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Filmbewertungen von plo
1942 hat die Wehrmacht bereits weite Teile des europäischen Russland erobert und greift nun nach Stalingrad, der symbolträchtigen Stadt an der Wolga. Bei einem Angriff der Russen auf deutsche Stellungen begegnen sich der Politoffizier Danilow und der einfache Schütze Zaitsev, und Zaitsev kann sich und Danilow mit seinen außergewöhnlichen Schiesskünsten aus einer äußerst misslichen Lage befreien. Danach wird Vassily Zaitsev propagandistisch zum Helden hochstilisiert, um die Moral der russischen Truppen zu stärken, denn der Scharfschütze dünnt die Reihen der deutschen Offiziere empfindlich aus. Um Zaitsev zu eliminieren, schicken die Deutschen schließlich Major König nach Stalingrad; den Leiter des deutschen Scharfschützenausbildungszent rums..
Die Geschichte von „Duell – Enemy at the Gates“ basiert zu weiten Teilen auf zwar wahren Begebenheiten, die aber nicht restlos historisch belegt sind. So hat Vassily Zaitsev tatsächlich gelebt; der Scharfschütze hat innerhalb von knapp drei Monaten 225 deutsche Soldaten erschossen.
Dem entgegen steht, dass in deutschen Quellen nirgends die Rede von einem Major König ist; dieser wird nur in russischen Quellen erwähnt.
Jean-Jaques Annaud, der mit „Am Anfang war das Feuer“, „Der Name der Rose“, „Sieben Jahre in Tibet“ und weiteren schon so einige internationale Erfolge inszeniert hat, hat aus dieser Geschichte einen packenden Kriegsfilm kreiert, in dem das Duell zwischen dem deutschen und dem russischen Scharfschützen im Mittelpunkt steht und das trotzdem nur einen relativ geringen Teil des Films ausmacht. Hinzu kommt eine manchmal etwas störende Liebesgeschichte zwischen Jude Law und Rachel Weisz, die nicht immer gut platziert wirkt.
Die Geschichte ist spannend und dramatisch erzählt, die Kulissen sind grandios und die Fahrzeuge und Uniformen stimmen weitestgehend. Weitestgehend deshalb, weil z. B. mal ein Orden fälschlicherweise als Eisernes Kreuz bezeichnet wird.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut geworden. In den Nahaufnahmen und Mittelgründen ist die Schärfe vergleichsweise hoch, auch der Detailreichtum kann überzeugen. In Close Ups sind sogar einzelne Haare und Hautporen gut sichtbar. Ab und an schleichen sich ein paar Unschärfen ein, und der Kontrast ist nicht immer ausgewogen. Dennoch ist es erstaunlich, was aus dem immerhin 21 Jahre alten Quellmaterial noch herausgeholt wurde.
Dafür wurde beim deutschen Track kaum was herausgeholt. Dass Stereoton keine Surround- oder Überkopfgeräusche reproduzieren kann ist klar, aber Bass und Dynamik können reproduziert werden. Beides ist auf dem Track ohne jeden Druck, und das geht bei einem Kriegsfilm mit jeder Menge Feuer aus Handwaffen, Explosionen von Fliegerbomben und einstürzenden Gebäuden natürlich gar nicht. Der ganze Track ist über weite Strecken saft- und kraftlos.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Auf „Duell Enemy at the Gates“ ist bereits nach seinem Kinostart verschiedentlich ordentlich eingeprügelt worden. Gründe dafür waren weniger die nicht vollständig glaubwürdige Existenz eines Major König, sondern eher die Darstellung der russischen Armee und ihrer Führer.
Unabhängig von dieser Kritik ist „Duell“ ein nach wie vor packender Kriegsfilm, in dem zwei Scharfschützen, wenn man so will, eine Art Stellvertreterkrieg führen. „Duell“ ist gut gealtert und kann mit zeitlichen Abständen durchaus öfter gesehen werden.
Die Geschichte von „Duell – Enemy at the Gates“ basiert zu weiten Teilen auf zwar wahren Begebenheiten, die aber nicht restlos historisch belegt sind. So hat Vassily Zaitsev tatsächlich gelebt; der Scharfschütze hat innerhalb von knapp drei Monaten 225 deutsche Soldaten erschossen.
Dem entgegen steht, dass in deutschen Quellen nirgends die Rede von einem Major König ist; dieser wird nur in russischen Quellen erwähnt.
Jean-Jaques Annaud, der mit „Am Anfang war das Feuer“, „Der Name der Rose“, „Sieben Jahre in Tibet“ und weiteren schon so einige internationale Erfolge inszeniert hat, hat aus dieser Geschichte einen packenden Kriegsfilm kreiert, in dem das Duell zwischen dem deutschen und dem russischen Scharfschützen im Mittelpunkt steht und das trotzdem nur einen relativ geringen Teil des Films ausmacht. Hinzu kommt eine manchmal etwas störende Liebesgeschichte zwischen Jude Law und Rachel Weisz, die nicht immer gut platziert wirkt.
Die Geschichte ist spannend und dramatisch erzählt, die Kulissen sind grandios und die Fahrzeuge und Uniformen stimmen weitestgehend. Weitestgehend deshalb, weil z. B. mal ein Orden fälschlicherweise als Eisernes Kreuz bezeichnet wird.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut geworden. In den Nahaufnahmen und Mittelgründen ist die Schärfe vergleichsweise hoch, auch der Detailreichtum kann überzeugen. In Close Ups sind sogar einzelne Haare und Hautporen gut sichtbar. Ab und an schleichen sich ein paar Unschärfen ein, und der Kontrast ist nicht immer ausgewogen. Dennoch ist es erstaunlich, was aus dem immerhin 21 Jahre alten Quellmaterial noch herausgeholt wurde.
Dafür wurde beim deutschen Track kaum was herausgeholt. Dass Stereoton keine Surround- oder Überkopfgeräusche reproduzieren kann ist klar, aber Bass und Dynamik können reproduziert werden. Beides ist auf dem Track ohne jeden Druck, und das geht bei einem Kriegsfilm mit jeder Menge Feuer aus Handwaffen, Explosionen von Fliegerbomben und einstürzenden Gebäuden natürlich gar nicht. Der ganze Track ist über weite Strecken saft- und kraftlos.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Auf „Duell Enemy at the Gates“ ist bereits nach seinem Kinostart verschiedentlich ordentlich eingeprügelt worden. Gründe dafür waren weniger die nicht vollständig glaubwürdige Existenz eines Major König, sondern eher die Darstellung der russischen Armee und ihrer Führer.
Unabhängig von dieser Kritik ist „Duell“ ein nach wie vor packender Kriegsfilm, in dem zwei Scharfschützen, wenn man so will, eine Art Stellvertreterkrieg führen. „Duell“ ist gut gealtert und kann mit zeitlichen Abständen durchaus öfter gesehen werden.
mit 4
mit 4
mit 2
mit 3
bewertet am 18.11.22 um 16:34
Irgendwo in Südafrika: der Chirurg Nate Samuels macht mit seinen beiden von ihm entfremdeten Töchtern Urlaub in der Gegend, in der seine von ihm getrennte und mittlerweile an Krebs verstorbene Frau aufgewachsen ist; der Urlaub soll Nate und seine Töchter einander wieder näherbringen. Dabei trifft Nate auch seinen alten Freund Martin wieder, der nicht nur Biologe, sondern auch Wilderer-Jäger und Pflegefamilie für ein Löwenrudel ist. Bei einer Safari finden sie in einem Dorf die gesamte Bevölkerung hingeschlachtet auf, und alle Spuren weisen darauf hin, dass die Menschen von einem Löwen getötet wurden. Und bald macht der Löwe auch Jagd auf Nate, seine Töchter und Martin, die sich in einem fahrunfähigen Geländewagen gefangen wiederfinden, ohne Verbindung zur Außenwelt und meilenweit von jeder Zivilisation entfernt..
„Beast – Jäger ohne Gnade“ ist mal wieder ein Vertreter aus dem Genre des Tier-Horrors, wobei Horror hier sehr klein geschrieben werden muss. Der Film ist eher ein Tier-Thriller, wobei ich dieses Genres grad erst erfunden habe, denn Horrorelemente weist der Film nicht auf. „Beast“ wurde von Balthasar Kormakur inszeniert, dessen Arbeiten mir bislang alle gefielen; hier sei besonders der herausragende „Everest“ erwähnt.
„Beast“ beginnt zunächst mit der Schilderung, wie der Löwe dazu kam, überhaupt Menschen anzugreifen. Danach wird gezeigt, wie die kleine Familie in Afrika ankommt und Nates alten Freund Martin trifft, um dabei mit der Erläuterung der Familiensituation den Figuren etwas Tiefe zu verleihen. Kurz darauf beginnt am folgenden Tag die erste und einzige Safari der Familie, denn bereits nach kurzer Zeit werden die Dorfbewohner tot aufgefunden und die ersten Angriffe finden statt.
Danach ist der Hauptteil des Films eine zwar leidlich spannende, sich aber relativ schnell abnutzende Abfolge von Angriffen des toll animierten Löwen mit Interaktionen außerhalb des schützenden Geländewagens mit Dialogen, die manchmal zum Davonlaufen sind. Idris Elba müht sich redlich, seiner Figur Tiefe zu verleihen, was ihm auch gelingt; etwas was man von Sharlto Copley nicht so recht behaupten kann.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Mir ist auf meiner Technik zwar kaum ein Mangel aufgefallen, aber eben auch kein Highlight.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige wirklich gut gelungen direktionale Effekte stellen sich ein. Überkopfsounds sind akustisch korrekt verortet. Der Bass könnte kräftiger sein, aber das lässt sich einstellen. .
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Irgendwo, ich glaube auf Filmstarts.de, steht geschrieben, dass „ein Löwe eben kein Weißer Hai oder keine Riesenspinne“ sei und es als Hauptdarsteller in einem Tierhorrorfilm quasi schwer habe. Hm. Das kann man glaube ich nicht an einem Tier festmachen, wenn man nicht gerade ein Erdmännchen oder einen Wombat dafür wählt. Mit einem Tiger hat es bei dem koreanischen „The Tiger“ auch ganz gut geklappt. „Beast“ ist meines Erachtens einfach zu banal und folgt den Klischees des Genres zu stark, um ein Ausrufezeichen zu setzen.
„Beast – Jäger ohne Gnade“ ist mal wieder ein Vertreter aus dem Genre des Tier-Horrors, wobei Horror hier sehr klein geschrieben werden muss. Der Film ist eher ein Tier-Thriller, wobei ich dieses Genres grad erst erfunden habe, denn Horrorelemente weist der Film nicht auf. „Beast“ wurde von Balthasar Kormakur inszeniert, dessen Arbeiten mir bislang alle gefielen; hier sei besonders der herausragende „Everest“ erwähnt.
„Beast“ beginnt zunächst mit der Schilderung, wie der Löwe dazu kam, überhaupt Menschen anzugreifen. Danach wird gezeigt, wie die kleine Familie in Afrika ankommt und Nates alten Freund Martin trifft, um dabei mit der Erläuterung der Familiensituation den Figuren etwas Tiefe zu verleihen. Kurz darauf beginnt am folgenden Tag die erste und einzige Safari der Familie, denn bereits nach kurzer Zeit werden die Dorfbewohner tot aufgefunden und die ersten Angriffe finden statt.
Danach ist der Hauptteil des Films eine zwar leidlich spannende, sich aber relativ schnell abnutzende Abfolge von Angriffen des toll animierten Löwen mit Interaktionen außerhalb des schützenden Geländewagens mit Dialogen, die manchmal zum Davonlaufen sind. Idris Elba müht sich redlich, seiner Figur Tiefe zu verleihen, was ihm auch gelingt; etwas was man von Sharlto Copley nicht so recht behaupten kann.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Mir ist auf meiner Technik zwar kaum ein Mangel aufgefallen, aber eben auch kein Highlight.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige wirklich gut gelungen direktionale Effekte stellen sich ein. Überkopfsounds sind akustisch korrekt verortet. Der Bass könnte kräftiger sein, aber das lässt sich einstellen. .
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Irgendwo, ich glaube auf Filmstarts.de, steht geschrieben, dass „ein Löwe eben kein Weißer Hai oder keine Riesenspinne“ sei und es als Hauptdarsteller in einem Tierhorrorfilm quasi schwer habe. Hm. Das kann man glaube ich nicht an einem Tier festmachen, wenn man nicht gerade ein Erdmännchen oder einen Wombat dafür wählt. Mit einem Tiger hat es bei dem koreanischen „The Tiger“ auch ganz gut geklappt. „Beast“ ist meines Erachtens einfach zu banal und folgt den Klischees des Genres zu stark, um ein Ausrufezeichen zu setzen.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 13.11.22 um 12:58
North Carolina, in den USA der Sechzigern des letzten Jahrhunderts: in den Sümpfen wird am Fuß eines Turms die Leiche eines jungen Mannes gefunden, bei dessen Tod sehr wahrscheinlich etwas nachgeholfen wurde. Schnell ist eine Verdächtige identifiziert: die junge Frau Kya hatte angeblich ein Verhältnis mit dem beliebten und bekannten Quarterback. Die junge Frau lebt seit Jahren nahezu völlig zurückgezogen von jeglicher Zivilisation in den Sümpfen und wird deshalb das „Marschmädchen“ genannt. Als sie verhaftet wird, erzählt sie ihrem Anwalt ihre Geschichte. Aber ist sie wirklich die Mörderin?
Der Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ ist wohl 2018 erschienen und hat weltweit einen regelrechten Hype ausgelöst. Allein im Jahr 2019 wurden unglaubliche 4,5 Millionen Exemplare des Buches verkauft, unfassbar. Bei diesem Erfolg war es natürlich klar, dass eine Verfilmung des Stoffes nur eine Frage der Zeit war, und schon knapp vier Jahre später war es soweit.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist für mich persönlich in Filmform und wohl auch als Buch definitiv eher was für Frauen und so haben Frauen Regie geführt, das Drehbuch geschrieben und produziert. Herausgekommen ist dabei eine ziemlich gelungene Mélange aus Thriller, Drama, Love Story und Coming of Age-Film, die auch Männer durchaus gut unterhalten dürfte.
„Der Gesang der Flusskrebse“ setzt nach dem Prolog in der Kindheit von Kya an, die vom alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater; einem Kriegsveteranen; dominiert wird. Nach und nach prügelt der Vater alle Familienmitglieder aus dem Haus, bis er selbst die kleine Kya ihrem Schicksal überlässt.
Ab dann schlägt sich das Mädchen selbst durchs Leben, und was ihr das Marschland nicht gibt, erwirbt sie durch Muschelverkäufe im Laden des nahegelegenen Ortes, wo sie beim afroamerikanischen Besitzerpärchen Schutz, Hilfe und Unterstützung erfährt. Irgendwann lernt sie die spätere Liebe ihres Lebens kennen, doch der junge Mann geht nach einer Weile aufs weit entfernte College und überlässt sie ebenfalls ihrem Schicksal. Später, als sie den egozentrischen Quarterback kennen- und auch ein wenig lieben lernt, nimmt eine düstere Wendung Einzug in ihr Leben.
Das alles kleiden die Filmemacher in zum Teil wirklich atemberaubende Naturaufnahmen, und besonders die Einstellungen in den Sümpfen gerieten beeindruckend detailreich und farbenfroh.
Ein paar Unglaubwürdigkeiten wie etwa die Renovierung ihrer Behausung und die Tatsache, dass Kya anders als im Buch stets sauber und einigermaßen modisch gekleidet ist, kann man getrost wohlwollend ignorieren.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Mir ist auf meiner Technik kaum ein Mangel aufgefallen, und besonders die vielen Naturaufnahmen bestechen wie bereits erwähnt mit toller Schärfe und hohem Detailreichtum.
Der deutsche Track liegt DTS HD MA vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige direktionale Effekte stellen sich ein. Der Bass kriegt in Ermangelung von Actionszenen relativ wenig zu tun.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Per se bin ich nicht gerade Fan von Romanzen, doch „Der Gesang der Flusskrebse“ ist durch seine Mixtur eben nicht nur Romanze. Ich würde den Film wohl kein zweites Mal ansehen, aber das eine Mal wurde ich durchaus gut unterhalten. In einem Review gäbe ich 7 Balken, hier runde ich auf.
Der Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ ist wohl 2018 erschienen und hat weltweit einen regelrechten Hype ausgelöst. Allein im Jahr 2019 wurden unglaubliche 4,5 Millionen Exemplare des Buches verkauft, unfassbar. Bei diesem Erfolg war es natürlich klar, dass eine Verfilmung des Stoffes nur eine Frage der Zeit war, und schon knapp vier Jahre später war es soweit.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist für mich persönlich in Filmform und wohl auch als Buch definitiv eher was für Frauen und so haben Frauen Regie geführt, das Drehbuch geschrieben und produziert. Herausgekommen ist dabei eine ziemlich gelungene Mélange aus Thriller, Drama, Love Story und Coming of Age-Film, die auch Männer durchaus gut unterhalten dürfte.
„Der Gesang der Flusskrebse“ setzt nach dem Prolog in der Kindheit von Kya an, die vom alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater; einem Kriegsveteranen; dominiert wird. Nach und nach prügelt der Vater alle Familienmitglieder aus dem Haus, bis er selbst die kleine Kya ihrem Schicksal überlässt.
Ab dann schlägt sich das Mädchen selbst durchs Leben, und was ihr das Marschland nicht gibt, erwirbt sie durch Muschelverkäufe im Laden des nahegelegenen Ortes, wo sie beim afroamerikanischen Besitzerpärchen Schutz, Hilfe und Unterstützung erfährt. Irgendwann lernt sie die spätere Liebe ihres Lebens kennen, doch der junge Mann geht nach einer Weile aufs weit entfernte College und überlässt sie ebenfalls ihrem Schicksal. Später, als sie den egozentrischen Quarterback kennen- und auch ein wenig lieben lernt, nimmt eine düstere Wendung Einzug in ihr Leben.
Das alles kleiden die Filmemacher in zum Teil wirklich atemberaubende Naturaufnahmen, und besonders die Einstellungen in den Sümpfen gerieten beeindruckend detailreich und farbenfroh.
Ein paar Unglaubwürdigkeiten wie etwa die Renovierung ihrer Behausung und die Tatsache, dass Kya anders als im Buch stets sauber und einigermaßen modisch gekleidet ist, kann man getrost wohlwollend ignorieren.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Mir ist auf meiner Technik kaum ein Mangel aufgefallen, und besonders die vielen Naturaufnahmen bestechen wie bereits erwähnt mit toller Schärfe und hohem Detailreichtum.
Der deutsche Track liegt DTS HD MA vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige direktionale Effekte stellen sich ein. Der Bass kriegt in Ermangelung von Actionszenen relativ wenig zu tun.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Per se bin ich nicht gerade Fan von Romanzen, doch „Der Gesang der Flusskrebse“ ist durch seine Mixtur eben nicht nur Romanze. Ich würde den Film wohl kein zweites Mal ansehen, aber das eine Mal wurde ich durchaus gut unterhalten. In einem Review gäbe ich 7 Balken, hier runde ich auf.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 12.11.22 um 10:10
Wir erinnern uns: vor über 35 Jahren war Captain Pete Mitchell; Kampfname „Maverick“; der einzige Pilot seit dem Koreakrieg, der im Luftkampf mehrere feindliche Flugzeuge abschoss. 36 Jahre später ist Maverick immer noch Captain, und alle anderen haben ihn auf der Karriereleiter überholt. Warum? Maverick will nichts anderes als Fliegen, und die anderen können gut damit leben, mit höherem Dienstgrad und mehr Gehalt vom bequemen Sessel aus Befehle zu geben. Als Maverick einen (unerlaubten) Testflug verbockt, kriegt er (mal wieder) Stress mit einem Admiral und wird aus der Navy entlassen. Aber nicht endgültig, denn: ein „Schurkenstaat“ ist im Begriff, eine Urananreicherungsanlage in Betrieb zu nehmen, und das kann Team America: World Police nicht zulassen..
Wer kennt Tony Scotts Knaller von 1986 nicht?! Der Film war seinerzeit ein riesiger Kassenerfolg, er fuhr einen Oscar ein (wenn auch nur für einen Song) und war ein Meilenstein in Tom Cruises gerade aufblühender und mittlerweile beispiellosen Karriere. Pläne für eine Fortsetzung lagen wohl schon kurz nach dem Erscheinen des Erstlings in der Schublade, wurden aber aus verschiedenen Gründen nie realisiert. Anfang der Dekade war es dann soweit, und dank Tom Cruises Status als Promi, aber auch als Luftfahrtfanatiker konnte er viel bei der Produktion mitreden. So war es Cruise ein Anliegen, soviel wie möglich in und mit echten F 18 zu drehen, was zu einem ungeheuer realistischen Look führt (Tipp: mal ins „Making Of“ ´reinschauen), und ohne gewichtige Unterstützung durch die Navy wäre der Film kaum zu realisieren gewesen. Einige Schauspieler, Cruise inklusive, wurden per Katapult im Jet vom Flugzeugträger gefeuert; etwas was im Erstling gar nicht vorkommt. Während die Szenen außerhalb von Flugzeugen allesamt für mich größtenteils außerordentlich klischeehaft sind, sind die Action-, Flug- und Gefechtsszenen ebenso außerordentlich packend, so dass man sogar die Formatwechsel des Bildes kaum mitkriegt.
Als Gegner wurde ein sogenannter Schurkenstaat gewählt; dieser Begriff entstand unter George W. Bush für Staaten, die „den internationalen Terrorismus“ unterstützen. Derzeit sind das nach Auffassung der USA Syrien, der Iran, Nordkorea und Kuba. Aufgrund der Lage der Urananreicherungsanlage kommt man schnell zu dem Schluss, dass Kuba und Syrien ausscheiden und fragt sich, warum Staaten wie der Iran oder Nordkorea plötzlich den amerikanischen F18 überlegene Flugzeuge fliegen, die den ebenfalls amerikanischen F22 verblüffend ähnlichsehen.
Nochmal zurück zu den Szenen außerhalb von Flugzeugen: einen Typ wie „Hangman“, der einen überaus arroganten und nicht teamfähigen Piloten darstellt, hätte die Navy wohl ziemlich schnell ausgesondert, und bei den Preisen für eine Lokalrunde in der Fliegerbar ist man gut beraten, schon mal eine Hypothek auf das Haus aufzunehmen…
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Ein absoluter Top-Transfer.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden, Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet. Besonders die Schüsse aus den Bordwaffen und Explosionen erzeugen einen satten, realistischen Schalldruck. Klasse.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst vier Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich bin nicht per se Fan von derlei Filmen; betrachte ich doch „Top Gun“ nach wie vor eher als Hochglanz-Werbeprospekt für die amerikanischen Marineflieger. Auch „Maverick“ ist das in gewissem Sinne, und doch: hat was, der Film; und seehr unterhaltsam ist er allemal.
Wer kennt Tony Scotts Knaller von 1986 nicht?! Der Film war seinerzeit ein riesiger Kassenerfolg, er fuhr einen Oscar ein (wenn auch nur für einen Song) und war ein Meilenstein in Tom Cruises gerade aufblühender und mittlerweile beispiellosen Karriere. Pläne für eine Fortsetzung lagen wohl schon kurz nach dem Erscheinen des Erstlings in der Schublade, wurden aber aus verschiedenen Gründen nie realisiert. Anfang der Dekade war es dann soweit, und dank Tom Cruises Status als Promi, aber auch als Luftfahrtfanatiker konnte er viel bei der Produktion mitreden. So war es Cruise ein Anliegen, soviel wie möglich in und mit echten F 18 zu drehen, was zu einem ungeheuer realistischen Look führt (Tipp: mal ins „Making Of“ ´reinschauen), und ohne gewichtige Unterstützung durch die Navy wäre der Film kaum zu realisieren gewesen. Einige Schauspieler, Cruise inklusive, wurden per Katapult im Jet vom Flugzeugträger gefeuert; etwas was im Erstling gar nicht vorkommt. Während die Szenen außerhalb von Flugzeugen allesamt für mich größtenteils außerordentlich klischeehaft sind, sind die Action-, Flug- und Gefechtsszenen ebenso außerordentlich packend, so dass man sogar die Formatwechsel des Bildes kaum mitkriegt.
Als Gegner wurde ein sogenannter Schurkenstaat gewählt; dieser Begriff entstand unter George W. Bush für Staaten, die „den internationalen Terrorismus“ unterstützen. Derzeit sind das nach Auffassung der USA Syrien, der Iran, Nordkorea und Kuba. Aufgrund der Lage der Urananreicherungsanlage kommt man schnell zu dem Schluss, dass Kuba und Syrien ausscheiden und fragt sich, warum Staaten wie der Iran oder Nordkorea plötzlich den amerikanischen F18 überlegene Flugzeuge fliegen, die den ebenfalls amerikanischen F22 verblüffend ähnlichsehen.
Nochmal zurück zu den Szenen außerhalb von Flugzeugen: einen Typ wie „Hangman“, der einen überaus arroganten und nicht teamfähigen Piloten darstellt, hätte die Navy wohl ziemlich schnell ausgesondert, und bei den Preisen für eine Lokalrunde in der Fliegerbar ist man gut beraten, schon mal eine Hypothek auf das Haus aufzunehmen…
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Ein absoluter Top-Transfer.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden, Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet. Besonders die Schüsse aus den Bordwaffen und Explosionen erzeugen einen satten, realistischen Schalldruck. Klasse.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst vier Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover und einen Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich bin nicht per se Fan von derlei Filmen; betrachte ich doch „Top Gun“ nach wie vor eher als Hochglanz-Werbeprospekt für die amerikanischen Marineflieger. Auch „Maverick“ ist das in gewissem Sinne, und doch: hat was, der Film; und seehr unterhaltsam ist er allemal.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 05.11.22 um 08:55
Jackson Briggs war als US Army Ranger Angehöriger einer militärischen Elitetruppe, doch aufgrund einiger schwerer Verletzungen kann er seinen Dienst nicht weiter ausüben. Und so fristet er sein Dasein damit, bei „Subway“ Sandwiches zu belegen, während er stetig darum bemüht ist, wieder in den aktiven Dienst eingegliedert zu werden. Eines Tages erhält Jackson die traurige Nachricht, dass einer seiner Kameraden aus mehreren Einsätzen gestorben ist und in Folge dessen kann er sich aus Sicht der Ranger für den weiteren Dienst bewähren: er soll die Schaferhündin Lulu zu dessen Beerdigung bringen. Lulu war der Hund des verstorbenen Diensthundeführers und leidet unter PTBS…
So, nun hat auch Channing Tatum das erste Mal hinter der Kamera gestanden, so steht es zumindest in den Credits: der bislang ausschließlich als Schauspieler in Erscheinung getretene Amerikaner hat sich wohl die Regie mit einer Frau geteilt. Tatum als Schauspieler hat mir eigentlich immer ganz ordentlich gefallen, obwohl sein Händchen bei der Rollenauswahl nicht immer glücklich war; man denke nur an Schund wie „G. I. Joe“ oder den noch schlechteren „Jupiter Ascending“.
Mit „Dog“ liegt (mal wieder) ein Film mit einem und über einen Hund vor; der beste Freund des Menschen ist in unregelmäßigen Abständen immer wieder Filmthema. Dabei sind durchaus äußerst gelungene Filme wie etwa „Scott & Huutsch“ oder auch „K9 – Mein Partner mit der kalten Schnauze“ entstanden; „Dog“ jedoch ist nicht ganz so komödienhaft angelegt wie die Genannten. Über weite Strecken ist „Dog“ ein bisweilen dramatisch angehauchter Film, in dem Mensch und Hund sich einander annähern, einander tolerieren und miteinander umgehen lernen müssen, bevor es später zu Verständnis, Respekt und Zuneigung kommt.
Das zeigen die Filmemacher in leider nicht immer interessanten Bildern während eines oft entschleunigten Road Movies, und der das Innenleben eines Autos zerstörende Hund ist natürlich auch hier wieder zu sehen. Bestürzend ist; wenn man so darüber nachdenkt; etwa dass Hunde von den Amerikanern darauf abgerichtet wurden, arabisch aussehende Menschen anzugreifen und wenn Channing Tatum über „die guten alten Zeiten“ schwadroniert, in denen „sie Türen eingetreten und Menschen umgebracht“ hatten. Andererseits hält der Film auch einen schönen Seitenhieb auf das amerikanische Militär parat, als der angegriffene Araber Milde walten lässt. „Dog“ ist insgesamt betrachtet leider einerseits nicht amüsant genug, um als Komödie gelten zu können und andererseits nicht dramatisch genug, um große Gefühle zu erzeugen.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Mir ist auf meiner Technik kaum ein Mangel aufgefallen, und besonders die vielen Totalen während des Road Trips zur Beerdigung bestechen mit toller Schärfe und hohem Detailreichtum.
Der deutsche Track liegt DTS HD MA vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige direktionale Effekte stellen sich ein. Der Bass kriegt in Ermangelung von Actionszenen relativ wenig zu tun.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, von „Dog“ hatte ich mir mehr versprochen, denn zum einen mag ich Hunde und zum anderen sind die meisten Hundefilme recht unterhaltsam. „Dog“ verschenkt sein Potenzial ein wenig, weil er einerseits nur bedingt komisch, andererseits eben auch nur bedingt dramatisch ist und sich somit nicht entscheiden kann, ob er nun Fisch oder Fleisch sein will.
So, nun hat auch Channing Tatum das erste Mal hinter der Kamera gestanden, so steht es zumindest in den Credits: der bislang ausschließlich als Schauspieler in Erscheinung getretene Amerikaner hat sich wohl die Regie mit einer Frau geteilt. Tatum als Schauspieler hat mir eigentlich immer ganz ordentlich gefallen, obwohl sein Händchen bei der Rollenauswahl nicht immer glücklich war; man denke nur an Schund wie „G. I. Joe“ oder den noch schlechteren „Jupiter Ascending“.
Mit „Dog“ liegt (mal wieder) ein Film mit einem und über einen Hund vor; der beste Freund des Menschen ist in unregelmäßigen Abständen immer wieder Filmthema. Dabei sind durchaus äußerst gelungene Filme wie etwa „Scott & Huutsch“ oder auch „K9 – Mein Partner mit der kalten Schnauze“ entstanden; „Dog“ jedoch ist nicht ganz so komödienhaft angelegt wie die Genannten. Über weite Strecken ist „Dog“ ein bisweilen dramatisch angehauchter Film, in dem Mensch und Hund sich einander annähern, einander tolerieren und miteinander umgehen lernen müssen, bevor es später zu Verständnis, Respekt und Zuneigung kommt.
Das zeigen die Filmemacher in leider nicht immer interessanten Bildern während eines oft entschleunigten Road Movies, und der das Innenleben eines Autos zerstörende Hund ist natürlich auch hier wieder zu sehen. Bestürzend ist; wenn man so darüber nachdenkt; etwa dass Hunde von den Amerikanern darauf abgerichtet wurden, arabisch aussehende Menschen anzugreifen und wenn Channing Tatum über „die guten alten Zeiten“ schwadroniert, in denen „sie Türen eingetreten und Menschen umgebracht“ hatten. Andererseits hält der Film auch einen schönen Seitenhieb auf das amerikanische Militär parat, als der angegriffene Araber Milde walten lässt. „Dog“ ist insgesamt betrachtet leider einerseits nicht amüsant genug, um als Komödie gelten zu können und andererseits nicht dramatisch genug, um große Gefühle zu erzeugen.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Mir ist auf meiner Technik kaum ein Mangel aufgefallen, und besonders die vielen Totalen während des Road Trips zur Beerdigung bestechen mit toller Schärfe und hohem Detailreichtum.
Der deutsche Track liegt DTS HD MA vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, und auch einige direktionale Effekte stellen sich ein. Der Bass kriegt in Ermangelung von Actionszenen relativ wenig zu tun.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, von „Dog“ hatte ich mir mehr versprochen, denn zum einen mag ich Hunde und zum anderen sind die meisten Hundefilme recht unterhaltsam. „Dog“ verschenkt sein Potenzial ein wenig, weil er einerseits nur bedingt komisch, andererseits eben auch nur bedingt dramatisch ist und sich somit nicht entscheiden kann, ob er nun Fisch oder Fleisch sein will.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 01.11.22 um 09:43
1935 wird in dem Kaff Topela in Mississippi ein Junge geboren, der später als Musiker nicht nur die Musikwelt, sondern die Welt als solche verändern soll. Unter dem Namen Elvis Aaron Presley in ärmliche Verhältnisse hineingeboren, soll der Junge früh seine Berufung und seine Leidenschaft entdecken: den Gesang, den er zunächst in Gospelchören ausübt. Als junger Erwachsener verbindet er weißen Country-Sound mit schwarzen Rhythm & Blues und erfindet so ganz nebenbei den Rockabilly, was ihm in den nach wie vor rassengetrennten Südstaaten so einige (weiße) Feinde einhandelt. Seine Live-Auftritte würzt er mit seiner unverwechselbaren und unvergleichlichen physischen Performance, die ihm neben einer ansehnlichen Slipsammlung junger Frauen und dem Spitznamen "Elvis the pelvis" (Elvis das Becken) auch jede Menge Ärger mit puritanischen Sittenwächtern einbringt. Doch Elvis Presleys Siegeszug durch ganz Amerika ist nicht mehr aufzuhalten, und dafür sorgt durchaus nicht nur zugunsten seines Klienten sein Manager, der eher so halbseidene Colonel Tom Parker…
Baz Luhrmann hat nach seinem Erstling „Strictly Ballroom“ und dem Jahrzehnte später gedrehten „Moulin Rouge“ mit Nicole Kidman mal wieder einen Film mit musikalischem Hintergrund gedreht: mit „Elvis“ setzte der Australier dem nach wie vor weltweit erfolgreichsten Solokünstler ein filmisches Denkmal. Elvis Presley hat vermutlich über eine Milliarde (!) Tonträger verkauft und mit seinem Stil die Musikwelt nachhaltig beeinflusst und verändert.
Der Film setzt in den Anfängen von Elvis´ Karriere an und zeigt in einigen wenigen Rückblenden auch seine eigenen, verschiedenen musikalischen Einflüsse, etwa wenn der Junge durch ein Loch in einer Wand eines Farbigen-Etablissements verschiedenen Sängern lauscht, als einziger Weißer in einem Gottesdienst für Schwarze ob der Gospels schier in Trance fällt oder wenn er als junger Mann auf B. B. King und Little Richard trifft.
Schwerpunkt des Films ist jedoch das Verhältnis des Sängers zu seinem Manager: Colonel Tom Parker, kongenial dargestellt von Tom Hanks im Fatsuit, war ein mehr als zwielichtiger Geselle, der bereits illegal in die Vereinigten Staaten eingereist war und es trotzdem schaffte, zu einem der einflussreichsten Musikmanager zu werden. Dabei stand stets seine eigene persönliche Bereicherung und die eigene Vorteilsnahme im Vordergrund, so dass zwischendurch Elvis´ Millionenvermögen schier zur Neige gehen drohte. Dabei musste sich Elvis immer mehr verbiegen und sich von seinen musikalischen Wurzeln entfernen, was ihn letztendlich in die Alkohol- und Medikamentensucht trieb.
Diese Geschichte wird immer wieder unterbrochen von Elvis Presleys mitreißenden Bühnenauftritten, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Elvis´ Leben so gut wie nie selbstbestimmt war, und die Rolle der früh verstorbenen Mutter, die bestimmend in seinem Leben war wird schnell von seinem Manager eingenommen. Baz Luhrmann hat zudem noch einige extravagante Kamerapositionen und -fahrten eingewoben, und um den Einfluss von Elvis´ Musik auf die späteren Generationen zu verdeutlichen läuft als Score im Jahre 1958 auch schon mal ein Rapsong.
Das Bild der Blu-ray ist P-E-R-F-E-K-T. Mir ist auf meiner Technik kein Mangel aufgefallen, und es fällt schwer zu glauben, dass das Bild der UHD besser ausfallen könnte.
Der deutsche Track liegt erfreulicherweise Atmos vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, aber; und hier liegt der Pferdefuß; das ist er nicht immer. Hinzu kommt, dass der Track verhältnismäßig leise abgemischt ist. Nicht weiter schlimm, das ist regelbar; allerdings fallen bei einigen Auftritten; besonders in Vegas etwa in der Mitte des Films, einige unsaubere Abmischungen auf: der Gesang ist deutlich lauter als die begleitende Musik. Recherchiert man ein wenig, so kann man lesen dass die Lieder des erwachsenen Elvis durch Originalaufnahmen eingespielt wurden; daher mag die etwas seltsame Soundkulisse rühren, aber dennoch: etwas weniger Authentizität und eine dafür ausgewogenere Abmischung hätten das Vergnügen während dieser Szenen deutlich gefördert.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: „Elvis“ ist ein durchaus gelungenes Teil-Biopic über den King, das dem Zuschauer neben den weitestgehend bekannten Tatsachen über den Ausnahme-Star auch das unselige Verhältnis zu seinem skrupellosen und ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedachten Manager näherbringt. Einen Wiedersehenswert hat „Elvis“ für mich jedoch nicht, im Gegensatz zu den für mich gelungeneren Biopics „Rocketman“ (über Elton John) und „Bohemian Rhapsody“ (über Freddie Mercury und „Queen“.
Baz Luhrmann hat nach seinem Erstling „Strictly Ballroom“ und dem Jahrzehnte später gedrehten „Moulin Rouge“ mit Nicole Kidman mal wieder einen Film mit musikalischem Hintergrund gedreht: mit „Elvis“ setzte der Australier dem nach wie vor weltweit erfolgreichsten Solokünstler ein filmisches Denkmal. Elvis Presley hat vermutlich über eine Milliarde (!) Tonträger verkauft und mit seinem Stil die Musikwelt nachhaltig beeinflusst und verändert.
Der Film setzt in den Anfängen von Elvis´ Karriere an und zeigt in einigen wenigen Rückblenden auch seine eigenen, verschiedenen musikalischen Einflüsse, etwa wenn der Junge durch ein Loch in einer Wand eines Farbigen-Etablissements verschiedenen Sängern lauscht, als einziger Weißer in einem Gottesdienst für Schwarze ob der Gospels schier in Trance fällt oder wenn er als junger Mann auf B. B. King und Little Richard trifft.
Schwerpunkt des Films ist jedoch das Verhältnis des Sängers zu seinem Manager: Colonel Tom Parker, kongenial dargestellt von Tom Hanks im Fatsuit, war ein mehr als zwielichtiger Geselle, der bereits illegal in die Vereinigten Staaten eingereist war und es trotzdem schaffte, zu einem der einflussreichsten Musikmanager zu werden. Dabei stand stets seine eigene persönliche Bereicherung und die eigene Vorteilsnahme im Vordergrund, so dass zwischendurch Elvis´ Millionenvermögen schier zur Neige gehen drohte. Dabei musste sich Elvis immer mehr verbiegen und sich von seinen musikalischen Wurzeln entfernen, was ihn letztendlich in die Alkohol- und Medikamentensucht trieb.
Diese Geschichte wird immer wieder unterbrochen von Elvis Presleys mitreißenden Bühnenauftritten, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Elvis´ Leben so gut wie nie selbstbestimmt war, und die Rolle der früh verstorbenen Mutter, die bestimmend in seinem Leben war wird schnell von seinem Manager eingenommen. Baz Luhrmann hat zudem noch einige extravagante Kamerapositionen und -fahrten eingewoben, und um den Einfluss von Elvis´ Musik auf die späteren Generationen zu verdeutlichen läuft als Score im Jahre 1958 auch schon mal ein Rapsong.
Das Bild der Blu-ray ist P-E-R-F-E-K-T. Mir ist auf meiner Technik kein Mangel aufgefallen, und es fällt schwer zu glauben, dass das Bild der UHD besser ausfallen könnte.
Der deutsche Track liegt erfreulicherweise Atmos vor. Der Track ist bisweilen äußerst räumlich, aber; und hier liegt der Pferdefuß; das ist er nicht immer. Hinzu kommt, dass der Track verhältnismäßig leise abgemischt ist. Nicht weiter schlimm, das ist regelbar; allerdings fallen bei einigen Auftritten; besonders in Vegas etwa in der Mitte des Films, einige unsaubere Abmischungen auf: der Gesang ist deutlich lauter als die begleitende Musik. Recherchiert man ein wenig, so kann man lesen dass die Lieder des erwachsenen Elvis durch Originalaufnahmen eingespielt wurden; daher mag die etwas seltsame Soundkulisse rühren, aber dennoch: etwas weniger Authentizität und eine dafür ausgewogenere Abmischung hätten das Vergnügen während dieser Szenen deutlich gefördert.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: „Elvis“ ist ein durchaus gelungenes Teil-Biopic über den King, das dem Zuschauer neben den weitestgehend bekannten Tatsachen über den Ausnahme-Star auch das unselige Verhältnis zu seinem skrupellosen und ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedachten Manager näherbringt. Einen Wiedersehenswert hat „Elvis“ für mich jedoch nicht, im Gegensatz zu den für mich gelungeneren Biopics „Rocketman“ (über Elton John) und „Bohemian Rhapsody“ (über Freddie Mercury und „Queen“.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 26.09.22 um 09:28
James Harper ist Sergeant First Class bei den US Special Forces und im Einsatz schwer am Knie verletzt worden. Harper kann seinen physisch äußerst fordernden Dienst nur noch verrichten, wenn er permanent starke (und nur illegal erhältliche) Schmerzmittel einnimmt. Bei einer medizinischen Routineüberprüfung kommt sein Medikamentenmissbrauch ans Licht; und Ergebnis und Siegerehrung: James wird zwar ehrenhaft, aber auch unter Wegfall jeglicher Pensionsansprüche mit sofortiger Wirkung entlassen. In der Folge sieht sich James mit seiner Familie in Existenznöten, denn einige sich bereits in der Pipeline befindliche Rechnungen kann James nun schon nicht mehr begleichen. Und so geht James auf ein Angebot eines Freundes ein, der ebenfalls bei den Special Forces diente: er heuert bei einem zivilen Militär-Dienstleister an, die bekanntermaßen sehr gut zahlen, aber auch die oft genug die Drecksarbeit machen, für das sich das Militär zu fein ist (um nicht zu sagen: damit sich das Militär offiziell nicht die Hände schmutzig machen muss; Blackwater lässt grüßen). Und prompt werden die „Vertragspartner“ dazu eingesetzt, einen Virologen unschädlich zu machen, der angeblich an der Entwicklung von Biowaffen arbeitet…
Um es etwas kürzer als gewöhnlich zu machen: „The Contractor“ ist ein Thriller, der im Fahrwasser von erfolgreichen Filmreihen wie etwa den „Bournes“ mitschwimmen will.
Im Gegensatz zu diesen nimmt sich der Film viel Zeit, um den Hauptdarsteller relativ tiefgreifend zu schildern. James Harper ist ein durch und durch patriotischer Amerikaner, der selbst, als die Fahne ihn mittellos auf der Straße stehen lässt dieser noch salutiert statt ihr den Finger zu zeigen.
In seiner Not nimmt Harper das Angebot seines Special Forces-Kameraden an, wohl wissend dass die „Vertragsnehmer“ nicht selten Aufträge durchführen, die dem Militär zu heikel sind. Damit ist beileibe nicht gemeint, dass die Aufträge dem Militär zu gefährlich wären (damit wäre die Existenzberechtigung einer Armee per se in Frage gestellt), sondern eher dass diese Aufträge besonders den US Streitkräften unerwünschte Negativ-Publicity einbrächten.
Besonders während dieses etwa ein Drittel der Gesamtlauflänge des Films andauernden Prologs ist die Erzählweise des Films ein wenig holprig und sprunghaft; eine wirklich smoothe
Darstellung gelingt Regisseur Saleh da nicht. Seltsame Auffälligkeiten wie etwa Harpers getarnter Unterschlupf werden erst gar nicht erklärt. Ab etwa dem Ende des ersten Drittels, als der Film mit der Durchführung des Auftrages an Fahrt aufnimmt, entwickelt sich „Der Contractor“ dann vom Thriller-Drama mehr Richtung Thriller, und besonders die taktischen Vorgehensweisen der ehemaligen Spezialkräfte sind beeindruckend realistisch eingefangen. Zum Schluss, als Harper erkennt dass er nicht nur ein gutbezahlter Kämpfer ist, sondern auch eine Schachfigur in einem üblen Spiel und sogar als eventuelles Bauernopfer eingeplant ist kommt es noch zu einer Szene, die hart an der Grenze zum Overacting entlang schippert.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut ausgefallen. Das Bild bietet recht viele Details und ist auch stets schön scharf. Die Farben sind natürlich gehalten. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Track ist recht räumlich, die direktionalen Effekte sind gut. Dynamik und Bass hätten durchaus mehr Punch aufweisen können.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Ein bisschen enttäuscht bin ich von „The Contractor“ schon. Ich bin Fan von derlei Filmen, und die Bournes mit Matt Damon stehen alle noch im Regal und landen immer wieder mal im Player. „The Contractor“ hätte auch ein toller Film sein können; allerdings wurde ein Drittel der Laufzeit allzu holprig erzählt, was die anderen beiden Drittel nicht mehr retten können. So bleibt unterm Strich ein (Action-) Thriller, den man sich durchaus ein Mal ansehen kann, den man aber nicht gesehen haben muss.
Um es etwas kürzer als gewöhnlich zu machen: „The Contractor“ ist ein Thriller, der im Fahrwasser von erfolgreichen Filmreihen wie etwa den „Bournes“ mitschwimmen will.
Im Gegensatz zu diesen nimmt sich der Film viel Zeit, um den Hauptdarsteller relativ tiefgreifend zu schildern. James Harper ist ein durch und durch patriotischer Amerikaner, der selbst, als die Fahne ihn mittellos auf der Straße stehen lässt dieser noch salutiert statt ihr den Finger zu zeigen.
In seiner Not nimmt Harper das Angebot seines Special Forces-Kameraden an, wohl wissend dass die „Vertragsnehmer“ nicht selten Aufträge durchführen, die dem Militär zu heikel sind. Damit ist beileibe nicht gemeint, dass die Aufträge dem Militär zu gefährlich wären (damit wäre die Existenzberechtigung einer Armee per se in Frage gestellt), sondern eher dass diese Aufträge besonders den US Streitkräften unerwünschte Negativ-Publicity einbrächten.
Besonders während dieses etwa ein Drittel der Gesamtlauflänge des Films andauernden Prologs ist die Erzählweise des Films ein wenig holprig und sprunghaft; eine wirklich smoothe
Darstellung gelingt Regisseur Saleh da nicht. Seltsame Auffälligkeiten wie etwa Harpers getarnter Unterschlupf werden erst gar nicht erklärt. Ab etwa dem Ende des ersten Drittels, als der Film mit der Durchführung des Auftrages an Fahrt aufnimmt, entwickelt sich „Der Contractor“ dann vom Thriller-Drama mehr Richtung Thriller, und besonders die taktischen Vorgehensweisen der ehemaligen Spezialkräfte sind beeindruckend realistisch eingefangen. Zum Schluss, als Harper erkennt dass er nicht nur ein gutbezahlter Kämpfer ist, sondern auch eine Schachfigur in einem üblen Spiel und sogar als eventuelles Bauernopfer eingeplant ist kommt es noch zu einer Szene, die hart an der Grenze zum Overacting entlang schippert.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut ausgefallen. Das Bild bietet recht viele Details und ist auch stets schön scharf. Die Farben sind natürlich gehalten. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Der Track ist recht räumlich, die direktionalen Effekte sind gut. Dynamik und Bass hätten durchaus mehr Punch aufweisen können.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Ein bisschen enttäuscht bin ich von „The Contractor“ schon. Ich bin Fan von derlei Filmen, und die Bournes mit Matt Damon stehen alle noch im Regal und landen immer wieder mal im Player. „The Contractor“ hätte auch ein toller Film sein können; allerdings wurde ein Drittel der Laufzeit allzu holprig erzählt, was die anderen beiden Drittel nicht mehr retten können. So bleibt unterm Strich ein (Action-) Thriller, den man sich durchaus ein Mal ansehen kann, den man aber nicht gesehen haben muss.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 11.08.22 um 15:27
Skandinavien, 895 nach Christus: der Knabe Amleth muss mit ansehen, wie sein Onkel Fjölnir seinen Vater, den König Aurvandil tötet, um a) selbst auf den Thron zu steigen und um b) auf Amleths Mutter zu steigen. Amleth selbst soll ebenfalls getötet werden, kann sich aber retten und landet bei den entfernten Wikinger-Verwandten Rus in der heutigen Ukraine, wo er in Lohn und Brot als Berserker steht (der geneigte Verfasser der Bewertung des Blu-ray Steelbooks möge mal googeln, was es mit dem „eigenartigen psychedelischen Herumgehopse von Menschen, die glauben sie sind Hunde“ auf sich hat). Amleth ist nicht nur beseelt von Rache; diese ist sein einziger Lebensinhalt. Als er spitzkriegt, dass einige Sklaven nach Island zu Fjölnir gebracht werden sollen (dem ist der geraubte Thron ebenfalls gewaltsam abhanden gekommen), wittert er seine Chance…
Robert Eggers, seit „Der Leuchtturm“ gar nicht mal so heimlicher Shooting Star diverser Indie-Filmfestivals, legt mit „The Northman“ seine dritte abendfüllende Regiearbeit vor.
Eggers ist für seine geradezu fanatische Authentizitätssucht bekannt, und danach gefragt ob er auch mal mit etwas Geringerem als der absoluten Detail- und Originaltreue zufrieden gewesen sei antwortete Eggers, dass „die Fenster bei `The Witch` nicht die Originalgröße hatten, da sonst die Kamera zu schlecht ausgeleuchtet worden wäre“. Hat ihn nach sieben Jahren aber wohl immer noch gestört. Nun, über sowas lässt sich trefflich streiten; mir persönlich ist es egal, ob ein Schiff im weit entfernten Hintergrund immer noch so detailgetreu ist, dass es im Museum stehen könnte oder ob das Schiff gut gemacht am Rechner entstanden ist. Genauso ist es mir egal, ob der Statist in der letzten Reihe ganz links ein Gewand aus original Flachs wie 895 angepflanzt nach zeitgenössischem Strickmuster gefertigt trägt oder ob er ein von chinesischen Fließbandmaschinen produziertes Hemd trägt, für das einige Polyester ihr Leben lassen mussten. Es soll echt aussehen, es muss nicht echt sein. Irgendwo stand mal geschrieben, dass in „King Arthur“ Schwerter mit Schrauben zusammengehalten wurden, die erst Hunderte von Jahren später erfunden worden waren. Auch das wäre mir persönlich egal, zudem muss man das erstmal wissen und dann muss man es auch noch im Film bemerken.
„The Northman“ ist ein auf Shakespeares „Hamlet“ basierendes, filmisches Naturereignis, das wiederum auf einer altnordischen Sage von Saxo Grammaticus fußt. Naturereignis deshalb, weil im Film über weite Strecken gebrüllt, gegröhlt, gegrunzt und geschrien wird; da wird also die unzivilisierte Wildheit schon mit dem Holzhammer kolportiert. Filmisch bewegt sich „The Northman“ meines Erachtens irgendwo zwischen „Vikings“ und Walhalla Rising“, wobei sich der Film die meiste Zeit auf der Seite von „Walhalla Rising“ aufhält. Ob der Film nun tatsächlich authentisch ist, kann ich nicht beurteilen; was er definitiv ist, ist roh, rau und brutal. Lebensfreude sucht man im Film vergeblich; ein einziges Mal wird im Film gelächelt und Freude am Leben hatte man offensichtlich nur, wenn man anderen diese Freude am Leben mindestens durch Erniedrigung nehmen konnte. Noch erbaulicher wäre natürlich Verletzen, Vergewaltigen, Foltern, Morden und Brandschatzen, was im Film durchaus vorkommt, aber wohl wie der heutige Sextourismus nach Thailand nur vorgenommen wurde, wenn man mal so richtig die Sau ´rauslassen wollte. Eggers hat daneben allerlei Visionen und altnordische Mythen visualisiert und wie selbstverständlich in den Film integriert, und neben Berserkern tummeln sich noch zum Beispiel Walküren mit Zahnspangen (sollte wohl eher Schmuck sein. Sieht trotzdem nach Zahnspange aus.)
Und so begleitet man Alexander Skarsgård, der sich so viel Nacken antrainiert hat, dass er den Kopf nicht mehr erhoben tragen kann auf seinem Weg zur blutigen Rache durch bedrückende und düstere Bilder und muss selbst dagegen ankämpfen, dass einem die Trostlosigkeit, der graue Himmel, die Menschenverachtung, die rohe Gewalt und Blut, Schweiß, Tränen und Gedärme nicht zu viel werden.
Skarsgård wirkt wie so oft nur physisch; der einzige Film, der ihn beim Schauspielern zeigt ist "The Kill Team".
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Da der Film die meiste Zeit recht düster und dunkel ist, ist es erstaunlich welche Detailfülle auch in dunklen Bildabschnitten sichtbar sind. Die Farben sind samt und sonders reduziert, und besonders zu Beginn wähnt man sich fast schon in einem Schwarzweiß-Film. Das legt sich im weiteren Verlauf des Films, aber wirklich hell wird das Bild selten, und wenn dann z. B. an der entblößten Haut von Leichenteilen..
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden. Die wenigen Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: Bei „Walhalla Rising“ hatte ich seinerzeit geschrieben, dass der Film so eine Art schlimmer, cineastischer Verkehrsunfall sei, der zwar abstoßend ist, bei dem man aber trotzdem nicht wegsehen könne. Bei „Walhalla Rising“ ist „The Northman“ quasi aufs Ende der Schlange der Wikingerfilme aufgefahren, aber quasi per Überschlag knapp vor diesem gelandet; und als Zuschauer kann man nun zwei dieser Filmunfälle begaffen.
Auch wenn „Vikings“ irgendwo als „Popart-Wikinger“-Serie verunglimpft wurde: lieber dann doch nochmal diese..
Robert Eggers, seit „Der Leuchtturm“ gar nicht mal so heimlicher Shooting Star diverser Indie-Filmfestivals, legt mit „The Northman“ seine dritte abendfüllende Regiearbeit vor.
Eggers ist für seine geradezu fanatische Authentizitätssucht bekannt, und danach gefragt ob er auch mal mit etwas Geringerem als der absoluten Detail- und Originaltreue zufrieden gewesen sei antwortete Eggers, dass „die Fenster bei `The Witch` nicht die Originalgröße hatten, da sonst die Kamera zu schlecht ausgeleuchtet worden wäre“. Hat ihn nach sieben Jahren aber wohl immer noch gestört. Nun, über sowas lässt sich trefflich streiten; mir persönlich ist es egal, ob ein Schiff im weit entfernten Hintergrund immer noch so detailgetreu ist, dass es im Museum stehen könnte oder ob das Schiff gut gemacht am Rechner entstanden ist. Genauso ist es mir egal, ob der Statist in der letzten Reihe ganz links ein Gewand aus original Flachs wie 895 angepflanzt nach zeitgenössischem Strickmuster gefertigt trägt oder ob er ein von chinesischen Fließbandmaschinen produziertes Hemd trägt, für das einige Polyester ihr Leben lassen mussten. Es soll echt aussehen, es muss nicht echt sein. Irgendwo stand mal geschrieben, dass in „King Arthur“ Schwerter mit Schrauben zusammengehalten wurden, die erst Hunderte von Jahren später erfunden worden waren. Auch das wäre mir persönlich egal, zudem muss man das erstmal wissen und dann muss man es auch noch im Film bemerken.
„The Northman“ ist ein auf Shakespeares „Hamlet“ basierendes, filmisches Naturereignis, das wiederum auf einer altnordischen Sage von Saxo Grammaticus fußt. Naturereignis deshalb, weil im Film über weite Strecken gebrüllt, gegröhlt, gegrunzt und geschrien wird; da wird also die unzivilisierte Wildheit schon mit dem Holzhammer kolportiert. Filmisch bewegt sich „The Northman“ meines Erachtens irgendwo zwischen „Vikings“ und Walhalla Rising“, wobei sich der Film die meiste Zeit auf der Seite von „Walhalla Rising“ aufhält. Ob der Film nun tatsächlich authentisch ist, kann ich nicht beurteilen; was er definitiv ist, ist roh, rau und brutal. Lebensfreude sucht man im Film vergeblich; ein einziges Mal wird im Film gelächelt und Freude am Leben hatte man offensichtlich nur, wenn man anderen diese Freude am Leben mindestens durch Erniedrigung nehmen konnte. Noch erbaulicher wäre natürlich Verletzen, Vergewaltigen, Foltern, Morden und Brandschatzen, was im Film durchaus vorkommt, aber wohl wie der heutige Sextourismus nach Thailand nur vorgenommen wurde, wenn man mal so richtig die Sau ´rauslassen wollte. Eggers hat daneben allerlei Visionen und altnordische Mythen visualisiert und wie selbstverständlich in den Film integriert, und neben Berserkern tummeln sich noch zum Beispiel Walküren mit Zahnspangen (sollte wohl eher Schmuck sein. Sieht trotzdem nach Zahnspange aus.)
Und so begleitet man Alexander Skarsgård, der sich so viel Nacken antrainiert hat, dass er den Kopf nicht mehr erhoben tragen kann auf seinem Weg zur blutigen Rache durch bedrückende und düstere Bilder und muss selbst dagegen ankämpfen, dass einem die Trostlosigkeit, der graue Himmel, die Menschenverachtung, die rohe Gewalt und Blut, Schweiß, Tränen und Gedärme nicht zu viel werden.
Skarsgård wirkt wie so oft nur physisch; der einzige Film, der ihn beim Schauspielern zeigt ist "The Kill Team".
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Da der Film die meiste Zeit recht düster und dunkel ist, ist es erstaunlich welche Detailfülle auch in dunklen Bildabschnitten sichtbar sind. Die Farben sind samt und sonders reduziert, und besonders zu Beginn wähnt man sich fast schon in einem Schwarzweiß-Film. Das legt sich im weiteren Verlauf des Films, aber wirklich hell wird das Bild selten, und wenn dann z. B. an der entblößten Haut von Leichenteilen..
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden. Die wenigen Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: Bei „Walhalla Rising“ hatte ich seinerzeit geschrieben, dass der Film so eine Art schlimmer, cineastischer Verkehrsunfall sei, der zwar abstoßend ist, bei dem man aber trotzdem nicht wegsehen könne. Bei „Walhalla Rising“ ist „The Northman“ quasi aufs Ende der Schlange der Wikingerfilme aufgefahren, aber quasi per Überschlag knapp vor diesem gelandet; und als Zuschauer kann man nun zwei dieser Filmunfälle begaffen.
Auch wenn „Vikings“ irgendwo als „Popart-Wikinger“-Serie verunglimpft wurde: lieber dann doch nochmal diese..
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 04.08.22 um 09:35
1776 in Nordamerika, in den noch nicht gegründeten USA: die amerikanischen Kolonien haben sich vor kurzem unabhängig erklärt, und das kann die englische Krone nun ganz und gar nicht verknusen. Ergebnis und Siegerehrung: die Briten und die Kolonialisten befinden sich im Krieg.
Benjamin Martin, Witwer, siebenfacher Vater und ehemaliger Kriegsheld hat zu viel erlebt und zu viel mit eigenen Händen verübt als dass er im Gegensatz zu seinen ältesten Söhnen erneut zu den Waffen greifen würde, doch als der skrupellose englische Colonel Tavington einen der Söhne tötet, will Martin nur noch Rache. Auf dem Weg zu dieser reißt er eine gerade entstehende Nation in die Unabhängigkeit mit…
Der deutsche Hollywood-Export Roland Emmerich hatte vor dem Jahr 2000 eine Schnapsidee, die ihn letztendlich dazu brachte, seinen meiner Meinung nach einzigen ernstzunehmenden Film zu inszenieren. Ernstzunehmend deshalb, weil „Der Patriot“ nicht nur der einzige Emmerich-Film ist, in dem keine Aliens, Monster oder Naturkatastrophen die Hauptrollen spielen; sondern auch weil „Der Patriot“ nicht nur der einzige Emmerich ist, der sich lose an historischen und tatsächlichen Begebenheiten orientiert, ohne die Schieblehre in Geschichte anlegen zu wollen. Er ist auch der einzig ernstzunehmende Emmerich, weil er einigermaßen glaubwürdig ist und nicht aus einer Abfolge von Logiklöchern besteht.
Roland Emmerich hatte die Jahre zuvor mit „Stargate“ und besonders „Independence Day“ und „Godzilla“ ein paar Kassenschlager hingelegt, sodass ihm die Studios relativ bereitwillig ein hohes Budget für seinen cineastischen Themenwechsel bereitstellten. Dazu gab sich noch ein ordentlicher Batzen der damaligen Schauspielelite Englands und der USA ein Stelldichein, als Emmerich rief, dazu gibt´s noch mehr Patriotismus als selbst von Michael Bay erwartbar gewesen wäre, imposante Bilder, krachende Action und einen charismatischen Gegenspieler: fertig war ein Blockbuster mit Erfolgsgarantie, der ganz oben auf der damals grassierenden Historienfilm-Renaissancewelle mitschwamm, die durch „Gladiator“ ausgelöst wurde. Getragen wird „Der Patriot“ natürlich durch Mel Gibson, der sich um das Millennium herum auf dem Zenit seiner Karriere befand. Doch was wäre ein Held ohne einen schurkischen Gegenspieler, und Jason Isaac spielt Gibson bisweilen an die Wand: kaum jemand bringt einen verachtenswerten und gleichzeitig äußerst gefährlichen Charakter so auf die Leinwand wie der Brite (Sehempfehlung mit Jason Isaacs: der Western „Sweetwater“, wo Isaacs einen diabolischen Mormonenpriester gibt).
„Der Patriot“ ist auch über 20 Jahre nach seiner Entstehung ein sehr sehenswerter Film, der sich viel Zeit lässt, um seine Figuren zu entwickeln. Dadurch entsteht Identifikationspotenzial, auch wenn bei der Charakterdarstellung bisweilen eine etwas ärgerliche Schwarzweiß-Malerei vorgenommen wird: die „Amerikaner“ sind (meistens jedenfalls) ehrenvoll, während die Briten allesamt grausam, brutal, hinterlistig und vor allem arrogant sind.
Das Bild der UHD ist sehr gut geworden; grandios ist es indes nicht (wenngleich es für die Höchstwertung reicht). Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Farbgebung sind sehr gut; wobei gerade das letzte Quäntchen an klinischer Schärfe fehlt. Dafür entschädigt ein wunderbar kinolikes Bild, das m. E. einem Historienfilm weitaus besser steht als ein hyperrealistischer, soapiger Look á la „Gemini Man“.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Besonders die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, was sich besonders in der Szene auswirkt, als Benjamin Martin mit seinen beiden Söhnen die englische Kolonne im Wald angreift. Der Abschuss jeder einzelnen Muskete lässt sich exakt orten, ebenso kann jeder Einschlag einer Kugel akustisch nachvollzogen werden; sogar die Flugbahn lässt sich orten. Wenn die Artillerie bei den Schlachten mitmischt, grummelt der Sub bis ganz tief hinab. Ein toller Track, es muss nicht immer Atmos sein.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: Nun, Emmerich-Fan bin ich weiß Gott nicht, auch wenn ich so ziemlich alle seiner Filme gesehen habe (außer „Moonfall“, da waren sämtliche gelesene Kritiken einfach zu schlecht). „Der Patriot“ allerdings gehört für mich mit zu den besten Historienschinken überhaupt und sollte bei Genre-Fans definitiv in der Sammlung stehen.
Benjamin Martin, Witwer, siebenfacher Vater und ehemaliger Kriegsheld hat zu viel erlebt und zu viel mit eigenen Händen verübt als dass er im Gegensatz zu seinen ältesten Söhnen erneut zu den Waffen greifen würde, doch als der skrupellose englische Colonel Tavington einen der Söhne tötet, will Martin nur noch Rache. Auf dem Weg zu dieser reißt er eine gerade entstehende Nation in die Unabhängigkeit mit…
Der deutsche Hollywood-Export Roland Emmerich hatte vor dem Jahr 2000 eine Schnapsidee, die ihn letztendlich dazu brachte, seinen meiner Meinung nach einzigen ernstzunehmenden Film zu inszenieren. Ernstzunehmend deshalb, weil „Der Patriot“ nicht nur der einzige Emmerich-Film ist, in dem keine Aliens, Monster oder Naturkatastrophen die Hauptrollen spielen; sondern auch weil „Der Patriot“ nicht nur der einzige Emmerich ist, der sich lose an historischen und tatsächlichen Begebenheiten orientiert, ohne die Schieblehre in Geschichte anlegen zu wollen. Er ist auch der einzig ernstzunehmende Emmerich, weil er einigermaßen glaubwürdig ist und nicht aus einer Abfolge von Logiklöchern besteht.
Roland Emmerich hatte die Jahre zuvor mit „Stargate“ und besonders „Independence Day“ und „Godzilla“ ein paar Kassenschlager hingelegt, sodass ihm die Studios relativ bereitwillig ein hohes Budget für seinen cineastischen Themenwechsel bereitstellten. Dazu gab sich noch ein ordentlicher Batzen der damaligen Schauspielelite Englands und der USA ein Stelldichein, als Emmerich rief, dazu gibt´s noch mehr Patriotismus als selbst von Michael Bay erwartbar gewesen wäre, imposante Bilder, krachende Action und einen charismatischen Gegenspieler: fertig war ein Blockbuster mit Erfolgsgarantie, der ganz oben auf der damals grassierenden Historienfilm-Renaissancewelle mitschwamm, die durch „Gladiator“ ausgelöst wurde. Getragen wird „Der Patriot“ natürlich durch Mel Gibson, der sich um das Millennium herum auf dem Zenit seiner Karriere befand. Doch was wäre ein Held ohne einen schurkischen Gegenspieler, und Jason Isaac spielt Gibson bisweilen an die Wand: kaum jemand bringt einen verachtenswerten und gleichzeitig äußerst gefährlichen Charakter so auf die Leinwand wie der Brite (Sehempfehlung mit Jason Isaacs: der Western „Sweetwater“, wo Isaacs einen diabolischen Mormonenpriester gibt).
„Der Patriot“ ist auch über 20 Jahre nach seiner Entstehung ein sehr sehenswerter Film, der sich viel Zeit lässt, um seine Figuren zu entwickeln. Dadurch entsteht Identifikationspotenzial, auch wenn bei der Charakterdarstellung bisweilen eine etwas ärgerliche Schwarzweiß-Malerei vorgenommen wird: die „Amerikaner“ sind (meistens jedenfalls) ehrenvoll, während die Briten allesamt grausam, brutal, hinterlistig und vor allem arrogant sind.
Das Bild der UHD ist sehr gut geworden; grandios ist es indes nicht (wenngleich es für die Höchstwertung reicht). Schärfe, Tiefenschärfe, Kontrast, Schwarzwert und Farbgebung sind sehr gut; wobei gerade das letzte Quäntchen an klinischer Schärfe fehlt. Dafür entschädigt ein wunderbar kinolikes Bild, das m. E. einem Historienfilm weitaus besser steht als ein hyperrealistischer, soapiger Look á la „Gemini Man“.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Besonders die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, was sich besonders in der Szene auswirkt, als Benjamin Martin mit seinen beiden Söhnen die englische Kolonne im Wald angreift. Der Abschuss jeder einzelnen Muskete lässt sich exakt orten, ebenso kann jeder Einschlag einer Kugel akustisch nachvollzogen werden; sogar die Flugbahn lässt sich orten. Wenn die Artillerie bei den Schlachten mitmischt, grummelt der Sub bis ganz tief hinab. Ein toller Track, es muss nicht immer Atmos sein.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: Nun, Emmerich-Fan bin ich weiß Gott nicht, auch wenn ich so ziemlich alle seiner Filme gesehen habe (außer „Moonfall“, da waren sämtliche gelesene Kritiken einfach zu schlecht). „Der Patriot“ allerdings gehört für mich mit zu den besten Historienschinken überhaupt und sollte bei Genre-Fans definitiv in der Sammlung stehen.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 31.07.22 um 13:49
Michael Morbius ist nicht nur Hämatologe, sondern auch an einer seltenen, exotischen Bluterkrankung leidend, die ihm eher früher als später das Leben kosten wird. Bereits in jungen Jahren erkennt sein Therapeut Dr. Nicholas die außerordentlichen Begabungen des Jungen und ermöglicht ihm eine Elite-Ausbildung in New York, die Morbius unter anderem eine Nobelpreis-Nominierung einbringt. Nicht nur für sich, sondern auch für seinen von Kindesbeinen an besten Freund Milo, der an derselben Krankheit leidet, forscht Morbius seit Jahren an einem Heilmittel, und nun scheint er es gefunden zu haben: aus einem Genextrakt von höchst aggressiven Fledermäusen generiert er ein Serum, dass ihn tatsächlich zeitweilig heilt. Und nicht nur das: er wird sehr deutlich schneller und stärker. Und durstig nach menschlichem Blut..
So, da ist mal wieder ein Marvel, der gefühlt 98ste. Mit „Morbius“ ging Marvel unter der Ägide von Sony andere Wege, es wurde ganz offensichtlich versucht einen Antihelden á la Deadpool zu etablieren; allerdings ganz ohne Humor und, Dutzenden von regelrecht abgeschlachteten Opfern zum Trotz, ganz ohne Blut, wenn man mal von natürlichen und künstlichen Blutkonserven in Plastikbeuteln absieht.
Im Gegensatz zu den hauptsächlich negativen Aussagen und Kommentaren allüberall fand ich „Morbius“ zumindest während der ersten beiden Drittel gar nicht mal so schlecht, bis im letzten Drittel der Marvel-typische CGI-Overkill überhandnimmt. In den ersten beiden Dritteln halten sich die Macher mit dem Einsatz von CGI etwas zurück, und trotzdem müssen sie Morbius sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen lassen (deutlich schneller als ein Mensch reicht nicht) und Morbius ist mindestens so stark wie Hulk; die Kräfte von Captain America reichten da leider auch nicht. Während dieser ersten beiden Drittel ist "Morbius" recht atmosphärisch und ziemlich unterhaltsam. Den von Matt Smith dargestellten Kontrahenten fand ich übrigens ebenfalls gar nicht mal so schlecht. Bis zum letzten Drittel ist „Morbius“ also ein leidlich entertainender, ebenso leidlich spannender Film, der im Finale dann leider eher an „Venom“ erinnerte, nur dass die umherflutschenden Farbkleckse nicht schwarz, sondern pink und lila sind.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut ausgefallen. Das Bild bietet sehr viele Details und ist auch stets schön scharf. Die Farben sind reduziert. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top. Kann mir nicht vorstellen, dass die deutlich teurere UHD noch viel draufsetzen kann.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist ebenfalls hervorragend. Der Track ist sehr räumlich, die direktionalen Effekte sind par excellence. Dynamik und Bass bietet der Track im Überfluss.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Vor ein paar Monaten hatte ich die Gesamtbox von „Avengers“ für unglaubliche 8 Euro ovp in der Bucht geschossen, weil mir vor Jahren der erste Avenger sehr gut gefallen hatte. Zehn Jahre später gefiel mir der Film gar nicht mehr, die Box ist schon wieder verkauft. Kein einziger der jüngeren Marvels gefiel mir wirklich, einzige Ausnahme ist und bleibt wahrscheinlich auch in Zukunft „Deadpool“.
Hätte man bei Sony und Marvel nur etwas mehr Mut gehabt und hätte man bei „Morbius“ nicht krampfhaft eine PG- bzw. FSK 12-Freigabe erwirken wollen, so hätte „Morbius“ durchaus frischen Wind in das muffige, immerzu gleiche und für mich langweilige Franchise blasen können. Vier Balken sind zwar fast etwas viel, aber für mich war „Morbius“ allemal besser als die anderen Marvels der letzten Jahre. Da ich den letzten MCUs drei oder weniger gegeben habe, muss ich wohl oder übel höher werten.
So, da ist mal wieder ein Marvel, der gefühlt 98ste. Mit „Morbius“ ging Marvel unter der Ägide von Sony andere Wege, es wurde ganz offensichtlich versucht einen Antihelden á la Deadpool zu etablieren; allerdings ganz ohne Humor und, Dutzenden von regelrecht abgeschlachteten Opfern zum Trotz, ganz ohne Blut, wenn man mal von natürlichen und künstlichen Blutkonserven in Plastikbeuteln absieht.
Im Gegensatz zu den hauptsächlich negativen Aussagen und Kommentaren allüberall fand ich „Morbius“ zumindest während der ersten beiden Drittel gar nicht mal so schlecht, bis im letzten Drittel der Marvel-typische CGI-Overkill überhandnimmt. In den ersten beiden Dritteln halten sich die Macher mit dem Einsatz von CGI etwas zurück, und trotzdem müssen sie Morbius sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen lassen (deutlich schneller als ein Mensch reicht nicht) und Morbius ist mindestens so stark wie Hulk; die Kräfte von Captain America reichten da leider auch nicht. Während dieser ersten beiden Drittel ist "Morbius" recht atmosphärisch und ziemlich unterhaltsam. Den von Matt Smith dargestellten Kontrahenten fand ich übrigens ebenfalls gar nicht mal so schlecht. Bis zum letzten Drittel ist „Morbius“ also ein leidlich entertainender, ebenso leidlich spannender Film, der im Finale dann leider eher an „Venom“ erinnerte, nur dass die umherflutschenden Farbkleckse nicht schwarz, sondern pink und lila sind.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut ausgefallen. Das Bild bietet sehr viele Details und ist auch stets schön scharf. Die Farben sind reduziert. Kontrast, Schwarzwert und Plastizität: alles top. Kann mir nicht vorstellen, dass die deutlich teurere UHD noch viel draufsetzen kann.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor und ist ebenfalls hervorragend. Der Track ist sehr räumlich, die direktionalen Effekte sind par excellence. Dynamik und Bass bietet der Track im Überfluss.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Vor ein paar Monaten hatte ich die Gesamtbox von „Avengers“ für unglaubliche 8 Euro ovp in der Bucht geschossen, weil mir vor Jahren der erste Avenger sehr gut gefallen hatte. Zehn Jahre später gefiel mir der Film gar nicht mehr, die Box ist schon wieder verkauft. Kein einziger der jüngeren Marvels gefiel mir wirklich, einzige Ausnahme ist und bleibt wahrscheinlich auch in Zukunft „Deadpool“.
Hätte man bei Sony und Marvel nur etwas mehr Mut gehabt und hätte man bei „Morbius“ nicht krampfhaft eine PG- bzw. FSK 12-Freigabe erwirken wollen, so hätte „Morbius“ durchaus frischen Wind in das muffige, immerzu gleiche und für mich langweilige Franchise blasen können. Vier Balken sind zwar fast etwas viel, aber für mich war „Morbius“ allemal besser als die anderen Marvels der letzten Jahre. Da ich den letzten MCUs drei oder weniger gegeben habe, muss ich wohl oder übel höher werten.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 28.07.22 um 10:14
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft: in stürmischen innenpolitischen Zeiten und in einer chaotischen, von Bürgerkriegen und Viruspandemien gebeutelten Welt hat die britische Bevölkerung auf das falsche Pferd gesetzt und einen Mann zum Kanzler gewählt, der am treffendsten als leibliches Kind einer Beziehung zwischen Adolf Hitler und Donald Trump bezeichnet werden kann. Ergebnis und Siegerehrung: Großbritannien ist ein von einem größenwahnsinnigen Diktator gelenkter faschistoider Staat, in dem die Bevölkerung in ständiger Angst vor der Regierung und ihren Schergen lebt; Ausgangssperre bei Dunkelheit inklusive. Genau an diese hält sich die junge Evey nicht, gerät prompt an die „Fingermen“ genannten, besagten Schergen und wird gerade noch so von einem maskierten Fremden gerettet. Dieser sich „V“ nennende und eine Guy Fawkes-Maske tragende Fremde weiht Evey in seine Pläne ein: genau ein Jahr später will er, wie es weiland auch Guy Fawkes` Plan war, das englische Parlament in die Luft sprengen…
Anfang des Milleniums nahmen die Wachowski-Geschwister (damals noch Männer) eine Graphic Novel-Vorlage von Alan Moore, schrieben daraus ein Drehbuch und drückten es James McTeigue in die Hand, der daraus seinen Erstling „V for Vendetta“ Inszenierte. In dem Film gab sich ein ordentlicher Teil der britischen Schauspielelite ein Stelldichein, und selbst in den kleinsten Nebenrollen kann man teils sehr bekannte Gesichter entdecken.
„Remember, remember; the 5th of November”: am 05. November 1605 versuchte Guy Fawkes, das protestantische englische Parlament in die Luft zu sprengen, weil es die Katholiken schlecht behandelte; und noch immer verbrennen Engländer an dem Tag Guy-Fawkes-Puppen. Es blieb bei einem Versuch, und wie im Film zu sehen erging es Fawkes nach seiner Verhaftung schlecht. Dieses geplante Attentat nimmt der von Hugo Weaving dargestellte und nie ohne Maske sichtbare V als Blaupause; allerdings hat V zwei Motive: zum einen die Zerstörung des faschistoiden Regimes und zum anderen Rache für sein persönliches Schicksal. Im Grunde ist der Charakter V ein ruchloser Mörder, für den der Zweck jegliches Mittel rechtfertigt; auch wenn er gentlemanlike eine Rose bei jedem Opfer hinterlässt und spricht, als würde er permanent Shakespeare rezitieren. Im Prinzip ist „V wie Vendetta“ eine „Weiße Rose“-Variante, in der nicht immer subtil eine Allegorie auf den Widerstand während des III. Reiches erzählt wird. Anhand der von Natalie Portman dargestellten jungen Frau Evey wird im Film gemahnt, dass Widerstand gegen falsche, manipulative und menschenverachtende politische Systeme Pflicht jedes einzelnen ist, auch wenn dabei Inhaftierung, Folter und Tod droht.
Den Film habe ich auf Blu-ray nie gesehen, jedoch stand die HD DVD lange Jahre bei mir im Regal, bevor sie den Weg alles Irdischen ging. Aus der Erinnerung heraus kann ich der UHD im Vergleich einen geringfügig höheren Detailreichtum und eine etwas höhere Schärfe bescheinigen; und durch den höheren Kontrast und den besseren Schwarzwert wirkt das Bild insgesamt doch deutlich sichtbar besser. Die Umsetzung auf UHD ist zwar sehr gut gelungen, aber es ist sicherlich nicht die beste Umsetzung aller Zeiten geworden.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Besonders die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, was sich besonders in einigen Szenen in V´s Versteck in den Katakomben auszahlt: als V beispielsweise spielerisch mit dem Säbel übt und Evey das in einem anderen Zimmer hört, ist die Signaltrennung hervorragend. Explosionen haben ordentlich Wumms, und die Dialoge sind stets verständlich. Einziger Kritikpunkt: der Track wirkt etwas leise, und man muss die Lautstärke im Vergleich zur gewohnten etwas anheben.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: An „V wie Vendetta“ habe ich mich erst kürzlich erinnert, als ich mal wieder ein paar HD DVDs auf ihre Funktionsfähigkeit durchprobierte. „V“.. ist eine Comic-Verfilmung der anderen Art und geht als Comic-Politthriller eher in Richtung „Watchmen“ denn in Richtung Marvel. Action gibt es nur wenig, diese ist dann aber wohldosiert und toll in Szene gesetzt. „V wie Vendetta“ lebt von seiner Botschaft, nicht von seiner Action.
Sollte eigentlich in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.
Anfang des Milleniums nahmen die Wachowski-Geschwister (damals noch Männer) eine Graphic Novel-Vorlage von Alan Moore, schrieben daraus ein Drehbuch und drückten es James McTeigue in die Hand, der daraus seinen Erstling „V for Vendetta“ Inszenierte. In dem Film gab sich ein ordentlicher Teil der britischen Schauspielelite ein Stelldichein, und selbst in den kleinsten Nebenrollen kann man teils sehr bekannte Gesichter entdecken.
„Remember, remember; the 5th of November”: am 05. November 1605 versuchte Guy Fawkes, das protestantische englische Parlament in die Luft zu sprengen, weil es die Katholiken schlecht behandelte; und noch immer verbrennen Engländer an dem Tag Guy-Fawkes-Puppen. Es blieb bei einem Versuch, und wie im Film zu sehen erging es Fawkes nach seiner Verhaftung schlecht. Dieses geplante Attentat nimmt der von Hugo Weaving dargestellte und nie ohne Maske sichtbare V als Blaupause; allerdings hat V zwei Motive: zum einen die Zerstörung des faschistoiden Regimes und zum anderen Rache für sein persönliches Schicksal. Im Grunde ist der Charakter V ein ruchloser Mörder, für den der Zweck jegliches Mittel rechtfertigt; auch wenn er gentlemanlike eine Rose bei jedem Opfer hinterlässt und spricht, als würde er permanent Shakespeare rezitieren. Im Prinzip ist „V wie Vendetta“ eine „Weiße Rose“-Variante, in der nicht immer subtil eine Allegorie auf den Widerstand während des III. Reiches erzählt wird. Anhand der von Natalie Portman dargestellten jungen Frau Evey wird im Film gemahnt, dass Widerstand gegen falsche, manipulative und menschenverachtende politische Systeme Pflicht jedes einzelnen ist, auch wenn dabei Inhaftierung, Folter und Tod droht.
Den Film habe ich auf Blu-ray nie gesehen, jedoch stand die HD DVD lange Jahre bei mir im Regal, bevor sie den Weg alles Irdischen ging. Aus der Erinnerung heraus kann ich der UHD im Vergleich einen geringfügig höheren Detailreichtum und eine etwas höhere Schärfe bescheinigen; und durch den höheren Kontrast und den besseren Schwarzwert wirkt das Bild insgesamt doch deutlich sichtbar besser. Die Umsetzung auf UHD ist zwar sehr gut gelungen, aber es ist sicherlich nicht die beste Umsetzung aller Zeiten geworden.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Besonders die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, was sich besonders in einigen Szenen in V´s Versteck in den Katakomben auszahlt: als V beispielsweise spielerisch mit dem Säbel übt und Evey das in einem anderen Zimmer hört, ist die Signaltrennung hervorragend. Explosionen haben ordentlich Wumms, und die Dialoge sind stets verständlich. Einziger Kritikpunkt: der Track wirkt etwas leise, und man muss die Lautstärke im Vergleich zur gewohnten etwas anheben.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe drei Durchschnittsbalken.
Mein persönliches Fazit: An „V wie Vendetta“ habe ich mich erst kürzlich erinnert, als ich mal wieder ein paar HD DVDs auf ihre Funktionsfähigkeit durchprobierte. „V“.. ist eine Comic-Verfilmung der anderen Art und geht als Comic-Politthriller eher in Richtung „Watchmen“ denn in Richtung Marvel. Action gibt es nur wenig, diese ist dann aber wohldosiert und toll in Szene gesetzt. „V wie Vendetta“ lebt von seiner Botschaft, nicht von seiner Action.
Sollte eigentlich in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 08.07.22 um 13:39
Die BBC-Dokumentation „Die Welt der Haie“ bringt dem Zuschauer, wie der Name schon sagt, eine Gattung von Fischen näher, die die zu den größten Raubtieren zählenden Jäger stellt. Dabei lernt man neben den allseits bekannten Vertretern wie etwa dem Großen Weißen Hai auch unbekanntere und exotischere Arten wie etwa den Epaulettenhai oder den bis zu 200 Jahre alt werdenden Grönlandhai näher kennen. Das alles haben die Filmemacher in bisweilen meditativ-faszinierenden Bildern eingefangen, und die besten Einstellungen zeigen tausende von Mantarochen beim Synchronschwimmen oder Dutzende von Hochsee-Haien, wie sie sich an einem Fischschwarm den Bauch vollschlagen.
Ein längerer Abschnitt wird dem zu Unrecht berüchtigten und als tödliche Mord- und Fressmaschine verschrienen Großen Weißen gewidmet, mit dem einige Taucher auch außerhalb von Käfigen auf Tuchfühlung gehen. Dabei erhellen verblüffende Erkenntnisse wie etwa die Körpersprache der Tiere.
Das Bild ist über weite Strecken referenzwürdig. Sämtliche Close Ups, alle Nahaufnahmen und Szenen, die sich im Mittelgrund abspielen sind hervorragend scharf, perfekt kontrastiert und ungemein plastisch. Erstaunlicherweise wirken dagegen Totale, wie etwa Vogelperspektiven von Orten mit Haivorkommen, regelrecht unscharf und wie von einer DVD abgespielt. Da dies relativ selten vorkommt, soll es die Höchstwertung nicht verhindern.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor und ist zweckmäßig. Die Doku lebt (natürlich) von Unterwasseraufnahmen; Bass und Dynamik ist da nicht ausschlaggebend. Die Surroundkulisse ist stets gegeben, und die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras gibt es keine, das Making Of als Extra bildet quasi die vierte Folge.
Mein persönliches Fazit: 100 Millionen Haie werden jährlich getötet, unfassbar. Selbst eine der am häufigsten vorkommenden Arten, der Weißspitzen-Hochseehai, befindet sich am Rande der Ausrottung. Von den majestätischen Großen Weißen soll es nur noch etwa 3000 Exemplare geben, dabei sind diese wie alle anderen Arten so wichtig für das Öko-System Ozean. Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen zum Erhalt der Arten, hoffentlich ist es nicht bereits zu spät. Die Doku lege ich hiermit jedem Haifreund und Taucher ans Herz.
Ein längerer Abschnitt wird dem zu Unrecht berüchtigten und als tödliche Mord- und Fressmaschine verschrienen Großen Weißen gewidmet, mit dem einige Taucher auch außerhalb von Käfigen auf Tuchfühlung gehen. Dabei erhellen verblüffende Erkenntnisse wie etwa die Körpersprache der Tiere.
Das Bild ist über weite Strecken referenzwürdig. Sämtliche Close Ups, alle Nahaufnahmen und Szenen, die sich im Mittelgrund abspielen sind hervorragend scharf, perfekt kontrastiert und ungemein plastisch. Erstaunlicherweise wirken dagegen Totale, wie etwa Vogelperspektiven von Orten mit Haivorkommen, regelrecht unscharf und wie von einer DVD abgespielt. Da dies relativ selten vorkommt, soll es die Höchstwertung nicht verhindern.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor und ist zweckmäßig. Die Doku lebt (natürlich) von Unterwasseraufnahmen; Bass und Dynamik ist da nicht ausschlaggebend. Die Surroundkulisse ist stets gegeben, und die Dialoge sind allzeit gut verständlich.
Extras gibt es keine, das Making Of als Extra bildet quasi die vierte Folge.
Mein persönliches Fazit: 100 Millionen Haie werden jährlich getötet, unfassbar. Selbst eine der am häufigsten vorkommenden Arten, der Weißspitzen-Hochseehai, befindet sich am Rande der Ausrottung. Von den majestätischen Großen Weißen soll es nur noch etwa 3000 Exemplare geben, dabei sind diese wie alle anderen Arten so wichtig für das Öko-System Ozean. Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen zum Erhalt der Arten, hoffentlich ist es nicht bereits zu spät. Die Doku lege ich hiermit jedem Haifreund und Taucher ans Herz.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 1
bewertet am 05.07.22 um 13:01
Yuri Orlov (der Name ist ebenso falsch wie die anderen Namen in seinen verschiedenen Pässen) ist in den USA lebender Ukrainer und einer der größten Waffenhändler weltweit. Während die Amazon-Äquivalente unter den Waffenexporteuren, nämlich die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien (alle im UN-Sicherheitsrat, by the way: Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt..) ihre Waffen nur an offiziell ethische Organisationen wie Regierungen ausführen, beliefert Yuri jeden mit allem, und da kann es schon mal passieren, dass die von ihm gelieferten Waffen für ethnische Säuberungen benutzt werden. Aber das blendet Yuri konsequent aus, solange die Kasse stimmt. Seine Argumentation: er drückt ja nicht den Abzug. Für seine Geschäfte nutzt Yuri eher so halbseidene juristische Schlupflöcher, jede Menge Bestechungsgelder und Lügen. Genau damit kriegt er auch seine Traumfrau vor den Traualtar. Doch das Schicksal soll Yuri einholen..
„Lord of War“ beginnt faszinierend, indem der Regisseur Andrew Niccol den Zuschauer eine Patrone von der Produktion bis in den Schädel eines afrikanischen Teenagers hautnah verfolgen lässt. Dabei wird eine ungewöhnliche Perspektive genutzt, denn eine Kamera wurde direkt auf der Patrone installiert, und so entsteht quasi eine Ego-Patronen-Perspektive.
Mit einem stets ironischen Unterton begleitet Niccol Nic Cage dann weiter, wie er von den ehemaligen Kriegsschauplätzen oder auch von Failed States zu den neuen Kriegsschauplätzen wandert, um von ersteren an letztere seine Beute zu verkaufen. Dass Amerikaner gerne ihren Krempel am Ende einer Operation vor Ort zurücklassen war mir bekannt; dass beispielsweise die Russen nach dem Zusammenbruch der UdSSR allerlei Waffen bis hin zum Großgerät im Wert von Milliarden in der Ukraine zurückließen hat mich dann doch überrascht. Da freuen sich Steuerzahler.
Zwischendurch zündet er noch eine riesige Blendgranate, um seine von Kindesbeinen an von ihm verehrte Traumfrau von sich zu überzeugen.
Yuri Orlov hat im Film vier eiserne Geschäftsregeln, die allesamt bis auf die letzte gebrochen werden: Yuri zieht nie mit sich selbst in den Krieg, und irgendwie schaffen es Niccol und Cage, dass man für dieses gewissen- und skrupellose Arschloch tatsächlich Sympathien empfindet.
Die Umsetzung auf UHD ist zwar gut gelungen, aber es ist sicherlich nicht die beste Umsetzung aller Zeiten geworden. Bereits zu Beginn, als Yuri vor dem zerbombten Haus steht, zeigen sich alle Vorzüge; aber auch die Fehler der UHD. Die Schärfe ist nicht überragend, aber recht gut; und dieses Niveau erhält die UHD bis in hinterste Bildebenen. Die Farben sind für mein Dafürhalten etwas zu kräftig, und ein leichter Gold- bzw. Gelbton ist oft augenscheinlich; die UHD wirkt unter anderem dadurch heller als die Blu. Der Kontrast und der Schwarzwert sind sehr gut. Bis auf ein paar Schärfe-Ausrutscher schafft die UHD ein sehr gutes, aber kein hervorragendes Bild.
Der deutsche Track liegt in Deutsch DTS-HD MA 5.1 vor; und die Kritik des Vorposters teile ich so nicht. Die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, etwa wenn Schüsse fallen sind Abschuss und Einschlag deutlich räumlich voneinander getrennt zu hören. Gerade bei den Schüssen ist der Schalldruck enorm, und so klingen Waffen auch so, als wären sie in der Nähe abgefeuert worden. Wenn der Bass einsetzt, dann aber richtig.
Extras werde ich bei diesem Film definitiv noch ansehen, bis dahin vergebe ich erst mal drei Balken.
Mein persönliches Fazit: „Lord of War“ ist der filmgewordene Zynismus und nach wie vor ein wichtiger Film, prangert er doch anhand einer Einzelperson ein gesamtes System an, das mit Menschenleben Profit macht. Nun, natürlich weiß der aufmerksame Zeitungsleser, dass jährlich immer mehr Waffen exportiert werden, und trotzdem ist es stets geboten, auf die Auswirkungen aufmerksam zu machen. Besonders Deutschland gehört nicht erst seit dem Russland-Ukrainekrieg zu den Top Five der Waffenexporteure. Deutschland hat sich offiziell dazu verpflichtet, „keine Waffen in Krisengebiete zu liefern“. Hm, dann macht es für den Profit eben jemand anders..
In eine ähnliche Kerbe schlägt die Tatsache, dass jüngst bei Amokläufen in den USA zig Menschen mit Schusswaffen getötet wurden. Und Amerika lockert in manchen Staaten nun die Waffengesetze..
„Lord of War“ beginnt faszinierend, indem der Regisseur Andrew Niccol den Zuschauer eine Patrone von der Produktion bis in den Schädel eines afrikanischen Teenagers hautnah verfolgen lässt. Dabei wird eine ungewöhnliche Perspektive genutzt, denn eine Kamera wurde direkt auf der Patrone installiert, und so entsteht quasi eine Ego-Patronen-Perspektive.
Mit einem stets ironischen Unterton begleitet Niccol Nic Cage dann weiter, wie er von den ehemaligen Kriegsschauplätzen oder auch von Failed States zu den neuen Kriegsschauplätzen wandert, um von ersteren an letztere seine Beute zu verkaufen. Dass Amerikaner gerne ihren Krempel am Ende einer Operation vor Ort zurücklassen war mir bekannt; dass beispielsweise die Russen nach dem Zusammenbruch der UdSSR allerlei Waffen bis hin zum Großgerät im Wert von Milliarden in der Ukraine zurückließen hat mich dann doch überrascht. Da freuen sich Steuerzahler.
Zwischendurch zündet er noch eine riesige Blendgranate, um seine von Kindesbeinen an von ihm verehrte Traumfrau von sich zu überzeugen.
Yuri Orlov hat im Film vier eiserne Geschäftsregeln, die allesamt bis auf die letzte gebrochen werden: Yuri zieht nie mit sich selbst in den Krieg, und irgendwie schaffen es Niccol und Cage, dass man für dieses gewissen- und skrupellose Arschloch tatsächlich Sympathien empfindet.
Die Umsetzung auf UHD ist zwar gut gelungen, aber es ist sicherlich nicht die beste Umsetzung aller Zeiten geworden. Bereits zu Beginn, als Yuri vor dem zerbombten Haus steht, zeigen sich alle Vorzüge; aber auch die Fehler der UHD. Die Schärfe ist nicht überragend, aber recht gut; und dieses Niveau erhält die UHD bis in hinterste Bildebenen. Die Farben sind für mein Dafürhalten etwas zu kräftig, und ein leichter Gold- bzw. Gelbton ist oft augenscheinlich; die UHD wirkt unter anderem dadurch heller als die Blu. Der Kontrast und der Schwarzwert sind sehr gut. Bis auf ein paar Schärfe-Ausrutscher schafft die UHD ein sehr gutes, aber kein hervorragendes Bild.
Der deutsche Track liegt in Deutsch DTS-HD MA 5.1 vor; und die Kritik des Vorposters teile ich so nicht. Die Direktionalität des Tracks ist beispielhaft, etwa wenn Schüsse fallen sind Abschuss und Einschlag deutlich räumlich voneinander getrennt zu hören. Gerade bei den Schüssen ist der Schalldruck enorm, und so klingen Waffen auch so, als wären sie in der Nähe abgefeuert worden. Wenn der Bass einsetzt, dann aber richtig.
Extras werde ich bei diesem Film definitiv noch ansehen, bis dahin vergebe ich erst mal drei Balken.
Mein persönliches Fazit: „Lord of War“ ist der filmgewordene Zynismus und nach wie vor ein wichtiger Film, prangert er doch anhand einer Einzelperson ein gesamtes System an, das mit Menschenleben Profit macht. Nun, natürlich weiß der aufmerksame Zeitungsleser, dass jährlich immer mehr Waffen exportiert werden, und trotzdem ist es stets geboten, auf die Auswirkungen aufmerksam zu machen. Besonders Deutschland gehört nicht erst seit dem Russland-Ukrainekrieg zu den Top Five der Waffenexporteure. Deutschland hat sich offiziell dazu verpflichtet, „keine Waffen in Krisengebiete zu liefern“. Hm, dann macht es für den Profit eben jemand anders..
In eine ähnliche Kerbe schlägt die Tatsache, dass jüngst bei Amokläufen in den USA zig Menschen mit Schusswaffen getötet wurden. Und Amerika lockert in manchen Staaten nun die Waffengesetze..
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 24.06.22 um 16:34
In den USA ist in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts das militärische Wettrüsten zwischen den beiden Supermächten während des Kalten Krieges in vollem Gange, als die Amerikaner einen höchst interessanten Fang machen: irgendwo in Südamerika zieht der eiskalte und skrupellose Strickland ein amphibisches Wesen, eine Art Fischmensch aus einem Fluss. Das Wesen wird in eine Forschungsstation in Pittsburgh verbracht, in der auch Elisa als Reinigungskraft arbeitet. Elisa, Zeit ihres Lebens stumm, nach selbst auferlegten strengen Regeln lebend und bis auf wenige soziale Kontakte zu ihrem Nachbarn und ihrer Kollegin vereinsamt beginnt, zu dem Wesen eine Verbindung herzustellen. Als das Militär ankündigt, den Fischmenschen zu Forschungszwecken zu töten und zu sezieren, fasst Elisa, bereits unsterblich verliebt, einen irrwitzigen Plan..
Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro war für das Drehbuch von „Pans Labyrinth“ schon einmal für einen Oscar nominiert, wurde jedoch nicht ausgezeichnet. Bei „The Shape of Water“ hat es dann geklappt: del Toro bekam den Oscar für die Beste Regie und den Besten Film, zudem erhielt der Film zwei weitere Academy Awards für das Beste Szenebild und die Beste Filmmusik. „The Shape of Water“ ist in so vielfältiger Weise eine Parabel, dass die Kernbotschaft über die wahre, alle Grenzen sprengende Liebe beinahe schon beiläufig wirkt. Ob Rassismus oder Homophobie, viele noch immer gesellschaftlich vorhandene Phänomene der Diskriminierung werden angeprangert, und das im Film alles miteinander verbindende Element ist; natürlich; das Wasser. Jede einzelne Szene in „The Shape of Water“ ist grandios komponiert und für sich ein kleines Kunstwerk. In jeder Szene sind die Farben überaus sorgfältig aufeinander abgestimmt und bilden einen Augenschmaus, der seinesgleichen sucht. Als Beispiel mögen die ersten Szene in Elisas bräunlich-beiger Wohnung dienen, oder etwa die Szene, in der Strickland in seinem „petrolfarbenen“ Cadillac in dem farblich perfekt harmonierenden Geschäft zur Probe sitzt. Auch die Szene mit Strickland im Kreise seiner Familie vor dem Fernseher sitzend ist auf eine Weise farblich abgestimmt, wie man es selten sieht. Aber nicht nur die Farben, auch das Setdesign, die Kostüme und Kulissen sind wunderbar anzusehen; kaum zu glauben dass der Film gerade mal knapp 20 Millionen US $ gekostet hat.
Zur perfekten Harmonie des Film trägt der außergewöhnlich stimmige Soundtrack wesentlich bei.
Die Oscars erhielt „The Shape of Water“ zu Recht, Guillermo del Toro gelang hier ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches, bemerkenswertes Meisterwerk.
Dankenswerterweise wurde dem Film auch eine hochwertige Umsetzung auf Blu-ray zuteil.
Das Bild ist grandios: bis in die hintersten Winkel bleibt der Transfer sehr scharf, äußerst detailliert und perfekt kontrastiert. Die Farbgebung ist sehr intensiv, aber nie störend. Der Schwarzwert ist sehr satt, aber ebenfalls perfekt gewählt so dass in Verbindung mit dem optimal eingestellten Kontrast alle Details erhalten bleiben.
Die UHD ist; natürlich; dunkler und verfügt über eine andere Farbgestaltung. Gelbliche Töne sind auf der UHD grünlicher, was besonders die Szenen im Wasser zu Beginn viel strahlender macht. Die Schärfe ist nicht wesentlich höher, dafür ist der Detailreichtum etwas höher und durch die höhere Auflösung auch feiner. Rein wegen einer höheren Schärfe muss man sich die UHD nicht zulegen, jedoch bietet diese das in sich stimmigere Bild.
Der deutsche Track liegt „nur“ im vermeintlich antiquierten Tonformats DTS 5.1 vor, ist aber ebenfalls sorgfältig abgemischt. Die Surroundkulisse ist überaus gelungen abgemischt, wenn auch subtil und fördert ab und an die teils gruselige Stimmung zu Beginn. Auch direktionale Effekte sind ein ums andere Mal beeindruckend gut zu lokalisieren. Wenn überhaupt von einem Mangel die Rede sein kann, dann von einem leichten Bassmangel.
Extras werde ich bei diesem Film definitiv noch ansehen, bis dahin vergebe ich erst mal drei Balken.
Mein persönliches Fazit: die del Toro-Filme haben mir bislang alle sehr gut gefallen (vielleicht von dem Mainstream-Actionquark „Pacific Rim“ mal abgesehen, da brauchte del Toro wohl Geld für anspruchsvollere Projekte), so auch „The Shape of Water“. Der Film ist genau genommen wie „Pans Labyrinth“ ein modernes Märchen und auch Parabel, deshalb sollte die Logik-Messlatte nicht ganz so hoch angelegt werden. Neben der tollen Story bietet der Film zudem grandiose Eye Candy (nein, dieses Mal bezeichnet das Wort keine Frau“). Ansehen!
Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro war für das Drehbuch von „Pans Labyrinth“ schon einmal für einen Oscar nominiert, wurde jedoch nicht ausgezeichnet. Bei „The Shape of Water“ hat es dann geklappt: del Toro bekam den Oscar für die Beste Regie und den Besten Film, zudem erhielt der Film zwei weitere Academy Awards für das Beste Szenebild und die Beste Filmmusik. „The Shape of Water“ ist in so vielfältiger Weise eine Parabel, dass die Kernbotschaft über die wahre, alle Grenzen sprengende Liebe beinahe schon beiläufig wirkt. Ob Rassismus oder Homophobie, viele noch immer gesellschaftlich vorhandene Phänomene der Diskriminierung werden angeprangert, und das im Film alles miteinander verbindende Element ist; natürlich; das Wasser. Jede einzelne Szene in „The Shape of Water“ ist grandios komponiert und für sich ein kleines Kunstwerk. In jeder Szene sind die Farben überaus sorgfältig aufeinander abgestimmt und bilden einen Augenschmaus, der seinesgleichen sucht. Als Beispiel mögen die ersten Szene in Elisas bräunlich-beiger Wohnung dienen, oder etwa die Szene, in der Strickland in seinem „petrolfarbenen“ Cadillac in dem farblich perfekt harmonierenden Geschäft zur Probe sitzt. Auch die Szene mit Strickland im Kreise seiner Familie vor dem Fernseher sitzend ist auf eine Weise farblich abgestimmt, wie man es selten sieht. Aber nicht nur die Farben, auch das Setdesign, die Kostüme und Kulissen sind wunderbar anzusehen; kaum zu glauben dass der Film gerade mal knapp 20 Millionen US $ gekostet hat.
Zur perfekten Harmonie des Film trägt der außergewöhnlich stimmige Soundtrack wesentlich bei.
Die Oscars erhielt „The Shape of Water“ zu Recht, Guillermo del Toro gelang hier ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches, bemerkenswertes Meisterwerk.
Dankenswerterweise wurde dem Film auch eine hochwertige Umsetzung auf Blu-ray zuteil.
Das Bild ist grandios: bis in die hintersten Winkel bleibt der Transfer sehr scharf, äußerst detailliert und perfekt kontrastiert. Die Farbgebung ist sehr intensiv, aber nie störend. Der Schwarzwert ist sehr satt, aber ebenfalls perfekt gewählt so dass in Verbindung mit dem optimal eingestellten Kontrast alle Details erhalten bleiben.
Die UHD ist; natürlich; dunkler und verfügt über eine andere Farbgestaltung. Gelbliche Töne sind auf der UHD grünlicher, was besonders die Szenen im Wasser zu Beginn viel strahlender macht. Die Schärfe ist nicht wesentlich höher, dafür ist der Detailreichtum etwas höher und durch die höhere Auflösung auch feiner. Rein wegen einer höheren Schärfe muss man sich die UHD nicht zulegen, jedoch bietet diese das in sich stimmigere Bild.
Der deutsche Track liegt „nur“ im vermeintlich antiquierten Tonformats DTS 5.1 vor, ist aber ebenfalls sorgfältig abgemischt. Die Surroundkulisse ist überaus gelungen abgemischt, wenn auch subtil und fördert ab und an die teils gruselige Stimmung zu Beginn. Auch direktionale Effekte sind ein ums andere Mal beeindruckend gut zu lokalisieren. Wenn überhaupt von einem Mangel die Rede sein kann, dann von einem leichten Bassmangel.
Extras werde ich bei diesem Film definitiv noch ansehen, bis dahin vergebe ich erst mal drei Balken.
Mein persönliches Fazit: die del Toro-Filme haben mir bislang alle sehr gut gefallen (vielleicht von dem Mainstream-Actionquark „Pacific Rim“ mal abgesehen, da brauchte del Toro wohl Geld für anspruchsvollere Projekte), so auch „The Shape of Water“. Der Film ist genau genommen wie „Pans Labyrinth“ ein modernes Märchen und auch Parabel, deshalb sollte die Logik-Messlatte nicht ganz so hoch angelegt werden. Neben der tollen Story bietet der Film zudem grandiose Eye Candy (nein, dieses Mal bezeichnet das Wort keine Frau“). Ansehen!
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 20.06.22 um 17:12
Der ehemalige Soldat Will ist verzweifelt: die Krankenversicherung will die lebenserhaltende Operation für seine Frau nicht bezahlen, und er selbst hat die Kohle nicht. Also wendet sich Will an seinen kriminellen Adoptivbruder Danny, und Danny hilft ihm auch sofort: schneller als Will „Banküberfall“ sagen kann, ist er mittendrin in einem statt nur dabei und als Täter beteiligt. Natürlich geht der Coup schief, natürlich ist die Gang ruckzuck von gefühlt der gesamten Polizei Nordamerikas und sämtlichen SWAT-Teams der Nordhalbkugel umzingelt, als sie ihr eigenes Todesurteil einfordern und quasi unterschreiben: Will schießt einen als Geisel genommenen Cop an und verletzt ihn lebensgefährlich, und sowas nehmen amerikanische Cops ziemlich unsportlich auf. Als letzte Fluchtmöglichkeit bleibt letztendlich der Krankenwagen, der den schwer verletzten Cop zum Krankenhaus bringen will…
Michael Bay hat mal wieder einen Film vorgelegt; der Regisseur, der der Filmkritiker Lieblingsopfer ist, dessen Filme stets verrissen werden und dessen Filme, allen Unkenrufen und allen Verrissen zum Trotz, stets in den Listen der erfolgreichsten Filme landen.
Mit „Ambulance“ hat Bay einen gleichnamigen dänischen Film neu verfilmt und Bay-üblich mit ein paar tausend PS gepimpt. Der selbstironische und teils komödiantische Ton der Vorlage ist bis auf ein paar Sprüche dahin, dafür wurde die Action ins Unendliche potenziert. Autos werden im Minutentakt zerstört; immer schön in der Korkenzieherrolle über die Rampe; und Geballer gibt es jede Menge.
„Ambulance“ ist also ein reinrassiger Actioner, der nach wenigen Minuten das Gaspedal bis zum Bodenblech durchdrückt und, bis auf einen minutenlangen, ruhigeren Teil im letzten Drittel; durchgedrückt hält. Die Action ist Bay-typisch packend und hochglanzprospektartig verfilmt, aber nicht neu. Neu hingegen sind diverse Kameraperspektiven, die von Kameras an speziellen Drohnen aufgenommen wurden, deren „Drohnenfuzzi bestimmt einer abgegangen ist“. Einige dieser Kamerafahrten sind tatsächlich toll anzusehen, etwa wenn Fahrzeuge mit der Kamera in einer Tiefgarage verfolgt werden; andere, wie etwa der sich gefühlt 10x wiederholende „Sturz“ entlang einer Hochhausfassade, nervt schon beim dritten Mal.
Ab etwa der Mitte, als die Rettungssanitäterin per Video-Liveschalte mit Chirurgen die Blutung an einer Schlagader an der Milz stillen muss, wird der Streifen langsam etwas unglaubwürdig, das aber dürfte eingefleischte Hardcore-Actionfans nur bedingt stören.
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Lediglich die Farbgebung wirkt etwas zu knallig.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden, und besonders die Schüsse aus den automatischen Waffen erzeugen einen satten, realistischen Schalldruck. Die Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet, und die Geräusche von Hubschrauberrotoren beispielswiese kommen auch von oben. Klasse.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Prinzipiell ist „Ambulance“ ein Actioner von der Stange, dessen Alleinstellungsmerkmal allenfalls die Drohnen-Kamerafahrten sind. Dennoch ist „Ambulance“ mit „Die Insel“ Bays bester Film, was; wenn man die Filmographie des Regisseurs ansieht; nicht erstaunen dürfte. Ansehen muss ich den allerdings nicht noch mal.
Anmerkung: Wenn man die Bewertungen eines bestimmten Users so betrachtet, stellt man sich unweigerlich zwei Fragen:
Ist die Person nicht in der Lage, Filme auszusuchen die ihr wenigstens wahrscheinlich gefallen?
Wenn der Person ihr Hobby in gefühlt 19 von 20 Fällen nicht gefällt, wieso gibt sie es dann nicht auf?
Man weiß es nicht…
Michael Bay hat mal wieder einen Film vorgelegt; der Regisseur, der der Filmkritiker Lieblingsopfer ist, dessen Filme stets verrissen werden und dessen Filme, allen Unkenrufen und allen Verrissen zum Trotz, stets in den Listen der erfolgreichsten Filme landen.
Mit „Ambulance“ hat Bay einen gleichnamigen dänischen Film neu verfilmt und Bay-üblich mit ein paar tausend PS gepimpt. Der selbstironische und teils komödiantische Ton der Vorlage ist bis auf ein paar Sprüche dahin, dafür wurde die Action ins Unendliche potenziert. Autos werden im Minutentakt zerstört; immer schön in der Korkenzieherrolle über die Rampe; und Geballer gibt es jede Menge.
„Ambulance“ ist also ein reinrassiger Actioner, der nach wenigen Minuten das Gaspedal bis zum Bodenblech durchdrückt und, bis auf einen minutenlangen, ruhigeren Teil im letzten Drittel; durchgedrückt hält. Die Action ist Bay-typisch packend und hochglanzprospektartig verfilmt, aber nicht neu. Neu hingegen sind diverse Kameraperspektiven, die von Kameras an speziellen Drohnen aufgenommen wurden, deren „Drohnenfuzzi bestimmt einer abgegangen ist“. Einige dieser Kamerafahrten sind tatsächlich toll anzusehen, etwa wenn Fahrzeuge mit der Kamera in einer Tiefgarage verfolgt werden; andere, wie etwa der sich gefühlt 10x wiederholende „Sturz“ entlang einer Hochhausfassade, nervt schon beim dritten Mal.
Ab etwa der Mitte, als die Rettungssanitäterin per Video-Liveschalte mit Chirurgen die Blutung an einer Schlagader an der Milz stillen muss, wird der Streifen langsam etwas unglaubwürdig, das aber dürfte eingefleischte Hardcore-Actionfans nur bedingt stören.
Das Bild der UHD ist super: bis in die hintersten Ebenen bleibt alles knackscharf, die Details wirken dreidimensional und Kontrast sowie Schwarzwert sind top. Lediglich die Farbgebung wirkt etwas zu knallig.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und diesen empfand ich ebenfalls hervorragend. Surroundkulisse, Dynamik, Bass und direktionale Effekte sind stets im Überfluss vorhanden, und besonders die Schüsse aus den automatischen Waffen erzeugen einen satten, realistischen Schalldruck. Die Überkopfgeräusche sind punktgenau verortet, und die Geräusche von Hubschrauberrotoren beispielswiese kommen auch von oben. Klasse.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Prinzipiell ist „Ambulance“ ein Actioner von der Stange, dessen Alleinstellungsmerkmal allenfalls die Drohnen-Kamerafahrten sind. Dennoch ist „Ambulance“ mit „Die Insel“ Bays bester Film, was; wenn man die Filmographie des Regisseurs ansieht; nicht erstaunen dürfte. Ansehen muss ich den allerdings nicht noch mal.
Anmerkung: Wenn man die Bewertungen eines bestimmten Users so betrachtet, stellt man sich unweigerlich zwei Fragen:
Ist die Person nicht in der Lage, Filme auszusuchen die ihr wenigstens wahrscheinlich gefallen?
Wenn der Person ihr Hobby in gefühlt 19 von 20 Fällen nicht gefällt, wieso gibt sie es dann nicht auf?
Man weiß es nicht…
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 17.06.22 um 08:45
1970 ereignet sich ein musikhistorischer Paukenschlag, von dem ein paar Jahre lang nur ein paar wenige erfahren: Faroukh Bulsara, der Sohn pakistanischer Einwanderer lernt nach einem Gig die beiden verbleibenden Mitglieder Roger Taylor und Brian May der relativ erfolglosen Band „Smile“ kennen und schließt sich ihnen an. Nach einer Weile nennt die Combo sich „Queen“ und Faroukh sich Freddie Mercury, und der Rest ist Musikgeschichte..
„Bohemi an Rhapsody“ ist im Februar mit insgesamt 4 Oscars ausgezeichnet worden, und einen davon erhielt zu Recht Rami Malek, der Freddie Mercury nicht nur darstellt, sondern für die Kamera auferstehen lässt und lebt. Der Film setzt mit besagtem Treffen ein und schildert den Weg der Band zu einer der erfolgreichsten Rockbands überhaupt. Jeder, der „Queen“ kennt (und mag) weiß, dass die Gruppierung zu Beginn reinen Rock spielte, um im Laufe ihrer Karriere mit allerlei Stilrichtungen zu experimentieren, wobei für eine Rockband durchaus einige exotische
(und für meinen Geschmack durchaus nicht immer gelungene) Songs wie „Radio Gaga“ herauskamen. Einer ihrer größten Hits ist nicht nur eine kunterbunte Mischung aus Hardrock und operettenhaften Gesangseinlagen, sondern auch Namensgeber des Films. Die Entstehung dieses Klassikers wird besonders hervorgehoben, denn Musik wie dieser wurde seinerzeit nur wenig Erfolg prognostiziert. Denkste: nach der erstmaligen Sendung im Radio trat der Song seinen unglaublichen Siegeszug an und erreichte gleich zwei Mal ein Millionenpublikum: nach Mercurys Tod 1991 landete „Bohemian Rhapsody“ wieder ganz vorne in den Charts.
Nachdem Freddie Mercury im Film zunächst seine eigene Homosexualität entdeckt (sein Umfeld ahnte es wohl länger als er) beginnt der Anfang vom Ende. Ohnehin labil flüchtete sich Mercury in unzählige anonyme Sex-Abenteuer und Drogeneskapaden, und es kommt was kommen muss: er erkrankt an der damals „Lustseuche“ genannten Immunschwäche AIDS und stirbt 1991 viel zu früh.
„Bohemian Rhapsody“ begleitet Queen mit Fokus auf Freddie Mercury vom eingangs erwähnten Treffen bis zu ihrem legendären „Live Aid“-Auftritt, schildert die wilde Zeit während der Siebziger, allerdings erfreulicherweise ohne Drogenexzesse und Sex mit Groupies allzu plakativ auszuschlachten, und mit all den „kreativen Differenzen“ auch humorvoll, um etwa ab der Eröffnung von Mercurys furchtbarer Diagnose zunehmend dramatischer zu werden. Dennoch ist „Bohemian Rhapsody“ ziemlich leichtfüßig in Szene gesetzt und die meiste Zeit alles andere als traurig. Überraschend war für mich, dass Bryan Singer den Film inszeniert hat: wusste ich gar nicht, und hätte ich so von Mr. X-Men nicht erwartet.
Das Bild der Blu ist sehr gut, jedoch nicht außergewöhnlich. Die Tageslichtaufnahmen wirken allesamt sehr natürlich, sind scharf und wohl kontrastiert. Besonders beeindruckend gerieten die Aufnahmen während der Konzerte, wenn aus der Perspektive der Band das Publikum gezeigt wird. In Aufnahmen im Dunklen und im Halbdunkel ist der Schwarzwert nicht immer perfekt, und auch der Schwarzwert könnte satter sein. Dennoch: für die Höchstwertung reicht es locker.
Mir persönlich fiel bei der UHD keine Steigerung der Bildqualität so ins Auge, dass die doch immense Mehrausgabe gerechtfertigt wäre. Klar sind die Farben kräftiger und durch den Kontrast Details in dunklen Stellen besser sichtbar, aber trotzdem: der 4k-Wow!-Effekt bleibt aus, da ist der Unterschied bei anderen Filmen viel deutlicher sichtbar. Von einer UHD eines nagelneuen Filmes erwarte ich mehr, deshalb gibt es einen Punkt weniger als bei der Blu. Da bin ich eher bei der Wertung von Cutman und RobHor als bei der des Reviews.
Tja, der Sound.. Ich habe es mir und den Mitsehern erspart, während der Konzertszenen au die englische Tonspur umzuschalten und den HD-Sound zu genießen. Der deutsche Track in DTS schlägt sich aber auch wacker, kann aber gegen den Track von „A Star is Born“ (ebenfalls kein HD-Sound) kaum anstinken. Bei den Konzerten in „Bohemian Rhapsody“ öffnet sich der Raum schön weit, und Bass und Dynamik werden merklich gesteigert; das war bei „A Star is Born“ aber noch hörbar besser. Dennoch: der Track ist besser als gedacht; die Schelte ist nur zum Teil gerechtfertigt. Und trotzdem: gerade bei einer UHD (auch wenn in diesem Fall der zumindest der Unterschied in der Bildquali zur BD marginal ausfällt) sollte Atmos Standard sein.
Extras: wie üblich nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Bohemian Rhapsody“ wird dem um ihn gemachten Hype gerecht, ein toller Film, der die Band von den Anfängen bis zum Zenith ihrer Karriere folgt und dabei semi-biographische Züge aufweist, die einen Teil der Lebensgeschichte um Freddie Mercury erzählen. „Bohemian Rhapsody“ ist (melo-) dramatisch, spannend, teils sehr lustig und sehr berührend. Volltreffer! Allerdings reicht meines Erachtens die Blu-ray völlig aus.
„Bohemi an Rhapsody“ ist im Februar mit insgesamt 4 Oscars ausgezeichnet worden, und einen davon erhielt zu Recht Rami Malek, der Freddie Mercury nicht nur darstellt, sondern für die Kamera auferstehen lässt und lebt. Der Film setzt mit besagtem Treffen ein und schildert den Weg der Band zu einer der erfolgreichsten Rockbands überhaupt. Jeder, der „Queen“ kennt (und mag) weiß, dass die Gruppierung zu Beginn reinen Rock spielte, um im Laufe ihrer Karriere mit allerlei Stilrichtungen zu experimentieren, wobei für eine Rockband durchaus einige exotische
(und für meinen Geschmack durchaus nicht immer gelungene) Songs wie „Radio Gaga“ herauskamen. Einer ihrer größten Hits ist nicht nur eine kunterbunte Mischung aus Hardrock und operettenhaften Gesangseinlagen, sondern auch Namensgeber des Films. Die Entstehung dieses Klassikers wird besonders hervorgehoben, denn Musik wie dieser wurde seinerzeit nur wenig Erfolg prognostiziert. Denkste: nach der erstmaligen Sendung im Radio trat der Song seinen unglaublichen Siegeszug an und erreichte gleich zwei Mal ein Millionenpublikum: nach Mercurys Tod 1991 landete „Bohemian Rhapsody“ wieder ganz vorne in den Charts.
Nachdem Freddie Mercury im Film zunächst seine eigene Homosexualität entdeckt (sein Umfeld ahnte es wohl länger als er) beginnt der Anfang vom Ende. Ohnehin labil flüchtete sich Mercury in unzählige anonyme Sex-Abenteuer und Drogeneskapaden, und es kommt was kommen muss: er erkrankt an der damals „Lustseuche“ genannten Immunschwäche AIDS und stirbt 1991 viel zu früh.
„Bohemian Rhapsody“ begleitet Queen mit Fokus auf Freddie Mercury vom eingangs erwähnten Treffen bis zu ihrem legendären „Live Aid“-Auftritt, schildert die wilde Zeit während der Siebziger, allerdings erfreulicherweise ohne Drogenexzesse und Sex mit Groupies allzu plakativ auszuschlachten, und mit all den „kreativen Differenzen“ auch humorvoll, um etwa ab der Eröffnung von Mercurys furchtbarer Diagnose zunehmend dramatischer zu werden. Dennoch ist „Bohemian Rhapsody“ ziemlich leichtfüßig in Szene gesetzt und die meiste Zeit alles andere als traurig. Überraschend war für mich, dass Bryan Singer den Film inszeniert hat: wusste ich gar nicht, und hätte ich so von Mr. X-Men nicht erwartet.
Das Bild der Blu ist sehr gut, jedoch nicht außergewöhnlich. Die Tageslichtaufnahmen wirken allesamt sehr natürlich, sind scharf und wohl kontrastiert. Besonders beeindruckend gerieten die Aufnahmen während der Konzerte, wenn aus der Perspektive der Band das Publikum gezeigt wird. In Aufnahmen im Dunklen und im Halbdunkel ist der Schwarzwert nicht immer perfekt, und auch der Schwarzwert könnte satter sein. Dennoch: für die Höchstwertung reicht es locker.
Mir persönlich fiel bei der UHD keine Steigerung der Bildqualität so ins Auge, dass die doch immense Mehrausgabe gerechtfertigt wäre. Klar sind die Farben kräftiger und durch den Kontrast Details in dunklen Stellen besser sichtbar, aber trotzdem: der 4k-Wow!-Effekt bleibt aus, da ist der Unterschied bei anderen Filmen viel deutlicher sichtbar. Von einer UHD eines nagelneuen Filmes erwarte ich mehr, deshalb gibt es einen Punkt weniger als bei der Blu. Da bin ich eher bei der Wertung von Cutman und RobHor als bei der des Reviews.
Tja, der Sound.. Ich habe es mir und den Mitsehern erspart, während der Konzertszenen au die englische Tonspur umzuschalten und den HD-Sound zu genießen. Der deutsche Track in DTS schlägt sich aber auch wacker, kann aber gegen den Track von „A Star is Born“ (ebenfalls kein HD-Sound) kaum anstinken. Bei den Konzerten in „Bohemian Rhapsody“ öffnet sich der Raum schön weit, und Bass und Dynamik werden merklich gesteigert; das war bei „A Star is Born“ aber noch hörbar besser. Dennoch: der Track ist besser als gedacht; die Schelte ist nur zum Teil gerechtfertigt. Und trotzdem: gerade bei einer UHD (auch wenn in diesem Fall der zumindest der Unterschied in der Bildquali zur BD marginal ausfällt) sollte Atmos Standard sein.
Extras: wie üblich nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Bohemian Rhapsody“ wird dem um ihn gemachten Hype gerecht, ein toller Film, der die Band von den Anfängen bis zum Zenith ihrer Karriere folgt und dabei semi-biographische Züge aufweist, die einen Teil der Lebensgeschichte um Freddie Mercury erzählen. „Bohemian Rhapsody“ ist (melo-) dramatisch, spannend, teils sehr lustig und sehr berührend. Volltreffer! Allerdings reicht meines Erachtens die Blu-ray völlig aus.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 11.06.22 um 09:01
Gotham, doch schon vor geraumer Zeit: erst seit zwei Jahren ist Bruce Wayne als „nachtaktives Tier“ in der Stadt unterwegs, um der Bevölkerung des Molochs und Sündenpfuhls ein wenig mehr Sicherheit zu verschaffen, als es die Polizei vermag. Eine Mordserie beginnt, alle Opfer gehören dem obersten Zirkel der Stadtführung an und alle wurden der Verbrechen, der Korruption und der Lügen beschuldigt; zudem wurde allen Opfern eine Botschaft an Batman angeheftet. Der Täter gibt sich rasch als "Riddler" zu erkennen, will aus einem bestimmten Grund gefaßt werden und hinterlässt zu diesem Zwecke Hinweise in Rätselform. Batman beginnt zu bohren und erkennt, dass einer der Gründe für die Mordserie in seiner eigenen Vergangenheit liegt…
„The Batman“ wurde im Vorfeld vor seinem Erscheinen ja bereits zwiespältig kommentiert; hauptsächlich war davon die Rede dass man sich Robert Pattinson nicht im Fledermauskostüm vorstellen könne, obwohl der vermeintlich auf die Rolle des Schönlings abonnierte Darsteller beispielsweise mit „Der Leuchtturm“ oder „The Rover“ unter Beweis stellte, dass er sehr wandlungsfähig ist. Pattinson macht seine Sache auch durchaus nicht schlecht, allerdings hätte ich mir da schon physisch jemand anderen gewünscht.
Andernorts stand irgendwo, dass „The Batman” mehr Crime Thriller denn Comicverfilmung sei, und dem kann ich nach der Sichtung vollumfänglich zustimmen; das Ganze wirkt eher wie eine Art Mafia-Thriller mit Serienkiller-Thrillerelementen und dazu einem kostümierten Ermittler mit robusten Methoden. Szenen mit Bruce Wayne im Batman-Kostüm gibt es genügend, dafür gibt es nur ein Handvoll zum Teil recht kurzer Actionszenen, was für mich aber an der reinen Qualität des Films nichts ändert. Fans von Actionfilmen oder Comicverfilmungen indes könnten jedoch enttäuscht werden.
„The Batman“ ist mit knapp drei Stunden natürlich außerordentlich lang, und dennoch kein Stück langweilig, ganz im Gegenteil: der Film ist äußerst atmosphärisch und dreht zum Ende hin gehörig an der Spannungsschraube. Das Storytelling und das Pacing ist gelungen, und Batman ist ein tragischerer und noch düsterer Charakter als jemals zuvor. Zoë Kravitz hat als Catwoman mit selbstgestrickter Maske (gut sichtbar in einer Szene) mehr Sexappeal im kleinen Finger als alle Katzenfrauen vor ihr zusammen. Der gesamte Film ist düsterer und noch ernsthafter als auch die Nolan-Filme, aber auch realistischer als jemals zuvor. Das Batmobil ist auch als Auto und hier als Muscle Car erkennbar und sieht nicht aus wie ein umgebautes Militärfahrzeug, Batmans Motorrad sieht auch aus wie ein Motorrad; und allzu viele elektronische 007-Gadgets gibt es nicht. Das Ganze wirkt ungeheuer geerdet.
Tja, das Bild… Wie gesagt ist „The Batman“ nicht nur grundsätzlich düster, er spielt auch hauptsächlich bei Nacht. Die gut ausgeleuchteten bzw. Tageslichtszenen kann man an einer Hand abzählen. Gerade bei solch einem Film sollte eine UHD eigentlich ihre Stärken ausspielen können, kann sie aber nicht. Weder der Kontrast noch der Schwarzwert wirken besser als auf der Blu-ray, und in dunklen Abschnitten saufen so einige Details ab. Die UHD weist für mich auch keine erkennbar höhere Schärfe auf, und nur einmal, während einer etwas helleren Totalen, ist das Bild wirklich 4k-würdig. Da sollte die wesentlich billigere Blu reichen.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und auch diesen empfand ich maximal gut. Ja, eine Surroundkulisse ist vorhanden, ja, in den Actionszenen geht es dynamisch und relativ bassstark zur Sache und ja, direktionale und Überkopfeffekte gibt es auch. Allerdings ist das alles relativ verhalten, und wenn ich diese Tonspur mit der des jüngst gesehenen „Salyut-7“ vergleiche, dass dieser Atmos-Track um einiges schwächer als die HD-Tonspur des russischen Streifens.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Das Steel ist schick, allerdings nicht geprägt und für Sammler sicherlich ein schönes Ausstellungsstück.
Mein persönliches Fazit: Hat mir grundsätzlich ziemlich gut gefallen, der Film; aber nochmal sehen muss ich den nicht. Die Herangehensweise von Matt Reeves, weniger auf Action und mehr auf die Lösung eines Serienkiller-Falls zu setzen ist meines Erachtens zwar gelungen, der Ansatz dürfte allerdings nicht bei allen Batman-Fans auf Gegenliebe stoßen. Der Film hat allen Unkenrufen zum Trotz über 700 Millionen eingespielt, da stellt sich die Frage nach einer Fortsetzung schon gar nicht mehr.
„The Batman“ wurde im Vorfeld vor seinem Erscheinen ja bereits zwiespältig kommentiert; hauptsächlich war davon die Rede dass man sich Robert Pattinson nicht im Fledermauskostüm vorstellen könne, obwohl der vermeintlich auf die Rolle des Schönlings abonnierte Darsteller beispielsweise mit „Der Leuchtturm“ oder „The Rover“ unter Beweis stellte, dass er sehr wandlungsfähig ist. Pattinson macht seine Sache auch durchaus nicht schlecht, allerdings hätte ich mir da schon physisch jemand anderen gewünscht.
Andernorts stand irgendwo, dass „The Batman” mehr Crime Thriller denn Comicverfilmung sei, und dem kann ich nach der Sichtung vollumfänglich zustimmen; das Ganze wirkt eher wie eine Art Mafia-Thriller mit Serienkiller-Thrillerelementen und dazu einem kostümierten Ermittler mit robusten Methoden. Szenen mit Bruce Wayne im Batman-Kostüm gibt es genügend, dafür gibt es nur ein Handvoll zum Teil recht kurzer Actionszenen, was für mich aber an der reinen Qualität des Films nichts ändert. Fans von Actionfilmen oder Comicverfilmungen indes könnten jedoch enttäuscht werden.
„The Batman“ ist mit knapp drei Stunden natürlich außerordentlich lang, und dennoch kein Stück langweilig, ganz im Gegenteil: der Film ist äußerst atmosphärisch und dreht zum Ende hin gehörig an der Spannungsschraube. Das Storytelling und das Pacing ist gelungen, und Batman ist ein tragischerer und noch düsterer Charakter als jemals zuvor. Zoë Kravitz hat als Catwoman mit selbstgestrickter Maske (gut sichtbar in einer Szene) mehr Sexappeal im kleinen Finger als alle Katzenfrauen vor ihr zusammen. Der gesamte Film ist düsterer und noch ernsthafter als auch die Nolan-Filme, aber auch realistischer als jemals zuvor. Das Batmobil ist auch als Auto und hier als Muscle Car erkennbar und sieht nicht aus wie ein umgebautes Militärfahrzeug, Batmans Motorrad sieht auch aus wie ein Motorrad; und allzu viele elektronische 007-Gadgets gibt es nicht. Das Ganze wirkt ungeheuer geerdet.
Tja, das Bild… Wie gesagt ist „The Batman“ nicht nur grundsätzlich düster, er spielt auch hauptsächlich bei Nacht. Die gut ausgeleuchteten bzw. Tageslichtszenen kann man an einer Hand abzählen. Gerade bei solch einem Film sollte eine UHD eigentlich ihre Stärken ausspielen können, kann sie aber nicht. Weder der Kontrast noch der Schwarzwert wirken besser als auf der Blu-ray, und in dunklen Abschnitten saufen so einige Details ab. Die UHD weist für mich auch keine erkennbar höhere Schärfe auf, und nur einmal, während einer etwas helleren Totalen, ist das Bild wirklich 4k-würdig. Da sollte die wesentlich billigere Blu reichen.
Der deutsche Track liegt in Atmos vor, und auch diesen empfand ich maximal gut. Ja, eine Surroundkulisse ist vorhanden, ja, in den Actionszenen geht es dynamisch und relativ bassstark zur Sache und ja, direktionale und Überkopfeffekte gibt es auch. Allerdings ist das alles relativ verhalten, und wenn ich diese Tonspur mit der des jüngst gesehenen „Salyut-7“ vergleiche, dass dieser Atmos-Track um einiges schwächer als die HD-Tonspur des russischen Streifens.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Das Steel ist schick, allerdings nicht geprägt und für Sammler sicherlich ein schönes Ausstellungsstück.
Mein persönliches Fazit: Hat mir grundsätzlich ziemlich gut gefallen, der Film; aber nochmal sehen muss ich den nicht. Die Herangehensweise von Matt Reeves, weniger auf Action und mehr auf die Lösung eines Serienkiller-Falls zu setzen ist meines Erachtens zwar gelungen, der Ansatz dürfte allerdings nicht bei allen Batman-Fans auf Gegenliebe stoßen. Der Film hat allen Unkenrufen zum Trotz über 700 Millionen eingespielt, da stellt sich die Frage nach einer Fortsetzung schon gar nicht mehr.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 05.06.22 um 13:08
William Tell ist professioneller Spieler, allerdings keiner der Bekannten, die man im Fernsehen an den grünen Tischen sitzen sieht. William hat während seiner Haftstrafe das Kartenzählen autodidaktisch erlernt; etwas, was von den Casinos toleriert wird, solange die Gewinne klein bleiben. Und es fliegen nicht nur Williams Gewinne unter dem Radar durch, sondern seine ganze Persönlichkeit: immer unauffällig schwarz-grau gekleidet übernachtet William stets in neuen Motels, er deckt jeden Gegenstand im Zimmer mit Laken ab und schließt keinerlei Bekanntschaften, bis er LaLinda und den jungen Cirk kennenlernt. Von ersterer lässt er sich überreden, um höhere Beträge und bei der World Series of Poker mitzuspielen; letzterer will ihn zu einem Rachemord überreden. Der Grund dafür liegt in der Militär-Vergangenheit von William und Cirks Vater …
Der Name Paul Schrader sollte eigentlich jedem etwas lebensälteren Filmkundigen ein Begriff sein, der Filmemacher machte bereits in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts nachhaltig auf sich aufmerksam, als er mit uns Nastassja Kinski den vielbeachteten „Katzenmenschen“ inszenierte. Seitdem hat Schrader etwa zwei Dutzend Filme gedreht, die allesamt eher Richtung Arthouse gehen und die sich dem Mainstream-Publikum nicht recht erschließen wollen. So auch „The Card Counter“: Oscar Isaacs Figur William Tell war achteinhalb Jahre im Militärgefängnis von Leavenworth, weil er und verschiedene andere als Bauernopfer für die schrecklichen Taten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib herhalten mussten, während die Strippenzieher ungeschoren davonkamen. Dort hat sich der ehemalige Militärpolizist, in jeder Hinsicht kühl, beherrscht, distanziert und stets kalkulierend das Kartenzählen beigebracht. Wieder in Freiheit, lebt William Tell sein Leben wohl in der Gesellschaft, aber darin so anonym, dass er in der Masse regelrecht verschwindet. Mit der Bekanntschaft von LaLinda und Cirk wird das Leben des Ex-Soldaten auf den Kopf gestellt; und letztendlich endet die Geschichte tragisch da, wo sie im Prinzip begonnen hat. Das alles zeigt Paul Schrader in immer wiederkehrenden, zugegebenermaßen stylisch gefilmten Bildern von William beim Black Jack- oder Pokerspiel, von William an der Bar und von William beim Tagebuchschreiben im komplett verhüllten Zimmer, unterbrochen von ein paar Interaktionen mit LaLinda und Cirk. Der faszinierende Soundtrack sorgt mit der wiederkehrenden Bilderkollektion für eine gewisse hypnotische Wirkung, allerdings driftet diese Wirkung bisweilen in dezente Langeweile um, denn: so richtig passiert da mit Ausnahme von Rückblenden in Williams Militär-Vergangenheit nix. Diese allerdings sind mit einer verstörenden Perspektive und einem infernalischen Soundtrack umso bedrückender eingefangen. Spurenelemente von Tragik und Dramatik sind zwar vorhanden, da sich die Vorgänge aber außerhalb der Kameraperapektive zutragen, überträgt sich dies kaum auf den Zuschauer.
Bei der Bild- und Tonwertung bin ich nicht der gleichen Meinung wie die Vorbewerter. Abgesehen von einigen beabsichtigten Unschärfen zu Beginn des Films ist das Bild stets ziemlich scharf, gut kontrastiert und sattschwarz. Trotz der Tatsache, dass der Film hauptsächlich in eher schummrig beleuchteten Casinos, Bars oder Hotelzimmern spielt bleiben alle Einzelheiten wie beispielsweise Texturen von Bekleidung gut sichtbar. Das Bild ist am linken und rechten Seitenrand geschnitten.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In den Casinos ist die Surroundkulisse stets gegeben, und der hypnotische Electro-Track dringt volltönend aus allen Speakern. Ein Effektefeuerwerk und Bass und Dynamik wie in einem Actionfilm darf man natürlich schon genrebedingt nicht erwarten.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe 3 Durchschnitts-Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Und die Moral von der Geschicht`? Man kann seine schlechten Taten weder verdrängen noch ihnen entkommen; letztendlich holt einen das Karma doch wieder ein.
„The Card Counter“ ist definitiv kein Zockerfilm, sondern ein Psychogramm einer geschundenen Seele, die die Schatten der Vergangenheit nicht loswird. Kann man sich auch leidlich gut einmal ansehen, der größte Wurf ist das aber nicht. „The Card Counter“ ist am Ehesten mit „A Beautiful Day“ zu vergleichen, in dem Joaquin Phoenix als Ex-Soldat sein PTBS mit den Rache-Hammermorden an Pädophilen zu therapieren versucht. Allerdings erreicht „The Card Counter“ dessen Klasse für mich nicht.
Der Name Paul Schrader sollte eigentlich jedem etwas lebensälteren Filmkundigen ein Begriff sein, der Filmemacher machte bereits in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts nachhaltig auf sich aufmerksam, als er mit uns Nastassja Kinski den vielbeachteten „Katzenmenschen“ inszenierte. Seitdem hat Schrader etwa zwei Dutzend Filme gedreht, die allesamt eher Richtung Arthouse gehen und die sich dem Mainstream-Publikum nicht recht erschließen wollen. So auch „The Card Counter“: Oscar Isaacs Figur William Tell war achteinhalb Jahre im Militärgefängnis von Leavenworth, weil er und verschiedene andere als Bauernopfer für die schrecklichen Taten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib herhalten mussten, während die Strippenzieher ungeschoren davonkamen. Dort hat sich der ehemalige Militärpolizist, in jeder Hinsicht kühl, beherrscht, distanziert und stets kalkulierend das Kartenzählen beigebracht. Wieder in Freiheit, lebt William Tell sein Leben wohl in der Gesellschaft, aber darin so anonym, dass er in der Masse regelrecht verschwindet. Mit der Bekanntschaft von LaLinda und Cirk wird das Leben des Ex-Soldaten auf den Kopf gestellt; und letztendlich endet die Geschichte tragisch da, wo sie im Prinzip begonnen hat. Das alles zeigt Paul Schrader in immer wiederkehrenden, zugegebenermaßen stylisch gefilmten Bildern von William beim Black Jack- oder Pokerspiel, von William an der Bar und von William beim Tagebuchschreiben im komplett verhüllten Zimmer, unterbrochen von ein paar Interaktionen mit LaLinda und Cirk. Der faszinierende Soundtrack sorgt mit der wiederkehrenden Bilderkollektion für eine gewisse hypnotische Wirkung, allerdings driftet diese Wirkung bisweilen in dezente Langeweile um, denn: so richtig passiert da mit Ausnahme von Rückblenden in Williams Militär-Vergangenheit nix. Diese allerdings sind mit einer verstörenden Perspektive und einem infernalischen Soundtrack umso bedrückender eingefangen. Spurenelemente von Tragik und Dramatik sind zwar vorhanden, da sich die Vorgänge aber außerhalb der Kameraperapektive zutragen, überträgt sich dies kaum auf den Zuschauer.
Bei der Bild- und Tonwertung bin ich nicht der gleichen Meinung wie die Vorbewerter. Abgesehen von einigen beabsichtigten Unschärfen zu Beginn des Films ist das Bild stets ziemlich scharf, gut kontrastiert und sattschwarz. Trotz der Tatsache, dass der Film hauptsächlich in eher schummrig beleuchteten Casinos, Bars oder Hotelzimmern spielt bleiben alle Einzelheiten wie beispielsweise Texturen von Bekleidung gut sichtbar. Das Bild ist am linken und rechten Seitenrand geschnitten.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In den Casinos ist die Surroundkulisse stets gegeben, und der hypnotische Electro-Track dringt volltönend aus allen Speakern. Ein Effektefeuerwerk und Bass und Dynamik wie in einem Actionfilm darf man natürlich schon genrebedingt nicht erwarten.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, ich vergebe 3 Durchschnitts-Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Und die Moral von der Geschicht`? Man kann seine schlechten Taten weder verdrängen noch ihnen entkommen; letztendlich holt einen das Karma doch wieder ein.
„The Card Counter“ ist definitiv kein Zockerfilm, sondern ein Psychogramm einer geschundenen Seele, die die Schatten der Vergangenheit nicht loswird. Kann man sich auch leidlich gut einmal ansehen, der größte Wurf ist das aber nicht. „The Card Counter“ ist am Ehesten mit „A Beautiful Day“ zu vergleichen, in dem Joaquin Phoenix als Ex-Soldat sein PTBS mit den Rache-Hammermorden an Pädophilen zu therapieren versucht. Allerdings erreicht „The Card Counter“ dessen Klasse für mich nicht.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 05.06.22 um 13:06
Afghanistan, in der nordöstlich gelegenen Provinz Nuristan: die US Army betreibt in der Provinz das Provincial Reconstruction Team (PRT) Kamdesh zum Wiederaufbau nach der russischen Besatzung, dem Bürgerkrieg und der Taliban-Herrschaft. Um die Nachschubwege der Taliban aus den grenznahen Gebieten Pakistans und das Einsickern von Kämpfern zu unterbinden, wird an einer strategisch günstigen Stelle ein nach dessen Führer "Keating" benannter Combat Outpost (COP) errichtet, dessen Standort allerdings taktisch völlig unzweckmäßig auf einer Talsohle, umringt von Steilhängen; erkundet wurde. Jeder, der sich im COP bewegt ist permanent aus überhöhten Stellungen einsehbar, und so sind die Soldaten beinahe täglich Angriffen, mindestens mit Small Arms Fire, ausgesetzt. Am 03. Oktober 2009 jedoch greifen schließlich etwa 300 Taliban-Kämpfer den COP in einer großangelegten, konzertierten Aktion an..
„The Outpost“ wurde nach wahren Begebenheiten inszeniert: wie oben bereits angegeben griffen Taliban in deutlicher Überzahl am Tag der Deutschen Einheit den mit 56 amerikanischen, einem lettischen und etwa 20 afghanischen Soldaten besetzten Stützpunkt an. Bis zum Eintreffen der Luftunterstützung fanden 7 GIs den Tod im Gefecht, ein weiterer erlag später seinen Verwundungen. Laut Angaben der US Regierung wurden etwa 150 Taliban-Kämpfer getötet.
„The Outpost“ schildert zunächst bis etwa zur Hälfte der Laufzeit den oft zermürbenden Alltag in diesem vorgeschobenen Gefechtsposten, der aus Dienst als Alarmposten, schlafen, essen und allgemeinen Tätigkeiten im COP und um den COP herum bestand. Das mag dem „gewöhnlichen“ Zuschauer mitunter etwas langweilig vorkommen; der Zuschauer, der als Soldat etwa in Kunduz oder am OP North eingesetzt war wird sich da oft selbst entdecken; und ich sah mich im Geiste selbst wieder vor einer Shura sitzen.
Im Film wurde der COP äußerst authentisch nachgebaut. Der Film ist wohl nicht nur mit großzügiger Unterstützung der US Army entstanden, und so ist selbst die Uniform des lettischen Offiziers korrekt.
Auch die Afghanen wurden mit ihren gefärbten Bärten quasi originalgetreu dargestellt.
Mit Tagesanbruch am 03.10 um 05:50 begann das Gefecht, das die Besatzung des COPs in eine immer schwierigere Lage brachte, denn a) wurde nicht ausreichend Bereitschaftsmunition bei den Waffen der Sicherungskräfte gelagert und b) konnten die Taliban unter anderem Mörser einsetzen.
Die Taliban konnten aufgrund ihrer deutlichen Überzahl auch in das Lager selbst eindringen, wähnten sich bereits als Sieger und wurden durch die beherzten Taten eines Sergeants mit anderen Soldaten zurückgedrängt. Dieser erhielt mit einem weiteren Soldaten die Medal of Honor; damals das erste Mal seit fünfzig Jahren an noch Lebende verliehen.
Beim Gefecht ist man im Film sehr nahe dran, denn; Wackelkamerahasser mögen gewarnt sein; da wird das Material ordentlich geschüttelt. Trotzdem bleiben die Bildausschnitte erhalten, und man ist sehr deutlich mittendrin statt nur dabei. Überhaupt wirkt die Gesamtsituation stets unübersichtlich und es stellen sich Verbindungsprobleme mit den Funkgeräten ein; realistischer geht es kaum.
Ich persönlich finde „The Outpost“ kaum patriotisch, wenn man von ein paar Äußerungen von Soldaten absieht; und ich kenne kaum einen Film, in dem Gefechtsszenen ähnlich realistisch dargestellt werden.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen. Vorwerfen lassen muss sich das Bild nur, dass der Kontrast bisweilen zu steil gewählt ist, was dunklen Gegenständen vor hellen Hintergründen ab und an Überstrahlungen führt.
Die UHD kann im Vergleich mit der sehr guten Blu-ray nur wenig besser. Ein My mehr Kontrast, ein etwas besserer Schwarzwert und eine kaum nennenswert höhere Schärfe ließe sich anführen; das allerdings rechtfertigt die Mehrausgabe für die 4k-Scheibe kaum. Auch die UHD wirkt bisweilen wie ein 60 fps-Film á la „Gemini Man“, hier hätte ich mir für die Authentizität eher einen körnig-rauen, „dreckigen“ Look gewünscht. Zu Beginn, als die neuangekommenen Soldaten die Lage ihres Camps innerhalb des Talkessels bei Tag ansehen; sind die Steilhänge sogar ziemlich unscharf und verrauscht; etwas, das mir bei der Blu-ray zumindest nicht aufgefallen ist. Das alles ist jedoch wohlgemerkt, Meckern auf höchstem Niveau; das Bild ist top.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ziemlich gut. Beeindruckender als die Gefechtsdynamik und den dabei auftretenden, intensiven Bass fand ich jedoch die perfekt ortbaren direktionalen Effekte, die einhergehend mit der Surroundkulisse das Mittendrin-Gefühl verstärkte.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. Anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Seit einigen Jahren kommen endlich realistische Kriegsfilme auf den Markt; und vorbei sind die Zeiten von „Missing in Action“ oder „Jäger der Apokalypse“-Quatsch (die Fans der Filme mögen mir das verzeihen). „The Outpost“ ist ein Film über einen Abschnitt während des Afghanistan-Krieges, wie er realistischer kaum mit der Kamera eingefangen werden kann. Dabei werden ein paar unschöne Seiten von Soldaten nicht ausgespart, denn die amerikanische Infanterie (bzw. in diesem Falle die Cavalry) rekrutiert sich nicht gerade aus der intellektuellen Elite Amerikas.
Fans des Genres und aktive sowie ehemalige Soldaten: Ansehen!
„The Outpost“ wurde nach wahren Begebenheiten inszeniert: wie oben bereits angegeben griffen Taliban in deutlicher Überzahl am Tag der Deutschen Einheit den mit 56 amerikanischen, einem lettischen und etwa 20 afghanischen Soldaten besetzten Stützpunkt an. Bis zum Eintreffen der Luftunterstützung fanden 7 GIs den Tod im Gefecht, ein weiterer erlag später seinen Verwundungen. Laut Angaben der US Regierung wurden etwa 150 Taliban-Kämpfer getötet.
„The Outpost“ schildert zunächst bis etwa zur Hälfte der Laufzeit den oft zermürbenden Alltag in diesem vorgeschobenen Gefechtsposten, der aus Dienst als Alarmposten, schlafen, essen und allgemeinen Tätigkeiten im COP und um den COP herum bestand. Das mag dem „gewöhnlichen“ Zuschauer mitunter etwas langweilig vorkommen; der Zuschauer, der als Soldat etwa in Kunduz oder am OP North eingesetzt war wird sich da oft selbst entdecken; und ich sah mich im Geiste selbst wieder vor einer Shura sitzen.
Im Film wurde der COP äußerst authentisch nachgebaut. Der Film ist wohl nicht nur mit großzügiger Unterstützung der US Army entstanden, und so ist selbst die Uniform des lettischen Offiziers korrekt.
Auch die Afghanen wurden mit ihren gefärbten Bärten quasi originalgetreu dargestellt.
Mit Tagesanbruch am 03.10 um 05:50 begann das Gefecht, das die Besatzung des COPs in eine immer schwierigere Lage brachte, denn a) wurde nicht ausreichend Bereitschaftsmunition bei den Waffen der Sicherungskräfte gelagert und b) konnten die Taliban unter anderem Mörser einsetzen.
Die Taliban konnten aufgrund ihrer deutlichen Überzahl auch in das Lager selbst eindringen, wähnten sich bereits als Sieger und wurden durch die beherzten Taten eines Sergeants mit anderen Soldaten zurückgedrängt. Dieser erhielt mit einem weiteren Soldaten die Medal of Honor; damals das erste Mal seit fünfzig Jahren an noch Lebende verliehen.
Beim Gefecht ist man im Film sehr nahe dran, denn; Wackelkamerahasser mögen gewarnt sein; da wird das Material ordentlich geschüttelt. Trotzdem bleiben die Bildausschnitte erhalten, und man ist sehr deutlich mittendrin statt nur dabei. Überhaupt wirkt die Gesamtsituation stets unübersichtlich und es stellen sich Verbindungsprobleme mit den Funkgeräten ein; realistischer geht es kaum.
Ich persönlich finde „The Outpost“ kaum patriotisch, wenn man von ein paar Äußerungen von Soldaten absieht; und ich kenne kaum einen Film, in dem Gefechtsszenen ähnlich realistisch dargestellt werden.
Das Bild ist hervorragend: es ist fast die ganze Zeit bis in die Hintergründe knackscharf, recht plastisch und mit einem guten Schwarzwert versehen. Vorwerfen lassen muss sich das Bild nur, dass der Kontrast bisweilen zu steil gewählt ist, was dunklen Gegenständen vor hellen Hintergründen ab und an Überstrahlungen führt.
Die UHD kann im Vergleich mit der sehr guten Blu-ray nur wenig besser. Ein My mehr Kontrast, ein etwas besserer Schwarzwert und eine kaum nennenswert höhere Schärfe ließe sich anführen; das allerdings rechtfertigt die Mehrausgabe für die 4k-Scheibe kaum. Auch die UHD wirkt bisweilen wie ein 60 fps-Film á la „Gemini Man“, hier hätte ich mir für die Authentizität eher einen körnig-rauen, „dreckigen“ Look gewünscht. Zu Beginn, als die neuangekommenen Soldaten die Lage ihres Camps innerhalb des Talkessels bei Tag ansehen; sind die Steilhänge sogar ziemlich unscharf und verrauscht; etwas, das mir bei der Blu-ray zumindest nicht aufgefallen ist. Das alles ist jedoch wohlgemerkt, Meckern auf höchstem Niveau; das Bild ist top.
Auch den in DTS HD MA vorliegenden Sound fand ich ziemlich gut. Beeindruckender als die Gefechtsdynamik und den dabei auftretenden, intensiven Bass fand ich jedoch die perfekt ortbaren direktionalen Effekte, die einhergehend mit der Surroundkulisse das Mittendrin-Gefühl verstärkte.
Extras werde ich noch ansehen und die Wertung ggf. Anpassen. ich vergebe zunächst mal den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Seit einigen Jahren kommen endlich realistische Kriegsfilme auf den Markt; und vorbei sind die Zeiten von „Missing in Action“ oder „Jäger der Apokalypse“-Quatsch (die Fans der Filme mögen mir das verzeihen). „The Outpost“ ist ein Film über einen Abschnitt während des Afghanistan-Krieges, wie er realistischer kaum mit der Kamera eingefangen werden kann. Dabei werden ein paar unschöne Seiten von Soldaten nicht ausgespart, denn die amerikanische Infanterie (bzw. in diesem Falle die Cavalry) rekrutiert sich nicht gerade aus der intellektuellen Elite Amerikas.
Fans des Genres und aktive sowie ehemalige Soldaten: Ansehen!
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 27.05.22 um 17:23
Der neunjährige Buddy wohnt mit Vater, Mutter, dem älteren Bruder und den Großeltern in Belfast in einem Stadtviertel, in dem Katholiken und Protestanten nicht nur friedlich, sondern sogar freundschaftlich miteinander leben. Buddys junges Leben ist bestimmt von Schule, Kinogängen, Spielen und der heimlichen Schwärmerei für eine Mitschülerin. Was Buddy (noch) nicht weiß: die Familie steckt wegen des Vaters Kredit und seiner Zockfreude in finanziellen Schwierigkeiten, und es droht ein möglicher Umzug nach England, wo dem Vater ein gutes Einkommen versprochen wurde. Die ganze Familie wehrt sich gegen die Umzugspläne des Vaters, und erst als die Konfrontationen zwischen Katholiken und Protestanten eskalieren setzt ein Umdenken ein..
Gemäß Filmstarts.de scheint Kenneth Branagh während der Corona-Einschränkungen die eigene Kindheit wieder eingefallen zu sein, und so inszenierte der Regisseur, Theater- und Kinostar eine semi-biographische Herzensangelegenheit in Szene, in der seine Heimatstadt und die beginnenden Unruhen zwischen den christlichen Strömungen im Mittelpunkt stehen. Der Beginn von „Belfast“ ist fantastisch; als die Kamera grandiose Aufnahmen aus dem Flug und aus der Vogelperspektive einfängt. Diese kurze Anfangsphase und Liebeserklärung an die nordirische Stadt ist der bis auf einen kurzen Filmschnipsel im Kino einzige farbige Abschnitt im Film, der Rest ist schwarz und weiß. Besonders im ersten Viertel, bis zu den ersten Ausschreitungen, merkt man der Inszenierung Branaghs Herkunft vom Theater deutlich an: beinahe jede Einstellung wirkt gestellt und ist für mein Empfinden etwas überzogen dargestellt. Da steht die ganze Nachbarschaft auf der Straße herum, da wird getrunken, getanzt und gelacht; etwas, das ich mir bei Festen , aber nicht im Alltagsleben vorstellen kann. Das legt sich im Mittelteil jedoch, wo der Film „realistischer“ wird. Die ausgefallene Kameraarbeit und die wirklich toll anzusehenden Einstellungen jedoch begleiten den Zuschauer durch den ganzen Film.
Meines Erachtens verschießt „Belfast“ sein Pulver bereits zu Beginn des Films ein wenig, als die genannten ersten Ausschreitungen früh gezeigt werden. Hier ist der Film hochdramatisch; und hier schafft es Branagh, den Zuschauer die Gefahr regelrecht mitzufühlen zu lassen. Diese Intensität erreicht „Belfast“ im ganzen Film nicht mehr, auch wenn eine weitere größere „Action“-Szene vorkommt. Die Bedrohung für die protestantische Familie manifestiert sich durch einen weiteren Protestanten, der den Familienvater zur Mitwirkung an der Sache „überreden“ will. Über die weitesten Strecken ist der Film ein nicht immer packendes Familiendrama. Vier Balken sind schon recht wohlwollend, einen Bonus gibt´s für die tolle Kameraarbeit.
Das Bild der Blu-ray ist sowohl mit wie auch ohne Farbe phantastisch. Was die durchgängig sehr hohe Schärfe angeht, befindet sich die Blu nicht weit von guten UHD-Standards entfernt. Diese hohe Schärfe hat allerdings auch einen gewissen Pferdefuß: der durch die Schwarzweiß-Färbung beabsichtigte antiquierte Look wird ins Gegenteil gedreht, das sieht bisweilen ziemlich soapig aus.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In Puncto Räumlichkeit gehört die Scheibe mit zum Besten, was ich in den letzten Wochen auf meiner Technik genießen durfte. Auch die direktionalen Effekte sind außergewöhnlich und perfekt ortbar. Der Bass grummelt selten, aber dann nachdrücklich und tief hinunter reichend.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich mag Kenneth Branagh als Darsteller sehr gern, seine von ihm als Regisseur gedrehten Werke gefallen mir da schon zum Teil deutlich weniger. Besonders von seiner Neuinterpretation von „Mord im Orientexpress“ war ich sehr enttäuscht; deswegen habe ich „Tod auf dem Nil“ gleich ausgelassen. „Belfast“ ist ein Familiendrama vor dem Hintergrund der beginnenden Unruhen in Nordirand, das zwar exzellent fotographiert ist, aber mich storytechnisch selten wirklich packen konnte.
Gemäß Filmstarts.de scheint Kenneth Branagh während der Corona-Einschränkungen die eigene Kindheit wieder eingefallen zu sein, und so inszenierte der Regisseur, Theater- und Kinostar eine semi-biographische Herzensangelegenheit in Szene, in der seine Heimatstadt und die beginnenden Unruhen zwischen den christlichen Strömungen im Mittelpunkt stehen. Der Beginn von „Belfast“ ist fantastisch; als die Kamera grandiose Aufnahmen aus dem Flug und aus der Vogelperspektive einfängt. Diese kurze Anfangsphase und Liebeserklärung an die nordirische Stadt ist der bis auf einen kurzen Filmschnipsel im Kino einzige farbige Abschnitt im Film, der Rest ist schwarz und weiß. Besonders im ersten Viertel, bis zu den ersten Ausschreitungen, merkt man der Inszenierung Branaghs Herkunft vom Theater deutlich an: beinahe jede Einstellung wirkt gestellt und ist für mein Empfinden etwas überzogen dargestellt. Da steht die ganze Nachbarschaft auf der Straße herum, da wird getrunken, getanzt und gelacht; etwas, das ich mir bei Festen , aber nicht im Alltagsleben vorstellen kann. Das legt sich im Mittelteil jedoch, wo der Film „realistischer“ wird. Die ausgefallene Kameraarbeit und die wirklich toll anzusehenden Einstellungen jedoch begleiten den Zuschauer durch den ganzen Film.
Meines Erachtens verschießt „Belfast“ sein Pulver bereits zu Beginn des Films ein wenig, als die genannten ersten Ausschreitungen früh gezeigt werden. Hier ist der Film hochdramatisch; und hier schafft es Branagh, den Zuschauer die Gefahr regelrecht mitzufühlen zu lassen. Diese Intensität erreicht „Belfast“ im ganzen Film nicht mehr, auch wenn eine weitere größere „Action“-Szene vorkommt. Die Bedrohung für die protestantische Familie manifestiert sich durch einen weiteren Protestanten, der den Familienvater zur Mitwirkung an der Sache „überreden“ will. Über die weitesten Strecken ist der Film ein nicht immer packendes Familiendrama. Vier Balken sind schon recht wohlwollend, einen Bonus gibt´s für die tolle Kameraarbeit.
Das Bild der Blu-ray ist sowohl mit wie auch ohne Farbe phantastisch. Was die durchgängig sehr hohe Schärfe angeht, befindet sich die Blu nicht weit von guten UHD-Standards entfernt. Diese hohe Schärfe hat allerdings auch einen gewissen Pferdefuß: der durch die Schwarzweiß-Färbung beabsichtigte antiquierte Look wird ins Gegenteil gedreht, das sieht bisweilen ziemlich soapig aus.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In Puncto Räumlichkeit gehört die Scheibe mit zum Besten, was ich in den letzten Wochen auf meiner Technik genießen durfte. Auch die direktionalen Effekte sind außergewöhnlich und perfekt ortbar. Der Bass grummelt selten, aber dann nachdrücklich und tief hinunter reichend.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Nun, ich mag Kenneth Branagh als Darsteller sehr gern, seine von ihm als Regisseur gedrehten Werke gefallen mir da schon zum Teil deutlich weniger. Besonders von seiner Neuinterpretation von „Mord im Orientexpress“ war ich sehr enttäuscht; deswegen habe ich „Tod auf dem Nil“ gleich ausgelassen. „Belfast“ ist ein Familiendrama vor dem Hintergrund der beginnenden Unruhen in Nordirand, das zwar exzellent fotographiert ist, aber mich storytechnisch selten wirklich packen konnte.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 25.05.22 um 13:03
1985 war die Salyut-7 die letzte sowjetische Raumstation im All, die im Rahmen des Salyut-Programmes im Orbit um die Erde kreiste. Vermutlich nach einem Meteoriten- oder Weltraumschrotteinschlag kam es zu Systemstörungen und später in Folge von Fehlentscheidungen zu Ausfällen der gesamten Bordelektrik. Die Raumstation drohte auf die Erde zu stürzen; und unter Umständen wären davon Millionenstädte und ihre Bewohner massiv bedroht. Die Sowjetunion startete daraufhin mit der Soyus T-13 eine der spektakulärsten Rettungsmissionen überhaupt ins All, denn die Raumstation drehte sich so schnell um die eigenen Achsen, dass ein Andockmanöver schier unmöglich war. Nach verschiedenen erfolglosen Versuchen im Simulator mit anderen Piloten entschied man sich, einen „pensionierten“ Kosmonauten zu reaktivieren: Vladimir Dzhanibekov, ein genialer und der erfahrenste Raumfahrer überhaupt, aber nicht grundlos vorzeitig aus dem Raumfahrtprogramm ausgeschieden..
Von „Salyut-7“ hatte ich verschiedentlich überwiegend Positives gelesen, und nachdem ich die Scheibe zum günstigen Preis ergattern konnte war es dann soweit.
„Salyut-7“ ist in etwa all das, was „Aufbruch zum Mond“ hätte sein können. Wie der Genannte lenkt der Film den Blickwinkel auch auf die privaten Verhältnisse der Kosmonauten und erzeugt nachvollziehbare Dramatik, etwa wenn sich der werdende Vater auf rührende Weise von seiner schwangeren Frau oder, im Angesicht des vermeintlich sicheren Todes, der andere Kosmonaut von Frau und Kind verabschiedet. Diese Abschnitte sind im direkten Vergleich der beiden Filme angenehm kurz, und die Abschnitte profitieren zudem vom subtilen Schauspiel der beiden Hauptdarsteller, die bei Weitem nicht so hölzern agieren wie Ryan Gosling.
Die Weltraumszenen, die (natürlich) den größten Anteil des Films ausmachen, sind zum einen wunderschön gefilmt (das alleine macht natürlich noch keinen guten Film, das kann man in jeder guten Space-Doku sehen) und zum anderen auch in den „Action“-Szenen ohne jedes Kamera-Gewackel auskommend. Dafür wird ein ums andere Mal quasi eine „Ego-Shooter“-Perspektive eingesetzt, die den Zuschauer schon fast an der Station mitarbeiten lässt, während in der Bodenstation fieberhaft an einer Lösung der technischen Probleme gearbeitet wird. Toll anzusehen ist, wenn das Eis in der Station aufgetaut ist und in Tropfen durch die Räume schwebt.
Bereits das Bild der Blu-ray ist phantastisch. Es gibt rein gar nichts zu bemängeln; die Parameter wie Schärfe, Kontrast und Schwarzwert sind top, dazu ist das Bild noch ungeheuer plastisch.
Die UHD kann in Anbetracht der hohen Bildgüte der Blu da nur noch eine kleine Sandkastenschippe drauflegen. Dennoch ist bei der UHD ein höherer Kontrast, ein satterer Schwarzwert und eine dezent verbesserte Schärfe zu verzeichnen. Die oben angesprochene Szene mit den Eistropfen innerhalb der Station wirkt derart plastisch, dass 3D fast schon obsolet ist. Das Bild ist letztendlich zwar, gemessen an UHD-Standards, nahezu perfekt; es ist aber insgesamt betrachtet nur wenig besser als das der hervorragenden Blu.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In Puncto Räumlichkeit gehört die Scheibe mit zum Besten, was ich in den letzten Wochen auf meiner Technik genießen durfte. Auch die direktionalen Effekte sind außergewöhnlich und perfekt ortbar. Der Bass grummelt selten, aber dann nachdrücklich und tief hinunter reichend.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie gesagt ist „Salyut-7“ für mich der deutlich bessere „Aufbruch zum Mond“ (obwohl der Mond natürlich gar nicht im Spiel ist). „Salyut-7“ ist noch besser als der vor gar nicht langer Zeit gesehene, ebenfalls recht gelungene „Spacewalker“ (in einem wunderschönen Steelbook, wie ich finde); und das vor allem, weil „Salyut-7“ neben all seinen Vorzügen angenehm wenig patriotisch ist (gut, ein wenig „Held der Sowjetunion“ kommt schon vor). „Salyut-7“ ist spannend, dramatisch, teils berührend und außerordentlich photographiert. Ein filmischer Geheimtipp mit außerordentlich gelungener Blu-ray und UHD Technik. Zum derzeit aufgerufenen Preis ist die UHD definitiv eine Kaufempfehlung, und ihre Technik ist durchaus geeignet als Demo-Material für die eigene Heimkinoanlage.
Von „Salyut-7“ hatte ich verschiedentlich überwiegend Positives gelesen, und nachdem ich die Scheibe zum günstigen Preis ergattern konnte war es dann soweit.
„Salyut-7“ ist in etwa all das, was „Aufbruch zum Mond“ hätte sein können. Wie der Genannte lenkt der Film den Blickwinkel auch auf die privaten Verhältnisse der Kosmonauten und erzeugt nachvollziehbare Dramatik, etwa wenn sich der werdende Vater auf rührende Weise von seiner schwangeren Frau oder, im Angesicht des vermeintlich sicheren Todes, der andere Kosmonaut von Frau und Kind verabschiedet. Diese Abschnitte sind im direkten Vergleich der beiden Filme angenehm kurz, und die Abschnitte profitieren zudem vom subtilen Schauspiel der beiden Hauptdarsteller, die bei Weitem nicht so hölzern agieren wie Ryan Gosling.
Die Weltraumszenen, die (natürlich) den größten Anteil des Films ausmachen, sind zum einen wunderschön gefilmt (das alleine macht natürlich noch keinen guten Film, das kann man in jeder guten Space-Doku sehen) und zum anderen auch in den „Action“-Szenen ohne jedes Kamera-Gewackel auskommend. Dafür wird ein ums andere Mal quasi eine „Ego-Shooter“-Perspektive eingesetzt, die den Zuschauer schon fast an der Station mitarbeiten lässt, während in der Bodenstation fieberhaft an einer Lösung der technischen Probleme gearbeitet wird. Toll anzusehen ist, wenn das Eis in der Station aufgetaut ist und in Tropfen durch die Räume schwebt.
Bereits das Bild der Blu-ray ist phantastisch. Es gibt rein gar nichts zu bemängeln; die Parameter wie Schärfe, Kontrast und Schwarzwert sind top, dazu ist das Bild noch ungeheuer plastisch.
Die UHD kann in Anbetracht der hohen Bildgüte der Blu da nur noch eine kleine Sandkastenschippe drauflegen. Dennoch ist bei der UHD ein höherer Kontrast, ein satterer Schwarzwert und eine dezent verbesserte Schärfe zu verzeichnen. Die oben angesprochene Szene mit den Eistropfen innerhalb der Station wirkt derart plastisch, dass 3D fast schon obsolet ist. Das Bild ist letztendlich zwar, gemessen an UHD-Standards, nahezu perfekt; es ist aber insgesamt betrachtet nur wenig besser als das der hervorragenden Blu.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA vor, der Sound ist ebenfalls hervorragend. In Puncto Räumlichkeit gehört die Scheibe mit zum Besten, was ich in den letzten Wochen auf meiner Technik genießen durfte. Auch die direktionalen Effekte sind außergewöhnlich und perfekt ortbar. Der Bass grummelt selten, aber dann nachdrücklich und tief hinunter reichend.
Extras habe ich wie üblich nicht angesehen. Ich vergebe 3 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Wie gesagt ist „Salyut-7“ für mich der deutlich bessere „Aufbruch zum Mond“ (obwohl der Mond natürlich gar nicht im Spiel ist). „Salyut-7“ ist noch besser als der vor gar nicht langer Zeit gesehene, ebenfalls recht gelungene „Spacewalker“ (in einem wunderschönen Steelbook, wie ich finde); und das vor allem, weil „Salyut-7“ neben all seinen Vorzügen angenehm wenig patriotisch ist (gut, ein wenig „Held der Sowjetunion“ kommt schon vor). „Salyut-7“ ist spannend, dramatisch, teils berührend und außerordentlich photographiert. Ein filmischer Geheimtipp mit außerordentlich gelungener Blu-ray und UHD Technik. Zum derzeit aufgerufenen Preis ist die UHD definitiv eine Kaufempfehlung, und ihre Technik ist durchaus geeignet als Demo-Material für die eigene Heimkinoanlage.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 08.05.22 um 10:23
Just als der High School-Kid Joel seiner ersten Flamme Aimee näherkommt, bricht das Chaos über die Erde herein: ein Asteroid, der sich auf Kollisionskurs mit unserem Planeten befand, wurde mit Atomraketen beschossen, um ihn aus seiner Flugbahn zu bringen. Hat auch funktioniert, aber der Einsatz von einem Haufen Raketen hatte auch eine Nebenwirkung: durch die Chemikalien in den Betriebs- und Explosivstoffen wurden sämtliche kaltblütigen Lebewesen quasi genmanipuliert; und diese Viecher sind nun nicht nur deutlich größer, sondern haben auch allesamt einen derart großen Appetit auf Menschenfleisch entwickelt, dass die Menschheit zu 95% ausgelöscht ist. Die restlichen 5 Prozent leben hauptsächlich unterirdisch versteckt, und einziger Lebenszweck ist das Überleben und die Fortpflanzung für den Fortbestand der Menschheit. Nach sieben Jahren gelingt es Joel, Funkkontakt mit einer etwa 140 km entfernten Gruppe von Überlebenden herzustellen, in der sich auch Aimee befindet. Und Joel fasst einen Plan: er will sich zu Aimee durchschlagen, um seine Jugendliebe wiederzusehen. Die Probleme wären, dass die Oberfläche übersät ist mit teils riesigen, gefräßigen Monstern, dass er keinerlei Erfahrung im Kampf hat und: dass er ein Riesen-Schisser ist..
„Love and Monsters“ ist wohl 2020 ausschließlich in amerikanischen Kinos gelaufen, der Rest der Welt konnte sich den Film ab April 2021 bei NetFlix und nun mittlerweile auf physischen Medien angucken.
So, wie z. B. „Shaun of the Dead” eine “romantische Komödie. Mit Zombies:“ ist, so ist „Love and Monsters“ ein Coming of Age-Roadmovie. Mit Monstern, und dazu noch ein ziemlich guter.
Bereits der Einstieg geriet außerordentlich witzig, und selbst in den Actionszenen mit den überaus gut animierten Riesenviechern herrscht noch ein augenzwinkernder Humor vor.
Und so beobachtet man Dylan O´Brian dabei, wie mit sich und seinem Lebensretter, dem Hund Boy spricht, den Tallahassee-Klon Clyde (aus „Zombieland“) und seine kleine Begleitung Minnow kennenlernt und erste Kampferfahrungen gegen Monster sammelt, die er per Zeichnung in seinem Survival-Guide für die Nachwelt festhält. Das alles ist durchaus sehr vergnüglich, höchst unterhaltsam und keine Sekunde langweilig. Ob Joel es nun schafft, zu seiner High School-Flamme durchzukommen und deren Zuneigung noch immer so stark ist wie vor sieben Jahren, müsst Ihr schon selbst ´rausfinden..
Das Bild dieser Blu-ray ist außerordentlich gut gelungen, mir ist auf meiner Technik kein Bildfehler aufgefallen. Ob das Bild nun Szenen im schummrig beleuchteten Bunker, bei Tag oder Nacht oder im Halbdunklen zeigt, es ist stets sehr scharf, perfekt kontrastiert, sattschwarz und plastisch.
Der deutsche Track liegt „nur“ in Dolby Digital 5.1 vor, allerdings haben die Soundmixer da so ziemlich alles richtig gemacht. Die Tonspur ist außerordentlich räumlich, die Soundeffekte sind perfekt ortbar, das Ganze ist recht dynamisch und bassstark. Ein direkter Vergleich mit der englischen DTS HD MA 7.1-Spur offenbart, dass diese hauptsächlich lauter und dadurch fast automatisch dynamischer und bassstärker ist. Dennoch: gemessen an dem Kürzel für ein antiquiertes Tonformat schlägt sich der Track mehr als wacker.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: „Love and Monsters“ ist zwar kein Film, den man unbedingt in der Sammlung haben muss, der aber für einen höchst vergnüglichen Filmabend mehr als geeignet ist. Und das auch durchaus öfter, dafür kann man den Film später ja erneut kaufen, wenn er billiger geworden ist. Hat mich sehr gut unterhalten, der Film.
„Love and Monsters“ ist wohl 2020 ausschließlich in amerikanischen Kinos gelaufen, der Rest der Welt konnte sich den Film ab April 2021 bei NetFlix und nun mittlerweile auf physischen Medien angucken.
So, wie z. B. „Shaun of the Dead” eine “romantische Komödie. Mit Zombies:“ ist, so ist „Love and Monsters“ ein Coming of Age-Roadmovie. Mit Monstern, und dazu noch ein ziemlich guter.
Bereits der Einstieg geriet außerordentlich witzig, und selbst in den Actionszenen mit den überaus gut animierten Riesenviechern herrscht noch ein augenzwinkernder Humor vor.
Und so beobachtet man Dylan O´Brian dabei, wie mit sich und seinem Lebensretter, dem Hund Boy spricht, den Tallahassee-Klon Clyde (aus „Zombieland“) und seine kleine Begleitung Minnow kennenlernt und erste Kampferfahrungen gegen Monster sammelt, die er per Zeichnung in seinem Survival-Guide für die Nachwelt festhält. Das alles ist durchaus sehr vergnüglich, höchst unterhaltsam und keine Sekunde langweilig. Ob Joel es nun schafft, zu seiner High School-Flamme durchzukommen und deren Zuneigung noch immer so stark ist wie vor sieben Jahren, müsst Ihr schon selbst ´rausfinden..
Das Bild dieser Blu-ray ist außerordentlich gut gelungen, mir ist auf meiner Technik kein Bildfehler aufgefallen. Ob das Bild nun Szenen im schummrig beleuchteten Bunker, bei Tag oder Nacht oder im Halbdunklen zeigt, es ist stets sehr scharf, perfekt kontrastiert, sattschwarz und plastisch.
Der deutsche Track liegt „nur“ in Dolby Digital 5.1 vor, allerdings haben die Soundmixer da so ziemlich alles richtig gemacht. Die Tonspur ist außerordentlich räumlich, die Soundeffekte sind perfekt ortbar, das Ganze ist recht dynamisch und bassstark. Ein direkter Vergleich mit der englischen DTS HD MA 7.1-Spur offenbart, dass diese hauptsächlich lauter und dadurch fast automatisch dynamischer und bassstärker ist. Dennoch: gemessen an dem Kürzel für ein antiquiertes Tonformat schlägt sich der Track mehr als wacker.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: „Love and Monsters“ ist zwar kein Film, den man unbedingt in der Sammlung haben muss, der aber für einen höchst vergnüglichen Filmabend mehr als geeignet ist. Und das auch durchaus öfter, dafür kann man den Film später ja erneut kaufen, wenn er billiger geworden ist. Hat mich sehr gut unterhalten, der Film.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 07.05.22 um 10:18
In den 80ern des letzten Jahrhunderts entstand beim FBI eine neue Abteilung, die mit alternativen Methoden dazu beitragen sollte, die Verhaltensmuster von Serienmördern und -vergewaltigern zu ergründen, um so (natürlich) bereits erfolgte Verbrechen aufzuklären; aber auch bei Ermittlungen Täterprofile zu erstellen: das sogenannte „Profiling“ war geboren. Ein Mann von insgesamt fünf der ersten Stunde war Bill Hagmaier. Hagmaier hatte sich in den Anfangsjahren des Profiling mit Ted Bundy ausgerechnet einen der bekanntesten, aber auch brutalsten Serienmörder der Kriminalgeschichte ausgesucht, dem schließlich 30 Morde an jungen Frauen nachgewiesen werden konnten. Hagmaier konnte über Jahre hinweg Gespräche mit Bundy führen, der Hagmaier letztendlich als „seinen besten Freund“ bezeichnete. Sein letztes Gespräch führte Bundy mit dem Profiler nur wenige Stunden vor seiner Exekution auf dem elektrischen Stuhl..
Ted Bundy war neben John Wayne Gacy und Jeffrey Dahmer einer der berüchtigtsten Serienmörder mit den meisten Opfern der Kriminalgeschichte: der US-Amerikaner ermordete mindestens 30 Frauen in mehreren Bundesstaaten; die Dunkelziffer liegt angeblich bei 100 Frauen und mehr. Der attraktive und so charmante wie eloquente Mann ging dabei häufig auf die gleiche Weise vor: er täuschte eine Verletzung eines Armes vor, sprach junge; dunkelhaarige Frauen mit Mittelscheitel an und schlug sie bewusstlos, um sie in seinen Käfer zu verladen und ihnen an abgelegenen Orten Unaussprechliches anzutun. Nach seiner zweiten Flucht aus einem Gerichtsgebäude türmte er nach Florida, wo er in ein Studentenwohnheim eindrang, 2 Frauen tötete und mehrere schwer verletzte. Seine Opfer vergewaltigte er oft anal auf brutalste Art und Weise, er penetrierte eines seiner Opfer mit einer Haarspraydose so, dass ihre inneren Organe rissen. Einem Opfer trennte er den Kopf ab, um sich Tage später damit zu „vergnügen“, und viele seiner Opfer trugen starke Bisswunden. Eine dieser Bisswunden wurde ihm später letztendlich zum Verhängnis: die Wunde konnte vor Gericht seinem Gebissabdruck einwandfrei zugeordnet werden. So viel zu reinen Historie der Person Ted Bundy; jedoch taucht nichts davon in diesem Film auf.
„Ted Bundy – No Man of God” ist ein reines Psychogramm von zwei Männern: Ted Bundy und Bill Hagmaier. Der Film verfolgt über die meiste Zeit die Gespräche, die die beiden in einem Verhörraum in einem Gefängnis in Florida führten. Dabei wirkt der Darsteller von Ted Bundy, der kanadische Schauspieler Luke Kirby, so verschlagen und durchtrieben, wie der Serientäter sicherlich auch war. Bundy war wohl hochintelligent und, wie seine schulische Ausbildung belegt, belesen genug, die Ermittler lange Zeit in die Irre zu führen. Erst spät, quasi unmittelbar vor seiner Hinrichtung, öffnete er sich Hagmaier und ließ dabei tief in seine dunkle Seele blicken. Elijah Wood hingegen, der den rechtschaffenen und gottesfürchtigen FBI-Profiler souverän gibt, zeigt seine besten Leistungen dann, wenn er die Gesprächsaufnahmen im Auto nochmals abhört und dabei zeigt, wie sehr ihm das Gehörte zusetzt.
Doch Achtung: das ist wohl ein Film über einen Serienmörder, aber kein Film über seine Serienmorde. Es gibt keinen einzigen Mord zu sehen, und wer etwas sensationslüsterner oder gore-hungriger ist, ist hiermit falsch bedient.
Das Bild ist dieses Low Budget- Indiefilms ist schon bei den „Normalaufnahmen“ nicht perfekt. Das letzte Quäntchen Schärfe fehlt, während die anderen Parameter wie Kontrast und Schwarzwert in Ordnung gehen. Der Film ist gespickt mit allerlei Doku-, Archiv- und Amateuraufnahmen, die samt und sonders körnig, rauschig und unscharf sind. Das allerdings passt irgendwie doch perfekt zu dem semi-dokumentarischen Stil des Films.
Der deutsche Track liegt in zwar DTS HD MA 5.1 vor, prinzipiell hätte da aber auch eine minderwertigere Tonspur ausgereicht. Geschätzte 90 Prozent des Films bestehen ausschließlich aus Dialogen, und nur selten wird ein dafür umso eindrücklicherer Score eingesetzt. Bei den genannten Doku-, Archiv- und Amateuraufnahmen kommt es dann durchaus zu einer umhüllenden Surroundkulisse. Bass und Dynamik fällt genrebedingt aus.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Elijah Wood wurde vom Serienmörder (im Remake von "Maniac") nun zum Profiler für Serienmörder.. Nach „Extremely Wicked, Shockingly Evil, and Vile” ist dies der zweite etwas andere Serienkiller-Thriller, der sich mit Ted Bundy befasst. Obwohl ich großer Fan von Filmen über Serienkiller bin, in denen auch mal jemand umgebracht wird kann ich beiden Filmen ziemlich viel abgewinnen; hilft es doch dabei, die Denkweise von derlei Monstern zu „verstehen“.
Aber Achtung: Blut fließt hier keins. Für Fans von „Se7en“ und Konsorten ist der hier eher weniger was.
Ted Bundy war neben John Wayne Gacy und Jeffrey Dahmer einer der berüchtigtsten Serienmörder mit den meisten Opfern der Kriminalgeschichte: der US-Amerikaner ermordete mindestens 30 Frauen in mehreren Bundesstaaten; die Dunkelziffer liegt angeblich bei 100 Frauen und mehr. Der attraktive und so charmante wie eloquente Mann ging dabei häufig auf die gleiche Weise vor: er täuschte eine Verletzung eines Armes vor, sprach junge; dunkelhaarige Frauen mit Mittelscheitel an und schlug sie bewusstlos, um sie in seinen Käfer zu verladen und ihnen an abgelegenen Orten Unaussprechliches anzutun. Nach seiner zweiten Flucht aus einem Gerichtsgebäude türmte er nach Florida, wo er in ein Studentenwohnheim eindrang, 2 Frauen tötete und mehrere schwer verletzte. Seine Opfer vergewaltigte er oft anal auf brutalste Art und Weise, er penetrierte eines seiner Opfer mit einer Haarspraydose so, dass ihre inneren Organe rissen. Einem Opfer trennte er den Kopf ab, um sich Tage später damit zu „vergnügen“, und viele seiner Opfer trugen starke Bisswunden. Eine dieser Bisswunden wurde ihm später letztendlich zum Verhängnis: die Wunde konnte vor Gericht seinem Gebissabdruck einwandfrei zugeordnet werden. So viel zu reinen Historie der Person Ted Bundy; jedoch taucht nichts davon in diesem Film auf.
„Ted Bundy – No Man of God” ist ein reines Psychogramm von zwei Männern: Ted Bundy und Bill Hagmaier. Der Film verfolgt über die meiste Zeit die Gespräche, die die beiden in einem Verhörraum in einem Gefängnis in Florida führten. Dabei wirkt der Darsteller von Ted Bundy, der kanadische Schauspieler Luke Kirby, so verschlagen und durchtrieben, wie der Serientäter sicherlich auch war. Bundy war wohl hochintelligent und, wie seine schulische Ausbildung belegt, belesen genug, die Ermittler lange Zeit in die Irre zu führen. Erst spät, quasi unmittelbar vor seiner Hinrichtung, öffnete er sich Hagmaier und ließ dabei tief in seine dunkle Seele blicken. Elijah Wood hingegen, der den rechtschaffenen und gottesfürchtigen FBI-Profiler souverän gibt, zeigt seine besten Leistungen dann, wenn er die Gesprächsaufnahmen im Auto nochmals abhört und dabei zeigt, wie sehr ihm das Gehörte zusetzt.
Doch Achtung: das ist wohl ein Film über einen Serienmörder, aber kein Film über seine Serienmorde. Es gibt keinen einzigen Mord zu sehen, und wer etwas sensationslüsterner oder gore-hungriger ist, ist hiermit falsch bedient.
Das Bild ist dieses Low Budget- Indiefilms ist schon bei den „Normalaufnahmen“ nicht perfekt. Das letzte Quäntchen Schärfe fehlt, während die anderen Parameter wie Kontrast und Schwarzwert in Ordnung gehen. Der Film ist gespickt mit allerlei Doku-, Archiv- und Amateuraufnahmen, die samt und sonders körnig, rauschig und unscharf sind. Das allerdings passt irgendwie doch perfekt zu dem semi-dokumentarischen Stil des Films.
Der deutsche Track liegt in zwar DTS HD MA 5.1 vor, prinzipiell hätte da aber auch eine minderwertigere Tonspur ausgereicht. Geschätzte 90 Prozent des Films bestehen ausschließlich aus Dialogen, und nur selten wird ein dafür umso eindrücklicherer Score eingesetzt. Bei den genannten Doku-, Archiv- und Amateuraufnahmen kommt es dann durchaus zu einer umhüllenden Surroundkulisse. Bass und Dynamik fällt genrebedingt aus.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Elijah Wood wurde vom Serienmörder (im Remake von "Maniac") nun zum Profiler für Serienmörder.. Nach „Extremely Wicked, Shockingly Evil, and Vile” ist dies der zweite etwas andere Serienkiller-Thriller, der sich mit Ted Bundy befasst. Obwohl ich großer Fan von Filmen über Serienkiller bin, in denen auch mal jemand umgebracht wird kann ich beiden Filmen ziemlich viel abgewinnen; hilft es doch dabei, die Denkweise von derlei Monstern zu „verstehen“.
Aber Achtung: Blut fließt hier keins. Für Fans von „Se7en“ und Konsorten ist der hier eher weniger was.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.05.22 um 18:53
Im Nordosten der späteren USA, während des britisch-französischen Krieges um die Vorherrschaft auf dem Kontinent: die beiden Mohawk Chingachgook und Uncas sowie des ersteren Ziehsohn, der Weiße Nathaniel Poe genannt „Falkenauge“ können bei einem Indianerangriff auf eine englische Marschkolonne die beiden Töchter eines englischen Kommandeurs und einen Offizier retten und in das von Franzosen belagerte englische Fort William Henry bringen.
Dort befinden sich neben der englischen Truppe auch Siedler, die sich für den Kampf gegen die Franzosen zu einer Miliz formierten, und diese wollen, da die Lage gegen die übermächtigen Belagerer aussichtlos scheint, lieber heim zu ihren Familien. Nach der Kapitulation und dem Auszug aus dem Fort werden die Engländer von den Huronen, angeführt durch den verschlagenen Magua, angegriffen, und wieder können Falkenauge und die beiden Mohawks die Frauen retten. Doch nur kurz darauf geraten die Frauen doch noch in Maguas Hand. Nun droht eine letzte, entscheidende Konfrontation zwischen Magua, den Mohikanern und Falkenauge..
„Der letzte Mohikaner“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Fenimore Cooper, und dieses Buch muss ähnlich wie Melvilles „Moby Dick“ zu den großen Klassikern der Abenteuerliteratur gezählt werden. Als Western würde ich den Film nicht bezeichnen, denn a) spielt er eben nicht im Westen von Amerika und b) fehlen die Cowboys, Sheriffs und was nicht noch alles. Das Buch wurde mehrfach verfilmt, Michael Mann nahm sich dieses Mal des Stoffes an und brachte die zurzeit letzte Verfilmung auf die große Leinwand, denn da gehört der Film definitiv hin. „Der letzte Mohikaner“ ist mit damaligen und jetzigen Stars besetzt; Madeleine Stowe dürfte sich Ende der 80er und Anfang der 90er auf dem Zenit ihrer Karriere befunden haben und Daniel Day-Lewis hatte seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller (für „Mein linker Fuß“) bereits im Regal stehen. Beide buhlen im Film um den Schwarzkopf-Preis für die schönste Haarpracht (sind von hinten kaum auseinanderzuhalten..). Ich finde, Lewis hat die Haare schöner.. ;-)
„Der letzte Mohikaner“ ist tatsächlich ein toller Abenteuerfilm, dem man allerdings seine mittlerweile 30 Lenze doch ein wenig anmerkt. Das trifft weniger auf die Bilder oder Kostüme zu, sondern mehr auf die Erzählung, die, allen Kampf- und anderen Actionszenen zum Trotz, im Kern eine Love Story (Cora und Falkenauge bzw. Alice und Uncas) unter tragischen Bedingungen verwoben mit einer noch tragischeren Familiengeschichte ist (der letzte Mohikaner, Ihr versteht..).
Die Kulissen und besonders die natürlichen Kulissen sind grandios, die Indianer sehen aus wie die Indianer, deren Stämmen man sie zuordnen kann. Mit Filmen wie diesem und „Der mit dem Wolf tanzt“ wurden die amerikanischen Ureinwohner endlich so dargestellt, wie sie auch ausgesehen haben, und man kann Iroquois von Mohawk schon optisch unterscheiden.
„Der letzte Mohikaner“ ist und bleibt also nach wie vor ein tolle Klassikerverfilmung, die aber mittlerweile etwas Staub angesetzt hat.
Das Bild ist bisweilen wechselhaft. Gemessen am Alter des Films, aber auch gemessen an meinen persönlichen Referenzen aus ähnlichen Zeiten („Eine Frage der Ehre“ und „Forrest Gump“) fällt das Bild dieses Films schon deutlich ab. Die gut ausgeleuchteten Szenen bzw. Szenen, die im Tageslicht spielen sind allesamt in Close Ups und im Nahbereich recht scharf. Ab den Mittelgründen nimmt die Schärfe schon zum Teil deutlich ab. Halbdunkel und Nebel mag die Blu gar nicht, da kommt es schon zu Rauschen und das Korn ist deutlich sichtbar. Im vollständig Dunklen geht’s dann wieder, hier punktet die Blu mit einem guten Schwarzwert und oft perfektem Kontrast.
Der deutsche Track liegt in zwar DTS HD MA vor, es ist aber im Prinzip eine Stereotonspur. Der Klang klebt ausnahmslos an den Frontspeakern, von den Rears oder Back Surrounds kommt rein gar nichts. Die Dynamik würde an sich passen, wie die Schüsse deutlich zeigen; aber diese Dynamik wird nicht durch den Bass unterstützt. Die Musketenschüsse grollen oft tiefer als die Kanonen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, es ist tatsächlich fast 30 Jahre her, dass ich „Der letzte Mohikaner“ das letzte Mal gesehen habe. Der Film ist nach wie vor toll, dennoch wirkt er mittlerweile etwas angestaubt. Während das Bild über weite Strecken zwar nicht begeistert aber zumindest zufrieden stellt, hätte man beim Sound sicherlich mehr herausholen können. Für Fans aber ist die Blu trotzdem zu empfehlen.
Dort befinden sich neben der englischen Truppe auch Siedler, die sich für den Kampf gegen die Franzosen zu einer Miliz formierten, und diese wollen, da die Lage gegen die übermächtigen Belagerer aussichtlos scheint, lieber heim zu ihren Familien. Nach der Kapitulation und dem Auszug aus dem Fort werden die Engländer von den Huronen, angeführt durch den verschlagenen Magua, angegriffen, und wieder können Falkenauge und die beiden Mohawks die Frauen retten. Doch nur kurz darauf geraten die Frauen doch noch in Maguas Hand. Nun droht eine letzte, entscheidende Konfrontation zwischen Magua, den Mohikanern und Falkenauge..
„Der letzte Mohikaner“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Fenimore Cooper, und dieses Buch muss ähnlich wie Melvilles „Moby Dick“ zu den großen Klassikern der Abenteuerliteratur gezählt werden. Als Western würde ich den Film nicht bezeichnen, denn a) spielt er eben nicht im Westen von Amerika und b) fehlen die Cowboys, Sheriffs und was nicht noch alles. Das Buch wurde mehrfach verfilmt, Michael Mann nahm sich dieses Mal des Stoffes an und brachte die zurzeit letzte Verfilmung auf die große Leinwand, denn da gehört der Film definitiv hin. „Der letzte Mohikaner“ ist mit damaligen und jetzigen Stars besetzt; Madeleine Stowe dürfte sich Ende der 80er und Anfang der 90er auf dem Zenit ihrer Karriere befunden haben und Daniel Day-Lewis hatte seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller (für „Mein linker Fuß“) bereits im Regal stehen. Beide buhlen im Film um den Schwarzkopf-Preis für die schönste Haarpracht (sind von hinten kaum auseinanderzuhalten..). Ich finde, Lewis hat die Haare schöner.. ;-)
„Der letzte Mohikaner“ ist tatsächlich ein toller Abenteuerfilm, dem man allerdings seine mittlerweile 30 Lenze doch ein wenig anmerkt. Das trifft weniger auf die Bilder oder Kostüme zu, sondern mehr auf die Erzählung, die, allen Kampf- und anderen Actionszenen zum Trotz, im Kern eine Love Story (Cora und Falkenauge bzw. Alice und Uncas) unter tragischen Bedingungen verwoben mit einer noch tragischeren Familiengeschichte ist (der letzte Mohikaner, Ihr versteht..).
Die Kulissen und besonders die natürlichen Kulissen sind grandios, die Indianer sehen aus wie die Indianer, deren Stämmen man sie zuordnen kann. Mit Filmen wie diesem und „Der mit dem Wolf tanzt“ wurden die amerikanischen Ureinwohner endlich so dargestellt, wie sie auch ausgesehen haben, und man kann Iroquois von Mohawk schon optisch unterscheiden.
„Der letzte Mohikaner“ ist und bleibt also nach wie vor ein tolle Klassikerverfilmung, die aber mittlerweile etwas Staub angesetzt hat.
Das Bild ist bisweilen wechselhaft. Gemessen am Alter des Films, aber auch gemessen an meinen persönlichen Referenzen aus ähnlichen Zeiten („Eine Frage der Ehre“ und „Forrest Gump“) fällt das Bild dieses Films schon deutlich ab. Die gut ausgeleuchteten Szenen bzw. Szenen, die im Tageslicht spielen sind allesamt in Close Ups und im Nahbereich recht scharf. Ab den Mittelgründen nimmt die Schärfe schon zum Teil deutlich ab. Halbdunkel und Nebel mag die Blu gar nicht, da kommt es schon zu Rauschen und das Korn ist deutlich sichtbar. Im vollständig Dunklen geht’s dann wieder, hier punktet die Blu mit einem guten Schwarzwert und oft perfektem Kontrast.
Der deutsche Track liegt in zwar DTS HD MA vor, es ist aber im Prinzip eine Stereotonspur. Der Klang klebt ausnahmslos an den Frontspeakern, von den Rears oder Back Surrounds kommt rein gar nichts. Die Dynamik würde an sich passen, wie die Schüsse deutlich zeigen; aber diese Dynamik wird nicht durch den Bass unterstützt. Die Musketenschüsse grollen oft tiefer als die Kanonen.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, es ist tatsächlich fast 30 Jahre her, dass ich „Der letzte Mohikaner“ das letzte Mal gesehen habe. Der Film ist nach wie vor toll, dennoch wirkt er mittlerweile etwas angestaubt. Während das Bild über weite Strecken zwar nicht begeistert aber zumindest zufrieden stellt, hätte man beim Sound sicherlich mehr herausholen können. Für Fans aber ist die Blu trotzdem zu empfehlen.
mit 4
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 06.05.22 um 13:31
Die USA, kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges: mitten in einem Wohnviertel wird die grausam verstümmelte Leiche des Möchtegern-Starlets Elizabeth Short aufgefunden. Die beiden Cops und erfolgreichen Amateurboxer Dwight „Bucky“ Bleichert und Lelnd "Lee" Blanchard werden mit den Ermittlungen beauftragt, und während besonders Blanchard immer besessener von dem Fall wird, soll Bucky Bleichert den dahinter verborgenen Geheimnissen immer weiter auf die Spur kommen…
„The Black Dahlia“ basiert auf realen Begebenheiten: wie oben angeführt wurde im Januar 1946 auf einem damals noch unbebauten Grundstück mitten in L. A. die brutalst ermordete Elizabeth Short aufgefunden. Die Frau wurde post mortem an der Hüfte zerteilt, die meisten Organe und Geschlechtsorgane wurden entnommen bzw. verstümmelt, und vor ihrem Tod wurde ihr noch ein sogenanntes „Glasgow-Grinsen“ (im Film „Hooligans“ mit Elijah Wood wurde es „Chelsea-Grinsen“ genannt, und Tommy Flanagan aus "Sons of Anarchy" hat wohl in echt eins gekriegt) verpasst: die Mundwinkel wurden bis zu den Ohren aufgeschnitten. Diese realen Begebenheiten wiederum inspirierten James Ellroy zum gleichnamigen Roman seiner vierteiligen Los Angeles-Reihe, in der der Autor den verderbten Moloch L. A. und Hollywood anprangert. Die Regie übernahm Brian de Palma anstelle des abgesprungenen David Fincher (der, im Nachhinein betrachtet, wohl die bessere Wahl gewesen wäre..).
„“The Black Dahlia“ ist ein Thriller, der versucht in bester Tradition der 40er Jahre Noir-Thriller auszusehen. Das gelingt dem Film in puncto Ausstattung und Atmosphäre recht gut; und auch die für derlei Filme obligatorische Stimme aus dem Off fehlt nicht. Als Zuschauer versinkt man schnell in einem Abgrund aus Pornographie, Alkohol und Sadismus, was alles allerdings fast schon zu zahm gezeigt wird. Leider verfolgt „The Black Dahlia“ dabei deutlich zu viele (Neben-) Erzählstränge, die zum einen nicht nur recht uninteressant aufbereitet wurden, sondern auch teils so wenig mit der eigentlichen Story zu tun haben, dass sie eher ablenken als beitragen. Überhaupt: der Mord kommt erst nach einer gefühlten Stunde ins Spiel, und so fragt man sich in der ersten Hälfte des Films, wo die Reise überhaupt hingehen soll, denn die Geschichte um den entsetzlichen Mord geht beinahe ein wenig unter. Das Storytelling gelang Curtis Hanson in „L. A. Confidential“ weitaus besser, denn offensichtlich wurden bei diesem ganze, für die Haupthandlung unwichtige Subplots weggelassen.
Josh Hartnett scheint mir fehlbesetzt, ausgerechnet die oscarprämierte Hilary Swank nervt als dauer-notgeile Femme Fatale, die noch sehr junge Scarlett Johannsson empfand ich ebenfalls als fehlbesetzt. Die 2006 noch als Geheimtipp gehandelte Mia Kirshner ist die einzige, die neben Aaron Eckhart ihrem Charakter Seele verleihen und vollständig überzeugen kann.
Das Bild ist oft sehr gut, sehr selten grandios und ab und an nur mittelmäßig. Das Bild wirkt stark filmisch, wohl weil mit entsprechenden (Farb-) Filtern gearbeitet wurde; und obwohl dies für ein optimales Bild kontraproduktiv ist wird dadurch die Atmosphäre eines Films, der in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts gut eingefangen.Dazu kommt noch ordentlich Korn und ein leichtes Rauschen in hellen Flächen. Die Schärfe stimmt meist, die Tiefenschärfe schon nicht mehr besonders. Der Kontrast ist bisweilen unausgewogen, und selten meint man einen leichten Schleier auf der Mattscheibe zu sehen.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Die Surroundkulisse ist dann gut gelungen, wenn Szenen in einem Boxstadium oder während einer Sylvesterfeier über die Mattscheibe flimmern. Insgesamt ist der Film actionarm und dialogreich, insofern geht der Track in Ordnung.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, ein wenig bin ich schon enttäuscht von „The Black Dahlia“, denn generell sehe ich Noir-Thriller recht gerne. Einen direkten Vergleich mit „L. A. Confidential“ hält „The Black Dahlia“ nicht stand. Kann man sich mal ansehen, muss man aber nun wirklich nicht.
„The Black Dahlia“ basiert auf realen Begebenheiten: wie oben angeführt wurde im Januar 1946 auf einem damals noch unbebauten Grundstück mitten in L. A. die brutalst ermordete Elizabeth Short aufgefunden. Die Frau wurde post mortem an der Hüfte zerteilt, die meisten Organe und Geschlechtsorgane wurden entnommen bzw. verstümmelt, und vor ihrem Tod wurde ihr noch ein sogenanntes „Glasgow-Grinsen“ (im Film „Hooligans“ mit Elijah Wood wurde es „Chelsea-Grinsen“ genannt, und Tommy Flanagan aus "Sons of Anarchy" hat wohl in echt eins gekriegt) verpasst: die Mundwinkel wurden bis zu den Ohren aufgeschnitten. Diese realen Begebenheiten wiederum inspirierten James Ellroy zum gleichnamigen Roman seiner vierteiligen Los Angeles-Reihe, in der der Autor den verderbten Moloch L. A. und Hollywood anprangert. Die Regie übernahm Brian de Palma anstelle des abgesprungenen David Fincher (der, im Nachhinein betrachtet, wohl die bessere Wahl gewesen wäre..).
„“The Black Dahlia“ ist ein Thriller, der versucht in bester Tradition der 40er Jahre Noir-Thriller auszusehen. Das gelingt dem Film in puncto Ausstattung und Atmosphäre recht gut; und auch die für derlei Filme obligatorische Stimme aus dem Off fehlt nicht. Als Zuschauer versinkt man schnell in einem Abgrund aus Pornographie, Alkohol und Sadismus, was alles allerdings fast schon zu zahm gezeigt wird. Leider verfolgt „The Black Dahlia“ dabei deutlich zu viele (Neben-) Erzählstränge, die zum einen nicht nur recht uninteressant aufbereitet wurden, sondern auch teils so wenig mit der eigentlichen Story zu tun haben, dass sie eher ablenken als beitragen. Überhaupt: der Mord kommt erst nach einer gefühlten Stunde ins Spiel, und so fragt man sich in der ersten Hälfte des Films, wo die Reise überhaupt hingehen soll, denn die Geschichte um den entsetzlichen Mord geht beinahe ein wenig unter. Das Storytelling gelang Curtis Hanson in „L. A. Confidential“ weitaus besser, denn offensichtlich wurden bei diesem ganze, für die Haupthandlung unwichtige Subplots weggelassen.
Josh Hartnett scheint mir fehlbesetzt, ausgerechnet die oscarprämierte Hilary Swank nervt als dauer-notgeile Femme Fatale, die noch sehr junge Scarlett Johannsson empfand ich ebenfalls als fehlbesetzt. Die 2006 noch als Geheimtipp gehandelte Mia Kirshner ist die einzige, die neben Aaron Eckhart ihrem Charakter Seele verleihen und vollständig überzeugen kann.
Das Bild ist oft sehr gut, sehr selten grandios und ab und an nur mittelmäßig. Das Bild wirkt stark filmisch, wohl weil mit entsprechenden (Farb-) Filtern gearbeitet wurde; und obwohl dies für ein optimales Bild kontraproduktiv ist wird dadurch die Atmosphäre eines Films, der in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts gut eingefangen.Dazu kommt noch ordentlich Korn und ein leichtes Rauschen in hellen Flächen. Die Schärfe stimmt meist, die Tiefenschärfe schon nicht mehr besonders. Der Kontrast ist bisweilen unausgewogen, und selten meint man einen leichten Schleier auf der Mattscheibe zu sehen.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA vor. Die Surroundkulisse ist dann gut gelungen, wenn Szenen in einem Boxstadium oder während einer Sylvesterfeier über die Mattscheibe flimmern. Insgesamt ist der Film actionarm und dialogreich, insofern geht der Track in Ordnung.
Extras habe ich wie meist nicht angesehen, ich vergebe die Mittelwertung.
Mein persönliches Fazit: Nun, ein wenig bin ich schon enttäuscht von „The Black Dahlia“, denn generell sehe ich Noir-Thriller recht gerne. Einen direkten Vergleich mit „L. A. Confidential“ hält „The Black Dahlia“ nicht stand. Kann man sich mal ansehen, muss man aber nun wirklich nicht.
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bewertet am 04.05.22 um 14:07
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