Das A-Team - Der Film: die Kritik
25. August 2010Das A-Team (Kürzel für Alpha-Team) ist wohl eine der beliebtesten Actionserien der 80er Jahre. Zeitgenössischer Humor, Action für jedermann geeignet, gepaart mit immer wieder gleichem Plotaufbau, sind die allgegenwärtigen Zutaten für eine Serie, wie man sie nur in den 80ern hatte, inszenieren konnte. Das A-Team sind sie die Nachfolger Robin Hoods und seiner Männer im Sherwood Forrest, oder die Vorgänger des Ganoventrupps aus der aktuellen Privatsender-Reihe "Leverage", aber doch haftet der Besetzung rund um Hannibal Smith, der es liebt wenn ein Plan funktioniert, dem verrückten Murdock, einem genialen Pilot, der nur leider etwas exzentrisch ist und seine Kariere später bei Star Trek TNG und VOY fortsetzte, dem hübschen Faceman, der sein Charisma bereits ein paar Jahre zuvor als Starbuck auf dem Kampfstern Galactica versprühen durfte und dem unwiderstehlichen Mr. T als Kraftprotz und Chefmechanik B.A. Baracus etwas besonderes an.
20 Jahre nach dem Original-A-Team wird aus Hollywood eine Neuauflage der Reihe fürs Kino präsentiert und muss sich zwangsläufig mit der Kultserie messen.
Ob Das A-Team – Der Film etwas für Fans ist? Das kommt immer darauf an, wie hoch beim geneigten Zuschauer der Nostalgiefaktor ist und, inwiefern man sich generell mit Anpassungen anfreunden kann, denn das A-Team anno 2010 muss zwangsläufig auch neue gehen, die das Original so eben nicht abdeckt.
Die Story
Zu Beginn des Films befinden wir uns in Mittelamerika. Die Protagonisten werden auf witzige und rasante Art und Weise eingeführt, wobei sich die späteren Freunde und Leidensgenossen bis auf eine Ausnahme noch nicht persönlich kennen. Die Action ist zu jeder Zeit unterhaltsam, gut gefilmt und die Sprüche teils zu Anfang schon wirklich lustig. Wobei die ersten Minuten hierbei ganz klar Face gehören.
Letzten Endes führt es die Truppe zusammen, welche anschließend eine spezielle Eingreiftruppe der Rangers formt und auch im Irakkrieg entsprechend mitmischt. Doch bei einem geheimen Auftrag, der die Beschaffung von originalen Druckplatten von US-Dollarnoten beinhaltet, wird das Team aus den eigenen Reihen verraten. Unehrenhafte Entlassung und Militärgefängnis von bis zu 10 Jahren werden verhängt und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Der Film
Der Film hält sich an eine der wichtigsten Grundregeln des Originals, nämlich witzige, actionreiche aber auch absolut unrealistische Unterhaltung zu bieten, dabei schafft es Regisseur Jo Carnahan mit seiner Besetzung durchaus, die lieb gewonnenen Charaktere größtenteils passend zu ersetzen und all die tragenden Elemente in ein zeitgemäßes Äußeres einzufügen. Die Action ist jederzeit rasant und immer wieder durch witzige Sprüche, von Face, Murdock und BA gespickt. Dabei legt man auf physikalische Grundgesetze genauso wenig Wert, wie es der Ton der Reihe einfach auch verlangt, oder dies in dieser Form zumindest 2010 tut. Egal ob die große Actionsequenz zu Beginn, beim Versuch die Druckplatten zu beschaffen, oder der spätere Ausbruch aus unterschiedlichen militärischen Einrichtungen, die in einer ausufernden und sehr witzigen, wenn auch total lächerlichen Actionsequenz gipfelt, in der zwei Drohnen und ein US-Panzer ein nicht geringe Rolle spielen. Auch die Flugsequenzen im Allgemeinen sind immer wieder mit haarsträubenden Manövern Murducks versehen und so bekommt man ein gutes Gefühl für die Truppe und fühlt sich jeder Zeit kurzweilig unterhalten.
Natürlich wird das Team nach seinem Ausbruch verfolgt, vom Verteidigungsministerium genau, wie auch vom CIA, wobei gerade der Gegenspieler auf Seiten des US-Geheimdienstes vor Klischees nur so strotz dies aber immer wieder herrlich überzogen herausstellt. So bleibt das Tempo den gesamten Film lang hoch und lässt auch nicht mehr merklich nach bis zum Ende.
Fazit
Für mich sind gerade die Besetzungen von Face und Murdock perfekt gewählt, einzig Hannibal und BA fallen bei dieser Betrachtung etwas ab, doch funktionieren tun sie alle in ihren Rollen und erfüllen den Part, der ihnen nun mal zugedacht ist. Dabei empfand ich als alten A-Team-Fan den Film als gelungenen Neustart, der eben einige Jahre nach der Serie entstand. Das die Effekte fast vollständig am Computer entstanden sind trübt den Spaß auch nicht merklich und auch die kleinen, wie größeren Filmfehler, wie den Kölner Dom in Frankfurt und ähnliches sind wahrlich zu verkraften, da der Film sich auch gar nicht erst selbst versucht ernst zu nehmen.
Hannibal und sein Team treuer Ranger überzeugen auf breiter Flur und erzeugen einige nostalgische Momente und Augenblicke für den Fan. Aber auch Nichtfans der Serie, die nur auf der Suche nach anspruchslosem aber gut unterhaltendem Popcornkino ist, sollten mit diesem Streifen etwas anfangen können. Sicherlich ist der Film nicht perfekt und hinsichtlich des Spannungsbogens könnte man etwas mehr Raffinesse einfließen lassen, aber dann wäre es eben auch nicht mehr das A-Team.
Filmisch ist der Weg für eine weiterführende Kinoreihe des Actionkults durchaus offen. Alles ist vorbereitet, die Vorgeschichte zu Serie passt ins Konzept und von nun an heißt es: "Rufen Sie das A-Team! Da werden Sie geholfen".
Ob ein weiterer Film kommen wird dürfte derzeit leider eher fraglich sein, da der erste Teil im internationalen Boxoffice bislang noch nicht glänzen konnte, jedoch reicht es ja vielleicht doch noch, denn Spaß hat er alle mal gemacht.
7 von 10
Inception - Die Kritik
6. August 2010Nach dem ich diesen Dienstag mal wieder ins Kino gehen konnte, gab es für mich keine zweite Wahl. Der neue Film von Christopher Nolan musste es sein, neben Nolans hervorragenden Ruf und der erstklassigen Besetzung machten natürlich die überschwänglichen Kritiken in der Presse den Film zu einem absoluten Must-See-Movie. Und was soll ich sagen, der Film ist tatsächlich so gut, wie geschrieben wurde.
Story
Dom Cobb (Leonardo Di Caprio) hat einen außergewöhnlichen Job: er stielt Informationen, für die seine Klienten, übermächtige Großkonzerne, bereit sind entsprechenden Finderlohn zu zahlen. Dabei arbeitet Cobb nicht in dem er Computersysteme hackt oder empfindliche Akten stielt oder kopiert. Er besorgt die gewünschten Informationen direkt aus dem Unterbewusstsein der Geheimnisträger. Er ist der beste seines Fachs doch in letzter Zeit hat er zunehmend Probleme seiner Arbeit nachzugehen. Dieser Umstand wird bereits in den ersten Minuten des Films thematisiert. Denn Cobbs verstorbene Frau bevölkert das Unterbewusstsein des Traumagenten und entzieht sich zunehmend seiner Kontrolle.
Da Cobb daher die Träume für die Zielpersonen nicht mehr bauen kann, ohne, dass seine Frau, die natürlich ein Produkt seines Unterbewusstseins ist, die Konstruktion kennt, benötigt Cobb endgültig einen Architekten, der die Traumwelten für ihn erschafft und ihn somit vor seinem eigenen Unterbewusstsein schützt.
Denn da ist ein letzter Job, ein Job, der es ihm ermöglichen soll, endlich wieder zu seinen Kindern zurückzukehren, ein Job, wie er noch nie jemandem gelungen ist. Dabei handelt es sich nicht um die Informationsbeschaffung, genant Extraction, sondern darum, der Zielperson eine Idee einzupflanzen, die nach dem Erwachen heranreift und somit zu seiner eigenen wird, eine so genannte Inception. Da eine solche Idee aber nicht einfach eingesetzt werden kann, da die einzige Möglichkeit darin besteht das Zielobjekt dazu zu bringen, selbst diese Idee zu entwickeln, wird die Inception zum wichtigsten und schwierigsten Job, den Cobb mit seinem Team jemals angenommen hat.
Regie und technische Umsetzung
Nolan ist bekannt für einen wenig effekthascherischen Regiestil, der aber den Blick für das wesentliche niemals verliert und seine Figuren stets im Fokus der Erzählung hält. Auch Inception ist hier keine Ausnahme, trotz des Budgets von ca. 160 Millionen Dollar, wirkt der Film niemals wie ein gewöhnlicher Blockbuster. Der Regiestil ist eher ruhig gehalten, oftmals sogar unauffällig, wodurch der Filmmacher den Protagonisten seiner Erzählung immer den größtmöglichen Freiraum lässt, durch reines und meist ungefiltertes Schauspiel die Szene tragen und funktionieren zu lassen. Dabei kann Nolan durchaus auch anders, denn die Actionsequenzen sind beeindruckend und perfekt in Szene gesetzt, doch im Mittelpunkt steht stets die erdachte Geschichte um Inception und die grandiose Schauspielerriege, rund um Superstar Leonardo Di Caprio.
Trotz dieser klaren Zielrichtung in Nolans Regie ist Inception weder langweilig, noch fehlt es dem Film am Tempo, da Regie- Kamera- und Schnittarbeit perfekt ineinander greifen und eine tatsächlich mitreißende Geschichte transportieren. Die Effekte sind allesamt State-Of-The-Art, doch sind sie trotz der Ausrichtung nicht Mittel zum Zweck sondern dienen ausschließlich dazu, die Geschichte packend, spannend und vor allem glaubhaft darzustellen.
Kritik zum Film
Inception nach dem ersten Ansehen endgültig zu bewerten ist gewagt. Zwar hat man nicht das Gefühl, dass der Film Details enthält, die dem Film bei der Einschätzung des Gesehenen auf Anhieb entgehen, doch ist dies bei der Grundkonzeption von Nolans neustem Film alles andere als ausgeschlossen. Trotzdem ist es ein Film, bei dem man aufpassen muss, um dem Geschehen eindeutig folgen zu können und aufgrund des Endes den Zuschauer mit der Frage zurückzulassen, was genau nun eigentlich passiert ist.
Die Möglichkeiten sind jedoch “anscheinend“ offensichtlich zu erkennen, für den aufmerksamen Zuschauer, der dies aufgrund der Geschehnisse jedoch aufgrund zweier Facts einschätzt, die darüber bestimmen, welche tatsächliche Ausgangslage tatsächlich zugrunde liegt.
Diese Facts werden jedoch nicht präzisiert, wodurch Nolan sehr geschickt mit seinen Elementen spielt und der Zuschauer schlussendlich entscheiden muss, was er gesehen hat.
Dabei wirkt Inception aber nicht wie ein klassisches Verwirrspiel, denn Verwirrung macht sich dabei eigentlich nie wirklich breit. Der Film spielt jedoch sehr geschickt mit der Traumwelt und den unterschiedlichen Ebenen und deren Gesetzmäßigkeiten, wodurch ein außergewöhnlicher Triller entsteht, der sich der anspruchsvollen Thematik geschickt annimmt, ohne sich in überbordender Intellektualität verliert, wodurch Inception ein Film geworden ist, der Mitdenken und aufmerksames Anschauen voraussetzt, jedoch genug Zugang bietet, um nicht nur für eine Randgruppe von Cineasten interessant zu sein und somit die Gradwanderung zwischen Anspruch und Mainstream nahezu perfekt meistert.
10 von 10 Sternen
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