Nachdem mir das Original nicht wirklich zusagte obwohl der
Gesellschaftskritische Teil gut war und auch die Action stimmte,
war ich von einem Remake zuerst auch nicht sonderlich angetan. Doch
der Film ist über weite Strecken sehr unterhaltsam und hat ein
gutes Tempo. Er ist zweifelsohne kein Meisterwerk seines Genres
aber durchaus ein sehr unterhaltsamer und guter Film.
Der junge Polizist Alex Murphy hat in seiner Heimatstadt Detroit
alle Häne voll zu tun. Während er versucht die Straßen sauber zu
halten, hat er mit Waffenhändlern und korrupten Beamten zu kämpfen.
Als Murphy Waffenhändler Vallon zu nah auf die Pelle rückt,
entschließt sich dieser den Polizisten mit einer Autobombe zu
beseitigen. Den Anschlag überlebt Murphy nur knapp und auch nur
durch die Entscheidung seiner Frau, ihn für die notwendige
Operation in die Hände von OmniCorp zu geben. Da diese ihre
Maschinen als Schutz nicht in den USA einsetzen können, erhoffen
sie sich durch eine Mischung aus Mensch und Maschine doch noch
Profit machen zu können.
Der Film bringt den erzeitigen Überwachungswahn sehr gut mit ein.
Man liest es ja immer wieder das Leute überwacht werden, abgehört
werden und dergleichen. Bestes Beispiel ist der Abhörskandal der
USA. Auch im Film ist das Thema Überwachung und Kontrolle sehr
präsent und wird stark kritisiert. Die Maschinen im Film gelten als
Emotionslos und schalten Gefahren dementsprechend auch aus. Dies
machen die ersten 10 Minuten des Films sehr, sehr deutlich. Eine
angemessene Härte ist auch vorhanden. Keine Kompromisse.
Murphy hat aber im Gegensatz zu den vollständigen Robotern gewisse
"Probleme" damit, sich emotionslos zu verhalten und so artet
schnell alles aus und er versucht daraufhin den Mordanschlag an
sich selbst aufzuklären und seine Menschlichkeit zu wahren.
Der Film hat einen sehr guten Cast, wie ich finde. Joel Kinnaman
ist ein sehr sympathischer Hauptdarsteller der seine Rolle
glaubhaft und gut spielt. Für mich im Vorteil gegenüber Peter
Weller, den ich aber als Schauspieler ebenfalls sehr schätze. Nur
halt nicht in dieser Rolle. Der Supporting-Cast ist ebenfalls
stark. Mit Gary Oldman und Samuel L. Jackson hat man zwei
Schwergewichte mit in den Film geholt die durchaus ihre starken
Momente haben. Oldman jedoch ist für den Verlauf der Geschichte
wichtiger, wenn Sam Jackson eher Kommentator der Ereignisse ist.
Aber auf ganz, ganz subtile Art. ;-)
Als führender Kopf der OmniCorpgesellschaft fungier Michael Keaton.
Er macht seine Sache sehr solide, vermag es aber nicht wirklich
herauszustechen so wie die beiden oben genannten Darsteller. Jay
Baruchel & Abbie Cornisch spielen ihre Parts als
OmniCorp-Mitarbeiter und leidende aber starke Ehefrau überzeugend
und gut. Kleines Highlight im Film ist aber Watchmen & Elm
Street-Darsteller Jackie Earle Haley. Seine Szenen sind immer
ziemlich stark und interessant. Vielleicht eine der
interessantesten Nebenrollen im Film.
Die Action ist gut über den Film verteilt und ausgeglichen mit der
Story. In guten Abständen gibt es immer wieder gute Actioneinlagen,
die aber nie zum CGI-Feuerwerk werden sondern immer recht
bodenständig wirken. Unterhaltsam und gut inszeniert. Auch die
Story entwickelt sich stets vorran und hat nur wenige Längen. Auch
wenn sich ein paar eingeschlichen haben. Gegen Ende des Filmes nahm
der Film etwas ab und gerade das Finale war etwas ermüdent. Da
hätte ich mir etwas mehr erhofft. Schade drum. Auch die letzte
Szene war nicht das, was ich mir da gewünscht hätte.
Der Soundtrack ist streckenweise eher unauffällig und ruhig hat
aber auch 1, 2 gute Stücke. Das war es dann auch schon. Es ist sehr
schade, dass das RoboCop-Theme nur 2,3 mal und sehr kurz im Film
vorkam. Das hätte dem Film sicherlich gut getan und zum Feeling
beigetragen. Sehr schade. Der Anzug wirkt modern, drahtiger und
fieser. Im Vergleich zum Original (Das durchaus seine Würdigung
bekommt) gefällt mir der neue besser. Er ist aber auch an die
moderne Zeit angepasst und das war auch konsequent so.
Allgemein wurde das ganze RoboCop Thema gut ins moderne umgesetzt
und mit modernen Themen ergänzt. Der Film wirkt für mich aber viel
persönlicher und ruhiger als das Original, was aber ok ist. Hätte
mir gewünscht das man den Gesellschaftskritischen Teil auch etwas
mehr ins Zentrum rückt aber das was schon okay so. Damit kann ich
leben.
Was bleibt ist ein sehr unterhaltsamer Film mit einem guten Tempo
und fast keinen Längen. Gesellschaftskritisch, wenn auch nicht
überwiegend viel aber dafür gespickt mit tollen Darstellern die
ihre Sache größtenteils souverän meistern. Ein guter, moderner
Actioner. Ob dem Film mehr härte gut getan hätte? Viele maulten ja
im Vorfeld rum das Robo FSK18 sein müsste, wie das Original weil es
einfach passt. Der Film ist aber sehr anders und trotzdem nicht
ohne. Für einen FSK12 Film geht das schon klar. Zudem hätte
explizite Gewaltdarstellung auch nicht in diesen Film
gepasst.
Gute Unterhaltung, gute Darsteller. Ein gelungener Film.
7,5/10