Wieviel Filmwissen ist notwendig?

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29. Januar 2012
Hallo liebe Leser,

gestern abend habe ich von meinem Bruder wieder eines seiner beliebten Filmrätsel zugeschickt bekommen. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Excel-Tabelle mit einer gewissen Anzahl Screenshots. Man muß die Filme erkennen und den Titel eintragen, wenn der Titel richtig ist, dann wird das Feld grün. Simpel aber ein Riesenspaß für Filmfans...

Worauf ich hinauswill: Er hat das Quiz an mehrere Freunde geschickt. Da er in einer Videothek arbeitet, waren auch Kollegen von ihm unter den Empfängern. 
Einer dieser Kollegen bemängelte, dass in dem Rätsel Filme von 1998 vorkämen, die der Mitarbeiter nicht kennen konnte, weil er zum Fraglichen Zeitpunk erst 4 Jahre alt gewesen war.

Das Problem habe ich in letzter Zeit immer häufiger bemerkt. Für viele "Filmfans" von heute existieren keine Filme, die in letzten Jahrtausend gedreht worden sind...
Für den durchschnittlichen Otto-Normal-Gucker mag das ja noch durchgehen, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Aber wenn ein Videothekmitarbeiter Filme wie DER PATE, EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST, RONIN, PSYCHO und so weiter nicht einmal kennt, dann finde ich das bedenklich. 
Man muß die Filme ja weder gutfinden noch gesehen haben, aber KENNEN sollte man sie schon, wenn man schon mit FIlmen arbeitet...
Oder würdet ihr zu einem Automechaniker gehen, der keine Ahnung von Motoren hat, weil er sich eben nur für Autos interessiert... 
Gut, Videothekar ist kein Lehrberuf, aber ein gewisses Grundwissen sollte doch schon vorausgesetzt werden.

Ich will hier natürlich niemanden beleidgen oder schlecht machen, aber selbst in meiner ehemaligen Videothek konnte der Videothekar mir nicht sagen, ob ein Film, den ich ausleihen wollte, ungekürzt sei, bzw. ob es sich dabei um eine Neuauflage handel.
Er sagte mir sogar: Sowas gucke ich nicht!
Ich kam mir bei der Aussage vor wie ein Perverser, weil ich mir solche Filme schon ansehe...
Es handelte sich übrigens um diesen total verwerflichen, perversen und zurecht verbotenenen Film TODESGRÜSSE AUS SHANGHAI mit Bruce Lee!
Pfui Teufel!


Was meint ihr? Für jeden gibt es doch ein paar FIlme, die man gesehen haben MUSS! Für mich sind das auch unheimlich viele Filme, die vor meiner Geburt gedreht worden sind.

Zum Glück ist Hollywood inzwischen dazu übergegangen, Filme von damals neu aufzulegen, um auch diejenigen zu erreichen, die nur Filme aus dem aktuellen Jahrtausend schauen... Oh, das war übrigens sarkastisch gemeint!
Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Tag in der Berufschule, als ein Klassenkamerad ganz fasziniert von diesem coolen Thriller berichtete. PSEIKO (ich versuche den Filmtitel so aufzuschreiben, wie besagter Mensch ihn mir nannte)! Ich konnte damit nichts anfangen, bis er mir die Story beschrieb. Als er dann meinte, er wäre entsetzt gewesen, als sich Norman Bates als Mörder herausstellte, da musste ich lachen... Tja, wer hätte heutzutage damit gerechnet? 
Der Junge wusste übrigens nicht, dass es sich dabei um ein Remake handelte, und das Original kannte er auch überhaupt nicht. Schlimmer noch: Er hatte noch nie den Namen Hitchcock gehört, erinnerte sich dann aber dunkel daran, dass der doch die DREI ??? Hörspiele gemacht hätte... 

Naja, ich habe ab heute übrigens wieder Nachtschicht, was bedeutet, dass ab morgen wieder mein Nachtschicht-Sicht-Bericht erscheint.

Und es werden ganz sicher ein paar richtig alte und ein paar richtig schlechte FIlme dabei sein.
Ich habe nämlich einen ganzen Sack voll Gratisbeilagen aus DVD-Magazinen.

Ich bin gespannt.

In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi




Kommentare

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@Schlumpfi: Gut gesprochen!
tantron
01.02.2012 um 22:39
#20
Stimme dem Grundtenor deines Blogs zu: Alle Filme vor 2000 einfach auszuknipsen ist banal. Man muss die Vergangenheit kennen, mindestens aber zu würdigen wissen, damit man etwas mit den Filmen der Gegenwart anfangen kann (höhö, da fällt mir grad ein, das war auch Thema meines ersten Blog-Beitrags hier). An dem Thema kaue ich auch schon seit einiger Zeit mental herum - irgendwann kommt auch ein Blog von mir. ;)
tantron
01.02.2012 um 22:32
#19
Wenn ein Kunde in der Videothek nach FRIGHT NIGHT, DAS DING oder PLANET DER AFFEN fragt, dann stellt sich mir unweigerlich die Frage: Alt oder Neu... In den Meisten Fällen ist es der Neue, der gefragt wird. Aber als ich letztens nach PLANET DER AFFEN gefragt habe, wollte ich den Alten. Und der Mitarbeiter WUSSTE gar nichts von einem Alten. Sein Kollege kannte dann wenigstens die Tim Burton Version. Aber ein Videothekmitarbeiter, der mit dem Namen Charlton Heston nichts anzufangen weiß, der ist meiner Meinung nach fehl am Platz (Zumal sie tatsächlich das Original im Regal stehen hatten... genauso wie BEN HUR, nebenbei gesagt!)
Michael Speier
01.02.2012 um 18:06
#18
Bei Filmfans oder selbsternannten Cineasten erwarte ich egal wie alt dass Filme wie Der Pate oder Der Exorzist, Ben-Hur usw.. zumindest größtenteils schonmal gesehen sein sollten. Gefallen steht auf einem anderen Blatt, aber die wenigsten Videotheken-Mitarbeiter dürften diesen Anspruch haben;)

Müssen sie aber auch nicht, solange sie den PC bedienen können, um mir im Zweifelsfalls sagen zu können, wo ich Geheimtipp xy finde;)
Schlumpfmaster
01.02.2012 um 13:47
#17
...Entschuldigung....aber ich muss immer noch lachen nach dem lesen...... Wer um Himmels Willen behauptet denn, dass Videothekare "Filmwissen" hätten ????? Guter Witz.....ich denke ich kann es beurteilen, ich war es für mehr als 20 Jahre .....super nette Leute hat man auf Messen usw. getroffen, aber Filmwissen?
..ist mir in all den Jahren so gut wie nicht begegnet....bei den Filmfirmen übrigens noch weniger, und das konnten die noch steigern!!!! Aber natürlich haben Angestellte in Videotheken ein breiteres Wissen über die aktuellen Titel, weil sie natürlich (meist kostenlos)fast Alles gesehen haben. Ich bilde mir ein über eine sehr sehr (sehr) große Filmerfahrung zu verfügen - um es einmal so auszudrücken- aber ich hätte aufgrund der Tagesform gar kein Problem an 365 Tagen jeweils unterschiedliche "Top 20" des Films empfehlen zu können, bei der sich nur wenige Titel wiederholen. Aber ehrlich gesagt ist das neutral betrachtet doch auch "für die hole Hand" und bedient bestenfalls mein Ego oder besser gesagt meine Arroganz. Kaum etwas ist so subjektiv wie Geschmack, aber dauernd versucht Dir jemand einzureden was "guter Geschmack" ist..... Bullshit.... etwas Tolles mit der Freundin /Flamme/Frau zu unternehmen oder mit den Kindern zu spielen ist aus meiner heutigen Sicht wesentlich wertvoller, als sich einen mittelprächtigen Film (= 94,5 % der Erscheinungen) anzuschauen. In diesem Sinne.........."Nichts für Ungut" (Videothekare und solche die sich als Solche angesprochen fühlen)......
eiketscher
30.01.2012 um 20:29
#16
@zui:
Klar, natürlich ist die Aussprache richtig. Aber man ist halt mit der deutschen Aussprache (speziell bei diesem Titel) aufgewachsen. Es war nur so, dass ich mit der englischen Aussprache den Titel nicht erkannt habe. So ging es aber den meisten in unserer Gruppe. Psycho kennt man halt in der deutschen Aussprache.
Ich bin inzwischen auch dazu übergegangen, das Remake englisch auszusprechen, um es vom Original zu unterscheiden.
Nennen wir obige Kritik an der Aussprache einfach ein Missverständnis meinerseits...
Michael Speier
29.01.2012 um 19:35
#15
Bin Jahrgang \'95, klar erstmal das typische Gemecker, dass es auch in der heutigen Jugend noch Leute gibt, die alte Filme bzw. Klassiker zu schätzen wissen!, aber ich kann Biophemoc wirklich nur zustimmen, die Menge an guten alten Filme ist so riesig, dass man die gar nicht alle gesehen haben kann wenn man so jung ist.
MissingNo
29.01.2012 um 19:30
#14
Der Film heißt nunmal so, wie er heißt, ob Anglizismus, oder nicht. ;-)
Wie handhabst du denn dann die Aussprache von Filmtiteln wie bspw. "American Psycho", wenn ich fragen darf?
Die Aussprache des Titels, ganz gleich, ob Remake, oder Original, ist eigentlich auch dieselbe. Daher weiß ich nicht so ganz, was du mit dem dritten Satz ausdrücken möchtest.
zui
29.01.2012 um 19:21
von zui
#13
@zui:
Natürlich ist die Sprechweise vom Psycho-Remake richtig, aber ich bin ein entschiedener Gegner von Amerikanisierungen. "Man sollte alle Anglizismen in der Deutschen Sprache canceln", wie Johann König gesagt hat ;-)
Desweiteren fand ich es in diesem Beispiel einfach nur lächerlich. Dem Publikum ein Remake zu verkaufen, indem man den Titel amerikanisch ausspricht.
Was den Namen Hitchcocks angeht: Schande über mein Haupt! Habe er natürlich korrigiert. Danke hierfür.
Michael Speier
29.01.2012 um 19:04
#12
Etwas belustigend finde ich das ja schon. Da wird zuerst verkündet, man müsse doch über ein gewisses Filmwissen verfügen, nur um sich dann einige Zeilen später über eine Person lustig zu machen, die, auch wenn sie Hitchcocks 1960er Streifen nicht kannte, zumindest den Titel richtig auszusprechen vermochte. Offensichtlich ganz im Gegensatz zum Verfasser dieses Blogs, der auch den Namen des Regisseurs, den man ja kennen muss, nicht ganz fehlerfrei wiedergeben konnte, oder wollte. Nimms mir nicht übel, aber wer im Glashaus sitzt...
Mal davon abgesehen sollte es jedem selbst überlassen sein, welche Filme er sich ansieht und welche nicht. Die von Einigen getroffene Aussage, Filme wie E.T., Die Goonies, Die Verurteilten, Forrest Gump, Der Pate oder die Star Wars Saga seien "absolute Klassiker", die ja jeder "Filmfan" gesehen haben "muss", halte ich nebenbei bemerkt für ziemlich fragwürdig.
zui
29.01.2012 um 18:46
von zui
#11

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