Craig hat zwar mit Casino Royale eines der besten Bondfilme aller Zeiten abgeliefert aber mti Spectre auch eines der schlechtesten, deswegen waren meine Erwartungen hier eher gering, zumal Craig vom Schauspiel auch recht minimalistisch ist und alles andere als Charmant, sondern mehr schon eine Fehlbesetzung als Bond. Auch hier hat er Probleme Charmant oder witzig zu wirken. Er wirkt im Grunde nur wie ein bulliger Pitpull, aber was den Film an sich angeht muss ich sagen hat man hier trotz diverser Schwächen den besten Bondfilm der Craig Ära geschaffen nach Casino Royale. Der Auftakt mit der Verfolgungsjagd hat es wirklich in sich und ist Stunttechnisch richtig großes Kino. Danach lässt sich der Film aber Zeit, gefühlt aber auch zu viel Zeit. Craig hat Probleme das Ganze zu tragen und eine halbe Stunde weniger Laufzeit hätte dem Film merklich besser getan. Aber immerhin man merkt auch dass es der letzte Craig James Bond Film ist, es heißt schon einiges an Abschied nehmen, mit vielen coolen Easter Eggs. Was Ana de Armas, groß angekündgt hat sie nur eine kleine Minirolle wo man merkt dass man sie nachträglich auf Wunsch von Craig eingefügt worden ist. Ihr Charakter war zwar sehr albern, aber dafür sehr niedlich und Actionmäßig ging sie super ab. Die wenigen Minuten wo sie u sehen ist, prägen sehr gut den Film, wobei sie für die Actionsequenz im Grunde auch sehr überflüssig war. Die neue 007 wirkt sehr sympathisch und schafft es mit ihren Sprüchen mehr Charme zu versprüchen als Craig in seinen 5 Bondfilmen. Rami Malek hat auch nicht viel Screentime, aber vom Typ her erinnert er sehr an einen klassichen Bond Bösewicht. Wie gesagt der Film hat schon seine Längen aber im letzten Drittel wird dann viel rausgeholt nicht nur weil es dann wirklich in sich hat, nicht nur von der Action her sondern auch in Sachen Dramatik hat es der FIlm dann in sich. Man spürt zu jeder Sekunde dass bei Bond nun sehr persönlich wird, wobei Lea Seydoux hier eine wirklich hammer Ausstrahlung hat. Alter Schwede kann die Frau Böse gucken. Bond selbst geht noch mehr ohne Rücksicht auf Verluste zur Sache, eben weil er diesmal alles zu verlieren hat. Man fiebert richtig mit. Die Schlacht in den Wäldern Norwegen ist Atmosphäre pur und dann natürlich die große Schlacht zum Schluss. Ich glaub so einen hohen Bodycount hatte ein Bondfilm noch nie, aber es ist nicht nur simples Geballer, sondern wirklich durchgängig dann auch extrem spannend mit seinem sehr rührenden, traurigen Ende. Sehr passend als Abschied von Craig, wodurch man aber auch neugierig wird wie man nun mit einem neuen Bond eine neue Ära starten will und vor allem ob es nach so einem Ende noch richtig funktionieren wird. Insgesamt ein guter Bondfilm, aber weit weg davon in der großen Bondliga mitzuspielen.
Aus technischer Sicht ist die Bluray hervorragend. Tolle Farben, klasse Details und eine schier unglaubliche Schärfe ohne Filmkorn oder Grieseln.
Der englische Ton ist Bombe, toller Kraftvoller Raumklang mit tollen Details, kristallklar und sehr guten Bässen.
Das Bonusmaterial ist komplett in HD aber was die Masse angeht eher enttäuschend. Gerade mal 40 Minuten an Bonusfeatures ist für einen Film dieses Ausmaßes zu wenig. Immerhin ist das Bonusmaterial sehr interssant und zeigt einen sehr guten Blick hinter den Kulissen und die Entsstehung des Films, zumal man dann auch wirklich sehen kann wie viel Handgemacht ist und nicht am Computer entstanden ist.
bewertet am 19.12.21 um 11:22