- DO NOT VENTURE BEYOND THIS POINT -
Was haben CLOVERFIELD (2008), DISTRICT 9 (2009) und MONSTERS (2010) gemeinsam? Sie waren für ihre jeweilige Saison das Hype-Phänomen schlechthin und konnten über dies hinaus auch allesamt die großen Erwartungen der Kinogemeinde erfüllen.
Wie viel Herzblut Kino-Debütant Gareth Edwards nach fast zwei Jahrzehnten in sein Low-Budget-Projekt investiert hat, lässt sich allein an die von ihm abgedeckten Produktionsbereiche erkennen. Er war tagtäglich Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter, CGI Spezialist und Szenenausstatter zugleich. Mit dem Rest der Filmcrew, einem Tonmann und den zwei fantastischen Hauptdarstellern, schuf er eine kleine Perle des Genres. Alle restlichen im Film auftretenden Charaktere wurden grundsätzlich von Laiendarstellern verkörpert was sicherlich ebenfalls dazu beigetragen hat, dass sich der Film samt der Außerirdischen-Prämisse unglaublich echt anfühlt und man schon nach den ersten Minuten in Edwards Zukunftsvision versinkt.
Mal von der etwas anderen Herangehensweise an die Thematik einer Alien-Invasion abgesehen, bietet MONSTERS einen sehr hohen Schauerwert in Form von wunderschön-erhabenen Landschaftsaufnahmen mit fast hypnotischer Wirkung.
Ein weiterer Pluspunkt sind die beiden bereits erwähnten Schauspieler Whitney Able und Scott McNairy. Dank der sehr geringen Popularität dieser Akteure lenkt hier kein prominentes Gesicht mit massenhafter Starpower von der Geschichte und dem realistisch wirkendem Szenario ab. Das die Chemie zwischen den zwei Charakteren, Samantha Wynden und Andrew Kaulder, mehr als stimmig erscheint, liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie im wahren Leben ebenfalls ein Paar sind und dadurch sehr vertraut miteinander sind, ein Glückgriff.
Wer sich allerdings auf Grund der Querverweise zu artverwandten Genrekollegen ein Action-Spektakel erhofft, wird zwangsläufig enttäuscht sein. Edwards konzentriert sich fast ausschließlich auf die Liebesgeschichte, und die Bedrohung durch die Riesenkreaturen bieten lediglich den Hintergrund der Reise. Wenn sie aber dann nach langen Ruhepausen aber einmal zuschlagen, sind diese Momente von einer enormen Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Von daher führt der Titel MONSTERS etwas in die Irre, wenn man davon ausgeht, dass diese auch Dreh- und Angelpunkt der 97 Minuten Laufzeit darstellen. Das am Heimcomputer zusammen gebastelte Kunstwerk ist vielmehr ein atemberaubender, emotionell geerdeter Cocktail aus bittersüßer Romanze, sozialer Kritik und beklemmender Sci-Fi-Utopie.
- EXTRA-TERRESTRIAL INFECTED ZONE -
Dafür das hier nicht mit hochauflösendem Material gearbeitet wurde und man keine Schärfe oder Tiefenwirkung einer Big Budget Produktion erwarten sollte, weist das Bild der Blu-ray doch einen sehr detaillierten und natürlichen Transfer auf. Die Farbpalette ist auf Grund der semidokumentarischen Optik eher gedämpft, der Schwarzwert ist gut aber nicht immer perfekt und Bildfehler sowie starkes Rauschen sind nicht zu erkennen.
Auch bei der erfreulichen deutschen DTS-HD MA 5.1 Vertonung lässt sich erahnen, dass hier viel Mühe aufgewendet wurde. Dialoge sind zu jedem Zeitpunkt klar verständlich, der schöne Score verbreitet sich harmonisch in der heimischen Quarantäne-Zone und die Surroundlautsprecher werden sparsam, aber wirkungsvoll mit einbezogen.
Die quantitativ wie auch qualitativ sehr hochwertigen Extras sind ebenfalls zu erwähnen. Hier findet jeder Filminteressierte einen tiefen, unterhaltsamen und informativen Einblick in die Produktion vor.
Mal zur Abwechslung hat hier der Käufer gleich die Wahl zwischen zwei tollen Sondereditionen dieses Geheimtipps. Allerdings bringt das flatschenfreie Quersteelbook einen Hauch mehr Exklusivität mit sich, was nicht nur auf die geringere Produktionsauflage und das Format zurückzuführen ist, sondern ganz einfach auf das Design. Mit sehr viel Liebe wurde hier eines der außergewöhnlichsten und gleichzeitig schönsten Steelbooks, für eines der größten Highlights des Kinojahres 2010 entworfen.
“We've located one man and one female, We're headed there now. Come on, it's not safe, let's go...“
bewertet am 23.05.11 um 10:00