Neuer Receiver zeigt, was er kann

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9. Januar 2010
Hallo zusammen,

es war mal wieder soweit: ich gönne mir ja alle 2 Jahren einen neuen AV-Receiver (mache ich seit 1997 so) und diesmal ist meine Wahl auf ein Gerät von Pioneer gefallen.

Ich hatte in der Vergangenheit schon zwei Pioneers (1999 den VSX-908RDS und dann nach einem kurzen aber unbefriedigenden Abstecher zu Denon einen VSX-D2011). Klanglich war ich mit den Geräten von Pioneer immer sehr zufrieden, der 908er hatte nur mit einem Serienfehler zu kämpfen. Die Ausbesserung nahm lange Zeit in Anspruch und ich konnte mir letztendlich bei meinem Händler ein neues Gerät aussuchen. Die Wahl fiel dabei leider auf Denon (AVR-3803 meine ich), mit dem ich aber klanglich rein gar nichts anfangen konnte.

Nun, seit letzten Samstag steht nun ein SC-LX72 im Keller und ersetzt den Onkyo TX-SR875. Der Onkyo ist meiner Meinung nach immer noch ein verdammt tolles Gerät. Super Klang, tolle Ausstattung und gute Verarbeitung haben mich in den letzten 1 3/4 Jahren nicht enttäuscht, höchstens die relativ starke Hitzeentwicklung könnte man bemäkeln.

An sich hatte ich bei Pioneer mit einem LX82 geliebäugelt, der mir dann aber doch zu teuer war, sodass ich mich letztendlich für den LX72 entschieden habe, den ich für EUR 1500 (Listenpreis ist EUR 1899) erwerben konnte.

Optisch macht der Pioneer im Vergleich zum Onkyo noch mal einen wertigeren Eindruck. Die Hochglanzfront ist sicherlich Geschmacksache, aber die Tatsache, dass nur 2 Drehregler und 1 Knopf offensichtlich zu sehen sind gefällt mir sehr gut. Das Display ist groß und lässt sich in mehreren Stufen dimmen und auch ganz abschalten.

Was mein Setup angeht, so musste ich einige kleine Änderungen vornehmen, um den 72er richtig zum "Klingen" zu bringen. Nach Anschluss und erstem vollautomatischen Einmessen stellte sich erst einmal Ernüchterung ein:

Der Bass dröhnte, das war früher nicht so. Ich habe mich dann ein wenig schlau gemacht und herausgefunden, dass das EInmesssystem MCACC Advanced von Pioneer im Gegensatz zum Audyssey des Onkyo keine Frequenzgangkorrekturen unter 63 Hz vornimmt. Halte ich persönlich für ziemlich unpraktikabel, da gerade im Bassbereich auch unter 63 Hz schon Probleme mit stehenden Wellen auftreten können.

So nun auch hier. Die Probleme kamen nicht vom Subwoofer (der wurde ja zuvor vom eigenen Einmesssystem optimiert) sondern von den Hauptlautsprechern, die ich bisher immer auf LARGE laufen hatte. Ein Wechsel auf SMALL und die Wahl von 80 Hz als Übernahmefrequenz (der Pioneer bietet im Gegensatz zum Onkyo für alle angeschlossenen Lautsprecher nur EINE Übernahmefrequenz an. Das war bei Onkyo flexibler, hier konnte man die Mains bei 60 Hz trennen, den Center bei 70 Hz und die Surrounds bei 80 Hz, ganz so wie es eben individuell passte. Beim Pioneer gilt die gewählte Frequenz nun für alle Lautsprecher.

Nach dem Umschalten auf 80 Hz war das Dröhnen weg. Klar, der Bereich von 80 Hz der Hauptlautsprecher wurde ja nun vom Subwoofer übernommen, der ja bereits von stehenden Wellen bereinigt war.

Der Klang war nun schon wesentlich besser, nur leider hatte ich den Subwoofer bisher hinten links im Raum stehen stehen und nun konnte man ihn dort orten. Nicht so schön...

Ich habe mich dann entschlossen, noch ein wenig mit der Position des Subwoofers zu spielen und stellte ihn vorne rechts in die Raumecke (dafür ist der Klipsch ja konzipiert). Die große Überraschung folgte nach dem Einmessen des Subwoofers:

Er spielte nun wesentlich tiefer als auf der bisherigen Position, klasse!

Die Position hinten links hatte ich damals gewählt, als wir unseren Hauptsitzplatz noch an der Rückwand des Raums hatten. Nun liegt er 1,5m weiter vorne und da scheint also nun die neue Position vorne wesentlich besser geeignet zu sein. Wie die obere blaue Kurve zeigt, ist der Frequenzgang gerade im TIefbass nun RICHTIG gerade.

Auch im Zusammenspiel mit den auf SMALL laufenden Hauptlautsprechern stellte sich nun ein sehr homogenes Klangbild ein. Was den Pioneer hier vom Onkyo unterscheidet ist die enorme Weiträumigkeit, mit der er einen Filmsoundtrack abbildet. Der Pioneer gibt einem das Gefühl, dass man nicht zwischen unzähligen Lautsprechern sitzt, sondern vom Klang umgeben ist.

Das ist auch ein Verdienst einer Technik, die Pioneer Fullband Phase Control nennt. Hier wird theoretisch davon ausgegangen, das es zeitliche Verzögerungen bei der Tonwiedergabe mit Mehr-Wege-Boxen gibt, weil z.B. der Hochtöner schneller reagieren kann als ein Tieftöner. Diese zeitlichen Unterschiede gleich die Fullband Phase Control aus und man merkt tatsächlich den Unterschied, wenn man sie an- und abschaltet.

So, nach diesem langen Posting ist jetzt erst mal Pause :-) Ich werde in den kommenden Tagen noch ein wenig über Einzelheiten berichten. Wer zwischendurch Fragen hat: immer her damit!

Viele Grüße
Markus





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