Zweite Runde, erste Nacht - Zombies und Märchen
Hallo liebe Leser,
und wieder beginnt eine Woche Nachtschicht. Und wieder lasse ich es mir nicht nehmen, die guten und weniger guten Filme vorzustellen, die ich mir dabei angesehen habe.
Kommen wir also ohne Umschweife zur Sache.
Der erste Film war die Neuverfilmung des klassischen Märchens der Gebrüder Grimm, allerdings völlig anders als wir es bisher kannten: Snow White and the Huntsman.
Es geht um Snow White (Schneewittchen wäre aber auch zu altmodisch, nicht wahr?). Deren böse Stiefmutter hält sie gefangen und will zu gegebener Zeit ihr Herz fressen, weil es ihr ewige Jugend verleiht.
Snow flieht in den dunklen Wald, und weil die böse Mutti arg verwelkt, schickt sie den Jäger hinterher, der ihr das Herz holen soll.
So weit kennen wir die Geschichte, zumindest in den Grundzügen – und endlich wissen wir, warum die böse Stiefmutter überhaupt das Herz haben wollte.
Zum Glück kann Snow den Jäger bestechen, wird von den sieben Zwergen, ich sag mal „gerettet“, doch die böse Mutti wäre ja nur halb so böse, wenn sie einfach so aufgäbe. Also wird Snow kurzerhand vergiftet, erwacht wieder und führt die Heere, die ihrem toten Vater nach wie vor treu ergeben sind, in den Krieg gegen ihre Stiefmutter.
Ein merkwürdiger Film. Die Story ist Neu, womit ich mich anfreunden kann, wenn sie gut ist. Und der Titel ließ ja auch schon vermuten, dass es sich nicht wirklich um den klassischen Schneewittchen-Stoff handelt.
An sich ist der Film nicht schlecht, vor allem im Zauberwald gibt es ein paar ganz tolle, sehenswerte Effekte. Und die Schlacht am Ende ist auch nicht verkehrt.
Was mich allerdings extrem stört ist die Hauptdarstellerin. Kirsten Steward kann ich einfach nicht ausstehen. Sie bekommt die Augen nicht auf und den Mund nicht zu, wodurch sie immer einen leicht depperten Gesichtsausdruck hat. Dafür kann sie nichts, und es wäre nicht fair, meine Persönliche Abneigung gegen einen Darsteller auf den Film zu projezieren, aber immer wenn ich sie sehe, schwillt mir der Hals an.
Dagegen steht Thor-Darsteller Chris Hemmersworth, der als Jäger, oh, verzeihung –als Huntsman, wirklich eine ganz gute Figur macht.
Und die Zwerge sind auch allesamt großartig, auch technisch gut gemacht, denn die Darsteller sind alle „normal-Groß“, wirken hier aber irgendwie deformiert. Es wurde also nicht mit der aufgezwungenen Kameraperspektive gearbeitet, wodurch eine optische Täuschung entsteht (wie etwa bei DER HERR DER RINGE), sondern nachträglich am Computer getrickst. Und das gut.
Alles in allem ist der Film sehenswert, hat ein paar tolle Action-Momente, aber mir persönlich hat er nicht gefallen.
Als zweites habe ich mir dann eine Serie angesehen, die allerdings nur aus Fünf Episoden zu je 22 Minuten besteht (wobei die Pilotfolge die doppelte Laufzeit hat), in sich abgeschlossen ist, und mit 145 Minuten Spielzeit durchaus als Film gewertet werden kann.
Es handelt sich um die BBC-Zombie-Miniserie DEAD SET.
Die Serie handelt von einer Zombie-Epidemie (ist dass das richtige Wort?), die plötzlich ausbricht und die Weltbevölkerung dahinrafft. Lediglich einen Ort gibt es, der noch sicher ist, weil er hermetisch abgeriegelt ist. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Gefängnis oder einen Luftschutzbunker, wie man in solchen Situationen gewohnt ist, sondern ein Ort, wo die schlimmsten Sozialfälle und Totalversager zusammengepfercht sind und von der ganzen Nation begafft werden: Das Big-Brother-Haus!
Von der Idee her ist die Serie sicherlich absolut genial! Big-Brother während einer Zombie-Plage! Da bekommt die Situation des „Heraus-wählens“ gleich eine ganz andere Dimension.
Wie schön hätte man hier eine Found-Footage-Serie basteln können, die nur von den Überwachungskameras gespeist wird. Allerdings wären uns dadurch viele Handlungsstränge verloren gegangen, denn es spielt sich nicht alles innerhalb des Hauses ab.
Da gibt es zum Beispiel noch den extrem schlechtgelaunten und tyrannischen Produzenten, der mit der gerade rausgewählten Kandidatin in einem Nebenraum festsitzt. Und dann gibt es noch den Freund einer weiteren Kandidatin, der quer durch die Stadt reist, um seiner Liebsten zur Hilfe zu eilen.
Alles in allem ist die Serie kurzweilig, spannend und äußerst brutal. Hier werden Zombie-Fressattacken gezeigt, die man im Fernsehen sonst nicht zu sehen bekommt.
Allerdings erreicht die Serie zu keinem Zeitpunkt die Spannung oder den Tiefgang von THE WALKING DEAD, deren dritte Staffel (die diese Woche anläuft) ich kaum erwarten kann.
Ein zusätzlicher Gag ist, dass die Serie im echten Big-Brohter-Haus in England gedreht wurde, und auch die Moderatorin mit dabei ist. Allerdings dürfte das dem deutschen Zuschauer kaum auffallen.
Fazit:
SNOW WHITE – 6/10
DEAD SET – 7/10
So, das wars dann auch schon wieder für heute. Die nächste Nacht ist komplett den Nazis gewidmet, und ich denke mal, es wird so richtig derbe trashig. Ich bin mal gespannt.
In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit
Euer Michi
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Kommentare
Was Deat Set angeht, bin ich "voll bei Dir" - nicht auf dem Niveau der Überserie "The Walking Dead" - aber hart, kompromisslos und mit überzeugender Idee - muss hier noch in die Sammlung :-).
Bei "Snow White" stört mich auch Frau Steward - aber Deine Review klingt durchaus lohnend - da werd ich wohl irgendwann mal trotzdem zuschlagen müssen :-).
Freue mich schon auf die nächste "lange NAcht".
snow white werd ich definitiv auslassen, meine freundin selbst hat ihn verneint als sie ihn im kino gesehen hat, und die schaut auch twilight !
zombies @ bigbrother ... omg :D
freu mich auf weitere nachtschichten ...