Filmbewertungen von vaeliks

/image/movie/All-Beauty-Must-Die-TV-Movie-DE_klein.jpg
"All Beauty must die" erzählt eine wahre Geschichte, die den Fokus mehr auf Drama als auf Kriminalfall legt. Das ist gut geschrieben, wird von zwei starken Hauptdarstellern getragen und besitzt eine recht glaubwürdige Figurenzeichnung. Die Inszenierung ist passend, aber gerade die Atmosphäre ist es, wovon der Film neben den Darstellern lebt. Das ist nämlich wirklich ein sehr niederschlagender, bedrückender, düsterer und ernster Film, bei dem ganz sicher keine positiven Empfindungen aufkommen werden. Das ist zwar keine spektakuläre Unterhaltung, aber auch niemals langweilig und wer es gerne etwas ruhiger hat, kann sich "All Beauty must die" gut ansehen...

Story: 8 von 10 Punkten
Bild: 7 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 0 von 10 Punkten (TV-Movie-Edition) 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 06.09.19 um 23:51
/image/movie/playing-it-cool-neu_klein.jpg
Romantische Komödien gibt es wie Sand am Meer. Diese sollte anders werden und aus der Sicht eines Drehbuchautors, der die Klischees und Kunstgriffe (Flughafen-Rennszene) kennt, mit dem Zuschauer spielen. Dieser Ansatz ist leider nur bedingt gelungen. Denn wenn Chris Evans schließlich durch den Flughafen rennt, zündet keinesfalls der hier wohl gedachte Gag. Aber das ist nur ein Beispiel. Grundsätzlich lebt der Film von vielen aus Genreklassikern übernommenen Handlungshäppchen und einigen wirklich sehr gut umgesetzten Dialogszenen zwischen Chris Evans und Michelle Monaghan.

Story: 6 von 10 Punkten
Bild: 7 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 3 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 06.09.19 um 23:26
/image/movie/slipstream-dream-2007-neu_klein.jpg
Man muss es erst mit eigenen Augen lesen, um es auch zu glauben. "Slipstream Dream" hat tatsächlich Anthony Hopkins zu verantworten, der damals 69-jährige Schauspieler von Weltruhm.
Dabei wirkt dieses Werk eher wie das Debüt eines jungen Nachwuchsfilmers, welcher um jeden Preis nach Aufmerksamkeit giert und größtmöglichste Kunstfertigkeit geradezu rausschreien möchte. Anders lässt sich dieser experimentelle Haufen wirrer Elemente kaum umschreiben, denn das grob umrissene Handlungs-Gerippe, bei dem ein Drehbuchautor die Wogen bei einem außer Kontrolle geratenen Filmdreh eines seiner Skripte glätten soll und unentwegt Realität und Fiktion vermischt, ist von einer konventionellen Filmerfahrung Lichtjahre entfernt.
Als hätte jemand bei der Post-Production im Schnittprogramm alle Knöpfe wahllos gedrückt und sämtliche Funktionen ausprobiert, die es gibt. Hopkins wirft mit Jump-Cuts, Freeze-Frames, Farbfiltern, Spiegelungen, Zeitlupen und brutalen Schnitten im Sekundentakt nur so um sich, doch Atmosphäre erzeugt er mit diesem Overkill in keinem Moment. Ganz im Gegenteil wirkt sich der verschwenderische Gebrauch geradezu nervtötend auf den Betrachter aus, welcher selbst bei maximaler Aufgeschlossenheit schon nach kurzer Zeit resigniert das Handtuch werfen dürfte.
"Slipstream Dream" ist so ein Film, der gerne ganz große, experimentelle Kunst sein möchte. Um es knapp herunter zu brechen: Ganz großer Quatsch, der formal schwer zu ertragen ist und dem man fast schon eine gewisse Bewunderung entgegen bringen kann, dass Hopkins solch ein Werk tatsächlich realisiert hat...

Story: 4 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 02.09.19 um 23:36
/image/movie/Thanks-for-Sharing-DE_klein.jpg
"Thanks for Sharing" ist ein Film über Menschen mit Problemen. Probleme, die man auf den ersten Blick nicht erkennt. Anders wie in Steve McQueen's "Shame" behandelt dieser Film das Thema Sex-Sucht humorvoll und doch behutsam und gefühlvoll. Das ist eine Gratwanderung, die hier meiner Meinung nach ziemlich gut funktioniert. "Thanks for Sharing" deprimiert nicht, sondern lässt einen beim Abspann schmunzelnd und doch nachdenklich zurück. Der Film ist teils Klischeebeladen und bei weitem nicht perfekt. Auch thematisch bietet er vielleicht nicht die Tiefe von "Shame" mit Michael Fassbender. Einige Szenen sind jedoch echt stark, gehen ziemlich unter die Haut und sind hauptsächlich dem tollen Cast um Mark Ruffalo zu verdanken. Ein echter Geheimtipp!

Story: 8 von 10 Punkten
Bild: 10 von 10 Punkten (nein, ist nicht 1080i !!!)
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 1 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 02.09.19 um 23:27
/image/movie/The-social-network-Neuauflage-DE_klein.jpg
Der Film erzählt den einzigartigen Aufstieg des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, ohne dabei als verkappter Werbefilm zu fungieren. Zuckerberg wird als schwierige Person dargestellt, zum einen gefeiert und geliebt für sein Talent, andererseits verabscheut aufgrund seiner sozialen Inkompetenz, was dem Zuschauer direkt zum Einstieg mit Hilfe eines mehr als unglücklichen Dates unter die Nase gerieben wird. Auch im weiteren Verlauf des Films, der zwischen der Gerichtsverhandlung und den Rückblenden wechselt, wird immer wieder die Unfähigkeit der Hauptfigur untermauert, mit seinen Mitmenschen zu interagieren. Die Hauptdarsteller Jesse Eisenberg als Zuckerberg und Andrew Garfield als ehemals bester Kumpel Zuckerbergs überzeugen komplett, auch Justin Timberlake überzeugt als schmieriger Geschäftspartner der beiden Jungunternehmer.
Und wenn hier einige schreiben, der Film wäre langweilig: Also für mich vergingen die 2 Stunden überraschend schnell, ich habe mich eher gewundert, als dann schon der Abspann losging...
Bild ist sehr gut, aber Fincher-typisch wieder eher düster gehalten, die deutsche Tonspur ist aufgrund des Themas sehr dialogbetont, hat aber auch genügend Dynamik in den wenigen Partyszenen. Den Soundtrack von Trent Raznor (Nine Inch Nails) fand ich genial! Die Extras sind extrem umfangreich...

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 9 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 19.08.19 um 12:13
/image/movie/die-behandlung-neu_klein.jpg
Hans Herbots hat mit "Die Behandlung", der Adaption der britischen Romanvorlage von Mo Hayder, einen Film geschaffen, der wahrlich an die Substanz geht und einen nicht kalt lässt.
Zunächst breitet der Regisseur fein säuberlich und in elegisch-schwelgender Erzählweise ein beklemmendes Krimi-Szenario aus, bei dem die Thematik der (Kindes-)Entführung im Fokus steht. Durch die einschnürende wie intensive Inszenierung versprüht der Streifen trotz der lediglichen Abwandlung gängiger, altbekannter Genre-Muster eine bereits von Anfang an überaus packende Atmosphäre.
Doch dann, wenn man bereit ist, sich voll und ganz auf dieses Slow-Burner-Filetstück von einem Krimi-Thriller einzulassen, wird der Streifen immer noch besser und besser. Angetrieben von persönlichen, sehr leicht nachvollziehbaren Gefühlen verstrickt sich die ermittelnde Hauptfigur Nick Cafmeyer in einem Geflecht der menschlichen Abgründe und schier unerträglichen Perversionen.
Cafmeyer ist es auch, der den treibenden Motor in diesem Werk darstellt. Die Leistung von Geert van Rampelberg ist absolut überragend und er spielt seinen Inspektor mit so unglaublich vielschichtigen Ecken und Kanten, dass es ein Hochgenuss ist, diesem Mann hier bei seiner grandiosen Arbeit zusehen zu dürfen.
Gemeinsam mit ihm fällt es dem Zuschauer so nicht schwer, trotz gelegentlicher moralischer und logischer Anstößlichkeiten, mit dieser Figur zusammen hinabzusteigen, in eine Hölle aus Ohnmacht, Verzweiflung, Wut und Ratlosigkeit.
Die kompromisslose Herangehensweise an die aufwühlende Thematik sorgt für die ein oder andere Szene, die einem schwer zusetzen wird, ohne explizit alles ausbuchstabieren oder zeigen zu müssen. Herbots arbeitet die Vorlage vor allem über die Bildsprache heraus, zeigt viel durch Reaktionen und Blicke der Figuren, streut immer wieder geschickt falsche Fährten und erzeugt somit trotz des zurückgenommenen Tempos einen rastlosen, spannenden Fluss, an dessen Ende, nach stetigem Mitfiebern, schockierender Betroffenheit und nachdenklicher Anteilnahme eine Auflösung wartet, die nachwirkt...

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 16.08.19 um 00:04
/image/movie/three-billboards-outside-ebbing-missouri-4k-4k-uhd-und-blu-ray-neu_klein.jpg
Mildred Hays (Frances McDormand), deren Tochter vergewaltigt und ermordet wurde, hat schon ewig nichts mehr von der Polizei gehört. Der Fall ihrer Tochter beginnt zu verblassen, niemand scheint mehr an einer Aufklärung interessiert. Daher beschließt sie, drei Werbetafeln (Billboards) aufzustellen, die die Polizei öffentlich anprangern und unter Druck stellen sollen. Damit handelt sie sich allerdings auch selbst Probleme ein. Zwar ist der Chef der Polizei, Chief Willoughby (Woody Harrelson), ein guter Kerl, der Verständnis für ihre Lage hat, doch gibt es auch rassistische Idioten wie Jason Dixon (Sam Rockwell) unter den Polizisten. Dieser zum Beispiel ist mehr daran interessiert, Mildred zu terrorisieren, damit sie die Schilder wieder entfernt, anstatt den Mörder ihrer Tochter zu suchen und so spitzt sich die Lage immer weiter zu.

Allein schon was die genannten Schauspieler leisten, ist einzigartig. Beide Hauptdarsteller haben jeweils einen Oscar für ihre Darstellung gewonnen und ich kann guten Gewissens sagen, nahezu nie perfekteres Schauspiel gesehen zu haben. Frances McDormand spielt die verbitterte Trauernde so eindrucksvoll, sodass man gar nicht anders kann, als mit ihr mitzuleiden und mitzufiebern. Aber auch Sam Rockwell verkörpert seine Figur so unglaublich genial, seine Entwicklung ist so hervorragend dargestellt, dass sie mir trotz der bösen Art im Verlaufe des Filmes immer wichtiger wurde. Seine Figur ist ein charakterliches Arschloch und dennoch fühlt man mit ihm mit, was will man mehr? Und auch wenn Woody Harrelson, was die erwähnten Preise angeht, leer ausging, verdient er selbiges fast so sehr wie die zuvor genannten Schauspieler, mimte er doch ebenso so bewegend und ebenso stark.

Die Geschichte selbst ist ohne Frage einzigartig. Unberechenbar, spannend, tiefgründig, innovativ, mit einem grandiosen Ende und noch grandioserer Botschaft. Dabei beziehen sich all diese Elemente nur aus den meisterlichen Dialogen. In kaum einem anderen Film sind diese so perfekt geschrieben wie in diesem. Sie schaffen es, die Handlung voranzutreiben und niemals langweilig werden zu lassen, gleichzeitig aber auch verdammt lustig, tiefsinnig und einen manchmal wie ein Schlag in die Magengrube zu treffen. Zwar fühlen sie sich manchmal ein Stück übertrieben an, vor allem was die massiven Beleidigungen betrifft, geben aber einwandfrei realistisch das dortige gesellschaftliche Milieu und die verschiedenen sozialen Standpunkte der Charaktere wieder.

Unabhängig davon, ob man die Personen mochte oder nicht, konnte man sich dank der wundervoll geschilderten Situationen und Erklärungen ausnahmslos in alle hineinversetzen. Alle Entscheidungen waren gut begründet, nachvollziehbar und die Charaktere verdammt interessant. Durch ihre Entwicklung war der Film stellenweise sehr, sehr traurig und das selbst beim zweiten Ansehen noch.

Ergänzend begleitet den Film ein genialer Soundtrack, der den Film hervorragend untermalt. Bewundernswert ist dies vor allem deshalb, weil für die Filmmusik auf viele auch schon vorher existierende Lieder zurückgegriffen wurde, die so gewählt sind, dass sie perfekt die jeweiligen Situationen unterstreichen. Aber auch die eigens für den Film komponierten Musikstücke sind wundervoll, besonders angetan hat es mir das, leider viel zu kurze, Lied "Mildred goes to War".

Zusammenfassend ist somit völlig klar, ja, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" ist der beste Film 2018. Er ist ein nahezu perfektes Meisterwerk, welches seines Gleichen sucht und welches man definitiv mindestens einmal gesehen haben sollte, auch wenn oder gerade weil der Film vom Anspruch her weit über die üblichen Durchschnittsfilme hinaus geht. Aber gerade diese besondere Auseinandersetzung mit schwierigen Themen macht ihn so übermäßig gut.

Story: 10 von 10 Punkten
Bild BD: 9 von 10 Punkten
Bild UHD: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 6 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 13.08.19 um 11:32
/image/movie/wish-i-was-here-neu_klein.jpg
Schönes, solides Stück Film. Das Abbild einer jüdischen Kleinfamilie, die mit den Alltagssorgen kämpft. Selbst dann immer noch nach dem Erfüllen seines Traumes zu streben, auch wenn man es, gesellschaftlich betrachtet, eigentlich nicht mehr darf. Akzeptanz und Verständnis dienen als Leitbild. Ein bisschen Comedy, ein bisschen Drama, gepaart mit schöner, wohlklingender Musik. Wer Zach Braff einfach sympathisch findet, sich etwas berieseln lassen und einen entspannenden Abend genießen möchte, ist hier mit Sicherheit richtig. Keine Revolution, kein Oscar-Anwärter, aber auch weit weg davon die 2 Stunden Laufzeit als Verschwendung von Lebenszeit auferlegt zu bekommen...

Story: 8 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 13.08.19 um 09:24
/image/movie/Garden-State_klein.jpg
"Garden State" ist auf seine ganz eigene Art und Weise einzigartig, wozu vor allem die einzelnen Charaktere beitragen. Denn diese sind nicht nur absolut skurril in so ziemlich jeglicher Hinsicht, sondern sie sind einzigartig in dem was sie tun, was sie erleben und wie sie ihre Gefühle, welche absolut weitreichend sind, auf einen selbst transportieren.
Jeder einzelne von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Sei es durch Probleme in der Vergangenheit, Krankheiten ect., was mit der Zeit bei jedem einzelnen irgendwie ans Tageslicht kommt.
Was hierbei so überzeugend gemacht wurde, ist, dass das ganze zu keinem Zeitpunkt over the top geht. Man hat nie das Gefühl, dass die Charaktere zu künstlich melodramatisch daherkommen und auch nie dem Kitsch verfallen.
Gerade Zach Braff, der hier auch als Regisseur sehr gute Arbeit geleistet hat, und Natalie Portman stechen als Hauptcharaktere aus der insgesamt sehr guten schauspielerischen Darbietung (auch in den Nebenrollen) noch einmal heraus. Die tolle Chemie zwischen beiden ist hier meiner Ansicht nach nicht abstreitbar.

Diese kleine Film-Perle ist Zach Braffs Drehbuch- und Regiedebüt und man merkt förmlich, wie viel Herzblut er in die ganze Sache gesteckt hat...

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 7 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 7 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 12.08.19 um 11:36
/image/movie/der-letzte-akt-2014-neu_klein.jpg
Birdman ohne Schickschnack. So könnte man das hier zusammenfassen. Die vor zwölf Jahren erschienene Romanvorlage von Philip Roth hat sehr viele ähnliche Szenen und Monologe wie Birdman. Das sich Auschließen aus dem Theater und viele Gespräche über die Bedeutungslosigkeit in der Post-Moderne.
Für Fans von Al Pacino und Greta Gerwig zu empfehlen, ansonsten dann doch lieber Birdman gucken, wenn jemand sehen will was ein strauchelnder, ehemaliger Star-Bühnendarsteller am Ende seiner Karriere so macht.
Außerdem sieht man wie Barry Levinson wohnt. Der Film wurde aus Budgetgründen einfach bei ihm zu Hause gedreht...

Story: 5 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 2 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 09.08.19 um 00:25
/image/movie/anklage-mord---im-namen-der-wahrheit-neu_klein.jpg
Zugegeben: Wahnsinnig innovativ ist der nicht. Ein bisschen wirkt das wie ein Potpourri aus verschiedenen Gerichts-/Justiz-Thrillern. Vor allem an "The Verdict" und "Das perfekte Verbrechen" mag man sich erinnert fühlen (und an noch manches mehr). An beide genannten reicht er nicht heran, der Film zieht sich trotz nur 93 Minuten Länge gefühlt eine Ewigkeit hin. Nette Krimi-Kost für zwischendurch mit einer gutaufgelegten Kate Beckinsale, die ihren Weg zwischen Alk, Karriere und Kind finden muss und einem inzwischen arg in Mitleidenschaft gezogenen Nick Nolte, dessen Gebrechlichkeit seine Präsenz aber in keiner Weise schmälert.
Was jedoch extrem nervt: Das ewige, immer gleich klingende Hintergrund-Geklimpere, und die schlechte Synchronisation...

Story: 6 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 1 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 09.08.19 um 00:04
/image/movie/perdita-durango---dance-with-the-devil-neu_klein.jpg
"Perdita Durango" könnte man als einen Tarantino-Film bezeichnen, den Tarantino tatsächlich nie gedreht hat. Fast alle Zutaten könnten aus einem seiner Filme entliehen sein und so zitiert Regisseur Álex de la Iglesia sein scheinbares Vorbild auch kräftig. Sadismus, blutige, ausufernde Gewaltfantasien, Sex, lakonischer Humor, ein Hang zu skurril anmutenden Szenen und Dialogen, all dies kennt man etwa aus "Reservoir Dogs", "True Romance", "Natural Born Killers".
Die Story ist eher Nebensache, viel interessanter sind die Charaktere. Rosie Perez liefert als Hure Perdita Durango eine grandiose Vorstellung ab, der Javier Bardem (scheinbar schon früher mit einem Hang zu extravaganten Haaren) in nichts nachsteht. In einer Nebenrolle brilliert der vor einigen Monaten verstorbene James Gandolfini als "Bad Cop". "Perdita Durango" verliert sich leider im Verlauf der Geschichte in einigen Nebenplots, die die Story nicht vorantreiben, sondern einzig das Ziel haben, die Charaktere noch stärker zu überzeichnen. Die Entführung der Jugendlichen macht nicht wirklich Sinn und auch ihre weitere Gefangennahme nach dem "Ritual" ist nicht unbedingt nachvollziehbar. Hervorzuheben bleibt noch, dass die Musik hervorragend gewählt wurde und die Inszenierung handwerklich überzeugt. Vielleicht wäre ein wenig mehr Story wünschenswert gewesen, letztlich aber wird man von einigen kleinen Hängern abgesehen, 2 Stunden recht gut unterhalten. Ein Glanzpunkt des Films ist sicherlich der Schluss, in dem eine äußerst gelungene Überblendung mit dem Filmklassiker "Vera Cruz" gelingt, die letztlich mehr über den Protagonisten aussagt als 1000 Worte...

Story: 4 von 10 Punkten
Bild: 5 von 10 Punkten
Ton: 6 von 10 Punkten
Extras: 2 von 10 Punkten 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 08.08.19 um 23:57
/image/movie/In-guten-Haenden_klein.jpg
Die Story an sich ist schon interessant: Die Erfindung des Vibrators, ein junger Arzt, der die moderne Medizin voranbringen will und deshalb überall aneckt und eine quirlige Frau, die sich für arme Leute engagiert - alles im späten 19. Jahrhundert.
Regisseurin Tanja Wexler spinnt aus diesem ernsten Hintergrund eine vergnügliche, wenn auch harmlose und oberflächliche Geschichte, bei welcher neben der Geschichte der Hysterie auch noch eine Prise weiterer Themen wie Klassenunterschiede, Frauenbewegung oder Erfindungsreichtum einbezogen werden. Damit überlädt Wexler jedoch die eigentlich locker-leichte Ausgangslage, welche durchaus zu einigen Schmunzlern und Lachern über die damaligen Gepflogenheiten einlädt.

Story: 5 von 10 Punkten
Bild: 8 von 10 Punkten
Ton: 7 von 10 Punkten
Extras: 4 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 04.08.19 um 00:56
/image/movie/stronger-2017-neu_klein.jpg
Für mich einer der meisterwartetsten Filme des Jahres, weil der Trailer mir schon emotionale Chills gegeben hat. Der Film bietet fantastische Performances von Jake Gyllenhaal und Tatiana Maslany, die hoffentlich bald mehr Kinorollen bekommt. Die Geschichte bietet mehrere interessante Aspekte: Die gefühlte Verpflichtung von Maslanys Charakter gegenüber Jeff Bauman, der Umgang mit dem Heldentum, in das Bauman gehievt wird, ob sich das verdient anfühlt, ob er sich bereit fühlt für die Auftritte in der Öffentlichkeit und was bringt ihm das, wenn er keine Beine mehr hat. Dabei ist der Beziehungsaspekt vor allem in den ersten beiden Akten im Vordergrund und das funktioniert einwandfrei. Durch die gute Chemie zwischen Maslany und Gyllenhaal und deren gutem Spiel kamen mir ein, zwei Mal Tränen in die Augen, vor allem bei der hochintensiven Streitszene im Auto, die mich schon im Trailer überzeugt hat und mir eindeutig im Kopf bleiben wird. Über Bauman macht man auch hier und da Witze und stellenweise ist die Beziehung auch echt schön, was kurz für die bitter nötige Erleichterung sorgt in dem ganzen Drama. Hinten raus findet die patriotischere Note mehr Einzug und auch das funktioniert vor allem Richtung Ende einmal hervorragend, wenn man nicht komplett allergisch gegen Pathos ist. Stronger hat mich ziemlich überzeugt...

Story: 8 von 10 Punkten
Bild: 8 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 30.07.19 um 12:05
/image/movie/logan-lucky-2017-neu_klein.jpg
Was für ein Riesenspaß, ich hab mich lange nicht so amüsiert und stellenweise gekringelt vor Lachen. Wem "Ocean's Eleven" zu high society und cool und hip war, aber dennoch ein Herz für Heist-Filme hat, der sollte sich diesen auf gar keinen Fall entgehen lassen. Man sollte sich dabei aber nicht von der Prämisse "dumme Hinterwäldler drehen ein krummes Ding" täuschen lassen, und weniger aufmerksam gucken, denn das Drehbuch ist so großartig wie präzise (ohne ein Geheimnis aus seiner Struktur zu machen: die gibt es sogar zum Mitschreiben an die Wand gepinnt), und die Regie von Steven Soderbergh erwartet Zuschauer, die aufmerksam zu- und hinsehen, denn nicht alle Gags werden ausbuchstabiert (mit Ausnahme von "incarcerated"), also ganz im Sinne von Lubitsch, man darf selber 2 und 2 zusammenzählen. Das bedeutet auch, dass man ein bisschen Geduld mitbringen muss, weil die zusammen zu zählenden Zweier durchaus weit auseinander liegen. Manchmal ist es allein die Informationsvergabe in der Kadrierung und im Schnitt, die einen lachen lässt, nicht alles wird ausgesprochen und unterstrichen. Wenn doch, dann so trocken, wie es sich gehört. Für manche mag der Anfang zu ernst daher kommen, bis Jimmy Logan endlich in die Kneipe kommt. Spätestens ab dem Selfie kommen die Mundwinkel dann aber nicht mehr zur Ruhe. Soderbergh nimmt all seine Figuren ernst, und was auf manche wie belangloses Storytelling wirken mag, wird später eben doch wieder aufgegriffen bzw. weiter geführt, und einmal nicht für doof gehalten zu werden, ist eine wundervolle Seherfahrung. Als Bonus gibt es außerdem die witzigste Game of Thrones Buch/Serie Referenz, die ich jemals irgendwo gesehen habe - und was noch schlimmer ist: sie ist jetzt, zwei Jahre später immer noch exakt so aktuell, wie sie damals war, als der Film heraus kam. Wärmste Empfehlung...

Story: 8 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 4 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 29.07.19 um 12:22
/image/movie/The-Social-Network-Limited-Digipack_klein.jpg
Der Film erzählt den einzigartigen Aufstieg des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, ohne dabei als verkappter Werbefilm zu fungieren. Zuckerberg wird als schwierige Person dargestellt, zum einen gefeiert und geliebt für sein Talent, andererseits verabscheut aufgrund seiner sozialen Inkompetenz, was dem Zuschauer direkt zum Einstieg mit Hilfe eines mehr als unglücklichen Dates unter die Nase gerieben wird. Auch im weiteren Verlauf des Films, der zwischen der Gerichtsverhandlung und den Rückblenden wechselt, wird immer wieder die Unfähigkeit der Hauptfigur untermauert, mit seinen Mitmenschen zu interagieren. Die Hauptdarsteller Jesse Eisenberg als Zuckerberg und Andrew Garfield als ehemals bester Kumpel Zuckerbergs überzeugen komplett, auch Justin Timberlake überzeugt als schmieriger Geschäftspartner der beiden Jungunternehmer.
Und wenn hier einige schreiben, der Film wäre langweilig: Also für mich vergingen die 2 Stunden überraschend schnell, ich habe mich eher gewundert, als dann schon der Abspann losging...
Bild ist sehr gut, aber Fincher-typisch wieder eher düster gehalten, die deutsche Tonspur ist aufgrund des Themas sehr dialogbetont, hat aber auch genügend Dynamik in den wenigen Partyszenen. Den Soundtrack von Trent Raznor (Nine Inch Nails) fand ich genial! Die Extras sind extrem umfangreich...

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 8 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 29.07.19 um 11:50
/image/movie/der-seidene-faden-neu_klein.jpg
Sicherlich kann „Phantom Thread“ vorgeworfen werden, das seine akademische Genauigkeit an Prätentiösität grenzt. Dass die Geschichte um einen alternden Mann, dessen autistisches Leben durch eine junge Frau umgekrempelt wird, wie eine gestelzte Altherrenphantasie wirkt. Auch sehe ich die obsessiv-zwanghafte Besessenheit als Erlösung, als Bild einer Liebe, zwiespältig. Aber die dramatische Langsamkeit, mit der hier das Klischee eines Künstlergenies und seiner Muse, die im verborgenen des Mannes leidet, bedient wird, erzeugte bei mir keinen allzu großen faszinierenden Sog. Es mag an der akribischen Detailversessenheit des Films liegen, an der üppigen Kinematographie und an der stilisierten Inszenierung von Paul Thomas Anderson, dass ich diesem Kammerspiel bisweilen gelangweilt folgte.
Eigentlich habe ich mit der Haute Couture-Modebranche nichts am Hut. Und zwei Stunden sich anzuschauen, wie ein verhaltensgestörtes Muttersöhnchen seine Umgebung wegen seines zwanghaften Charakters mobbt, Frauen zum Zweck seiner Kunst missbraucht, ist nicht wirklich für mich von Interesse. Anderson macht aber aus dieser Geschichte einen sadomasochistischen Diskurs über Abhängigkeiten.
Der begnadete Schneider Reynolds Woodcock trifft auf ein co-abhängiges, willensstarkes, tapferes Gegenstück. Aus Begehren wird eine giftige Abhängigkeit. Das Brauchen und Gebrauchtwerden, das Anziehen und Abstoßen, beruht hier weniger auf gegenseitige Toleranz und Akzeptanz der Macken des jeweiligen Partners, sondern ist ein Art Geschlechterkrieg mit scharfen Dialogen. Unter dem Motto „Reibung erzeugt Wärme“, bis zur Verbrennung. Dank der tollen Darstellerriege konnte ich dieser kruden Emotionalität sogar folgen. Allein Daniel Day-Lewis´ zurückhaltendes und punktgenaues Spiel ist absolut überzeugend.
Hier machen Kleider Leute, Kostüme täuschen Luxus vor. Darunter lauert aber die Unvollkommenheit. Der Film offenbart im Widerspruch zu seiner wunderschönen Makellosigkeit, seiner romantischen Bilderwelt, ein krankhaftes Seelenleben. Als psychologisches Melodram im Sadomaso-Kostüm erzählt. Immer schwebt eine Bedrohlichkeit über dem Film. Das hat zwar oftmals etwas von angestaubten Schaufensterpuppen-Kino, schnürt aber mit seinem Thriller-Korsett nach und nach einem dem Atem ab und endet in einer sanft verstörenden Perversion.
Mir fehlte zwar die durchschlagende, emotionale Wucht, ich mochte aber die vielschichtige Reflexion über die Macht des Fetisches. Emotionale Bedürftigkeit als Qual und Erlösung, versinnbildlicht in widersprüchlichen Innen- und Außenwelten. Der Zusammenhang zwischen Schöpfung und Zerstörung in der Kunst und Liebe offenbart sich...

Story: 6 von 10 Punkten
Bild: 7 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 28.07.19 um 22:47
/image/movie/a-quiet-place-2018-4k-4k-uhd-und-blu-ray-neu_klein.jpg
A Quiet Place erzählt eine sehr außergewöhnliche Geschichte. Aliens, die sehr sensitiv auf Geräusche sind, kommen auf die Erde und von nun an überlebt man nur, wenn man absolut leise ist und kein einziges Geräusch zulässt - eine Tatsache, die einem von Beginn an sehr schmerzlich eingebläut wird. Ich fand diesen Storyansatz sehr kreativ und vor allem sehr interessant. Der Film treibt das "kein Geräusch machen", was in Filmen dieses Genres sowieso schon zum Standard geworden ist, auf die Spitze. Auch gibt es sehr wenige gesprochene Dialoge in dem Film und die meiste Kommunikation wird durch Gebärdensprache abgehalten. Ich fand diese Detailverliebtheit bei dieser Idee sehr schön umgesetzt, ob es nun die Gebärdensprache ist, die Monopoly-Figuren, die aus Stoff sind, da die ursprünglichen Figuren zu viel Lärm machen, oder die provisorischen Blatt-Teller, die statt Porzellan eingesetzt werden, da auch sie kaum Geräusche machen. Die Idee wurde wirklich strikt durchgezogen und erzeugt deshalb schon von sich selbst aus eine sehr schöne Atmosphäre. Die Idee wurde auch dahingehend umgesetzt, dass es wenig Filmmusik gibt und wenn Musik zu hören ist, sie lediglich sehr dezent durch ein einziges Instrument geschieht. Das wirkt in ein paar Szenen zwar sehr beruhigend, in den schnellen, gefährlichen Szenen aber sehr anspannend.
Die Darsteller bewegen sich auf einem sehr guten Niveau. Sehr beeindruckt bin ich von John Krasinskis Darstellung, der es gut schafft mir einen fürsorglichen Vater zu verkaufen und von der tatsächlich tauben Darstellerin Millicent Simmonds, die sehr viel zu diesem Film beiträgt, da sie nicht nur ein taubes Mädchen spielt, sondern tatsächlich eins ist.
Lediglich mit den Monstern selbst habe ich ein Problem. Am Anfang war ich noch sehr angespannt, was die Monster betraf, da sich in meinem Kopf ein Bild vom Aussehen dieser Kreaturen gebildet hat. Ich wünschte mir wirklich, man hätte es bei verschwommenen Aufnahmen gelassen, statt das Monster in seiner ganzen Erscheinung zu zeigen, denn es hat dem Film wirklich sehr viel genommen. Sobald ich wusste wie das Monster aussieht, habe ich meine komplette Anspannung verloren und somit auch den Schrecken vor diesen Geschöpfen. Ein Bild im Kopf verursacht viel mehr Panik als ein Bild auf der Leinwand, schade, dass das nicht umgesetzt wurde.
Trotz allem ein sehr guter Film und sehr empfehlenswert. A Quiet Place ist nicht nur etwas für Horror-Fans, sondern bietet für Filmfans aller Art einen sehr spannenden Film...

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 10 von 10 Punkten (Blu-ray 9 Punkte)
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 28.07.19 um 22:33
/image/movie/american-psycho--neu_klein.jpg
American Psycho ist eine herrliche Persiflage und ein gelungener ironischer Einblick in das Yuppi-Zeitalter der 80er und dem maximalen Wahn des Kapitalismus der Wall Street und welche Monster diese aus den Löchern hervorlockt und nährt.
Der Film führt einen wunderbar durch das Leben von Patrick Bateman, einem oberflächlichen und sehr selbstsicheren Geschäftsmann, dessen wahre Natur immer wieder auf brutalste Art und Weise zum Vorschein tritt. Jemand, dem einfach nur bei dem Gedanken, dass es jemanden gibt der eine bessere Visitenkarte als er hat, alle Sicherungen durchbrennen. Der sich mit Geld und Macht alles erkauft.
Christian Bale spielt diesen Charakter einfach phänomenal und bringt den Wahn des Protagonisten glaubhaft und erschreckend auf die Leinwand. Mit Szenen die sich einem wirklich in die Netzhaut einbrennen.
Einzig allein der Twist gegen Ende stößt mich ein wenig ab. Ein sonderbarer Cop-out. Eine Entscheidung, welche die Grausamkeit einfach weniger real macht, welches Bateman von einem psychotischen Täter zu einem Thought Crime Kriminellen macht. Es glättet die scharfen Kanten, welcher der Film davor so geschickt aufgebaut hat.

Story: 7 von 10 Punkten
Bild: 7 von 10 Punkten
Ton: 6 von 10 Punkten
Extras: 7 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 28.07.19 um 22:16
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Der zweite Fall von Carl und Assad. Nach dem unfassbar starken "Erbarmen", habe ich mich richtig auf den zweiten Fall gefreut, denn diesmal bekommen beide noch eine zusätzliche Unterstützung. Ab sofort haben beide auch eine Sekretärin und sogar eine Katze. Der erste Film war wirklich bis ins kleinste Detail herausragend, weswegen es für eine Fortsetzung immer sehr schwer ist, an dieser Qualität anzuknüpfen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Film ist genauso meisterhaft wie sein Vorgänger. Ich ziehe meinen Hut vor diesem grandios geschriebenen Drehbuch.

Carl und Assad sind zurück und widmen sich einen neuen Fall. Vor 20 Jahren kam es auf einem Internat zu einem blutigen Mord, der von maskierten Menschen vollzogen wurde. Doch die Täter sind bis heute ungestraft davon gekommen und die einzige Zeugin, die damals sogar die Polizei rief, ist seit 20 Jahren verschwunden. Carl und Assad finden eine heiße Spur zu dieser Zeugin, aber damit bringen sie sie auch in tödliche Gefahr. Doch wie soll man die Täter festnehmen, wenn man keinerlei Beweise für ihren Mord hat? Auch Assad und Carl müssen bald um ihr Leben fürchten.

Bei Fortsetzungen ist immer die Gefahr, dass sie mit aller Macht versuchen ihren Vorgänger zu übertreffen und dabei kläglich scheitern. Genau das macht Schändung nicht, denn dieser Hochglanz-Thriller erzählt seine ganz eigene, extrem spannend inszenierte Geschichte. Der Stil wurde dennoch beibehalten, denn neben der Gegenwart, bei der Carl und Assad ermitteln, bekommen wir auch immer wieder kleine Szenen aus der Vergangenheit zu sehen. Und so fügt sich auch hier ein Puzzleteil zu dem Anderen und es ergibt erneut eine komplett runde Sachen. Aber Vorsicht: Einige Szenen sind wirklich sehr verstörend und nicht leicht zu verdauen.

Wieder wird deutlich, was für eine beeindruckende Chemie Carl und Assad haben. Doch diesmal steht Carl deutlich mehr im Vordergrund, während Assad nicht so viele Momente hat, wie es noch beim Vorgänger der Fall war. Nikolaij Lie Kaas liefert dabei eine unfassbar beeindruckende Leistungen als Carl ab. Er ist einfach komplett sympathisch, obwohl er weder Emotionen zeigt, noch besonders freundlich ist. Trotzdem mag ich seine Art total. Besonders hervorheben muss ich noch Danica Curcic, die in der Rolle als Kimmie absolut glänzt. Sie spielt einen richtig gut geschriebenen Charakter und dank ihrer starken Ausstrahlung, wirkt sie auch zu jedem Zeitpunkt authentisch.

Fazit : Schändung ist eine ideale Fortsetzung, die dem Vorgänger in nichts nachsteht. Wieder bekommen wir ein überragendes Drehbuch geboten, das erneut frei von Lücken ist. Assad und Carl sind einfach ein super Duo und ich bin wirklich gespannt, wie die Geschichte weiter erzählt wird, denn Adler-Olsen hat ja noch 4 weitere Bücher geschrieben. Wenn alle die Qualität von diesem Film haben, wird es wohl eine der stärksten Filmreihen, die ich jemals gesehen habe.

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 10 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 24.07.19 um 12:52
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Wieder so ein erstklassiges Beispiel, warum skandinavische Filme so gut sind. Jussi Adler-Olsen sollte allen Buchgurus ein Begriff sein, denn seine Bücher feiern einen unfassbaren Welterfolg. Auch der Film Erbarmen basiert auf einem Adler-Olsen Roman, weswegen besonders Fans von ihm diesen Film auf keinen Fall verpassen dürfen. Mich hat Erbarmen komplett umgehauen und ist zusammen mit Verblendung der beste skandinavische Thriller, den ich bisher gesehen habe. Dieser Film hat einen erstklassigen Erzählstil und eine grandiose Atmosphäre.

Nach einem blutigen Einsatz wird der Ermittler Carl Mørk schwer am Kopf verletzt, sein Partner getötet und sein bester Freund so sehr verletzt, dass er fortan eine Querschnittslähmung hat. Einige Zeit später kehrt er in seinen alten Beruf zurück, doch sein Boss will ihn nicht mehr ermitteln lassen und ihn stattdessen ins Archiv versetzen, wo er ungelöste Fälle archivieren soll. Dort lernt er seinen neuen Partner Assad kennen, der im Vergleich zu Carl eher fröhlich und optimistisch ist. Schnell stößt Carl auf einen ungeklärten Fall, bei dem sich eine Politikerin auf einer Fähre umgebracht hat. Für Carl steht fest, dass es kein Selbstmord war und so fängt er, zusammen mit Assad, an zu ermitteln. Unerlaubter Weise.

Ihr liebt Thriller im Stil von Sieben? Dann bekommt ihr hier ein wundervolles Juwel. Erbarmen ist ein enorm stilvoller Thriller, der eine höchst interessante Erzählweise hat, bei der wir nicht nur alles aus der Sicht der Ermittler sehen, sondern auch aus der Perspektive von Täter und Opfer. Dadurch ist die gesamte Story total schlüssig und ein Puzzleteil wandert zum nächsten und dadurch ergibt alles am Ende komplett Sinn. Der Showdown kommt ohne große Überraschungen daher, was aber keinesfalls der Spannung zu Lasten fällt. Teilweise bekommen wir wirklich schockierende Szenen zu sehen und wer unter klaustrophobischen Ängsten leidet, sollte den Film mit Vorsicht genießen.

Carl und Assad haben eine traumhafte Chemie miteinander und sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Carl keine Emotionen und keinerlei Freude mehr im Leben hat, ist Assad ein fröhlicher und freundlicher Mensch, der stets gut gelaunt ist und nie sein Lächeln verliert. Besonders amüsant sind die bissigen Kommentare von Carl, die richtig schön trocken daher kommen. Die Charaktere sind alle insgesamt sehr gut ausgearbeitet. Ich verstehe absolut jeden Charakter und kann ihre Handlungen komplett nachvollziehen. Zudem sind sie bis ins letzte Details hervorragend ausgearbeitet und werden konsequent bis zum Ende aufrecht erhalten.

Fazit : Erbarmen hat es mir komplett angetan und ich freue mich unfassbar auf die beiden Fortsetzungen. Dieser Thriller, mit zwei überragenden Hauptakteuren, ist einer der besten skandinavischen Filme, die ich bisher gesehen habe. Der Erzählstil ist erstklassig, das Drehbuch komplett fehlerfrei und die Atmosphäre stets düster und bedrohlich. Der Showdown ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie bei ähnlichen Vertretern, aber das ist meckern auf aller höchstem Niveau, denn der Film bleibt für mich ein Thriller-Meisterwerk...

Sto ry: 8 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 24.07.19 um 12:42
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Die erste Stunde von "A Star is Born" ist ein Kinoerlebnis, wie er magischer kaum sein kann. Danach übernimmt das Drama das Kommando. Was jedoch in diesem zweiten Abschnitt ein wenig fehlt, ist eine gelegentliche Leichtigkeit auf dem Niveau des Anfangs. Dem Ende wird schon mit ordentlich viel Schwermut entgegen getaumelt. Lady Gagas gesanglicher Vortrag des wunderbaren Soundtracks am Schluss ist dann für die endgültige Öffnung der Schleusen zuständig.

Story: 7 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 8 von 10 Punkten
Extras: 7 von 10 Punkten 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 17.07.19 um 12:18
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Dafür, dass der Film an jüngere Leute als ich gerichtet ist, hat er mir sehr gut gefallen. Obwohl es nicht viel zu lachen gibt, kann man ihn als Satire auf die Auswüchse von Social Media sehen.

"Nerve" punktet vor allem bei der visuellen Umsetzung: Der Film vermischt die Realität mit der virtuellen Welt, indem er New York als Stadt der Neonlichter inszeniert. Die Einblendungen der Handydisplays verwandeln die Metropole in einen Cyberspace. Das macht die zahlreichen Motorradfahrten zu einer netten Referenz an "TRON". Sehr cool fand ich die Kameraperspektiven aus der Sicht des Handys, wo wir uns sogar hinterhalb des Displays befinden und die Anzeige spiegelverkehrt sehen.

Der Film führt uns eindrucksvoll vor Augen, dass es wenig Sinn macht, zwischen "Realität" und "virtueller Welt" zu unterscheiden. Hier wie dort gibt es echte Menschen, die Entscheidungen treffen und diese haben Konsequenzen. Im Netz kann man sich hinter einem Usernamen verstecken, aber dadurch werden Taten und Worte nicht weniger real.

Trotz seiner virtual-reality-Geschichte behandelt der Film viele altbekannte Fragen, die sich Jugendliche und junge Erwachsene stellen: Wie sehen mich andere und welchen Gruppenzwang übt das auf mich aus? Wie wichtig ist mir die Anerkennung meiner Altersgenossen? Will ich zu einer Gruppe gehören oder gegen sie sein?

Der Film ist flott und spannend erzählt, auch das vielfach kritisierte Ende finde ich nicht übertrieben - da hat man schon Abgefahreneres in den Nachrichten gelesen.
Relevant wird der Film vor allem, weil es um das "Jetzt" geht. Die Macher haben sich ein paar interessante Gedanken zu ihrem Thema gemacht und einen unterhaltsamen Jugendthriller abgeliefert. Absolut sehenswert, auch für Leute über 20.

Story: 9 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 7 von 10 Punkten 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 17.07.19 um 12:11
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Der Cast war sehr gut. James McAvoy als verbitterter Cop und Mark Strong als kaltblütiger aber nicht kaltherziger Gangster spielen mal wieder wieder großartig. Und auch die pessimistische Grundstimmung, die unterkühlte Atmosphäre und der Blauton passten direkt nach dem vielversprechenden Auftakt erstmal gut zu den Film. Doch schon nach kurzer Zeit wurde die ganze Geschichte dann doch recht fad, was einfach daran lag, dass sie total schleppend erzählt wurde. Es war nicht schlecht, aber es war halt ziemlich langweilig. Im letzten Drittel kam dann aber doch noch etwas Zug rein und es gab ein paar coole, stylish gemachte Schießereien, in denen es ganz schön zur Sache ging. Aber das konnte den Film dann leider auch nicht mehr vom Durchschnitt retten. Schade, hatte wesentlich mehr erwartet...

Story: 6 von 10 Punkten
Bild: 9 von 10 Punkten
Ton: 9 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 15.07.19 um 12:57
/image/movie/Bad-Teacher_klein.jpg
Hier wurde aus einer recht interessanten Idee viel zu wenig gemacht und die wenigen zündenden Gags schon im Trailer verbraten, sodass man wie so oft sagen kann: "Hast du den Trailer gesehen, hast du den ganzen Film gesehen." Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt hier einfach überhaupt nicht. Selbst wenn keinem angekreidet werden kann, dass er hier schlecht spielt, wird man einfach nicht warm mit den Charakteren und die Beziehung derer untereinander kauft man ihnen schon dreimal nicht ab. Einzig Diaz' Figur, wie sie so völlig genervt von ihren Schülern, Kollegen und dem Rest der Welt ist, verlangte meinen Mundwinkeln ab und zu ein kurzes Zucken ab. Ansonsten war, was meine Lachmuskeln anbelangt, eher Regenerationsphase angesagt. Die seltenen humorvollen Stellen beschränkten sich zudem noch auf die erste Hälfte, gegen Ende wurde der Film dann zu einer kompletten Nullnummer.

Story: 6 von 10 Punkten
Bild: 8 von 10 Punkten
Ton: 6 von 10 Punkten
Extras: 5 von 10 Punkten 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 15.07.19 um 00:44

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