Angesichts des Staraufgebotes mag es verwundern, dass dieser brilliante Gangsterthriller bei uns nie im Kino angelaufen ist, aber für ein Massenpublikum ist die Story wohl zu kompliziert und vor allem am Anfang etwas spannungsarm. Dabei ist der Film alles andere als langweilig: ein großartiges Drehbuch sorgt für eine wendungsreiche Handlung (deren Puzzle sich erst am Schluß auflöst) und Dialoge voller Wortwitz. Dem Regisseur gelingt es, alle Schauspieler zu einem homogenen Ganzen zu verschmelzen. Der Film geizt nicht mit Filmzitaten (Hitchcock), Storytwist und Aufbau der Charaktere erinnern an Tarantino.
Das farbenprächtige Bild und der überaus präzise HD-Ton sind absolut auf der Höhe der Zeit, sehr gut gefällt mir der Retro-Look des Films (die Tapeten!).
Die Extras sind leider nur von der DVD übernommen, in den Interviews drücken alle Akteure ihre Begeisterung über das Skript aus.
Dieses gleichermaßen komische wie auch brutale Filmkleinod hat wahrlich mehr verdient als den Status eines ewigen Geheimtipps, grosses Kino!
Originelle ernsthafte Science-Fiction ist leider ziemlich selten geworden.
Moon erinnert mit seiner kammerspielartigen und melancholischen Atmosphäre stark an den Klassiker Lautlos im Weltraum, hat aber auch Anleihen bei 2001 und Solaris. Sam Rockwell liefert dabei eine überzeugende One-Man-Show.
Der eigentliche Star des Films ist allerdings der keybordlastige Score von Clint Mansell, der eine fast hypnotische Sounduntermalung liefert und mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Der klare HD-Ton unterstützt diese Wirkung.
Auch das Bild ist auf hohem, wenn auch nicht überragendem Niveau, solide Extras auf einer zweiten Disk, allerdings nur auf DVD. Dazu gesellt sich noch eine nette Verpackung im Schuber.
Kauftipp!
Mit Hypes ist es immer so eine Sache. Um mitreden zu können, folgt man dem Ruf der Masse und wird meist (ich zumindest) enttäuscht. Bei Kick Ass ist es anders, seit Kung Fu Hustle habe ich mich nicht mehr so gut amüsiert, vor allem da sich der Film mit seiner himmelschreienden Action selbst auf die Schippe nimmt. Wenn die kleine Kampfsau namens Hit Girl ihren unfassbaren und beispiellosen Splattereinsatz startet, sitzt der Filmfreund nur noch mit offenem Mund vor dem Schirm...
Das Blu-ray Erlebnis wird durch das farbenfrohe und sehr scharfe Bild, einen glasklaren DTS-Ton (mit einem sehr geilen Soundtrack) sowie ein wunderbar umfangreiches making of bei den Extras gesteigert.
Klasse!
Warum ich ausgerechnet diesen Bond so mag, liegt wohl an der exotischen Kulisse von Hongkong und Macau. Sehr schön auch die Musik. Zudem ist Moore der Bond meiner Jugend. Seine smarte britische Art gefällt mir heute noch so gut wie damals.
Das Bild ist, genau wie bei den anderen betagten Bond-Klassikern, erstaunlich gelungen, scharf und weitgehend rauschfrei. Dem etwas dumpfen und frontlastigen deutschen Ton merkt man das Filmalter an, aber ich bin froh, daß es keine Neu-Synchronisation gegeben hat (das hasse ich!).
Bondtypisch reichlich vorhandene Extras, zwar etwas umständlich im Menü verschachtelt, aber angesichts des Umfangs bleiben kaum Wünsche offen.
Fazit: der werbewirksame Slogan auf dem Backcover "Blu-ray - wie für Bond gemacht" ist tatsächlich mal kein Marketingtrick.
Zuerst hatte ich so meine Bedenken: Sherlock Holmes kein distinguierter Gentleman, sondern ungepflegter Raufbold?
Aber Guy Ritchies Neuinterpretation macht mit seiner augenzwinkernden Action und Top-Besetzung Spaß, vor allem gefällt der ständige verbale Schlagabtausch zwischen Holmes und Watson. Ebenso geglückt sind Musik und Ausstattung des Films, das London von 1890 wurde vortrefflich nachgebildet.
Das Bild ist stilbedingt (reduzierte Farben und leichtes Filmkorn) überzeugend, Ton gut bis sehr gut, der Nachteil zum Original-HD-Ton ist aber ziemlich heftig.
Informative Extras mit gelungenem Movie-Mode, aufgewertet durch ein äußerst ansprechendes Steelbook mit beispielhafter Flatschenlösung - und das von Warner, eine echte Überraschung!
Bahnbrechende und absolut authentische Verfilmung der düsteren Comic-Reihe von Frank Miller.
Die Kerle agieren böse und brutal, die Frauen einfach nur scharf und gerissen. Ein stilisiertes Comic-noir-Spektakel mit einmaligem Staraufgebot (genial: Mickey Rourke).
Aufgrund der digitalen Vorlage ist der Film auf Blu-ray visuell bestechend, das Bild hat Referenz-Qualität, auch der Ton ist klasse.
Üppige Extras, meist in HD, ganz witzig die Tonspur aus dem vollbesetzten Kino. Die Recut-Version erlaubt eine strikte Trennung der eigentlich verschachtelten Geschichten, die Kinoversion gefällt mir aber besser.
Für die perfekte Blu-ray fehlt es mir nur an einem stylischen Steelbook, aber man kann nicht alles haben.
Ein zeitloser Klassiker des Gangsterfilms mit genialer Story. Neben der stimmungsvoll eingefangenen Atmosphäre der Prohibitionszeit trumpft der Film mit einer traumhaften Besetzung in allen Rollen auf.
Für einen Katalogtitel von 1987 ist das HD-Bild wunderbar gelungen, alle Aufnahmen erstrahlen in ganz neuem Licht und die Landschaftsbilder an der kanadischen Grenze verblüffen mit enormer Tiefenschärfe. Dagegen bleibt der deutsche Ton leider dumpf und frontlastig, vor allem im Vergleich zur surroundreichen Original-Spur.
Die Extras wurden nur von der DVD übernommen, auch das ist leicht enttäuschend.
Aufgrund des sehr guten Bildtransfers trotzdem ein lohnenswertes Update.
Gleichermaßen faszinierende wie beunruhigende Zukunftsvision unter Spielbergs meisterhafter Regie. Der Film quillt über vor Ideen als Abbild einer realistischen Zukunft, wozu auch das sehr gelungene Setdesign beiträgt.
Ich bin begeistert von der Bild-Umsetzung, die immer bedrohliche Atmosphäre wird durch den leicht körnigen Touch und die Überstrahleffekte perfekt eingefangen. So und nicht anders sollte der Film aussehen! Der DTS-Ton ist gelungen, fällt aber im direkten Vergleich zur Original-HD-Spur leicht ab.
Viel Mühe hat man sich bei den neu erstellten ausführlichen Extras gegeben. Hervorzuheben ist das interaktive Interview mit vielen Querverweisen, verpackt in ein stylisches Menü und ein schönes Steelbook.
Formidabel, Minority Report entfaltet auf dem neuen Medium erst so richtig sein volles Potential.
Avatar ist ein einziger visueller Rausch. Die Story ist wunderschön und zuweilen regelrecht atemberaubend erzählt. Sie mag klischeebeladen sein, aber das ist in diesem Fall unerheblich, da es dem Film gelingt, mich vollständig in eine andere Welt versinken zu lassen.
Das liegt natürlich auch an der großartigen Umsetzung auf Blu-ray: Das Bild besitzt eine solche Farbintensität, Plastizität und Tiefenschärfe, daß ich den 3D-Effekt aus dem Kino nicht vermisse.
Auch der DTS-Ton ist klar und präzise, die Dialoge sind in optimalem Verhältnis zu den Effekten abgemischt, was sonst selten der Fall ist.
Bei einer solchen Referenz-Qualität verzichte ich gerne auf Extras.
Ein innovativer Meilenstein der Filmgeschichte!
Nach dem schon fabelhaften Erstling holte Guy Ritchie mit Snatch in ähnlichem Stil zum großen Wurf aus.
Eine herrlich abgedrehte Geschichte rund um einen riesigen Diamanten begeistert mit Wortwitz, toller Songauswahl und einer Vielzahl obskurer Halbweltgestalten. Man merkt den vorzüglichen Darstellern ihre Spielfreude an, das wird auch im making of deutlich.
Snatch ist meiner Meinung nach wunderbar auf Blu-ray umgesetzt mit scharfem Bild und kernigem HD-Ton. Obwohl die Synchro gelungen ist, unbedingt mal im Original-Ton schauen. Der Film gewinnt durch die sagenhaften Dialekte enorm an Wirkung.
Aufschlussreiche Extras, die der Qualität des Films gerecht werden. Ich nenne hier nur die geschnittenen Szenen, die so witzig rüberkommen, daß man sich fragt, warum sie der Schere zum Opfer fielen.
Fazit: ein brilliantes Meisterwerk auf einer gelungenen Blu-ray. Schade, daß Ritchie dieses Niveau in späteren Filmen nicht mehr erreichen sollte.
Guy Ritchies kultiger Debutfilm überzeugt mit einer raffinierten Story, fantastischem Soundtrack und skurilen Typen aus dem Londoner East End.
Vom ruhigen Beginn darf man sich nicht abschrecken lassen, denn der Film gewinnt im Laufe der Zeit enorm an Fahrt. Wenn der Sirtaki schließlich den verblüffenden Showdown einleitet, bleibt wahrlich kein Auge trocken.
Zur Technik: Das durch Einsatz von Farbfiltern gelbstichige Bild ist zum Teil arg verrauscht, in einigen Großaufnahmen durchaus scharf, trotzdem enttäuschend. Ton ordentlich, dürftige Extras.
Dieser Rohdiamant wirkt im Nachhinein wie eine innovative Fingerübung, die sich auszahlen sollte, wie man am Nachfolger mit mehr Budget sehen konnte..
Wenn Roland Emmerich den Weltuntergang zelebriert, weiß man, was einen erwartet:
Ein Effektspektakel erster Güte ohne hintergründige Story. Auch wenn die Logik mit der Sintflut baden ging, wurde ich gut unterhalten, nicht mehr und nicht weniger.
Die Scheibe eignet sich im Heimkino bestens als Demomaterial, denn der HD-Ton ist bombastisch. Das Bild ist sehr gut, mir fehlt es aber ein wenig an Plastizität, da habe ich schon besseres gesehen.
Genügend vorhandene Extras in HD, ganz nett der Maya-Kalender.
Angesichts der Überschaubarkeit der Dialoge benötige ich keine Version mit deutschem Ton, zumal das Artwork dieses Aussie-Steelbooks im Gegensatz zum "blassen" deutschen Steel wunderbar gelungen ist.
Riddick hätte ein Meilenstein des Sci-Fi-Genre werden können, wie einige Szenen rund um die faszinierenden Necromonger und bestimmte Actionsequenzen (z.B. die Flucht vor dem Sonnenaufgang) andeuten.
Aber ein unausgegorenes verworrenes Drehbuch und ein Regisseur, der zu viel Dune geschaut hat, aber eben kein David Lynch ist, verhindern den großen Wurf. Zudem haben die zusätzlichen Szenen dem Film meiner Meinung nach nicht wirklich gut getan.
Für die Technik trifft das gesagte nicht zu: das scharfe und detailreiche Bild sowie der extrem wuchtige basslastige DTS-Ton überzeugen.
Hier wurde enormes Potential verschenkt.
Pitch Black gefällt mir besser als Riddick.
Das kleine, feine B-Movie kupfert zwar mächtig bei Alien & Co. ab, aber das ist sekundär, da die Story stringent und spannend erzählt wird. Vin Diesel überzeugt als cooler Anti-Held.
Das Bild ist scharf und kontrastreich, die häufig kritisierten Überstrahlungeffekte empfinde ich als gelungenes Stilmittel, um den Gegensatz zur folgenden Dunkelheit während der Sonnenfinsternis zu betonen.
Wie so häufig verzichtet Universal auf deutschen HD-Ton, ein Ärgernis, auch wenn der DTS-Sound sehr effektreich rüberkommt. Unbefriedigende, weil zu kurze und werbelastige Extras.
Quentin Tarantinos eigene filmische Verarbeitung der Nazizeit voller Filmzitate weiß zu überzeugen. Typisch für Tarantino der Spannungsaufbau: obwohl man bei den langen Dialogszenen weiß, daß es irgendwann knallen wird, bricht die Action urplötzlich in das Geschehen. Ebenso gelungen die technische Umsetzung auf Blu-ray, dazu ein sehr schönes Steelbook.
Der Film wirkt nur im O-Ton, bemerkenswert das Schauspiel von Christoph Waltz als eloquentes Scheusal Hans Landa, gegen den selbst ein Brad Pitt blaß wirkt.
Zwar ist IB nicht gerade mein Lieblingsfilm von Tarantino, aber auch deshalb, um der sagenhaften Bewertung vor mir entgegen zu wirken, vergebe ich hier volle Punkte.
Der etwas zähe Beginn im Dokustil mit einem seltsam staksig agierenden Hauptdarsteller macht den Einstieg nicht ganz einfach. Aber die clevere Story entwickelt sich schnell zu einem originellen SciFi-Thriller mit einem glaubwürdig vorgetragenen Rassismus der besonderen Art.
Bild und Ton sind auf hohem Niveau. Die insektoiden Aliens sind angesichts des geringen Budgets verblüffend realistisch dargestellt und der surroundreiche Originalton kommt für deutsche Ohren weitgehend verständlich rüber. Einige Fragen zu scheinbaren Logikfehlern werden in den interessanten Extras beantwortet (nette Idee: die interaktive Map).
Die abschließende Actionschlacht war nach meinem Geschmack schon fast etwas (unnötig) überzogen, trotzdem bleibt District 9 ein außergewöhnlicher Film. Das markante Ende läßt zudem eine Fortsetzung vermuten.
Und das gelungene Steelbook ist schon jetzt ein begehrtes, weil rares Sammlerobjekt.
Terminator fast ohne Arni, kann das gutgehen? Aber ja doch, im Vergleich zum enttäuschenden dritten Teil war ich angenehm überrascht von der düsteren Story, die unterhaltsame Endzeit-Action liefert.
Die kalten monotonen Farben geben die trostlose apokalyptische Welt sehr plastisch wieder. Herausragend der deutsche HD-Ton, von dem man selbst bei moderater Lautstärke regelrecht weggeblasen wird.
Die interessanten Extras mit sehr guter Movie-Experience werden durch das gelungene Steelbook aufgewertet, dazu ohne festes Logo, Sony sei Dank!
Die Mutter aller modernen Sci-Fi-Actionfilme in guter, wenn auch nicht herausragender technischer Umsetzung.
Arni in der stählernen Rolle seines Lebens mit monotonem Gesichtsausdruck und wenigen, aber perfekten Onelinern, die in die Filmgeschichte eingegangen sind.
Die Morphing-Effekte können auch heute noch überzeugen.
Wie so häufig kann der deutsche Ton mit dem Originalton nicht mithalten.
Das hervorragende Menü mit umfangreichen Extras entschädigt für die bisher längsten Ladezeiten der Blu-ray-Geschichte.
Das sehr spezielle Weihnachtsmärchen...
Die außergewönliche Idee, Halloween mit Weihnachten zu verbinden, ist faszinierend (in Stop Motion Technik) umgesetzt, dabei ist Tim Burtons Handschrift mit gruseligem Fantasy-Humor und skurilen Charakteren unverkennbar.
Bild und Ton sind klasse und unterstreichen die morbide Atmosphäre der Geschichte. Ich bin kein Musical-Fan, aber der Soundtrack von Danny Elfman paßt ganz einfach. Ich bewerte und empfehle hier den präzisen Original-Ton (in Dolby True HD).
Bei den schönen Extras stechen zwei gelungene Kurzfilme heraus.
Wahrlich kein Film für jeden, aber gerade jetzt zu Weihnachten genau richtig, wenn man Tim Burtons Humor mag.
Was für ein Getöse...
Verfügte der erste Teil noch über einen gewissen Charme, so hat die Fortsetzung außer einer gewaltigen Zerstörungs-Orgie keinerlei Storyfinesse zu bieten, auch die Gags zünden nicht. Da kann auch die laszive Megan Fox nicht mehr viel retten.
Das gestochen scharfe Bild und der (englische) HD-Ton sind grandios. Umfangreiche Extras in HD mit interaktiven Spielereien, die bestätigen, daß dieser Film für eine betont junge Zielgruppe produziert worden ist.
Der beste Bonus ist das gelungene Steelbook mit seinem Glitzer-Effekt, eine Zierde für die Sammlung.
WOW, hat die Kleine eine Ausstrahlung...
Miami als Drehort war geschickt gewählt, denn auffallend viele Latinos sorgen für eine brodelnde Konzert-Atmosphäre, in die der Zuschauer dank der hervorragenden Tiefenschärfe mitten hinein versetzt wird.
Angesichts Shakiras enormer Bühnenpräsenz (ich sage nur: Hüftschwung) und Kommunikation mit dem Publikum, erstaunt ihr Gesang mit beeindruckender Klarheit und Präzision (Fake?!?). Na, jedenfalls ist der Live-Sound allgemein sehr gut abgemischt und auch der Schnitt überzeugt.
In den Extras wird das soziale Engagement der stolzen Kolumbianerin für ihre Heimat Barranquilla deutlich.
Faszinierend, diese Verjüngungskur hat Star Trek gutgetan.
Die frische, actionreiche Story fügt die bekannten Figuren äußerst gelungen in die Handlung ein, besonders überzeugend Zachary Quinto als junger Spock. Zuweilen erinnert der Plot allerdings an Zorn des Khan (Bösewicht mit Rachemotiv).
Die Vitaminspritze setzt auch Glanzlichter in der Technik, schon das stylische Menü gefällt. Die fast schon cleane Hochglanzoptik passt wunderbar in das Star Trek-Universum. Obwohl die effektreiche Surroundabmischung überzeugt, ein Punkt Abzug wegen fehlendem deutschen HD-Ton. Satte Extras in HD auf einer zweiten Disk (Tip: entfernte Szene Rura Penthe).
Das kleine Enterprise-Modell als nettes Gimmick krönt ein Blu-ray-Erlebnis, welches nicht nur für Trekkies empfehlenswert ist.
Pulp Fiction ist und bleibt Tarantinos Meisterwerk. Sein Sinn für dialogreichen Wortwitz, Talent für Filmzitate und Händchen für gänsehauterzeugende Musik ist hier unübertroffen, die starke Besetzung kommt dazu.
Bei diesem wunderbaren Steelbook konnte ich nicht widerstehen und der Kauf hat sich gelohnt:
Leuchtendes, farbintensives und scharfes Bild sowie klarer Sound in DTS-HD Master Audio, der hoffentlich auch beim deutschen Release zum Einsatz kommt...
Jeder, der auf die deutsche Veröffentlichung wartet (auf englisch ist er wirklich nicht ganz einfach..), darf sich freuen, zumindest diese Blu-ray ist grandios!
Clint Eastwood spielt grandios die Rolle des grantelnden Kriegsveterans, der mitansehen muß, wie sein Viertel ins soziale Abseits gerät und dann langsam aus seinem Ausländerhass auftaut und Partei für seine Nachbarn ergreift.
Sehr plastisches Bild, die eingesetzen Farbfilter unterstreichen passend die Atmosphäre des Films, führen aber zu einer gewissen Weichzeichnung. Filmbedingt unspektakulärer, aber glasklarer Ton. Magere Extras, ein Extrapunkt für das sehr schöne Steelbook.
Ein kleiner, feiner Film, der mal wieder beweist, daß keine horrenden Summen für Effekte nötig sind, um große Wirkung zu erzielen.
Ein so weitreichendes Phänomen deutscher Nachkriegsgeschichte wie die RAF in einen Film zu packen, ist fast unmöglich und so bleibt für mich ein leicht zwiespältiger Eindruck:
Das Erzähltempo muß zwangsläufig hoch sein, folglich hetzt die Geschichte von einem Schauplatz zum anderen. Die Motivation der Akteure wird nur angedeutet und viele Namen und wichtige Personen wie z.B. Petra Schelm (Auftritt eine Minute) und die 2. RAF-Generation bleiben im Dunkeln.
Gut eingefangen sind Mode und Zeitgeist der späten 60er und frühen 70er Jahre, die kalten Farben sind sehr passend.
Die informativen Extras geben mehr Einblick in die Geschichte, sehr empfehlenswert das Interview mit Stefan Aust.
Bild und mehr noch der surroundreiche Sound sind auf hohem Niveau, so wie ich es auch von einer aktuellen Produktion erwarte.
Allein der Versuch, dieses Thema als Spielfilm nahezubringen, ist lobenswert, wenn die Umsetzung auch nicht voll überzeugt. Irgendwie eine typische Eichinger-Produktion.