Filmbewertungen von Schlachti

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Dümmste Bewertung aller Zeiten.
Wer sich nicht die geringste Mühe macht, sich über einen Film im Vorhinein zu informieren, der setzt sich auch nicht kritisch mit dem Thema Religion auseinander. Schauspielerisch und inszenatorisch werden hier Höchstleistungen geboten, nie vergingen 2 1/2 Stunden fesselnder und intellektuell herausfordernder. Natürlich nix für TRANSFORMERS Dauergucker. Und wer nichts mit der Bandbreite des Regisseurs Scorsese anfangen kann, sollte sich dann lieber diese Einzeiler von Einzellern sparen.
Wer mit Streifen wie MISSION etwas anzufangen weiß und über den eigenen kulturellen Tellerrand hinaussehen kann und möchte, der wird durch dieses Meisterwerk nicht dümmer. Durch das Verfassen solch unterirdischer Kommentare (und Abgabe des geistigen Offenbarungseides) jedoch schon . . . 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 24.09.17 um 19:03
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Inhalt: Eine unverschämt unterhaltsame Dokumentation (u.a. produziert von Brett HERCULES Rattner) über das legendäre israelische Brüder-im-Geiste-Paar Golan und Globus, die knapp über ein Jahrzehnt über die kompletten 80er hinweg das Cannon-Studio durch wenige Höhen und diverse (Un)Tiefen steuerte. Zu Wort kommen unzählige Weggefährten, darunter Regisseure, Drehbuchautoren und Darsteller (u.a. Dolph Lundgren, Chuck Norris etc.), die unverblümt offen und sehr kritisch über die Geschäftspraktiken und vor allem auch das offensichtliche künstlerische Untalent insbesondere von Menahem Golan Auskunft geben. Manche Anekdoten treiben einem dabei entweder den Staunemann oder die Lachtränen in die Augen. Chronologisch werden dabei auch die "Highlighhts" mit vielen Ausschnitten (meist die offenherzigsten oder brutalsten Szenen) beleuchtet wie die EIS AM STIEL / DEATH WISH / MISSING IN ACTION Serien. Ein brüllkomisches Highlight ist der einzige und völlig missratene Musicalversuch THE APPLE.

Ton: Grundsolide und - da durch die Interviews überwiegend dialoglastig - unauffällig. Die Ausschnitte der Actiofilme spielen sich soundtechnisch eher im Videokassettenstandard ab.

Bild: In den neu gefilmten, meist Interviewszenen HD erwartungsgemäß knackscharf, dagegen fallen die Ausschnitte überwiegend mit verrauschtem Videolook ab. Angesichts des Sujets aber kein Manko.

Extras: Überschaubar - 30 Cannon Trailer und verlängerte Interviewpassagen.

Fazit: Ein unbedingtes Must-see für die filmbegeisterte Generation, die in den schrillen 80ern des Öfteren in der Videothek die Qual der Wahl angesichts des ungeheuren Outputs der Cannon-Studios (in der Blütezeit pro Woche ein Film) hatte. Nur wenige Filme haben heute noch als Trash-Granate in bierseliger Runde überdauert - darunter sicher die Werke Chuck Norris' oder Charles Bronsons -, aber als amüsante Fußnote der Filmgeschichte wird die Cannon-Group die Jahrzehnte sicher weiter Bestand im kollektiven Filmgedächtnis haben. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 05.05.15 um 17:02
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Story: Feinde kammerspielartiger Szenen und langer Dialoge sind hier völlig fehl am Platze. Freunde anspruchsvoller Dia- und Monologe und fein gezeichneter Charaktere werden dagegen trotz fehlendem Mord und Totschlag gefesselt sein von diesem packenden Gerichtsthriller um eine Schadensersatzklage wegen Falschbehandlung (Patientin im Koma) und dem ohnmächtigen Kampf gegen ein angesehenes Krankenhaus nebst dahinter stehender Erzdiözese. Paul Newmans beste Altersrolle, begleitet von einem grandiosen James Mason und knuffigem Beistand Jack Warden. Wer Filme wie DIE 12 GESCHWORENEN, DIE JURY oder DAS URTEIL mag, kommt um diesen großartigen Vertreter seines Genres nicht herum.

Bild: Gegenüber der DVD eine klare Steigerung. Von verschlimmbessernden Maßnahmen wurde glücklicherweise Abstand genommen, so dass das feine Filmkorn erhalten blieb. Nahaufnahmen geben jeden zerfurchten Winkels von Newmans und vor allem Wardens Gesicht nahezu unbarmherzig wieder. Die Texturen und Strukuren der Drehorte sind voller Detailfülle klar zu erkennen. Der Schwarzwert stimmt bei nahezu perfekt eingestellten Kontrastwerten. Die würdige Umsetzung eines jungen Klassikers.

Ton: Besonders die hervorrragende Synchronfassung profitiert vom Transfer ins HD-Medium: kein Rauschen oder Zischen trüben die jederzeit klar verständlichen Dialoge. Große räumliche Effekte sind angesichts des Sujets nicht zu erwarten.

Extras: In überraschend ausreichender Zahl vorhanden. Nebst kurzem Making of und Statements von Regisseur Sidney Lumet (der auch einen Audiokommentar beiträgt) und Paul Newman ist besonders bemerkenswert der retrospektive Beitrag, der die Bedeutung des Films im Genre der amerikanischen Gerichtsfilme unterstreicht.

Fazit: Intelligente, anspruchsvolle Unterhaltung alter Schule, die eine wohltuende Abwechslung vom effektüberladenen und storyarmen Bombast heutiger Prägung bietet. Klarer Kauftipp. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 08.09.13 um 19:16
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Die Story, Bild und Ton Parameter werden in der Review absolut zutreffend und auch meinen Eindrücken entsprechend wiedergegeben. Daher beschränke ich mich hier auf den Film selbst, der in meinen Augen besser wegkommt als in der - wohlgemerkt schlüssig begründeten - Rezension.

Da die Fülle an gelungenen Politsatiren (allen voran WAG THE DOG - bitte noch auf Blauling veröffentlichen) - überschaubar ist, wird man bei THE CAMPAIGN (so der zutreffendere OT) positiv überrascht, wenn man zunächst mit niedrigen Erwartungen an die Sichtung herangeht. Klar gibt es ein paar infantile Ausrutscher, wobei man von manchem Will Ferrell Streifen Schlimmeres gewohnt ist. Allerdings überwiegen meines Erachtens die Vielzahl an gelungenen Gags (absolutes Highlight: das Baby!)und vor allem die unheimlich pointierten Übertreibungen und die Karikierung des noch frisch im Gedächtnis haftenden letzten US-Wahlkampfes. Das Tempo ist durchweg hoch, die Darstellerleistungen bis in die hochkarätig besetzten Nebenrollen (vor allem Dylan McDermott, außerdem Dan Aykroyd und John Lithgow) brillant. Das Ende ist zwar leider so märchenhaft, wie es in der Realität nie eintreffen wird, entlässt den Zuschauer jedoch mit einem zufriedenen Schmunzeln nach 90 Minuten Zwerchfellbearbeitung vom Feinsten.

Wer die Handschrift Jay Roachs aus Komödien wie AUSTIN POWERS und MEET THE PARENTS kennt, wird mit seinem neuesten Wurf sicher nichts verkehrt machen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 20.02.13 um 08:19
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Story: Am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung erfährt CIA-Agent Muir (Robert Redford), dass sein ehemaliger Protegé Tom Bishop (Brad Pitt) beim Versuch, die Geliebte Elizabeth aus einem chinesischen Gefängnis zu befreien, verhaftet wurde und binnen Stunden hingerichtet werden soll. Während er für den einberufenen Krisenstab ein Profil Bishops erstellt, setzt er alle Hebel in Bewegung, den früheren Untergebenen zu retten. Als aus politischem Kalkül heraus beschlossen wird, den gefangenen Agenten seinem Schicksal zu überlassen, zögert Muir nicht, den Geheimdienstapparat zu benutzen, um sein Ziel zu erreichen.

Bild: Kein Referenzmaterial, insbesondere für Filmkornhasser (die es nie verstehen werden, weshalb dessen Vorhandensein für wenig Manipulation am Filmmaterial steht). Aber eine klare Steigerung zur im Vergleich sehr betagten, mehr als 11 Jahre alten DVD. Ordentliche Schärfe bei Tageslicht, die unbarmherzig jede Falte des smarten Redford preisgibt, und - bei Tony Scott Filmen oft ein Problem - optimaler Kontrast. Alles in allem ein absolut sauberer Transfer.

Ton: Die Synchronsiation ist top, aber etwas zu leise abgemischt. Während bei den Actionsequenzen das Heimkino akustisch abgerissen wird, ist öfter ein Nachregeln der Lautstärke bei den zahlreichen Dialogszenen notwendig. Daher gibt es für die gegenüber dem Originalton klar unterlegene deutsche Abmischung gerade noch eine gute Bewertung.

Extras: Ohne Worte - null, nada, nix.

Tony Scott (TOP GUN, DÉJÀ VU) legt von der ersten Einstellung, unterlegt mit dem ohrwurmverdächtigen, dynamischen Score Harry Gregson-Williams’ ein hohes Tempo vor, das vom Publikum äußerste Konzentration verlangt. Durchhänger gibt es im Laufe der zwei Stunden keine erwähnenswerten, vielmehr ist die Zeit fast zu kurz,um alle Handlungsstränge in angemessener Ausführlichkeit zu erzählen. Denn die Gefangennahme und Befreiungsaktion für Bishop bildet nur die Klammer um die Profilerstellung seitens Muir, der in Rückblenden die Highlights der Anwerbung und Ausbildung des jüngeren Agenten schildert: Rekrutierung in Vietnam, erster Einsatz in West-Berlin und schließlich der schicksalsträchtige Anschlag auf einen Islamistenführer, in dessen Verlauf die Partnerschaft des Duos an Bishops Liebe zur Ärztin Elizabeth Hadley zerbricht.
Natürlich ist der Einsatz von Überbelichtung und Weichzeichner im ersten Rückblick Vietnam offensichtlich, um Redford - abgesehen von seinen 70er Jahre Klischees bedienenden Koteletten - deutlich jünger wirken zu lassen. Ebenso beeindruckend wie amüsant ist der größtenteils gelungene Versuch der Set-Designer, West-Berlin zu rekonstruieren (das jedoch eher Ost-Berlin wenn nicht sogar einer osteuropäischen Stadt gleicht); übrigens ist in dieser Sequenz die Originalfassung des Streifens sehenswert, wenn Redford und Pitt Deutsch sprechen. Ein weiteres, für Insider belustigendes Detail ist die gezeigte US-Botschaft in Hong Kong, für die der unverwechselbare, futuristisch anmutende Sitz der HSBC (Hong Kong & Shanghai Banking Corp.) herhalten durfte - angesichts der Größenverhältnisse der tatsächlichen Botschaftsniederlassung eine tolle Übertreibung.
Doch all diese filmischen Tricks schmälern keineswegs das Vergnügen, da die intelligente Story von den glänzend aufgelegten Akteuren überzeugend vorangetrieben wird. Allen voran Redford, der - auch aus Männersicht neidlos anzuerkennen - immer noch eine unglaubliche Leinwandpräsenz versprüht. Die seinem Alter entsprechende Rolle des kurz vor der Pension stehenden Agenten meistert er souverän und sympathisch. Quasi als juveniles Alter Ego agiert Brad Pitt und vermeidet erfolgreich, vom alten Hasen an die Wand gespielt zu werden. Einzig die spröde Catherine McCormack (BRAVEHEART) als Ärztin vermag nicht so recht zum Draufgänger Pitt zu passen.
Insgesamt hat Tony Scott mit diesem Gespann ein rundes Werk abgeliefert, dem man sogar das visuell kitschige erste und ziemlich unglaubwürdige zweite Happy End verzeiht. Um derart kleinlich zu urteilen, wurde man vorher zu fesselnd und actionreich unterhalten. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 09.02.13 um 19:51
/image/movie/im-auftrag-des-teufels-1997-neu_klein.jpg
Inhalt: Durch dessen Sieg in einem aufsehenerregenden Missbrauchsprozess wird der berühmte Anwalt John Milton auf das junge Nachwuchstalent Kevin Lomax aufmerksam. Der Wechsel vom piefigen Südstaatenkaff nach New York fällt Kevin und seiner Frau Mary Ann angesichts zahlreicher teurer Vergünstigungen daher auch nicht schwer. Der erste spektakuläre Fall, bei dem es gilt, den unter Mordverdacht stehenden Unternehmer Alexander Cullen zu verteidigen, nimmt den aufstrebenden Staranwalt dermaßen gefangen, dass sich Mary Ann zunehmend einsam und vernachlässigt fühlt. Selbst die arroganten Ehefrauen seiner Kollegen sorgen mehr für weitere Frustration denn für ihre Zerstreuung. Das Geschehen nimmt eine dramatische Wendung, als Mary Ann behauptet, Milton habe sie vergewaltigt. Trotz offensichtlicher körperlicher Zeichnung lässt Kevin sie einweisen und nimmt seinen Arbeitgeber nicht zum ersten Mal in Schutz. Erst als Mary Ann auf grausame Weise Selbstmord begeht, beginnt Kevin hinter die Fassade der renommierten Kanzlei zu blicken. Das Unfassbare scheint sich zu bewahrheiten, als Milton sich als Luzifer höchstpersönlich zu erkennen gibt.

Bild & Ton: Warner-typisch ist eine deutliche Steigerung zur DVD erkennbar. Schärfe, Kontrast und Farbsättigung (incl.Schwarzwert) geben Anlass zur Begeisterung. Logischerweise dem verlustfreien O-Ton unterlegen, ist an der hervorragenden Synchronfassung - da sich die Tonspur mit nur wenigen effektvollen Szenen herumschlagen muss - nichts auszusetzen.

Extras: Wie bei Warners Backkatalogtiteln gewohnt ist interessantes Bonusmaterial - abgesehen von geschnittenen Szenen und nicht untertiteltem Audiokommentar - wieder Mangelware.

Die Liste von namhaften Darstellern, die sich lustvoll an der Verkörperung des Höllenfürsten versucht haben, ist zwar nicht sehr lang, aber imponierend und reicht von Robert DeNiro (Louis Cyphre in ANGEL HEART) bis Jack Nicholson (DIE HEXEN VON EASTWICK). Mit seiner kraftvollen, charismatischen Performance hat Pacino die Glanzleistung vollbracht, die Messlatte erneut ein gutes Stück höher zu legen. Sein aggressiver Monolog gegen die himmlischen Mächte, der in einen Frank Sinatra Song mündet, ist bis dato unerreicht.
Gegen das mimische Schwergewicht Pacino hat Keanu Reeves keinen leichten Stand. Dennoch führt er den Zuschauer glaubwürdig durch die verschiedenen Stadien seines Charakters Kevin Lomax, der sich vom bedingungslos gehorchenden Emporkömmling über Satans Sohn zum geläuterten, die Familie der Karriere vorziehenden Kleinstadtanwalt wandelt. Die Schau stiehlt ihm zweifellos Charlize Theron (MONSTER, KALTES LAND) in ihrer ersten großen Leinwandrolle. Ihre emotionalen, an die Grenze der Hysterie stoßenden Auftritte - darunter vor allem die Szene, in der sie in der Kirche ihren zerschundenen Körper entblößt - bleiben noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis haften.
Aufgrund der bereits erwähnten geschliffenen Dialoge kommt Regisseur Taylor Hackford (EIN OFFIZIER UND GENTLEMAN, RAY) ohne viel Spezialeffekte aus. Neben einer Handvoll veritabler Schockmomente (Stichwort: Umkleidekabine) ist der visuell eindrucksvollste Anblick die menschenleere Fifth Avenue, auf der Reeves/Lomax dem Showdown entgegengeht. Dieser bietet wiederum den überbordenden Budenzauber, den der Streifen nicht unbedingt nötig gehabt hätte und der als Zugeständnis an die nach Schauwerten gierenden Produzenten betrachtet werden kann. Am unerwarteteten Ende können sich zwar die Geister scheiden, doch Al Pacinos letzter, mit maliziösem Lächeln abgesonderter One-Liner über seine Lieblingssünde, unterlegt vom die End-Credits einleitenden Stones-Klassiker “Paint it black“, rundet zwei Stunden teuflisches Vergnügen der Spitzenklasse hervorragend ab. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 26.09.12 um 11:24
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Inhalt: Als Achtjähriger lässt Evans Mutter ihren Sohn wegen eines von ihm gemalten blutigen Bildes psychiatrisch untersuchen. Als Therapie wird er dazu veranlasst, Tagebuch zu führen. Zwölf Jahre später studiert Evan Psychologie, als ihn beim Lesen seiner alten Notizen plötzlich die Vergangenheit in Form von Flashbacks einholt. Daraufhin ändert sich sein Leben dramatisch. Und das mehr als einmal.

Bild: Klare Steigerung zur DVD-Veröffentlichung, angesichts diverser (vermutlich produktionsbedingter) Unschärfen und sichtbarem, nicht störendem Korn jedoch von aktuell möglichen HD-Standards deutlich entfernt.

Ton: Solider Sound, der jedoch keinem Vergleich zum verlustfreiene O-Ton standhält.

Extras: Informative Dokumentationen über diverse Aspekte der Produktion bzw. das Zeitreise-Thema. Aufgewertet wird diese Premium Collection wie gewohnt durch das hochwertige Mediabook.

Review: Vom Ruf als Low-Budget Movies und der Hauptrolle des als MTV-Clown (PUNK'D) und Demi Moore Lover bekannten Ashton Kutcher sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn was diesem Mix aus Psychothriller, Horrortrip und Romantik an Geldmitteln fehlte, wird durch inszenatorisch brillante Einfälle und das clevere Skript mehr als wettgemacht.
Während des kurzen Prologes der Kindheit des Hauptprotagonisten Evan wähnt man sich zunächst in einem wenig außergewöhnlichen Psychodrama. Nach Evans erstem Flashback und der ersten Änderung seines Lebenslaufes wird man jedoch bis zum Schluss gepackt durch die Was-wäre-wenn-Thematik, die lose auf der Chaostheorie (siehe den titelgebenden Schmetterlingseffekt - kleine Ursache, große Wirkung) fußt. Nach dem ersten Ansehen drängen sich Vergleiche mit LOLA RENNT auf, in dem auch ein und derselbe Handlungsstrang in diversen Variationen durchgespielt wird.
Dennoch ist man völlig unvorbereitet darauf, was einem im Laufe des Films an emotionalen und schockierenden Szenarien geboten wird. Ashton Kutcher und Amy Smart schlüpfen dabei in verschiedene Rollen und hätten zumindest eine Oscarnominierung verdient. Selten genug sah man derart reife Darbietungen von vergleichbaren Jungschauspielern.
Auch wenn das Ende der Kinoversion weit vom üblichen Mainstream Happy End entfernt ist, lohnt sich ein Blick auf das konsequentere, Gänsehaut erzeugende Finale des Director's Cut (ohne Synchronisation enthalten). Und es ist sicher davon auszugehen, dass man diesen Streifen mehr als einmal konsumieren wird. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 10.09.12 um 10:39
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Story: Bauarbeiter Douglas Quaid erfüllt sich seinen sehnlichsten Wunsch - die Reise in der Rolle eines Geheimagenten zum Mars. Die Implantierung dieser künstlichen Erinnerung lässt er bei RECALL Inc. vornehmen. Der virtuelle Trip endet jedoch mit einer Panne, nach der Quaid seine vertraute Umgebung nicht wiedererkennt: Arbeitskollegen wie auch seine Frau Lori versuchen ihn zu töten. Darüber hinaus wird er für den - eigentlich nur als Fantasie existierenden - Agenten Hauser gehalten. Um der Ursache für seinen offenkundigen Gedächtnisverlust auf den Grund zu gehen, reist Quaid zum Mars. Dort deckt er gemeinsam mit der Rebellin Melina eine perfide Verschwörung um die Ausbeutung des roten Planeten auf.

Bild: Da es sich hier um die Fassung handelt, die die Intentionen des Regisseurs repräsentiert und von Verhoeven abgesegnet wurde, kann es sich im Grunde nur um die einzig gültige Version handeln. Die den bisherigen Editionen eigene satte und damit buntere Farbgebung hat nun einem heutigen Sehgewohnheiten angepassten, desaturierten Look Platz gemacht. Erfreulich - außer für Filmkornhasser - ist die Tatsache, dass das Bild nicht digital glatt gebügelt wurde. Persönliches Urteil: Bildüberarbeitung uneingeschränkt gelungen.

Ton: Natürlich kann diese Produktion nicht mit aktuellen Referenztiteln konkurrieren, dennoch ist kaum ein Makel an den stets verständlichen Dialogen und dem Sounddesign der Effektsequenzen zu finden.

Extras: Das neue, halbstündige Interview mit Paul Verhoeven ist unterhaltsam und eine gelungene Ergänzung zu den bereits bekannten Making of Beiträgen. Insgesamt nicht überbordende, aber solide Ausstattung.

Verhoeven meets Terminator - mit dieser Paarung allein konnte nicht viel schief gehen. Hatten sowohl der Niederländer mit ROBOCOP als auch Arnie in seiner Paraderolle als Cyborg längst ihre stilprägenden Beiträge zum SF-Genre abgeliefert, brachte ihre einzige Zusammenarbeit den perfekten Mix aus martialischer Action und anspruchsvoller Story hervor, ziemlich lose auf einer Kurzgeschichte Philip K. Dicks beruhend. Viele SF-Streifen der vergangenen beiden Dekaden nahmen übrigens, teils aus rein marketingtechnischen Überlegungen, gerne in Anspruch, auf Erzählungen des ungemein produktiven Autoren (ca. 40 Romane und 120 Kurzgeschichten) zu basieren, darunter BLADE RUNNER, SCREAMERS oder MINORITY REPORT.
Außerdem gelang Verhoeven, dem bekanntlich mimisch ein wenig limitierten Muskelmann seine bis dahin beste Performance zu entlocken. Mit etwas Abstand betrachtet könnte dies aber auch daran gelegen haben, dass die ihm zur Seite gestellten Gegenspieler so ausgewählt worden waren, dass keine Gefahr bestand, peinlich an die Wand gespielt zu werden. Damit sollen die Leistungen der Mitstreiter allerdings keineswegs herabgewürdigt werden: Sharon Stone gibt als falsche Ehefrau bereits einen Vorgeschmack auf die durchtriebene Schriftstellerin in BASIC INSTINCT und liefert sich mit Rachel Ticotin (THE BRONX, FALLING DOWN) einen der denkwürdigsten Catfights der Filmgeschichte - in dieser Härte später allenfalls von Uma Thurman und Vivicia Fox in KILL BILL 2 übertroffen. Michael Ironside (TOP GUN, STARSHIP TROOPERS) als Widersacher muss wie so oft in seiner umfangreichen B- und C-Film lastigen Biografie nur das grimmig zerfurchte Gesicht in die Kamera halten, um ausgiebig gehasst zu werden.
Unverzichtbar für derartige Geschichten sind natürlich State-of-the-Art Special Effects, die hier federführend von Eric Brevig (George Lucas’ ILM) und Rob Bottin (DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT) verantwortet wurden. Mit Blick auf das Produktionsjahr sei auf die nach wie vor gültige Klasse der ohne CGI-Unterstützung kreierten Mars-Szenarien oder Make-up Effekte verwiesen. Neben Akteuren, Regie, Effekten, Kamera (der für DAS BOOT oscarnominierte Jost Vacano) gebührt das abschließende Lob dem fantastischen Soundtrack des leider 2004 verstorbenen Altmeisters Jerry Goldsmith. Das treibende Titelthema versetzt den Zuschauer schon vor den ersten Bildern in freudig-erregte Spannung und der übrige Score untermalt angemessen bombastisch die zahlreichen Actionpassagen.
TOTAL RECALL hält sein Publikum auch heute noch mühelos bis zum Ende in Atem und erlaubt außerdem angeregte Diskussionen über Schein und Sein. Denn der letzte Zweifel über reale und geträumte Erlebnisse des Hauptprotagonisten werden selbst nach mehrfachem Ansehen nicht vollständig ausgeräumt. So werden Hirn wie Bauch ausgewogen und bestens gefordert - um Kuato, den Rebellenführer, zu zitieren: “Open your mind…” 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 15.08.12 um 08:50
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Inhalt: Vier Großstädter suchen das Abenteuer Natur. Unter Anleitung des machohaften Draufgängers Lewis (auf den Punkt besetzt mit Testosteronpaket Burt Reynolds) will der aus unterschiedlichsten Charakteren zusammengewürfelte Haufen den Wildfluss Chattooga, der in Kürze einem Dammbauprojekt zum Opfer fallen wird, per Kanu erkunden. Zu Beginn der feuchten Reise ahnen Lewis, Großmaul Bobby (Ned Beatty beeindruckt in seinem Leinwanddebüt), der besonnene Ed (Angelina Jolies Vater Jon Voight) und der korrekte Drew (Ronny Cox‘ erster Filmauftritt) nicht, dass dieser Trip jeden von ihnen nachhaltig verändern wird - zumindest drei, denn einer der Freunde wird die brutale Begegnung mit verschlagenen Hillbillys nicht überleben…

James Dickeys Roman “Deliverance“ (Titel der deutschen Ausgabe: “Flussfahrt“) wurde 2001 von der American Modern Library unter die 100 besten englischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Angesichts der nach über 30 Jahren aktueller denn je gebliebenen Thematik - Zerstörung der Natur durch den Menschen - eine mehr als nachvollziehbare Wahl. Das in Film und Literatur oft verwendete Motiv der Stadtfräcke, die sich den Herausforderungen der Wildnis stellen - sei es, um eine Lebenskrise zu verarbeiten oder aus purem Drang, den Jäger und Sammler tief in sich zu wecken -, wird hier in eine Parabel gekleidet, deren simple Botschaft lautet: “Der Mensch vergewaltigt die Natur, also schlägt die Natur eines Tages zurück.“ In diesem Fall verkörpern zwei abgrundtief böse, abstoßend ausschauende, ambisexuelle Hinterwäldler das ökologische Korrektiv. Wendepunkt des bis dahin als launige Abenteuergeschichte gewandeten Streifens und abstoßendste Szene ist die berühmt-berüchtigte Vergewaltigung des korpulenten Bobby durch den namenlosen, in den Credits sogenannten “Mountain Man“. Keiner der in den vergangenen Jahren entstandenen und das in DELIVERANCE etablierte Klischee des tumben Hillbilly in pervertierter Form nutzenden Backwood-Slasher wie WRONG TURN oder TEXAS CHAINSAW MASSACRE erreicht in seinen krudesten Momenten auch nur annähernd die Intensität dieser absurden Missbrauchstat. Und die unangenehme Spannung bleibt lange erhalten, wenn die aus der Not erfolgte, unglamourös inszenierte Tötung eines der Einheimischen zum Bruch des Freundesquartetts und der anschließenden Kette tragischer Aktionen führt.
Die Faszination, die das schnörkellos erzählte, über weite Strecken ohne Dialoge auskommende Meisterwerk des britischen Ausnahmeregisseurs John Boorman (POINT BLANK, DER SMARAGDWALD) auch im Vergleich zu heutigen, immer abgehobeneren Eventmovies auf den Zuschauer ausübt, liegt neben der Story und den kraftvollen Aufnahmen ursprünglicher Naturgewalten (Kamera: Vilmos Zsigmond) vor allem in den sichtbar handgemachten, ohne Computerschnickschnack bewältigten Actionsequenzen. In minutenlangen Einstellungen sieht man Reynolds, Voight & Co., die damals am Anfang ihrer Karrieren standen und von jeglichen Starallüren sowie Begehren nach Stuntdoubles noch meilenweit entfernt waren, die Kanus durch Stromschnellen und reißendes Gewässer steuern und somit glaubhafter denn in ähnlichen Genrevertretern agieren. Ein weiterer ironischer Aspekt der brillant aufgebauten Erzählung ist der Umstand, dass am Ende der vermeintlich geeignetste Survivalkandidat schwer verletzt von seinen als Weicheier abqualifizierten Kumpanen ans rettende Ufer transportiert werden muss.
Bleibt mir schließlich die dringende Empfehlung - insbesondere an die neue Generation werdender Cineasten - diesen zeitlosen, packenden und visuell atemberaubenden Klassiker zu entdecken.

Bild: Die von Regisseur und Kameramann gewählte Optik (siehe hierzu eines der hervorragenden Extras) wird in HD originalgetreu wiedergegeben und präsentiert sich überwiegend klar und ohne Defekte, bleibt natürlich hinter heutigen Hochglanzproduktionen weit zurück. Dennoch ist der Mehrwert zur DVD klar erkennbar.

Ton: Obwohl die Synchronspur hörbar aufpoliert wurde (im Vergleich zu den bisherigen DVD-Auflagen), wird die Dynamik des Originaltons nicht erreicht. Löblich ist allerdings, dass der bekannten, mit markanten Stimmen besetzten Originalsynchro der Vorzug vor einer zeitgemäßeren Neuvertonung gegeben wurde.

Extras: Hervorzuheben ist neben dem ausführlichen und infomrativen Making-of die Gesprächsrunde aller 4 Hauptdarsteller anlässlich des beinahe 40jährigen Jubiläums, in der allerlei Anekdoten über die Entstehung des Streifens zum Besten gegeben werden. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 5
bewertet am 26.07.12 um 17:10
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Story: Anfang 1980 wurde auf Kuba der Hafen von Mariel geöffnet, um versprengten kubanischen und amerikanischen Familien die Wiedervereinigung zu ermöglichen. Allerdings schifften sich mit Tausenden von Kubanern auch Kriminelle in die Vereinigten Staaten ein, darunter Tony Montana. Besessen davon, den amerikanischen Traum zu leben, arbeitet er sich mit seinem besten Freund und Vertrauten Manolo "Manny Ray" in Miami über Leichen bis ganz nach oben. Seine Brutalität und nicht zu stillender Machthunger fordern schließlich einen hohen Preis.

Gangsterfilme üben von je her eine schwer erklärbare Faszination auf die Zuschauer aus. Schließlich verwendet man die Zeit des Kinobesuches darauf, meistens die Biographie eines kriminellen Subjektes zu verfolgen. Dabei ist man je nach Qualität der Erzählung und Verkörperung des Charakters hin und her gerissen zwischen Daumen drücken, dass der Verbecher trotz abscheulichster Taten davonkommt, und der Hoffnung, dass er seiner gerechten Strafe zugeführt wird. In SCARFACE gelingt das Kunststück, das Publikum mehr als zwei Stunden zu fesseln, dem Ausnahmeschauspieler Al Pacino. Selten sah man südländisches Temperament wilder, zorniger und leidenschaftlicher über die Leindwand wüten. Eine altersmildere Variante seines Tony Montana lieferte Pacino - ebenfalls unter der Regie von DePalma - 1993 in CARLITO'S WAY. Brian DePalma schaffte es - ähnlich wie mit BODY DOUBLE aka DER TOD KOMMT ZWEIMAL - auch mit diesem Werk, Kritiker wie konservative Konsumenten wegen der Gewaltdarstellung gegen sich aufzubringen. Angesichts heutiger im Kino zu erlebender Schlachtplatten ist die Empörung schwer nach zu vollziehen, die sich aufgrund zahlreicher gewalttätiger Szenen erhob. Besonders die legendäre Kettensägensequenz musste nach schweren Protesten und drohender Verweigerung der Altersfreigabe erheblich gekürzt werden. Sieht man sich die beanstandete Szene einmal bewusst an, stellt man schnell fest, dass die grausamsten Details gar nicht gezeigt, sondern der Fantasie überlassen werden (die sich freilich munter zum Spiel aufgefordert fühlt).

Nicht nur als Gangster-Biopic gibt SCARFACE, der von der Prohibitionszeit im Chicago der 20er des Originals stilsicher ins hitzeflirrende Miami übertragen wurde, ein gutes Zeitzeugnis der Achtziger ab. Unterlegt mit der damals innovativen Musik Giorgio Moroders wecken die Ansichten auftoupierter Frisuren und kreischbunter Klamotten amüsiert-nostalgische Erinnerungen. In hartem Kontrast dazu stehen natürlich die rasant montierten, manchmal vielleicht zu genüsslich zelebrierten Gewaltexzesse. Der Hartgesottenen unbedingt empfohlene Streifen bedient diverse Geschmäcker durch makellose Darbietungen - allen voran Pacino und Mastrantonio -, heftige Action, vulgäre aber auch brillante Dialoge und gelackte Optik, von der entfesselten Kamera John A. Alonzos eingefangen. In seiner Intensität und Kompromisslosigkeit - insbesondere im Ignorieren etablierter Sehgewohnheiten - ist SCARFACE bis dato unerreicht geblieben.

Bild: Ein makelloser Transfer, der viele lieblose Umsetzungen jüngerer Backkatalog-Titel im Schatten stehen lässt. Satte Farben, knackige Schärfe und sehr guter Schwarzwert lassen den Streifen in brillantem Glanz erstrahlen. Großes Lob an Universal.

Sound: Der unkomprimierte Originalton schneidet im direkten Vergleich zwar besser ab als die Stereo-Synchronspur. Wer Pacinos Stakkato-Sprech allerdings nicht in Gänze folgen kann, wird mit Frank Glaubrechts kongenialer Interpretation perfekt bedient. Außerdem wurde die dumpf klingende Tonspur der DVD für die Blu-ray bestmöglich aufbereitet und erfüllt auch höhere Ansprüche.

Extras: Sehr informativ und teilweise auch belustigend (siehe die TV-Fassung von SCARFACE). Besonders hevorzuheben ist die 3-teilige, 2006 produzierte Dokumentation über DAS SCARFACE PHÄNOMEN.

Fazit: Für alle Fans dieses zeitlosen Gangsterfilmklassikers ist die Neuentdeckung in HD ein Muss! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 18.09.11 um 20:07
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Wer bei dieser Box an Bild, Ton, Verpackung oder Preis herum meckert, der jammert wirklich auf sehr sehr sehr hohem Niveau und sollte gerne warten, bis die Hexalogie in 10 Jahren für 10 Euro verramscht wird.

Episode I - III schneiden im Bild dank ihrer überwiegend digitalen Herkunft naturgemäß am besten ab. Als Fan der ersten Stunde der Teile IV - VI begeistert mich dennoch mehr die Aufbereitung der betagteren Streifen. Besser sahen diese nämlich nicht einmal im Kino aus. Der Detailreichtum der Raumkreuzer, das markante Gesicht Alec Guiness' wie auch der übrigen Protagonisten in allen Nuancen und die brillanten Farben lassen manch unscharfe Totale (beispielsweise in RÜCKKEHR DER JEDI auf Endor oder vor Jabbas Palast) gerne vergessen.

Der brachiale Sound lässt das Heimkino beben und bringt vor allem John Williams' meisterhaften Score perfekt zur Geltung. Besser wurde Ben Burtts grandioses Sounddesign nie gewürdigt. Ganz dicht an der Referenz.

Abschließend seien die großartigen Extras auf 3 Bonus-Discs erwähnt, die jeweils komplett abspielbar sind und keinen Aspekt der Produktionen auslassen. Die Laufzeit der Extras für die Episoden I - III beläuft sich auf ingsgesamt 5, für IV - VI auf 4,5 Stunden. Disc 3 enthält weitere Dokumentationen, von denen die Star Wars Parodien einen genauen Blick wert sind, geben diese doch einen erstaunlichen Einblick, in wievielen Filmen oder Serien George Lucas' Universum Einzug gehalten hat.

Fazit: Fantastische Umsetzung der legendären SF-Saga, überzeugend in Bild, Ton und Ausstattung. Für Fans und die, die es werden wollen, gibt es keinen Grund zu zögern. Dicke Kaufempfehlung! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 16.09.11 um 09:14
/image/movie/Die-Herrschaft-der-Schatten_klein.jpg
Eigentlich rezensiere ich lieber Filme, die ich richtig gut fand - zum Glück trifft dies auf die überwiegende Zahl der bislang gewählten Streifen zu. Selten jedoch habe ich einen Blindkauf aufgrund verheißungsvoller Mitwirkender dermaßen bereut und mich derart durch einen Film quälen müssen.

In einem kurzen Trailer verspricht die Story - alle Menschen verschwinden im Schatten und können diesem Schicksal nur entgehen, solange sie im Licht bleiben - viel Potenzial. Leider bleiben über die - gefühlt dreistündige - Laufzeit von kanpp 90 Minuten nur eine Handvoll eindrucksvoller Bilder übrig: die menschenleeren Straßen zu Beginn, das beiläufig hinter Hayden Christensen abstürzende Flugzeug, das erste Auftauchen der geisterhaften Schatten. Mit zunehmender Laufzeit jedoch nerven die jammernden, zeternden und sich möglichst immer so doof wie möglich verhaltenden Charaktere nur noch. Ebenso ermüdend sind die andauernd beinahe ausgehenden Lichter und die immer wieder aufs Neue herankriechenden Schatten, die stets im allerletzten Moment durch die immergleiche Lichtquelle (Taschenlampe oder Autoscheinwerfer) abgewehrt werden können.

Der Sound der Disc ist überdurchschnittlich gut. Das Bild dagegen für diese Thematik sehr schwach und mit einem katastrophalen Schwarzwert versehen.

Fazit: Nur für beinharte Brad Anderson Fans bedingt zu empfehlen. Lieber nochmal dessen Meisterwerk THE MACHINIST oder den Vorgänger SESSION 9 schauen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 11.09.11 um 14:18
/image/movie/paul-ein-alien-auf-der-flucht-neu_klein.jpg
Weder das schlechte Abschneiden an der Kinokasse noch die überwiegend miesen Beurteilungen hier kann ich nicht nachvollziehen. Wer natürlich von jedem künftigen Team-up von Pegg/Frost einen neuen Kracher à la SHAUN OF THE DEAD oder HOT FUZZ erwartet, findet an jedem Nachfolger der genannten Ausnahmewerke etwas zu bemäkeln. Natürlich gewinnt die Story von PAUL keinen Originalitätspreis, aber man merkt dem Streifen jede Minute an, dass er von Fans für Fans - seien es Comic oder Science Fiction Nerds - gemacht wurde. So kann man in der richtigen Gesellschaft allein schon Spass daran haben, die zahlreichen Anspielungen u.a. auf UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART (Bergmotiv, Tonfolge zur Kommunikation mit den Aliens) und STAR WARS (das Thema der Cantina-Band im Country-Style) zu entdecken.

Die Technik der Blu-ray ist makellos (Bild und Sound), die Extras gerade noch ausreichend und der Film unterhält kurzweilig und ohne einzige Länge. Wer also ab und zu mal seine hohen Ansprüche herunterschrauben kann, macht mit PAUL nichts falsch. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 19.08.11 um 08:42
/image/movie/Du-schon-wieder_klein.jpg
Nach langem Zögern und mit wenigen Erwartungen gesichtet - und äußerst positiv überrascht worden! Natürlich gewinnt die Story keinen Originalitätspreis. Aber die Umsetzung mit einem hochkarätigen und sichtlich spielfreudigen, manchmal gerade so am Overacting vorbeischrammenden Ensemble (besonders Jamie Lee Curtis) lässt einen regelmäßig mitlachen. Als befangener VERONICA MARS Fan hat mir am meisten das komödiantische Talent und präzise Timing der hinreissenden Kristen Bell Vergnügen bereitet. WHEN IN ROME war die harmlose Aufwärmübung gegen das Slapstickfeuerwerk, dass sie hier abbrennt - siehe Tanzstunde, Joggen, Schlagabtausch mit Odette Yustman bei der Hochzeitsfeierprobe.

Bild und Ton: gewohnte Disney-Qualität ohne an Referenzwerten zu kratzen. Das Bild ist plastisch und farbenfroh. Der deutsche Ton muss sich vor dem Lossless-Original nicht verstecken. Der poppige Soundtrack (Queen, Black Eyed Peas, Britney Spears) kommt dynamisch und bassaggressiv.

Fazit: Wer ähnlich gelagerte Streifen wie zuletzt LEICHT ZU HABEN oder 17 AGAIN mochte, wird auch von YOU AGAIN harmlos und kurzweilig unterhalten. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 29.07.11 um 08:56
/image/movie/shadow-und-der-fluch-des-khan-neu_klein.jpg
Liebe Blauling-Gemeinde, an all diejenigen, die wegen diverser schlechter Beurteilungen noch zögern, diese maßlos unterschätzte Comicverfilmung endlich in die Sammlung aufzunehmen, möchte ich Entwarnung geben. Mittlerweile glaube ich, dass einige Blu-ray Konsumenten derart hohe Ansprüche haben, dass alles, was nicht an der AVATAR-Referenz kratzt, sofort eine schlechte HD-Umsetzung ist. Und dabei darf jede Neuveröffentlichung dann auch noch so gut wie nichts kosten. Grusel...

Natürlich sieht man THE SHADOW sein Herkunftsjahr 1994 an. Dennoch hat mich die Umsetzung mehr als zufriedengestellt. Das Bild ist - gottseidank - nicht frei von Filmkorn, weist aber kräftige Farben und einen tollen Schwarzwert auf. Die zahlreichen Aufnahmen bei Nacht sind m.E. hervorragend anzuschauen. Der Sound ist wuchtig genug und gibt die zahlreichen direktionalen Effekte (vor allem in der Eingangssequenz auf der Brücke) bestens wieder.

Am besten wirft man mal einen Blick in die Extras (kurzes Making of, Trailer, Musikvideo von Taylor Dayne im herrlich trashigen 90ies Stil). Dann sieht man sehr deutlich den meilenweiten Unterschied zwischen dem SD und dem HD Bild. Wer dann immer noch etwas auszusetzen hat, jammert wirklich auf hohem Niveau.

Fazit: Kaufempfehlung. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 09.05.11 um 08:55
/image/movie/heathers-neu_klein.jpg
Entwarnung an alle Fans dieses Streifens (und die Zauderer, die einem Blindkauf dieser herrlich schwarzen Highschoolfilm-Satire noch skeptisch gegenüber stehen): der Transfer ist überraschend gut geraten. Kein verrauschtes, detailarmes Bild wie zu VHS-Zeiten, sondern kräftige Farben und angesichts des Alters überdurchschnittlich gute Detaildurchzeichnung. Von der befürchteten schlampigen Umsetzung kann also keine Rede sein.

Audiotechnisch nehmen sich die Stereo-Spur in Deutsch und Englisch nicht viel. Die Synchronfassung klingt zwar etwas dumpfer, die Dialoge sind jedoch besser verständlich.

An Extras haben es erfreulicherweise 2 Making of auf die Scheibe geschafft, allerdings ohne Untertitel.

Die Story ist nach wie vor brillant und das Suizid-Thema nicht mehr so skandalös wie zur Zeit der Veröffentlichung, worauf die seinerzeitige FSK-Freigabe ab 18 zurückzuführen war. Denn die Handvoll Kills sind gegenüber heutigen Sehgewohnheiten nicht allzu schockierend bebildert.

Fazit: Für schlappe 10 Euronen kann für diesen Blauling die uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen werden. In besserer Form und vor allem Uncut wird man den Film so schnell nicht erhalten. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 21.04.11 um 09:26
/image/movie/Lord-of-War-Haendler-des-Todes_klein.jpg
Story: LORD OF WAR ist keine leichte Kost und auch nicht geeignet für Action- und Kriegsfilmfreunde. Mit einer bemerkenswert gelungenen Gratwanderung zwischen Anspruch und Unterhaltung und bedauerlicher Weise auf Fakten beruhend wird dem Zuschauer eine kriminell organisierte Industrie nahegebracht, die wenige skrupellose Händler Milliarden am Tod von Millionen verdienen lässt.

Vordergründig - und damit äußerst bedenklich für schlichtere Gemüter - scheint der Film Waffenfetischisten zu huldigen. Der anspruchsvolle Zuschauer jedoch wird fasziniert und abgestoßen zugleich verfolgen können, wie zynisch und gekonnt Amerikas Waffenlobby kritisiert wird. Abgesehen von der technisch brillanten Umsetzung (Regie: Andrew GATTACA Niccol) ist dies einzig und allein der oscarreifen Performance von Nicolas Cage zu verdanken, der von einem nahezu ebenbürtigen Jared Leto als Filmbruder unterstützt wird. Nicht viele Schauspieler bringen es fertig, Dank ihres nuancierten Spiels und ihres bereits originär vorhandenen Charismas Sympathie für einen derart rücksichtslosen, buchstäblich über Leichen gehenden Charakter wie den des Waffenhändlers Yuri Orlov zu wecken. Hierzu trägt auch das grandiose Skript bei, das dem von Cage alias Orlov gesprochenen Off-Kommentar einige der zynischsten, tragikomischsten Statements der neueren Filmgeschichte in den Mund legt, die in ihrer schonungslosen Offenheit das komplexe Thema Waffenschieberei auf den Punkt zu bringen vermögen.

Der Supporting Cast verdient ebenfalls Erwähnung: Ian Holm als konkurrierender Waffenhändler zeigt sich in wenigen Auftritten von seiner abgründigsten Seite. Ethan Hawke brilliert in der Rolle des hartnäckigen Verfolgers der Gebrüder Orlov und liefert den Höhepunkt seiner Schauspielkunst diesmal in der überraschenden, leider wohl realistischen Schlusswendung des Films.

Auch wenn sich die ein oder andere Actionsequenz zwischen die dominierenden, pointierten Dialoge verirrt, wird trotz Hochglanzinszenierung die Gewalt abstoßend genug bebildert, um den Zuseher wie eingangs beschrieben zwischen Faszination und Ekel hin- und hergerissen zu lassen. Nebenbei wartet LORD OF WAR mit einer der einfallsreichsten Titelsequenzen der jüngeren Filmgeschichte auf: während des Vorspanns begleitet die Kamera ohne (sichtbaren) Schnitt eine einzelne Patrone von der Herstellung bis hin zum empfangenden Soldaten; nach dem Abfeuern wird der Flug des Geschosses bis in den Kopf der Zielperson verfolgt. Mit diesem Auftakt nebst den unmittelbar folgenden einleitenden Worten Cages wird der Grundton des Streifens unmissverständlich festgelegt.

Bild: Sehr gut, wenn auch nicht an der Referenz kratzend. Der Vorsprung vor der DVD ist jedoch mehr als offensichtlich, so dass hinsichtlich dieses technischen Aspektes für alle Fans des Streifens eine klare Kaufempfehlung abgegeben wird.

Ton: Dialoge sind jederzeit klar verständlich und gehen in den vereinzelt aufbrandenden Soundgewittern nicht unter. Natürlich kann die Synchronfassung nicht mit der unkomprimierten Tonspur mithalten. Dennoch ist die Dynamik der deutschen Fassung mehr als ausreichend.

Extras: Allesamt von der DVD bekannt und in SD. Der Informationsgehalt des Making of ist überdurchschnittlich gut.

Fazit: Wer Nicolas Cage trotz BRINGING OUT THE DEAD und LEAVING LAS VEGAS bislang nicht als Charakterdarsteller auf dem Schirm hatte, sollte sich mit LoW eines Besseren belehren lassen dürfen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 02.03.11 um 14:07
/image/movie/Lucky-Luke-2009_klein.jpg
Mit klarem Abstand die bislang beste Realverfilmung des allseits bekannten Cowboys, der schneller als sein Schatten zieht. Jean Dujardin, bislang positiv aufgefallen als OSS 117, verkörpert den treffsicheren Schützen, der niemals tötet, mit sichtlichem Vergnügen und optisch perfekt an den Comic angelehnt. Der Humor reicht von albern, klamaukig bis hintersinnig (siehe den Präsidentenzug "Rail Force One"), bleibt bis auf wenige Ausnahmen jedoch der Comic-Atmosphäre treu.

Bild: Knackscharf und farbenfroh. Die Fotografie ist absolut hochwertig, strotzt vor visuellen EInfällen und muss sich vor Hollywood nicht verstecken. Ein nahe an der Referenz kratzender Transfer.

Sound: Ein Traum von lossless Qualität! Kugeln peitschen durch den Raum, atmosphärische Soundkulisse ist räumlich hoch acht präsent und die sorgfältige Synchronfassung ist jederzeit klar verständlich.

Story: Ein wilder Mix mit vielen Anspielungen auf diverse Großwestern (u.a. SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD), was die komödiantische Handlung ab und zu etwas unstimmig mit härteren Gewaltausbrüchen durchmischt. Der Drehbuchoscar wird mit der eher aus der Aneinanderreihung von aus diversen Comicvorlagen entnommenen Sequenzen nicht gewonnen. Trägt eben dem Comic-Charakter Rechnung und ist damit zu verschmerzen.

Extras: Ziemlich knapp, dafür informativ (insbesondere das Interview mit Regisseur und F/X-Produzent).

Fazit: Für Fans des Comics und/oder den beiden OSS 117 Streifen mit dem unverschämt smarten Jean Dujardin eine klare Empfehlung. Alle anderen sollten bereits einmal Erfahrungen mit dem manchmal eigenwilligen französischen Humor gemacht haben und damit wissen, auf was sie sich einlassen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 23.01.11 um 20:00
/image/movie/Easy-Virtue-Eine-unmoralische-Ehefrau_klein.jpg
Story: Kurzweilig und ohne nennenswerte Längen. Screwball-Feeling durch pointierte und rasante Dialoge - zynisch-brillant gefällt vor allem Colin Firth -, garniert durch wenige Slapstick-Szenen (Poppy!).

Bild: Unerwartet gut, schöne Farben, sehr guter Kontrast, leichtes Filmkorn erhält das Kinofeeling.

Ton: Dynamisch und ausgewogen. Hervorzuheben ist der grandiose Soundtrack, u.a. dargeboten von Jessica Biel und Colin Firth. Moderne Songs werden im Gewand der 30er interpretiert (siehe Sexbomb).

Extras: Knapp ausreichend, amüsant sind vor allem die Outtakes.

Fazit: Dicke Empfehlung für Freunde von DE-LOVELY, BEYOND THE SEA oder diversen Jane Austen Verfilmungen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 04.01.11 um 13:42
/image/movie/auftrag-rache-neu_klein.jpg
Den jüngsten Pressemitteilungen zufolge ist es nicht auszuschließen, dass man mit AUFTRAG RACHE (reißerische Eindeutschung des viel mysteriöser klingenden EDGE OF DARKNESS) vielleicht den letzten Leinwandauftritt von Mad Mel in den Player schiebt. Wäre zwar kein sonderlich spektakulärer, aber trotzdem gelungener Abgang.

Technisch bietet der Blauling IMHO Referenzwerte in Sachen Nachtszenen - derart detailreich, mit sattem, perfekt abgestuftem Schwarzwert, der nichts verschluckt, bekommt man gefilmte Düsternis selten präsentiert. Ebenso kann man sich an den Innenaufnahmen der überwiegend geschmackvoll eleganten Sets satt sehen. Viel High Def Feeling wird also geboten.

Soundtechnisch geht bei den Actionsequenzen die Post ab, dagegen scheinen die Dialoge zu leise abgemischt (zumindest musste öfter der Lautstärkepegel nachgeregelt werden). Extras sind kurz und knackig und geben eher einen oberflächlichen Eindruck in die Dreharbeiten. Interessant für Uneingeweihte ist der Fakt, dass der Film auf einer BBC-Serie der 80er basiert, bei der ebenfalls Martin Campbell (CASINO ROYALE, die beiden Banderas ZORRO-Vehikel) Regie geführt hat.

Im Falle der Kinoadaption ist der Weg das Ziel, d.h. die sich langsam enthüllende Story tritt in den Hintergrund. Vielmehr sieht man dem wie gewohnt - nur ungleich zerfurchter - überzeugend agierenden Mel Gibson daumendrückend bei der Suche nach den Mördern seiner Tochter zu. Dennoch darf kein Actionfeuerwerk im Stile LETHAL WEAPON erwartet werden. Wer fesselnd geschriebenen Dialogszenen - siehe erste Begegnung von Gibson's und Danny Huston's Charakter - nichts abgewinnen kann, könnte hier falsch bedient werden. Dafür kommen die überschaubaren und intensiv inszenierten Gewaltausbrüche umso schonungsloser und vor allem oft sehr überraschend.

Fazit: Niemand kann den Privatmann Mel Gibson anhand von teils reißerischer Mediendarstellung 100%ig einschätzen. Als Schauspieler ist/war er ein gern gesehener und charmanter Kerl. Sollte AUFTRAG RACHE seine Abschiedsvorstellung sein, muss er sich für diesen souverän gefilmten und packenden Thriller nicht schämen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 05.11.10 um 09:13
/image/movie/der-ghostwriter-neu_klein.jpg
Kurz zur Technik: Bild ist bis auf wenige Außenaufnahmen im Regen nahe an der Referenz, der Ton ist in der Synchronfassung in der Verständlichkeit der Dialoge der Originalfassung überlegen, bei den Ungebungsgeräuschen/der Atmosphäre - in diesem Fall jedoch leicht zu verschmerzen - nur geringfügig schwächer.

Absolut fesselnd und den Vergleich mit Hitchcock nicht scheuen müssend ist allerdings die Story, die auch den Unbelesensten oder Politverdrossenen mühelos den Bezug zur jüngsten Tagespolitik erkennen lässt. Die namhafte Besetzung bis in die kleinsten Nebenrollen - Jim Belushi wird zu Beginn Dank seiner extrem kurzen Haarpracht (!) fast übersehen - agiert ausnahmslos perfekt. Angeführt von Ewan McGregor, der mühelos den Streifen als Identifikationsfigur trägt, und dem souveränen Pierce Brosnan als charismatischer Tony Blair Klon.

Wer Gewalt und atemlose Action erwartet, ist hier definitiv falsch. Wer allerdings seinen grauen Zellen mal wieder ausgefeilte Dialoge und clever konstruierte Wendungen, unterlegt vom grandiosen Score Alexandre Desplats gönnen will, sollte sich diesen brillant fotografierten Thriller nicht entgehen lassen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 31.10.10 um 20:18
/image/movie/sieben-premium-collection-neu_klein.jpg
7 Tage vor der Pensionierung übernimmt der in Ehren ergraute Lt. Somerset seinen schwierigsten und sich zunehmend als scheinbar unlösbar erweisenden Fall. Ihm zur Seite gestellt wird der ehrgeizige, anfänglich arrogant wirkende Detective Mills. Die sich von Tatort zu Tatort steigernde, unfassbare Brutalität des anonym bleibenden Killers, der seine Opfer analog der sieben Todsünden - Stolz, Geiz, Lust (eigentlich Unkeuschheit), Neid, Maßlosigkeit, Zorn, Trägheit - ermordet, hinterlässt psychische Spuren und schweißt gleichzeitig das Ermittlerteam wider Willen zusammen. Die unerwartete Aufklärung fordert letztendlich von Det. Mills einen hohen Preis.

Nach DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER musste der geneigte Thrillerfan lange warten, bis die durch Hopkins & Co. im Subgenre des Serienkillerfilms sehr hoch gelegte Latte gerissen wurde. Dies geschah mit dem zweiten Film des vormaligen ILM-Trickzeichners (u.a. für DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER und INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES) und Videoclip-Regisseurs (u.a. für MADONNA und MICHAEL JACKSON) David Fincher. Schon in seinen Musikvideos demonstrierte Fincher seine Vorliebe für düstere, stylische und meist regendurchflutete Szenarien. Diesen monochromen Look, in den die nicht näher benannte Stadt getaucht wurde, perfektionierte er in SIEBEN auf brillante Weise und machte ihn gleichermaßen zu seinem Signum (ALIEN 3, FIGHT CLUB, THE GAME).

Zur gelungenen Optik gesellte sich ein packend und schnörkellos geschriebenes Drehbuch, das die besten Dialogzeilen dem erst spät im letzten Akt in Erscheinung tretenden Täter in den Mund legte. Zum Leben erweckt wurde das Ausnahmeskript schließlich von der ausnahmslos erstklassig aufspielenden Darstellerriege: Brad Pitt konnte ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass er mehr als Zahnpastareklamelächeln und Mörderwaschbrettbauch zu bieten hat (ebenfalls unter Finchers Regie erreichte er dann den vorläufigen Höhepunkt in FIGHT CLUB). Über Morgan Freeman, der ebenfalls nicht zum letzten Mal als väterlicher Freund in Erscheinung trat, muss man nicht viele Worte verlieren - seine Klasse ist unbestreitbar. Der größte Coup aber gelang der Produktion mit der Besetzung des Killers (Vorsicht SPOILER! Empfehlung an den einzigen Leser, dem dieses Must-see bislang entgangen ist, zum nächsten Absatz zu springen). Ohne Teilnahme Kevin Spaceys, der selbst kleinste Rollen mehr als adelt, hätte das unvorhersehbare Ende niemals diese verstörende Wirkung entfalten können. So verliert auch nach wiederholtem Ansehen dieses in allen Belangen perfekte Werk nicht an Faszination.

Die unter Aufsicht des Regisseurs vorgenommene Blu-ray Umsetzung präsentiert diesen modernen Klassiker - insbesondere bildtechnisch - in der bislang brillantesten Form. Hervorzuheben ist die im Vergleich zu den DVD-Veröffentlichungen, die mit braun- und grünstichigem sowie oftmals in der Dunkelheit absaufendem Bild zu kämpfen hatten, sichtlich verbesserte Farbstimmung. Der monochrome Look wurde beibehalten, bietet aber eine begeisternde Schärfe und Tiefenwirkung selbst in schwach - aber kunstvoll - beleuchteten Szenen. Der Schwarzwert ist nahezu perfekt und grandios abgestuft, so dass Details auch im Schatten zur Geltung kommen (beispielhaft gut zu erkennen an der jederzeit sichtbaren Struktur von Somersets dunklem Hut). SIEBEN stellt somit nichts weniger als eine Referenzscheibe für überwiegend im (Halb)Dunkeln inszenierte Filme dar.

Naturgemäß ist die Originaltonspur der Synchronfassung in allen Belangen (Räumlichkeit, Soundeffekte) überlegen. Wer sich Brad Pitts zeitweise anstrengendes Genuschel aber lieber in der - sehr gelungenen - Interpretation von Tobias Meister anhören will, wird auch von der deutschen Tonspur nicht enttäuscht. Aus meiner subjektiven Sicht wird hier genug Atmosphäre (ständig präsentes Regenprasseln, Tiefbass bei Spannungsszenen) geboten. Abgesehen davon werden bombastische Soundeffekte angesichts des dialoglastigen Streifens und der wenigen als solche zu bezeichnenden Actionsequenzen nicht sonderlich vermisst.

Enttäuschend fällt die Bonussektion aus - es sei denn, man ist ein Freund von Audiokommentaren, deren vier im Angebot sind. Ein ausführliches Making of wäre hier die Krönung gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn verpackt in ein schmuckes Mediabook ist diese Präsentation von SIEBEN ein Muss für jeden Genrefan und eine Zierde im Blauling-Regal. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 30.09.10 um 11:17
/image/movie/psycho-1960--neu_klein.jpg
Eine Review, die man 100%ig unterschreiben kann.
Story: ein Klassiker, trotz einfach gestrickter Geschichte.
Ton: Synchro passabel, aber was aus dem O-Ton herausgeholt wurde - siehe dazu auch kleine Doku unter den Extras - ist der schiere Wahnsinn.
Bild: so schön kann Schwarz-Weiß sein! Knapp unterhalb der Referenz, in Anbetracht des Alters ein superber Transfer.
Extras: unterhaltsam und vor allem umfangreich, Herzstück ist ein mehr als 90minütiges Making of.

Fazit: So müssen Klassiker aufbereitet werden! Hoffen wir auf viele weitere Perlen aus Hitch's Schaffen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 5
bewertet am 17.09.10 um 14:03
/image/movie/mars-attacks-neu_klein.jpg
Das Upgrade von DVD auf BR ist im Fall von MARS ATTACKS uneingeschränkt - abgesehen von den fehlenden Extras - zu empfehlen. Das Bild ist knackscharf - in Totalen zwar kein Vergleich zu heute möglichen Standards - und gibt die knalligen Farben perfekt wieder. Die volle Punktzahl berücksichtigt natürlich das Produktionsjahr.

Der Sound ist dynamisch, auch wenn die Synchro dem Vergleich zum O-Ton (den man sich allein wegen Nicholson und Brosnan mal anhören sollte) nicht standhalten kann. Dennoch fällt die Steigerung gegenüber der DVD sofort ins Ohr.

Fazit: Freunde dieser stargespickten, durchgeknallten Invasion vom Mars können ohne Zögern zugreifen. Ansonsten soll mich ein Pulverisierungsstrahl treffen... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 17.09.10 um 13:58
/image/movie/Die-Hexen-von-Eastwick_klein.jpg
Das Update von DVD auf BR lohnt auf jeden Fall, auch wenn keine Referenzwerte erreicht werden. In Anbetracht des Alters halte ich eine 4 fürs Bild dennoch für gerechtfertigt. Kontrast und Schwarzwert sind überdurchschnittlich gut. Manchmal scheint der Bildstand etwas unruhig, aber im tolerierbaren Rahmen. Der O-Ton schlägt die Synchro natürlich um Längen, dennoch werden skeptische Ohren auch hier eine Steigerung zur DVD vernehmen. Leider Warner-typisch mal wieder 0,0 Extras (bis auf den Trailer).

Fazit: Jack Nicholson in einer seiner besten Rollen, flankiert von 3 hochattraktiven Damen - ein Must-have, nicht nur für 80ies-Nostalgiker. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 17.09.10 um 13:52

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