Mit dem Ende von Breaking Bad, verlor AMC einer ihrer Erfolgreichsten und beliebtesten Serien. Ersatz war kaum in Sicht, dementsprechend steht AMC schon seit einer Weile kurz vor der Pleite, deswegen fing man ein Prequel Spin of an um im Fahrwasser von Breaking Bad wenigstens etwas Erfolg zu haben und nachdem ich die Staffel beim ersten gucken mies fand, finde ich diese nun beim Rerun richtig gut. Diese Serie wurde halt gerne als Comedy beworben, aber, es ist ein klassisches Drama. Die Charaktere sind aber super und man nimmt die Vorgeschichte mit vielen Insidern sehr gut ab und es gibt auch eine sehr gute Tiefe. Dadurch dass ich auch vor kurzem einen Rerun von Breaking Bad gemacht habe, war die Übergang für mich sehr gut. Ich war direkt wieder drin und bemerkte diese unglaublich vielen Verweise zur Hauptserie. Der Ton ist natürlich vor allem gegen Anfang komplett anders. Es ist halt erst mal nur Anwaltserie über den freundlichen Anwalt aus der Nachbarschaft. Es dauert ein bisschen bis man sich auch an die vielen neuen Charaktere gewöhnt hat, aber ist man drin taucht man aber gut in diese Welt ein, auch wenn ich Breaking Bad in der Summe bisher einen ticken besser finden, trotzdem ein klasse Serienstart.
Durch den BB Rerun merkt man auch in Season 2 besser wie Jimmy sich mehr in Richtung Saul verwandelt und natürlich auch wieso er so ist, wie er ist. Die Story und die Charaktere finde ich nun deutlich interessanter als beim ersten mal schauen und trotz ruhiger Erzählweise habe ich sehr gut mitgefiebert und entsprechend konnte mich der Cliffhanger zum Schluss auch deutlich mehr überzeugen als beim ersten Versuch.
Die dritte Staffel rockt dann mal so richtig und ich habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt. Noch mehr Charaktere aus Breaking Bad dabei und man merkt hier nun so richtig wie alles in Richtung Breaking Bad verschoben wird. Es gibt viele tolle Entwicklungen und die Fehde zwischen Jimmy und Chuck geht klasse hab. Hab da richtig mitgefiebert und auch mitgelitten. Bei all dem schlechten das Jimmy anstellt, will man ihn immer noch gern haben weil er irgendwie doch ein Herz hat. Hier geht es auch richtig dramatisch zur Sache und es ist toll mit anzuschauen, wie auf allen Stien das wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Der Cliffhanger zum Schluss war cool.
Zur vierten Staffel kann ich nur sagen: Alter Schwede was für eine endgeile Staffel. Die Ereignisse überschlagen sich hier und Jimmy nimmt eine tolle Entwicklung vom Anfang bis zum Schluss, mit einem Ende was mir ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Auch die anderen Storylines sind wieder ganz großes Kino. Alle sind auf allerhöchstem Niveau, optisch hochwertig erzählt und genial geschauspielert, wobei man dem Mike Darsteller merklich ansieht dass er stark gealtert ist, seine Bewegungen sind sehr steif, aber dafür sitzt jeder Gesichtszug.
Auch richtig klasse dass wenn deutsch gesprochen wird, tatsächlich richtiges grammatikalisch korrektes Deutsch ohne Akzent gesprochen wird. Das macht das Ganze sehr authentisch. Ich habe von Anfang bis Ende klasse mitgefiebert. Die Zeit flog regelrecht an mir vorbei. Die Verweise zu Breaking Bad sind wieder unglaublich, damit meine ich nur die vielen Darsteller die wieder auftauchen sondern auch viele Erklärungen wieso was bei Breaking Bad so ist wie es ist, ist klasse und man schafft es tatsächlich immer noch dass es nicht große Widersprüche gibt. Toll wie sich die Serie noch weiter gesteigert hat und wir sprechen hier wirklich von einem sehr hohem Level.
Nach der viersten Staffel ist es dann wirklich unglaublich wie sich die Serie noch mal weiter steigern kann. Jetzt da Saul Goodmann offiziell existiert fühlt es sich auch gleich an wie Breaking Bad. Klasse wie hier sich überall rausgeredet wird und dazu wie nun alles noch mal mehr ineinander greift und verwoben wird und das mit den Kartellen mehr und mehr eskaliert. Das Ganze ist so klasse spannend, intensiv und hochwertig erzählt, dass ich nicht aufhören konnte. Trotz der an sich ruhigen Erzählweise ist die Staffel eine absolute Achterbahnfahrt geworden.
Der Cast spielt natürlich weiterhin absolut brilliant und das auch bis ist die kleinste Rolle, unglaublich was hier für eine hochwertige Leistung abgerufen wurde. Der Cliffhanger zum schluss ist auch ultra brachial.
Während der Finalen Staffel konnte sich die Serie aber dann nicht mehr steigern, es gab sogar einige Momente wo ich dacht der Serie geht leicht die Luft aus, auch wenn die Staffel an sich immer noch ein sehr hohes Niveau hat. Man merkt schnell dass es die finale Staffel ist, viele Storylines werden nun beendet und viele Charaktere gnadenlos weggetötet, was bei einigen schon sehr schade ist, da ich diese recht lieb gewonnen habe. Immerhin ist man aber gleichzeitig auch sehr konsequent. Die vielen Gastauftritte fand ich aber dafür sehr cool.
Die ersten 9 Folgen fand ich dadurch wirklich sehr gut, aber Folge 10 wo es dann in die Gegenwart kam, gab es jedoch so einige Längen, man erfährt zwar schön was mit einigen Charakteren nach den Ereignissen von Breaking Bad passiert ist, aber das Ganze war dann schon etwas langgezogen, man hätte es schon leicht abkürzen können. Wobei man hier erneut ein Paradebeispiel erlebt wie Hochmut zum Fall führt.
Genial fand ich aber die letzte Folge, die hatte es in sich, sehr spannend, sehr cool und sowas von Wendungsreich und was für ein Ausgang. Auch wieder wieder auf eine Art sehr gnadenlos.
Insgesamt aber eine wirklich klasse Serie, die wunderbar homogen in die Breaking Bad Welt passt und auch noch mal für richtig viel Lust sorgt auf ein Breaking Bad Rerun inkl. El Camino.
Das Bild ist sehr gut, durchgängig sauber mit sehr guten Details, wobei die Detailschärfe im Verlauf der Serie von Staffel zu Staffel immer besser wird. Die Farben sind sehr gut.
Der englische Ton muss sich jetzt nicht immer beweisen, ist aber an sich sehr klar und Detailliert.
Das Bonusmaterial ist komplett in HD und hat pro staffel zwischen 30 und 90 Minuten an Making of Features und Interviews
bewertet am 12.04.23 um 08:13