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Cinema: Das Action/Story Verhältnis
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Ich komme ja so langsam in die Jahre, wo ich anfange Filme zwar nicht mit anderen Augen, aber durchaus etwas diferenzierter zu sehen.
So sieht man immer wieder Filme, die zwar durchaus nicht schlecht sein mögen, aber ich immer glaube, das mir an diesem oder jenem Film was nicht passt. Um dem Phänomen für mich mal etwas näher auf den Grund zu gehen, habe ich mich gefragt, wie die (höchstwahrscheinlich) unterbewusste Bewertung für einen Film vonstatten gehen könnte. Dazu musste ich mir erst einmal darüber klar werden aus welchen Bestandteilen ein Film besteht, und wie diese in Interaktion zueinander stehen. Diese Betrachtung geht in diesem Fall von nur zwei Elementen eines Films aus, obwohl dieser natürlich aus wesentlich mehr besteht. Filmmusik, Sets oder auch der visuelle Stil ist hier nicht Bestandteil der Betrachtung, obwohl für einen Film fast ebenso wichtig. Allerdings lassen sich einige Betrachtungen hierfür auch auf die nicht erwähnten Teile eines Filmes beziehen.
Das Grundgerüst eines jeden Spielfilmes ist die Geschichte. Sie ist (oder sollte es sein) der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens.
Dabei spielt der Handlungsrahmen einer Story eine nicht unwesentliche Rolle. Dieser legt grundsätzliche Elemente der Geschichte fest. Ist sie z.B. fest verwurzelt im Hier und Jetzt (wobei natürlich auch die Vergangenheit (Hisorie) gemeint ist), müssen auch die Ereignisse der Story diesem Rahmen folgen. Ist dieser z.B. fantastischer Natur (wie es bei SciFi, oder Fantasy der Fall ist), können ganz andere Elemente in eine Geschichte aufgenommen werden. Dabei ist der Handlungsrahmen jedoch nicht starr, sondern kann in den einen oder anderen Bereich mit einfließen. So sind z.B. verschiedene Filme in der Vergangenheit angesiedelt, aber dennoch Historisch "aus der Luft gegriffen", sehr freizügig ausgelegt oder enthalten wiederum fantastische Elemente. Grundsätzlich muss aber Story gewissen Grundregeln folgen, sein sie nun fantastischer Natur oder nicht. Damit ist die innere Konsistenz der Geschichte gemeint. Da wir als Menschen in einem recht klar definierten Umfeld leben, nehmen wir vieles als selbstverständlich hin (z.B. das Aktions-/Reaktionsprinzip). Verstößt etwas gegen unsere gewohnten Regeln, werden wir dieses sofort bemerken, da es unserer Erfahrung wiederspricht. Diese Regeln können natürlich in unserer realen Welt nicht aufgehoben werden, im einer Geschichte (respektive Film) kann dies schon ganz anders aussehen. Hierzu wird unserer Erfahrung eine Erklärung hinzugefügt. Wenn man z.B. in einer Fantasy Geschichte Magie als Gegenwärtig definiert, haben wir im Grunde kein Problem damit, das Dingen Leben eingehaucht wird, Menschen verschwinden und anderswo auftauchen oder Objekte anfangen zu schweben. Dies nehmen wir dann so hin. Auch in einer Science Fiction Story können wir vieles akzeptieren, was aber meist mit einer Erklärung einher gehen muss, da diese Geschichtenform näher an der Realität angesiedelt ist, als eine Fantasygeschichte. Wenn hier Objekte schweben, dann kann man dies als Anti-Gravitation bezeichnen. Da niemand weiß, wie so etwas funktionieren soll, reicht es meist, den Dingen einen Namen zu geben, damit wir dies akzeptieren können; die Funktionsweise ist hierbei meist nebensächlich. Ein schönes Beispiel hierfür wäre auch der Film "After Earth" mit Will und Jaden Smith. Hier will man dem Zuschauer weiß machen, dass innerhalb von 1000 Jahren die Flora und Fauna der Erde sich derart grundlegend geändert haben, dass sie keiner wiedererkennt. Dabei weiß jeder, der in Biologie aufgepasst hat, das derartige Veränderungen meist sehr viel länger dauern. Jeder weiß natürlich, das ein Laserschwert theoretisch einen unendlichen Lichtstrahl erzeugt, der nicht nach 1.3m anhält. Bei ganz hartnäckigen Zuschauern könnte man noch anführen, dass das Licht in einem Kraftfeld gefangen ist und meist ist dann der Sache auch genüge getan. Für den Story-Konsumenten schwieriger zu akzeptieren wird es, wenn allgemeingültige Regeln verletzt werden. Wenn z.B. menschliche Handlungsweisen und Reaktionen nicht mehr dem entsprechen, was wir als "natürlich" vorraussetzen. Psychologisch gesehen kann man selbstverständlich vieles erklären, z.B. mit Stress- oder Schockzuständen. Aber wenn z.B. aus einer dunklen Höhle ein dumpfes Knurren ertönt, und der Protagonist (wohlmöglich noch ohne Beleuchtung) in die Höhle geht, obwohl dies nicht mal nötig ist, dann werden unsere eigenen Erfahrungen uns sagen, dass dies keine natürliche Reaktion auf eine Gefahrensituation ist. Die Evolution hat uns da anders "Programmiert". Aber auch andere Situationen werden von unserem Gehirn als "falsch" entlarvt. Wenn z.B. eine physikalische Aktion, welche nicht durch ein extraordinäres Element gestützt wird, nicht unseren Erfahrungen, bzw. unseren Erwartungen entspricht, wird die Geschichte inkonsistent. Ein immer wieder gern genommenes Beispiel wäre hierfür der nicht leer werdende Revolver mit 20 Schuss oder der x-mal angeschossene Held, welcher immer noch in der Lage ist, fast unbekümmert weiter zu machen.
Nicht jede Geschichte benötigt Action, jedoch wird dieses Element häufig dazu verwendet, eine Story spannender, oder auch interessanter zu machen. Aber auch die Action (im weiteren Sinne) ist gewissen Regeln unterworfen.
So kann man viele Szenen vielleicht gerade noch so akzeptieren, während andere vom menschlichen Gehirn als äußerst unwahrscheinlich, bzw. unmöglich (je nach Akzeptanzgrad des Konsumenten) bewertet werden. Um das Gehirn hierbei auszutricksen bedient man sich mehrerer Methoden. Eine davon ist, die Szene möglichst "echt" wirken zu lassen, obwohl die physikalischen Gesetze dies nicht zulassen. Ein schönes Beispiel wäre der Sprung mit dem Bus in "Speed". In dieser Szene steuerte der Bus mit hoher Geschwindigkeit auf einer noch nicht fertiggestellten Brücke auf eine Lücke in der selbigen zu und sprang hier auf die andere Seite. Die Szene sah schön aus, und hatte einen gewissen "Boah"-Effekt, aber funktioniert hätte dies in natura natürlich nie. Die Gravitation lässt sich nun mal nicht betrügen. Ein weiteres Beispiel wäre, wenn Superman (oder Spiderman etc.) jemanden auffängt, welcher vom Hochhaus gefallen ist. Dieser Mensch wäre mitnichten gerettet, sondern hätte vielmehr schwerste Verletzungen davon getragen. Damit solche Schwindel nicht auffallen, werden sie mit der anderen Methode kombiniert: Geschwindigkeit. Denn wenn man die Action nur schnell genug abhandelt, dann gibt man dem Gehirn keine Zeit, um das gesehene zu reflektieren und so gehen viele "Unmöglichkeiten" einfach im Strom der Zeit unter.
Die Action kann einer Geschichte die richtige Würze geben, um diese zu unterstützen. Sie kann aber auch zum reinen Selbstzweck verkommen, oder dazu benutzt werden, um eine fehlende Story zu kaschieren.
Sicherlich gehört in beinahe jeden Film ein gewisses Quantum an Action, denn was wäre ein Mafiafilm ohne Verfolgungsjagt, oder ein Kriegsfilm ohne ein Feuergefecht? Jedoch leidet unter zu viel Action meist die Story, da es in einer Zeit X kaum möglich ist, viel Action und viel Story unterzubringen, ohne das X extrem groß wird. So ist das Action/Story Verhältnis für mich deswegen recht wichtig, dass es ausbalanciert ist, was nicht heißt, dass z.B. ein Film mit viel Story nun unbedingt viel besser sein muss, da dies wiederum die Gefahr birgt, das es die berüchtigten „Längen“ in den Film mit hinein bringt. Kurzum, das ganze Konstrukt muss stimmen, damit auf der einen Seite der Film nicht fade wird und auf der anderen Seite nicht zu einer Aneinanderreihung von Sequenzen wird, die nur für sich selbst stehen. Ohne es mit einem prozentualen Wert belegen zu wollen, wäre ich dennoch dafür eine 1/3 zu 2/3 Verteilung in einem Film zu haben, damit der Geschichte noch genug Platz eingeräumt wird und diese damit ordentlich erzählt werden kann, ohne auf Konstrukte zurück greifen zu müssen, die eine Geschichte wegen der fehlenden Zeit wiedersinnig werden zu lassen. Vorausgesetzt natürlich, das die Geschichte dies auch hergibt. (qs-d) |
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Sooo, endlich bin ich auch noch dazu gekommen diesen tollen Blog zu lesen.
Natürlich wäre ich nicht ich, wenn ich manches nicht noch in irgendeiner Art anders auslegen könnte. ;) *gg*
Da geht es mir auch so, dass ich gern mal was irrationales in Form eines Experimentas in Kauf nehme. Was man dann eben auch als Kunst einordnen kann.
(Beispiel: der Film Cashback; eine tolle Indie-Liebesgeschichte die eigentlich total NORMAL abläuft bis auf die extreme Ausnahme das der Protagonist in Momenten die Zeit anhalten kann. Eben einfach nur um kunstvoll die Szenerie einzufangen. Und der Film fällt keineswegs in Sci-Fi Genre! Es fällt eben in den Bereich der Fantasie und läßt sich damit erklären, wie sich manche die Welt gerne vorstellen! Was für andere jedoch bestimmt nicht nachvollziehbar ist!)
Jedoch kann ich dir bei vielen LOGISCHEN Szenen die du so wunderbar als Beispiele genannt hast nur vollstens zustimmen. In Speed der Jump, der nie endende Revolverinhalt oder auch das Getriebe der Motocross auf T2. Der schaltet ja gehörte x-male! Sowas ist offensichtlich FALSCH, da gibts nix zu rütteln.
Bei deiner Blogbetrachtung in Bezug auf die (Action-)Verhältnisse kann ich auch nur zustimmen, doch hast du oben ein noch viel interessanteres Thema angerissen, wie ich finde!
Eben die persönliche Erwartungshaltung und jene Dinge, die sich für jemanden persönlich einordnen und erklären lassen.
Was nun bei manchen Beispielen 2 Seiten hat. Ich nehmen nun mal die Intelligenz her. Würde jemand bei einem Sci-Fi Film sagen "Boa, so ein Schwachsinn, das Teil kann nicht schweben" es als Blödsinn abstempeln. Der Intelligente kennt sich mit physikalschen Gesetzen aus und kann eventuell diese Dinge sogar rational erklären, wodurch es für ihn total passt.
Anderseits könnten beide bei einem anderen Film, nehmen wir dein Speed-Beispiel her, völlig umgekehrter Meinung sein. Der Intelligente empfindet das in erklärbarer Weise als völligen Schwachsinn und der andere hält es für möglich und kommt nicht mal auf diesen Gedanken.
Da kommt nun die Frage auf, welche Betrachtungsweise nun Gabe oder Bürde ist *gg*
Und ich nahm für dieses Beispiel hier nur die Intelligenz als übergeordnetes Sichtungs-Kriterium her. Wobei es noch x andere Sichtungsperspektiven und Möglichkeiten gibt. Aus der Emotion heraus, rein visuell, rein akustisch und dann noch das beliebteste Beispiel - das du auch in deinem Blog angesprochen hast - die Betrachtung aufgrund völlig individueller Konditionierungen heraus.
Für manche ist bestimmtes moralisch verwerflich, für andere widerrum anregend. Und, und, und ....
Ich kann nur sagen, GENIALER BLOG. Regt ausgiebigst zum Denken an und ist mit wunderbaren Beispielen versehen! Hut AB!
Toll auseinander genommen.
Wobei ich die Story auch als Grundgerüst sehe. Es kann alles andere oft noch so genial sein, wenn es keinen guten Aufhänger gibt, kann der Rest sehr zusammengewürfelt wirken.
Da sollte man vielleicht Beispiele zu liefern, da man ja vieles biegen kann, ohne es zu brechen ;)
Ein wirklicher Bruch wird immer bemerkt werden und das wird nicht nur bei objektiver Betrachtung befremden.
Es ist wie immer im Leben, wenn es nicht übertrieben wird, geht die Rechnung ja meist auch auf.
Aber manchmal, wenn z.B. der Regisseur sagt das er etwas "auf den nächsten Level" heben möchte, kommt dabei etwas heraus, was absolut krude, an den Haaren herbei gezogen oder einfach nur derart übertrieben, das man es nicht mehr akzeptieren kann.
@Bollwerk
Ja, da hast Du Recht. Die Filmmusik ist zwar etwas, was man meist nur im Unterbewusstsein wahr nimmt, aber manchmal tritt diese derart in den Vordergrund, das diese auf immer und ewig mit einer Szene im Film verbunden bleibt, Darth Vaders Theme ist da wirklich ein gutes Beispiel.
Spiel mir das Lied vom Tod war auch so eine Sache.
Ich bin sowieso immer wieder begeistert, wie die Musikschreiber es immer wieder schaffen, Titel herauszubringen, die so unverwechselbar sind, dass man sie sofort erkennt, wenn man sie auch nur hört.
Wenn Eli Wallach in "Zwei glorreiche Halunken" den riesigen Friedhof entlang geht und das Lied "Ecstasy of Gold" von E. Morricone dröhnt, wird diese Szene zu meiner Liebsten Italowestern Szene, die richtige Gänsehaut auslöst. Wenn Indiana Jones im Flugzeug mit der Schlange sitzt, wird auch erst durch J. Williams Melodie der Nerv für den zeitlosen Klassiker getroffen. Darth Vader ohne seinen imperialen Marsch auch nur halb so viel Wert.
Dies ist mir sehr bei Avatar aufgefallen, dieser Streifen hätte durchaus das Zeug zum Klassiker, jedoch fehlt ihm die wirklich eindringliche Musik, wie sie "Der Herr der Ringe" beispielsweise hatte.
Natürlich nimmt das jeder anders wahr, allerdings verschwinden Szenen, die zwar optisch toll sind, aber audiovisuell eher mau, viel schneller aus dem Gedächtnis, als andere.
Ähnlich wie Kyle denke ich aber, dass gerade der Bruch von rationalen Erwartungen, die Präsentation von Ereignissen, mit denen wir als Zuschauer nicht rechnen, die Würze ausmacht - zwar mag dies bei objektiver Betrachtung befremden, subjektiv findet es jedoch seine Wirkung.
Die "große Kunst" ist nun, einen derartigen "Realitätsbruch" so zu gestalten, dass er gleichwohl in unser physikalisch/interlektuelles Weltbild passt - schafft man dies, was gelegentlich vorkommt :-), schafft man einen Film mit extrem nachhaltiger Wirkung. Einen Film mit Kult- und Nachhallpotential - zumindest für mich :-).
Danke für den wunderbaren Blog - gern mehr aus "diesem Bereich" :-).
Vielen Dank für Dein Kommentar!