Irrtümer und Mythen um HD-Tonspuren.
17. September 2011Das Ergebnis meiner Nachforschungen zum Thema BD-Tonspuren über den Media Server, hat mir diese Frage einleuchtend beantwortet. Es ist ganz simpel so, dass beide Formate zwar bis zu 96khz / 24bit unterstützen KÖNNEN, doch scheinbar sieht es aber in der Praxis nicht immer so aus, dass auch eine solche Tonspur vorhanden ist. Eine willkürlich gezogene, englische Dolby TrueHD Tonspur, übrigens die von der Blu-ray 'Batman' als UK-Import etwa, liegt in 16 Bit und 48 khz vor. Unkomprimiert ist das Material schon. Aber es ist nicht hochauflösend. Auch nicht viel besser war es dann mit der Blu-ray zu Hitman (deutsches Release). Dort habe ich mir die englische DTS-HD Master Audio Spur gezogen und in diese geschaut. Was war das Ergebnis? Immerhin 24 bit Worttiefe, aber immer noch nur 48khz an Auflösung.
Könnten Das lediglich peinliche Ausrutscher gewesen sein? Ich fürchte nein, denn auch, nachdem ich aus lauter Langeweile noch 6 weitere Discs wahllos hervorgezogen und die DTS-HD M.A. Spuren gezogen hatte, kam immer wieder das Selbe heraus. 24 bit bei 48 khz. Dolby True HD Spuren habe ich keine mehr gefunden, da sie in meiner Sammlung scheinbar eher die Ausnahme bilden. Allerdings muss ich zugeben, dass ich dabei auch eher zu den Blu-ray releases älterer Filme gegriffen habe. Anhand solcher eindeutigen Ergebnisse fühle ich mich einmal mehr in meiner Skepsis gegenüber dem Hype um deutsche HD-Tonspuren bekräftigt. Zum anderen habe ich allerdings auch endlich eine Antwort dafrauf, warum ich den Dynamikumfang bei einigen HD Tonspuren tatsächlich besser fand. Es würde mich nicht wundern, wenn die mit jeweils 24-bit Worttiefe aufwarten können!
Gut, es gibt einen Grund für HD-Tonspuren und den zu nennen ist fast schon Pflicht: Wenn die unkomprimierten Tonspuren doch eh nicht hochauflösend vorliegen... warum kriegen die es dann nicht hin, die Deutschen Tonspuren ebenfalls ohne Kompression auf die Blu-ray zu bannen, wenn die meisten dieser Blu-rays doch locker den Platz dafür erübrigen können? Ich kann die Logik der Hersteller in dem Sinne nicht unbedingt nachvollziehen... Oder sollten die am Ende die deutschen Tonspuren ganz stumpf von den DVD-releases übernehmen, um Geld zu sparen? Platz auf der Disc sparen, kann selten ein Grund sein, weil kaum eine Blu-ray von mir bislang wirklich die dual-layer Kapazität ausgereizt hätte - und zwar bei Weitem nicht! Doch was das Thema anbelangt, sind alle diese Möglichkeiten nicht mehr, als Vermutungen...
....Dennoch möchte ich allen Lesern dieses Blogs ans Herz legen, beim kauf einer Blu-ray zu berücksichtigen, dass HD-Tonspuren meist doch nur zur Verlustfreien Speicherung gut sind. Und Wer den Unterschied zwischen etwa einer 320kbit starken MP3-Datei und einer Audio-CD in einem Blindtest nicht heraus hört, wird auch bei dei zum Beispiel DTS-HD Master Audio kaum eine Chance haben, wenn die Tonspur tatsächlich in derselben Auflösung und Bittiefe, wie das originale DTS-Tonformat mit bringt.
Einen anderen, einfachen Ansatz, heraus zu finden, wie wenig der bessere klang einer Originaltonspur in HD wirklich mit dem HD zu tun hat, gibt es auch! Dazu stellt man ganz simpel beim Blu-ray Player die Übertragung von HD-Tonformaten über HDMI ab. Via SPDIF oder opto-digitalem Anschluss werden ohnehin keine HD-Tonformate übertragen! Wer es so angeschlossen hat, bemerkt sowieso schon Unterschiede, die nicht am HD-Tonformat liegen! Was beim Abschalten der HD-Tonunterstützung übertragen wird, sind die regulären Dolby Digital oder DTS Tonspuren, womit man auch im deutschen Original angeblich ja so gebeutelt wird! Nicht mehr als 16, bzw. 24 Bit Wortbreite, nicht mehr als 48 kHz Samplingfrequenz. Auch ist es nicht verlustfrei codiert, sondern unter weglassen von theoretisch unhörbaren Toninformationen gespeichert. Trotzdem wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass die geliebte Originaltonspur besser klingt, als die deutsche Synchronfassung - und Das ist keine Einbildung! Was sowohl Endverbraucher, als auch Profis in der Branche nicht begreifen oder begreifen wollen ist ganz simpel, dass der bessere Klang der Originaltonspuren in den seltensten Fällen daran liegt, dass sie in hochauflösendem, verlustfreiem DTS-HD Master Audio oder Dolby TrueHD Tonformat vorliegen! In wirklichkeit arbeiten die Synchronstudios einfach in 90% aller Fälle merklich weniger sauber, als die Filmstudios selbst und daran könnten auch Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio nichts ändern!
Den Herstellern unterdes währe an zu raten, auch die Auflösung und Bitrate mit ab zu drucken! Das würde die Wahl einer Blu-ray aus technischen Blickpunkten wenigstens transparenter gestalten, auch wenn das Argument der verlustfreien codierung in DTS-HD Master Audio und Dolby TrueHD immer noch falsch genutzt werden kann...
Mein neuer AV-Receiver
1. September 2011- oder: Wie ich aus meinem Wohnzimmer eine Multimedia Zentrale machte!
Entgegen meiner früheren Ankündigung habe ich mich nicht für einen Denon Receiver entschieden. Meine neue Schaltzentrale im Wohnzimmer heißt VSX-921! (Weitere Informationen findet man auf der Herstellerseite zum Gerät.) Hier ein Paar Gedanken zu den ersten Gehversuchen mit dem neuen Herz meines Wohnzimmers:
Bestellt bei Amazon war ich angenehm überrascht, als der Receiver schon am nächsten Tag in meiner Wohnung war. Bei der Lieferung über Hermes, wie Amazon es leider eingeführt hat, dauerte es bisher immer min. 2 Tage, bis eine Sendung bei mir eintrifft. Damit habe ich Glück gehabt, denn am nächsten Tag währe niemand zuhause gewesen und das Ganze hätte sich noch weiter verzögert. Bei dem kleinen Karton habe ich nicht schlecht gestaunt! Mein alter Yamaha Receiver war ein gutes Stück größer und auch schwerer. Schon die Produktfotos haben Hoffnung gemacht, aber der VSX-921 macht wirklich einen wertigen Eindruck! Zumindest, so lang man nicht die kleine Klappe an der Vorderseite ab nimmt. Dann stellt sich nämlich heraus, dass zumindest die Klappe, vermutlich aber auch der Rest der Front eigentlich aus Plastik besteht. Also hieß es für mich: schön die Klappte dran lassen, damit der Schein gewahrt bleibt, hehe! Natürlich habe ich meine Errungenschaft direkt angeklemmt!
Der Anschluss ging absolut Problemlos vonstatten. zunächst einmal war ich angenehm überrascht, dass der Receiver nicht, wie mein Alter ein fest installiertes Stromkabel hat, sondern mit einem schlichten Kaltgerätekabel ausgeliefert wird. Im Grunde konnte ich meine Verkabelung 1:1 übernehmen. Lediglich ein weiteres HDMI Kabel ist hinzu gekomen. Übrigens verwende ich für alle HDMI Verbindungen Hama ProClass HDMI 1.4 Kabel von 1,5 Metern Länge. Weiter habe ich im Wohnzimmer (bis ich mich um die Verkabelung kümmere) über meine vorhandene WLAN Bridge mit einem Switch den Receiver mit meinem Netzwerk verbunden. Die Software braucht es allein schon deswegen, um eine brauchbare Anleitung zu haben. Das, was in Papierform mitgeliefert wird, ist ein Witz! Andererseits ist die Interaktive Anleitung auch deutlich effektiver. Man bekommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung des Receivers, die eigentlich alle Fragen vorweg nimmt. Auch die "softwareseitige" Einrichtung des Receivers ist in meinen Augen intuitiv und kann selbst von absolut Schaltfaulen Zeitgenossen genutzt werden. Bei dem automatischen Einmesssystem wurden verblüffent exakte Werte ermittelt. Etwa die Abstände zur Hörposition waren fast exakt angegeben! (Hab mal mit einem Maßband nachgemessen) Es ist schon erstaunlich, was so eine Einmess-Software nur mit einem kleinen Mikrofon alles ermitteln kann! Das Kabel vom Mikro ist gerade lang genug, um zur eigentlichen, letztendlichen Hörposition zu reichen. Allerdings hab ich auch ein sehr großes Wohnzimmer! (Ich sitze etwa 5 Meter vom Receiver und Fernseher entfernt)
Besonders angenehm machte sich die Klangliche Auswirkung bemerkbar, also verglichen mit meinem alten - im Rahmen seiner möglichkeiten optimal eingerichteten - Yamaha Receiver. Es wurde ja schon damit geworben, dass mit dem Einmesssystem stehende Wellen und Resonanzen im Raum reduziert werden können. Natürlich hab ich das Einmesssystem (wie im Vorigen Absatz angedeutet) direkt mit vollautmatik getestet. Wenn ich der Messkurve des Einmessystems glauben kann, sind die Resonanzen auch deutlich abgeschwächt. Ob das wirklich der Fall ist, kann ich (mangels besserer, technischerKenntnisse) nur vermuten. Jedenfalls ist der Ton mit dem VSX-921 jetzt sehr viel trockener und fühlt sich direkter an, als mit dem Yamaha Receiver zuvor. Meine Sateliten verkraften maximal 70 Watt. Da ist man froh über die Einstellungsmöglichkeit einer maximalen Lautstärkeeinstellung von -20dB. Bei meinem Blu-ray Player habe ich nur noch die Tonausgabe über HDMI aktivieren und schon konnte es auch mit der Wiedergabe von HD-Tonformaten (mein heimlicher Hauptkaufgrund) los gehen! PCM, Dolby TrueHD, Dolby Digital, DTS, DTS-HD Master Audio - alles wird problemlos automatisch erkannt Der Receiver stellt sich vollautomatisch auf die letzten gewählten Einstellungen für das jeweilige Format ein.
Apropos Automation: Wenn ich jetzt meinen Fernseher ein oder aus schalte, wird auch der Receiver gleich mit bedient. Der Blu-ray Player reagiert leider nicht. Ebensowenig reagieren Receiver und Fernseher auf den Blu-ray Player. Stelle ich im Fernseher vom HDMI Eingang auf einen Sender um, erkennt der Receiver das ebenfalls automatisch und stellt sich auf die entsprechende Tonquelle um. Beim Einschalten des Blu-ray Players, stellt der Receiver ebenfalls automatisch auf 'BD' um und auch der Fernseher bekommt die Information und stellt auf den HDMI Eingang. Man kann sogar den Mute Button an der Fernseherfernbedienung drücken und der Receiver stellt sich stumm - auch bei Wiedergabe vom Blu-ray Player! Die Lautstärke kann man ebenfalls über die Fernbedienung meines Fernsehers regeln, aber das geschieht in so kleinen Schritten, dass der Griff zur Receiverfernbedienung doch sinnvoller erscheint. Leider kann man umgekehrt den Fernseher nicht mit der Receiver Fernbedienung steuern. Auch beim Blu-ray Player braucht es leider eine weitere Fernbedienung. In Sachen der Automation rächt sich wohl das zusammenstecken aus verschiedensten Marken. Ein einheitlicher Standard währe wünschenswert.
Was ich von der Netzwerkverbindung halten soll, weiß ich auch nicht so recht. Wenn ich gerade am streamen bin (z.b. über meinen Tversity Server) ist die Verbinung absolut stabil. Die App ist leider nicht allzu sehr stabil. Man sollte DRINGEND sicher stellen, dass der iPod/das iPhone/das iPad eine funktionierende WLAN Verbindung hat, sonst kann es vor kommen, dass es keinen Receiver finden kann. Meistens läuzft es aber nach mehrmaligen Versuchen plötzlich doch wieder einwandfrei. Jedenfalls bei meinem iPod Touch 3G war das so der Fall. Von dieser Instabilität abgesehen lassen sich die Netzwerkdienste über die App sehr viel komfortabler bedienen, als mit der mitgelieferten Fernbedienung, da die onscreen Anzeige leicht bis mittelschwer verzögert auf Eingaben über die Ferndbedienung reagiert. Die App ist da deutlich angenehmer. Man findet sich leichter zurecht, zumal man über die app beim Zugriff auf die Netzwerkrecourcen ungefähr das sieht, was auch auf dem Fernseher angezeigt würde. Klar, es gibt auch im Gerät selbst eine solche Anzeige, doch die ist nicht sonderlich hilfreich, weil kaum etwas an Text in das kleine Anzeigefeld für den Text passt. In sofern ist die App auch ohne riesiges iPad Screen eine ideale ergänzung zur Bedienung des Receivers! Die PC Software hingegen ist wirklich nur als interaktive Anleitung zu gebrauchen. Einstellungen sind problemloser direkt am Receiver machbar. Zumindest habe ich bis heute keine praktischen Funktionen entdeckt, bis auf eben die umfangreiche Anleitung. Der einzige wirkliche Wermutstropfen in Sachen Multimedia ist, dass FLAC nur über einen eingerichteten Mediaserver gestreamt, nicht aber über den USB Stick anwählbar ist. Die WLAN Verbindung hat nämlich eine gewisse Unterbrechung zwischen den Tracks, was das Streamen von Alben mit zusammenhängenden Titeln unangenehm macht. Das ist aber Gemecker auf hohem Niveau. Dass FLAC bis hin zu Stereo Aufnahmen in 24 bit und 96khz möglich sind, ist schon viel Wert! Klar, man kann sich immer mehr wünschen, (z.b. FLAC 5.1 Wiedergabe) aber immerhin funktioniert FLAC überhaupt!
Fazit:
Der VSX-921-K leidet unter ein paar Kinderkrankheiten, doch die sind offenbar softwareseitig und nicht allzu ernst. Er ist leicht eingerichtet und absolut problemlos zu bedienen. Er unterstützt verblüffend viele Formate als Netzwerk Stream, er kitzelt aus meinen Lautsprechern, die eigentlich als PC-Lautsprecher verkauft wurden, tatsächlich noch ein gutes Stück Audioqualität heraus, was ich so nicht erwartet hätte. Er ist vielseitig steuerbar und bietet Anschlussmöglichkeiten für so ziemlich jede vorstellbare Quelle. So habe ich sogar einen mehr als wertigen Ersatz für meinen nicht möglichen UKW-Kabel-Anschluss. Gerade der Zugriff auf meine CD-Bibliothek in Form von FLAC Files auf meinem PC via TVersity zeigt, dass ich mit dem Receiver einen gelungenen Sprung in das Zeitalter der heimischen Multimediazentralen gemacht habe!
Fotos fehlen noch, weil das Wohnzimmer momentan ein bisschen baustellenartig aus sieht. Später werde ich sie in den Informationen meines Heimkinos nachtragen.
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