Die Story um Peter Parker, der von einer radioaktiv verseuchten Spinne gebissen wird , und so zu außergewöhnlichen Superkräften kommt ist wohl den meisten aus der Sam Raimi - Trilogie noch auf das Beste bekannt. So habe auch ich mich gefragt - warum ein Reboot nach nur 10 Jahren. Zu meiner Erleichterung musste ich eingestehen, diese neue Version ist für mich als Spiderman Fan seit Ende der 70er, absolut lohnenswert.
Raimis Filvision zeigte, dass er ebenfalls ein großer Fan der Comics ist, allerdings finde ich dass diese Neuinterpretation zeitgemäßer daherkommt, und gegen die "alte" Trilogie mehr als gut bestehen kann.
Der zurückgenommene Humor, was teilweise bemängelt wurde, tut der ernsthafteren Stimmung des Filmes gut. Nur weil es sich um eine Comicverfilmung handelt muss es ja nicht bunt und lustig sein, außerdem lässt man den Film mit seinem ganzen Look irgendwie realistischer wirken, auch unterder Berücksichtigung, dass es immer noch eine Comicverfilmung ist.
Einige Dinge wurden entscheidend verändert: Was den Fans wahrscheinlich am bittersten auggestoßen ist war die Sache mit dem organisch selbstproduziertem Netz, welches Peter nun durch eine eigene Weiterentwicklung einer Erfindung zum Einsatz bringt.Ich denke dies zeigt auch sehr gut dass er schon zu seiner Jugendzeit ein äußerst schlauer Kopf ist, was ihn zum Teil zu einem Außenseiter an der High School macht.
Außerdem lernt man zu Anfang auch Peters Eltern kennen und man erfährt, warum er überhaupt bei seinen Großeltern aufwächst.
Die dritte große Veränderung ist, das Mädchen an seiner Seite, die nun Gwen Stacy heißt und die erste High-Schoo-Liebe Peter Parkers war.
Die entscheidende Verbesserung betrifft für meinen Geschmack aber das Casting der Hauptrollen. Ich muss gestehen, der Name Andrew Garfield, sagte mir vorher so gut wie nichts, und man sollte die Interpretation von Tobey Maguire auch respektieren, allerdings nehme ich dem neuen Mann unter der Maske den frisch verliebten Schüler mit Superkräften viel eher ab als Tobey.
Die Rolle der blonden Gwen ausgerechnet mit Rotschopf Emma Stone zu besetzen fand ich schon irgendwie witzig, da sich Kirsten Dunst damals die Haare extra rot für ihre Rolle der M.J. färben musste. Emma wirkt viel weniger distanziert, lebendiger und schwungvoller in ihrer Rolle als Love-Interest. Auch wenn man beide Figuren nicht völlig miteinander vergleichen kann, kommt die Paarung Garfield/Stone viel harmonischer und stimmiger rüber.
Doch jeder Held braucht auch einen Gegenspielerund und Rhys Ifans rundet eine gelungenen Hauptcast ab. Dr. Curt Connors seines Zeichens Wissenschaftler und auf der Suche nach einer Formel um die Gentechnik zu revolutionieren, wird,nach einem tragischem Selbstversuch,zum Lizard, einem Wesen aus Echse und Mensch.
Technisch bewegt sich die BD auf allerhöchstem Niveau:
Das Bild ist absolut scharf, auch im Dunken keine Dropouts oder Kantenflimmern. Knackige Farben, welche das Bild aber nicht kitschig farbenfroh wiken lassen. Auch die Computeranimationen wie beim Endkampf auf dem Dach des Wolkenkratzers wirken sehr real und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.
Bombastischer DTS-HD MA 5.1 Sound gibt einem das Gefühl sich mitten im Geschehen zu befinden und lässt keine Wünsche offen.
Massig Extras auf einer Bonus-Disc unterhalten einen auch noch eineige Zeit nach dem eigentlichen Film. Sehr erfreulich dass es hier nicht nur die üblichen Lobhudeleien, wie toll die Dreharbeiten doch waren, zu sehen gibt.
Leider gibts auch eine Punkt der mich nicht so überzeugt hat. Die 3D Bildqualität ist ja ganz gut, aber die Effekte hätten für einen in Real 3D gedrehten Film um einiges spektakulärer ausfallen können, hier bietet sich ein solcher Film doch geradezu an.
Aber das ist schon jammern auf ganz hohem Niveau - klare Kaufempfehlung nicht nur für Fans.
bewertet am 11.11.12 um 22:42