Nun habe ich mir "Man of Steel" zum 2. Mal zu Hause angesehen (im Kino leider verpasst) und ich muss sagen, dass meine Meinung sich nicht geändert hat. Aber wie sieht denn meine Meinung nun aus?
"Superman Returns" war in jeder Hinsicht eine Enttäuschung, da waren die Erwartungen in Man of Steel bei mir eher begrenzt. Dann kamen aber irgendwann die ersten News und Trailer zu dem neuen Superman-Abenteuer und machten so richtig Lust auf mehr. Zudem bin ich ein Fan von Zack Snyders Filmen, und wenn dann noch Christopher Nolan - der wohl innovativste und genialste Regisseur seit Jahren - an Produktion und Drehbuch mitgewirkt hat, dann kann doch eigentlich nichts schief gehen... oder?
Ganz klares nein! Obwohl es auch hier ein paar Kritikpunkte - mehr dazu später - gibt, so hat Man of Steel trotzdem meine Erwartungen übertroffen und ist ein bombastischer Neustart geworden! Schon am Anfang ist klar, dass Handlung und Optik etwas düsterer sind als das Original. Hier lässt sich zudem nicht verleugnen, dass die Macher das Erfolgsrezept der fulminanten "The Dark Knight"-Filme weiterführen und für die DC-Welt ausweiten. Zack Snyder drückt mit einer knackigen und schnellen Inszenierung seinen Stempel drauf.
Dabei lässt der Film sich glücklicherweise Zeit, den Figuren Tiefe zu verleihen und auch hier gelingt es den Machern, dass Superman "ein Gesicht hat". Henry Cavill spielt die Rolle klasse, aber auch Russell Crowe und Kevin Costner tragen durch Ihre Leistung zu einer hohen Qualität bei. Supermans Erzfeind General Zod ist ein tragischer, überaus gefährlicher Gegenspieler, der von Michael Shannon grandios in Szene gesetzt wird.
Doch muss man ehrlichweise sagen, dass Man of Steel genau da Punkte verliert, wo besonders viel Geld investiert wurde - nämlich in Action und Effekte. Die sind toll anzusehen, keine Frage. Aber eben diese schnellen, voller Explosionen überhäuften Szenen und der knackige Schnitt in den Actionszenen sind hier echt zu viel des Guten.
Die letzten 45-60 Minuten bestehen fast nur aus solchen Szenen und langweilen ziemlich schnell, auch wenn Optik und Bombast schön anzusehen sind. Vergisst "The Avengers" oder "Transformers" - hier geht direkt eine ganze Stadt in Schutt und Asche, die kurze Zeit später wieder komplett aufgebaut wurde. Boing!
Trotz dieser Kritikpunkte spielt Man of Steel für mich auf hoher Ebene und ist ein mehr als gelungener Neustart des ersten Superhelden überhaupt. Zwar kann er nicht mit einem The Dark Knight oder The Avengers mithalten, kommt aber nahe dran. Freudig ist auch, dass er sehr erfolgreich im Kino lief und DC Comics und Warner eine ähnliche Reihe planen, wie es Marvel schon seit Jahren sehr erfolgreich vermarktet. Zu wünschen ist es, und auf "Superman vs Batman" freue ich mich jetzt schon!
STORY: 8/10
Das Bild ist meistens scharf und detailliert, erreicht aber nie Referenzwerte. Dazu ist zu sehr mit einem Filter gearbeitet worden, außerdem sieht man zu jederzeit Filmkorn. Hier erkennt man optisch Parallelen zu "300" und "Watchmen".
BILD: 8/10
Obwohl wir mal wieder nur mit einer Dolby Digital-Tonspur leben müssen, ist diese aber mehr als gelungen. Wenn man die Anlage etwas mehr aufdreht, so hat man direkten und bass-starken, geräumigen Heimkino-Sound, dem es im Vergleich zu einer HD-Tonspur etwas an Auflösung und Dynamik fehlt.
TON: 8/10
Die Extras sind 08/15 und kaum der Rede wert, wobei mir aber die Featurette "Starke Charaktere, legendäre Rollen" am besten gefiel. Alle Extras sind allerdings in HD.
EXTRAS: 6/10
bewertet am 13.04.14 um 01:26