Hab den Extended Cut gesehen und nunja, er macht den Film nicht
wirklich besser. Der Härtegrad ist auch nicht merklich angestiegen,
dafür sind 2-3 Szenen mit (Buh!) CGI-Blut einfach zu dezent.
Das größte Problem von
BvS war nicht die unzureichende
Erklärung der Motivation der einzelnen Figuren (auch wenn diese
auch eine schwäche des Scripts ist), sondern der total kaputte
Erzählrhythmus und das Pacing. Eine Erweiterung der viel zu vielen
Plotlines macht den Film nicht besser, sondern eher schlechter, da
der rote Pfaden noch mehr verloren geht. Der Film dümpelt jetzt
noch mehr vor sich hin und man fragt sich was Snyder gerade
überhaupt erzählen will. Es sind einfach zu viele kleinere
Einzelszenen, welche die eigentliche Main-Story-Arc ausbremsen und
den Film unnötig aufblähen. Fans freuen sich vielleicht über
zahlreiche Anspielungen ("Jokes on you, Batman", Darkseid, Firefly)
doch sie lenken nur von der eigentlichen Handlung ab.
Dazu möchte Snyder noch viele Symbole wie Religion (Superman ist
mehr als einmal in Erlöserpose zu sehen), Terrorismus (9/11
Anspielungen) und Selbstjustiz (Batman als Kläger, Richter &
Henker) mit reinbringen, die alle nur angedeutet, aber nicht zu
Ende gedacht werden. Es wirkt so, als hätten sie eine Checkliste
mit Themen ausgearbeitet, die unbedingt mit ins Drehbuch sollten,
die dann am Ende wahllos mit in den Film geschnitten wurden.
Szenen, die später auch im EC nicht mehr aufgegriffen werden.
Die tatsächlichen Erweiterungen sollen hauptsächlich den Zwist der
beiden Hauptfiguren besser erklären, sind aber nicht mehr als
Makulatur. Da darf Kent sich noch ein wenig mehr mit den Opfern
Batmans unterhalten und Wayne wirkt noch ein wenig mehr
selbstgerechter.
Auch die Vorstellung der anderen Justice League Mitglieder ist
exakt so katastrophal geblieben, wie schon in der Kinofassung. Als
wenn sie am Ende erst gemerkt haben, dass sie ganz vergessen haben
Aquaman und co. vorzustellen. Also eben mal Wonderwoman beim
Videogucken zeigen und fertig. Die Filmpläne des Studios grätschen
Snyder jedenfalls noch zusätzlich in die Seite: Wofür Marvel sich
mehrere Filme Zeit genommen hat, versucht Warner mit nur einem Film
zu schaffen und das Ergebnis ist dann erwartungsgemäß
schlecht.
Unterm Strich bleibt
Batman v Superman auch im EC eine
Enttäuschung, was ich besonders schade finde, da ich den
spaßbefreuten Ansatz von DC besser finde als den formelhaften von
Marvel. Teilweise hat der Film tolle Einzelszenen, die aber in der
Summe keine runden Film ergeben, sondern sich wie ein elend langes
Flickwerk anfühlt. Ein Paradebeispiel für "weniger wäre mehr
gewesen". Snyder ist wieder zu sehr darauf bedacht seine tadellose
Optik abzuliefern, stellt diese aber nicht der Geschichte
hintenan.
(5/10)