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Inhaltsverzeichnis:
Teil 1 <-->Teil 2 <--> Teil 3 <--> Teil 4



"Heute sind die anderen aber wieder ganz schön unpünktlich" denke ich bei mir, als ich schon mein zweites Bier bei der netten Bedienung bestelle. Oli, der Wirt unseres Stammlokals prostet mir schon von hinter seinem Tresen aus zu. Ein netter Kerl, der in allen Lebenslagen auch immer einen guten Rat auf den Lippen hat! Er hat es beileibe nicht immer einfach mit uns, dafür stellen wir glaube ich eine ganz gute Einnahmequelle dar mit unserem kleinen Blogger-Stammtisch.

Langsam kommen auch Dennis und David an den Stammtisch, doch die beiden entscheidenden Mitglieder, Dominik und Pierre, lassen noch weiter auf sich warten. Noch das ein oder andere Bierchen später ist es dann endlich soweit und Dominik tritt durch die Tür, seinen Blick ein bisschen abwesend auf den Stammtisch und mich gerichtet. Ohne ein Wort schlurft er zu mir herüber und nimmt neben mir seinen Platz ein.

Ich muss zugeben, ein bisschen angetrunken bin ich durchaus schon. "MUH! Sogar im Kuhstall wird man begrüßt, wenn jemand den Raum betritt! Was ist los mit dir?" Doch als Dominik dann den Mund auf bekommt bin ich schockiert: "Ralph, weißt du, mir ist da was ganz blödes passiert. Ich werde heiraten!" Schlagartig bin ich wieder nüchtern!

Dominik rückt mit der ganzen Geschichte raus. Die Beinahe-Hochzeit von Pierre, er als designierter Trauzeuge und natürlich der Fauxpas mit dem Ring... Tja, so schnell kann es dann im Zweifel wohl auch gehen, wenn man der Partnerin nicht immer alles erzählen möchte... Zum Glück war das bei mir anders und ich bin schon glücklich vergeben.

Es gibt natürlich noch einiges zu besprechen - und wie ginge das besser, als bei einem kühlen Bier?! Die beiden anderen Stammtischgäste lauschen ihm natürlich auch gespannt und wir entschließen uns dann doch dazu, Dominik erst einmal zu seiner Entscheidung zu gratulieren - wie auch immer sie nun zustande gekommen sein mag. Aber eine Hochzeit ist doch immerhin ein Grund zur Freude - in den meisten Fällen zumindest 

Just in diesem Moment betritt Pierre die Bar. Und da waren wir wieder: Das "Trio Infernale" war wieder vereint. Dominik setzt augenblicklich mit seiner Geschichte ab und seine Aufmerksamkeit trifft den Neuankömmling. Mann, wenn Blicke töten könnten... dann wollte ich aktuell nicht in Pierres Haut stecken. Pierre wiederum scheint auch ein wenig abwesend zu sein, stößt auf dem Weg zum Stammtisch fast die Bedienung um, die größte Mühe hat die Getränke nicht fallen zu lassen. Er setzt sich zu uns an den Tisch, scheint aber nicht wirklich viel davon mitzubekommen.

Ich kann es mir einfach nicht verkneifen: "Hey! Wo hast du denn deine Frau gelassen?" Mehr als ein schroffes "Blödmann!" bekomme ich von Pierre aber nicht zu hören. Dominik würdigt Pierre keines Blickes mehr und setzt wieder an uns seine Geschichte fertig zu erzählen. Als die Kellnerin wieder zu unserem Tisch kommt und Pierre nach seinem Getränkewunsch befrage sind sich Dominik und ich einig. Wie aus einem Mund schallt es: "Er kriegt eine Cola!" Das war auch bitter nötig. Nochmal so einen Absturz wollten wir selbst ihm nicht zumuten...

Plötzlich springt Pierre auf. "Fuck, das darf doch nicht wahr sein!" "Was ist denn los?" fragt David, als Pierre plötzlich mit seinem ausgestreckten Finger ins Nichts zeigt und beginnt zu stottern. Er muss wohl einen Geist gesehen haben... Mit den Worten "scheiße, ich brauch ein Bier" steht er auf und eilt in Richtung Bar. Kurz darauf verabschiedet sich auch Dominik vom Tisch, allerdings in Richtung Toilette. Doch das tut dem intensiven Gespräch zwischen David, Dennis und mir keinen Abbruch, ich darf nämlich nun die Geschichte aus meiner Sicht noch einmal von vorn erzählen...


 
 

Inhaltsverzeichnis:
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Inhaltsverzeichnis:
  1. Kapitel 1
  2. Kapitel 2
  3. Kapitel 3
  4. Kapitel 0,5


"Ist das ihr Hund, der da draußen den Friedhof umgräbt?" ertönt ein Schrei, bei dem ich sofort aufschrecke. Ich muss wohl eingenickt sein, richte mich auf der Bank, auf der ich sitze, auf. Mein Schädel dröhnt!

Langsam aber sicher sehe ich wieder klar und zu meiner Verwunderung bin ich in Gesellschaft von Pierre, der in einem schwarzen Anzug ein paar Meter seitlich versetzt vor mir steht. Neben ihm steht eine südländische Frau, die in einem langen weißen Kleid steckt. Ich bemerke, wie sich Pierre hektisch umschaut und dabei sein Blick auf mich fällt. Ganz fit sieht auch er nicht aus...

Im gleichen Moment sehe ich, wie ein graues Tier – wohl der angesprochene Hund – von hinten herein geflitzt kommt. Und wo läuft dieses Tier hin? Ist das etwa... das ist doch nicht etwa... DOCH, es ist Dominik! Er steht direkt neben Pierre, auch im Anzug. Was machen wir denn hier eigentlich? Ach du Schande, ich bin ja hier in einer Kirche!

"Raus mit dem Köter aus meiner Kirche", plärrt der Priester jetzt. Dominik versucht die Situation noch irgendwie zu retten: "Ganz ruhig, mein Hund ist ein gläubiger Christ, ehrlich!" Ich wusste ja, dass man Blödsinn macht, wenn man mal ein wenig über die Stränge schlägt, aber gleich eine Hochzeit?! Was hat sich Pierre dabei nur gedacht?

Andererseits hat sich das ganze schon gestern Abend ein bisschen angedeutet. So leicht wie gestern Abend kam man noch nie an Pierre ran, so viel ist sicher! Was Alkohol alles mit den Leuten anstellen kann, unglaublich... Einmal geht man gemeinsam in den Club der Blogger und dann sowas, ts ts ts...

Ein bisschen was hatten wir schon getrunken, soviel ist sicher. Aber dass das bisschen Alkohol gleich derart bei Pierre anschlägt, das hätte ich nicht vermutet. Jedenfalls – und das ist ziemlich oft der Fall – fallen ihm immer die blödesten Sachen ein, wenn er mal nicht mehr alle Zacken an der Krone hat. Auch diesmal wollte er uns wieder beweisen – ja, er hat sogar gewettet – dass er mit seinem „1A-Anmachspruch“ (Ich habe Twilight gelesen) eine Lady rumkriegt. Das hat er wohl geschafft. Sauber. Aber dass er gleich so weit geht...

"Ein gläubiger Christ buddelt keine Gräber aus" schreit der Priester und reißt mich damit wieder aus meinem Tagtraum. Im selben Moment stürmt eine mittelalte, relativ kleine Thai-Frau in die Kirche und schreit unverständliches Zeug. Noch bevor sie den Altar erreicht hat, hat es sich Dominiks Hund wohl anders überlegt, sitzt jetzt nicht mehr ganz brav neben ihm, sondern hat sich die Robe des Priesters geschnappt, mit der er nun ein Tauziehen veranstaltet. Grund genug für Dominik, seinen Hund am Halsband zu nehmen und augenblicklich die Kirche zu verlassen. Als sich die kleine Thai weiterhin nicht beruhigen möchte, dreht sich die Braut ein Stück zur Seite. Das ist doch wohl nicht...?!

Ach du meine Güte, stimmt ja! Gestern Abend hatte Pierre mit uns gewettet, dass er eine Frau rum kriegt. Wir durften aussuchen, welche wir ihm „in den Weg stellen“. Nachdem Dominik schon ein bisschen angeschlagen aussah, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als der Bestimmer zu sein. Lustigerweise traf ich gleich innerhalb der ersten Schritte eine alte Bekannte wieder: Alexandra. Alexandra ist eine wunderschöne Frau, hat allerdings den „Fehler“ aller Südländer: Sie ist nicht so einfach zufrieden zu stellen! Schon nach einem kurzen Plausch erklärte sie sich bereit mein Spiel gegen Pierre einzugehen, sich von ihm ein bisschen belabern zu lassen, ihn aber letztenendes abblitzen zu lassen. Leicht verdientes Geld für mich

Die Kirchenglocken, die nun anfingen zu läuten, bringen mich auch gedanklich zurück in die Kirche. Der Priester beginnt mit seiner Rede, während Pierre irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein scheint. Ich versuche ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er vor lauter Rausch sogar noch seinen Hosenstall offen stehen hat, seine Konzentration gilt aber anscheinend nicht wirklich mir – und auch nicht seiner baldigen Frau!

Das ändert sich aber mit einem Schlag, als Pierre plötzlich den Priester ganz entrüstet anschaut und ihm die Worte „Hey solange ist aber nicht abgemacht“ entfahren. Nicht nur Alexandra sieht ihn jetzt mehr als geschockt an! Aber ehrlich gesagt kann ich mir ein „Ach Alexandra, du stehst doch gar nicht auf Twilight!“ nicht verkneifen. Es scheint, als würde ihr Temperament langsam mit ihr durchgehen!

Das ist heute allerdings nicht das erste Mal, dass ihr das mit Pierre passiert! Auch gestern Abend (oder war es schon heute Früh??) hatte er Glück, dass sie ihn nicht schon geköpft hat! Nach einem langen und intensiven Gespräch im Club, von dem sich Dominik und ich schnell absetzen und an die Bar begeben konnten, ließ es sich Pierre in seinem Rausch nicht nehmen, jede beliebige Frau zu fragen, wie gut denn der Kuchen schmeckt, den sie backen kann. Und was soll ich zu Alexandras Laune dabei sagen: „südländisch“
Wobei das ja sogar gerade noch durchgegangen wäre, wenn Pierre nicht zu guter Letzt jeder von Ihnen einen Schein zugesteckt hätte, damit sie sich obenrum frei machen sollten. In diesem Moment zog Alexandra ihn vor die Tür und damit aus unserem Blickfeld. Ich dachte er würde die Tracht Prügel seines Lebens verpasst bekommen – stattdessen finde ich uns hier in der Kirche wieder?!

Alexandra und der Priester jagen Pierre, den ich schnellstmöglich verfolge, aus der Kirche, hinterher die kleine Thai. Die große Kirchentür schlägt krachend auf und im Vorbeirennen sehe ich Dominik noch im Garten knien und arbeiten.

Gut, dass ich deutlich trittfester bin als Pierre, der gestern deutlich mehr Bier intus hatte als ich. Pierre jedenfalls ließ es sich nicht nehmen, in die erstbeste Schlammpfütze zu gleiten und darin liegen zu bleiben. Während Alexandra und auch ich bremsen konnten, hält es der Priester ganz anders, setzt zu einem hohen Sprung an und landet mit der rechten Wade mit Schwung auf Pierres Brust. „1A Legdrop“ denke ich bei mir, als ich das ganze als gekonnten Wrestling-Move auffasse. Pierre dagegen hat dazu nicht mehr als ein „Uff“ von sich zu geben...

Bei diesem Anblick hat es sich scheinbar auch Alexandra anders überlegt und setzt zu einem „Spear“ an, allerdings schaffe ich es, sie am Rockzipfel ihres Hochzeitskleides festzuhalten und die Situation zu verhindern. Ein leises „oh nein, oh nein“ kann ich von der kleinen Thai hinter mir vernehmen. Ist das etwa vielleicht Pierres Mutter?!

Wie dem auch sei, das Brautkleid kann scheinbar nicht allzu teuer gewesen sein, es fängt nämlich bereits an zu reißen! Bevor ich noch einmal nachgreifen kann habe ich nur noch die Schleppe in der Hand, Alexandra landet dafür mit einem schönen Bodyslam auf Pierre UND dem Priester. Trotzdem schreit sie wie am Spieß.

Pierre weiß sich wohl nicht mehr anders zu wehren und verpasst dem Priester einen Ellbogenschlag ins Gesicht, mit dem er im Schlamm lieben bleibt. Ich ziehe ihn schnell an den Haaren heraus und gleich kommt mir ein blödes Wortspiel in den Kopf: „Keine Hochzeit und ein Todesfall“

Bei dem Gedanken daran bleibt mir kurz die Luft weg. Doch die kommt gleich wieder, als ich den blöden Kommentar von Dominik höre: „Ich hoffe deine Hochzeit war schöner!" So ein Blödmann, dieser Typ, ein verschmitztes Grinsen kann ich mir dann aber doch nicht verkneifen. Doch einen Moment später sollte Pierre, der sich als erster wieder aus dem Schlamm begibt und sich notdürftig säubert, das ganze noch überbieten: "Sorry Baby, aber ich kenne noch nicht mal deinen Kuchen, und ob du Metal magst weiß ich auch nicht." Original Pierre, ich sag es euch...

Bevor Pierre sich auf den Weg macht, sein Auto zu suchen sagt er noch einen Satz zu Dominik und mir:
"Hey Jungs, nächstes Mal muss die Irmy mit, damit sie auf uns aufpasst."


Zuhause angekommen verlor ich kein Wort über die Schandtaten der letzten beiden Tage. Doch es dauerte nicht lange, bis mich die Gerüchte wieder eingeholt hatten.
Bereits eine Woche darauf stand nachmittags plötzlich meine Frau vor mir in der Tür und machte ein ernstes Gesicht. „Magst du mir über euren Abend im Club nicht noch etwas sagen? Oder vielleicht über den Tag danach...?! Alexandra hat mich heute Morgen angerufen und mir irgendwas von einer Hochzeit erzählt...“

„Ach Schatz, weißt du, da gibt es eigentlich nicht allzu viel zu erzählen. Es hat sich alles folgendermaßen zugetragen:
"Ist das ihr Hund, der da draußen den Friedhof umgräbt?" ertönte ein Schrei, bei dem ich sofort aufschreckte. Ich muss wohl eingenickt sein, richtete mich auf der Bank, auf der ich saß, auf. Mein Schädel dröhnte...“



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