/10 - Herausragend
(Und damit auf Platz 3 meiner bisher in diesem Jahr gesehenen
Filme.)
Meine Top-3 2016(so
far):
1.
The Assassin
2.
The Revenant
3.
Anomalisa
Most Wanted:
It's Only the End of the World, Son of Saul, The Neon
Demon, Der Nachtmahr, Der Schamane und die Schlange, Arabian
Nights, A Lullaby to the Sorrowfull Mystery