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Star Trek - Beitrag zum Review-Contest 2010
21. Juli 2010Der Weltraum. Unendliche Weiten…
Mit diesen Worten startete am 8. Oktober 1966 auf dem amerikanischen Sender NBC eine neue Fernsehserie mit dem Titel „Star Trek“. Darin geht die multikulturelle Besatzung des Raumschiffs Enterprise im Auftrag der Föderation der Planeten auf Forschungs- und Entdeckungsreise quer durch die Galaxis und erlebt auf fremden Welten spannende Abenteuer, die nie ein Mensch zuvor erlebt hat. Doch die Serie entwickelte sich nicht zu dem Erfolg, den sich ihr Schöpfer Gene Roddenberry erhofft hatte. Niedrige Zuschauerzahlen brachten seine Schöpfung immer wieder an den Rand eines vorzeitigen Endes. Nur dem unermüdlichen Einsatz leidenschaftlicher Fans war es zu verdanken, dass es Star Trek auf drei Staffeln und insgesamt 79 Episoden brachte, bevor 1969 das unwiderrufliche Ende kam. Damit schien die Geschichte des Raumschiffs Enterprise und ihrer mutigen Crew beendet.
Doch im Laufe der Jahre und vieler Wiederholungen im amerikanischen Fernsehen geschah etwas Faszinierendes: die Serie wurde immer beliebter und ihre Fans immer zahlreicher. Das brachte das Filmstudio Paramount Pictures auf den Plan und man entschied sich, Star Trek wiederzubeleben. Diesmal jedoch nicht als Fernsehserie, sondern als abendfüllenden Kinofilm. Folgerichtig kam 1979 Star Trek – Der Film mit großem kommerziellem Erfolg in die Kinos. Nun war der Siegeszug des Raumschiffs Enterprise scheinbar nicht mehr aufzuhalten. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte folgten neun Kinofilme und vier weitere Serien, die Gene Roddenberrys humanistisches Weltbild im futuristischen Gewand sowohl auf dem Fernsehschirm, als auch auf der großen Leinwand lebendig hielten. Doch auch diese Erfolgsgeschichte währte nicht ewig. Mit der letzten Fernsehserie, schlicht „Enterprise“ betitelt und dem zehnten Kinofilm „Nemesis“ wurde deutlich, dass das Franchise dringend eine Frischzellenkur benötigte. Den zweifellos richtigen Mann, um diese nicht ganz einfache Tat zu vollbringen, fand man in Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J. J. Abrams, hauptsächlich bekannt durch seine von Kritikern und Fans hoch gelobte, innovative Fernsehserie Lost. Und Innovationen sollte Abrams auch dem Star Trek Universum bescheren.
Story:
Das Föderationsraumschiff USS Kelvin befindet sich auf einer Forschungsmission in einem abgelegen Winkel der Galaxis. Plötzlich bildet sich vor ihrem Bug ein gewaltiger Energiesturm, aus dem unvermittelt ein riesiges romulanisches Raumschiff erscheint, welches die Kelvin sofort attakiert. Ihren Waffen hoffnungslos unterlegen, bleibt der Besatzung des Föderationsschiffes nur die Evakuierung. Um das Überleben der Menschen zu sichern, muss jedoch ein Mann so lange auf dem Schiff bleiben und den erbarmungslosen Feind abwehren, bis sich die 800 Lebewesen an Bord in Sicherheit bringen können. Der Name des Mannes: George Kirk.
20 Jahre später auf der Erde, lässt sich der Sohn dieses Mannes, James Tiberius Kirk, ziellos durch seine Heimat Iowa treiben. Der hochbegabte, aber antriebslose und hitzköpfige junge Mann erweckt nach einer Kneipenschlägerei die Aufmerksamkeit des Offiziers Christopher Pike, der ihn als Kadett für die Akademie der Sternenflotte gewinnen möchte. Nach anfänglichem Zögern willigt er ein. In den Jahren auf der Akademie beweist er durch gleichermaßen brillante wie unkonventionelle Lernmethoden, dass aus ihm ein fähiger Offizier werden könnte. Doch unvermittelt erscheint in der Umlaufbahn des Föderationsplaneten Vulcan ein riesiges, romulanisches Raumschiff und droht den Planeten zu vernichten. Da der Großteil der Sternenflotte in anderen Regionen des Weltraums gebunden ist, werden die jungen Offiziere auf das nagelneue Raumschiff Enterprise gebracht, um dem Feind entgegen zu treten.
Wie macht man ein Franchise, das auf eine über 40jährige Geschichte zurück blicken kann, mit zehn Kinofilmen und unzähligen Serienfolgen, für ein möglichst breites Publikum interessant? Die Antwort ist so einfach wie genial: man fängt einfach noch einmal von vorne an! Dazu bedient man sich einer Riege junger, unverbrauchter Darsteller, die den allseits bekannten Figuren Kirk, Spock, „Pille“ McCoy und wie sie alle heißen, frisches Leben einhauchen. Dabei hatten die Macher durchweg ein glückliches Händchen. Die „Neuen“ ähneln ihren legendären Vorgängern gerade genug, um langjährige Fans zufrieden zu stellen. Gleichzeitig lassen sie aber auch eine neue, junge, moderne Coolness mit in ihre Charaktere fließen, die sie auch und vor allem für ein breites Publikum interessant macht, das mit Star Trek früher vielleicht nicht allzu viel anzufangen wusste. Diese Charaktere, eingebettet in eine interessante Story mit Witz und jeder Menge Action, garantieren letztlich den Erfolg des Films.
Bild:
Das Bild liegt im Format 2,35:1 vor und bietet natürlich die volle Auflösung von 1080p/24. Die Schärfe und der damit einher gehende Reichtum an Details besticht von der ersten bis zur letzten Minute. In Nahaufnahmen ist jede Bartstoppel oder jede Faser der Sternenflottenuniformen einzeln abzählbar. In den Weltraumszenen ist jedes Trümmerteil klar erkennbar. Die Farben sind natürlich bis etwas bunt, jedoch zu keinem Zeitpunkt überzogen knallig. Der Kontrast ist teilweise recht hoch, was hauptsächlich in einigen besonders hell ausgeleuchteten Szenen zum Vorschein kommt. Störend wirkt das allerdings zu keinem Zeitpunkt. Der Schwarzwert ist nahezu perfekt, was sich hauptsächlich in den Weltraumszenen zeigt. Es werden keine Details verschluckt.
Etwas befremdlich wirken die teilweise recht starken Überstrahlungen einzelner Lichtquellen und die fast immer im Bild befindlichen Lichtreflexionen. Dieses Stilmittel wirkt zeitweise etwas übertrieben eingesetzt und für den Betrachter leicht irritierend. Insgesamt ist das Bild absolut auf der Höhe der Zeit und erfüllt die Erwartungen, die man an einen aktuellen Blockbuster stellt.
Ton:
Der deutsche Ton liegt leider nur in Dolby Digital 5.1 vor. Das hochauflösende Tonformat bleibt wie so oft dem englischen Originalton vorbehalten. Trotzdem hat man es im vorliegenden Fall mit einem ansprechenden Hörerlebnis zu tun. Die Action findet auf allen Kanälen statt. Sowohl die Filmmusik, als auch die Effekte sind gut im Raum verteilt. Die allerletzte Detailauflösung fehlt allerdings. Hier wäre dann doch eine HD-Tonspur erforderlich gewesen. Der Tiefbass verrichtet seine Arbeit in den zahlreichen Actionsequenzen ordentlich und unterstreicht beispielsweise auch tonal die überwältigende Masse des romulanischen Raumschiffs.
Es wird sicher das geboten, was das veraltete Tonformat hergibt, jedoch wäre eine deutsche HD-Tonspur hier sicher wünschenswert gewesen.
Specials:
Die umfangreichen Extras bieten alles, was man über die Produktion des Films wissen muss. Neben dem obligatorischen Audiokommentar der Verantwortlichen wird jeder wichtige Teil der aufwendigen Vorproduktion beleuchtet. Von den ersten Ideen, über das Casting der Hauptdarsteller, bis zur Entwicklung der verschiedenen Alienrassen, Planeten, Kostüme, Raumschiffe und des Sounddesigns. Auch nicht verwendete Szenen und eine Gag-Reel werden geboten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass der Maschinenraum der Enterprise in Wirklichkeit eine Bierbrauerei ist?
Fazit:
Operation gelungen, Patient lebt. Was bereits bei gleichfalls ikonischen Helden und Filmreihen wie James Bond und Batman gelungen ist, funktioniert auch mit Star Trek. J. J. Abrams unterzieht Gene Roddenberrys Universum einer dringend benötigten Frischzellenkur. Dank sympathischer neuer Hauptdarsteller und einer ebenso modernen wie coolen Optik, vermag es der Film sowohl alte, als auch neue Fans für sich zu begeistern. Die technische Umsetzung der Blu-ray ist, trotz einiger Abstriche beim Ton, ebenfalls gelungen. Ohne Frage steht dem Star-Trek-Universum in dieser Form noch ein langes Leben in kreativem Wohlstand bevor.
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 9/10
Testequipment:
TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
Player: Pioneer BDP-LX71
Receiver: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W, Teufel
Das weisse Band - Beitrag zum Review-Contest 2010
25. Juli 2010Michael Haneke blickt in seinen Filmen in die tiefsten Abgründe der menschlichen Natur. Egal ob sinnloses Morden („Benny’s Video“, 1992), brutale Gewalt („Funny Games“, 1997) oder psychologischer Terror („Caché“, 2005), immer stehen Menschen in extremen Situationen im Mittelpunkt seiner Filme. Dabei verzichtet Haneke in der Regel auf einfache Erklärungen oder vorgefertigte Interpretationen, ja selbst eine moralische Distanzierung von den geschilderten Taten bleibt der österreichische Regisseur oft schuldig. Der Zuschauer bleibt mit seinen Gedanken allein, und wird somit gezwungen, sich mit dem gesehenen noch intensiver auseinander zu setzen. Das ist nicht immer einfach, oft sogar verstörend, trägt jedoch dazu bei, dass Hanekes Filme lange in Erinnerung bleiben. Genauso verhält es sich auch mit dem vorliegenden Film „Das weisse Band – Eine deutsche Kindergeschichte“.
Story:
Das Dorf Eichwald kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs. Mysteriöse Vorfälle ereignen sich in der kleinen protestantischen Gemeinde im ländlichen Norddeutschland: Der Arzt des Dorfes hat einen schweren Reitunfall, nachdem sein Pferd scheinbar über ein gespanntes Seil gestolpert ist. Die Frau eines Kleinbauern stirbt, nachdem sie während der Arbeit im Boden des örtlichen Sägewerks einbricht. Der behinderte Sohn der Hebamme verschwindet und wird kurze Zeit später schwer misshandelt im Wald aufgefunden. Diese und einige Vorfälle mehr ereignen sich binnen kurzer Zeit, jedoch bleibt die Suche nach dem oder den Tätern erfolglos. Nur der junge Lehrer des Dorfes stößt durch Zufall auf einige Hinweise, die ihn zu einem grauenvollen Verdacht führen.
Die hier portraitierte Gemeinde ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Schmelztiegel menschlicher Grausamkeiten. Dabei sind die in aller Öffentlichkeit stattfindenden Verbrechen nur die Spitze des Eisbergs. Das wahre Grauen lebt hinter den verschlossenen Türen der streng gläubigen Dorfbewohner. Neid und Missgunst, Brutalität, Verachtung, Beleidigungen und häusliche Gewalt sind an der Tagesordnung. Bigotte Moralvorstellungen werden den Kindern mit Rutenschlägen eingetrichtert. Weil sein halbwüchsiger Sohn sich beispielsweise an den „empfindlichsten Nerven seines Körpers“ vergangen hat, lässt ihm der Pfarrer des Nachts die Hände ans Bett fesseln, um ihm diese schändliche Angewohnheit auszutreiben.
Da der Film die Ereignisse hauptsächlich aus Sicht der Kinder erzählt, nimmt man an deren Leidensweg besonderen Anteil. Kaum eine Regung, geschweige denn ein unbekümmertes Lachen entweicht ihren, schon in jungen Jahren, versteinerten Gesichtern. Als Zuschauer fragt man sich daher unweigerlich, welche Auswirkungen ein Leben in dieser Umgebung auf die jungen und noch unschuldigen Kinderseelen haben werden.
Welche zukünftige Gesellschaft entsteht aus Individuen, deren Kindheit nicht von Liebe, sondern von Grausamkeit, nicht von Anerkennung, sondern von gnadenloser Disziplin und unbedingtem Gehorsam, nicht von elterlicher Fürsorge, sondern eisiger Gefühlskälte geprägt wird?
Hier formt sich im Geiste des Betrachters im Laufe der Zeit die vielleicht wichtigste Erkenntnis, die dieser Film auf Hanekes eigene Art vermitteln will.
Nachdem die Kinder des Pfarrers eines Abends zu spät nach Hause kommen, setzt es am darauf folgenden Tag Rutenschläge. Doch damit nicht genug, wird dem Sohn ein weißes Band um den Arm und der Tochter ein weißes Band ins Haar gebunden. Das soll die Kinder stets an die eigene Tugendhaftigkeit und Rechtschaffenheit erinnern. Doch kennzeichnet es sie natürlich auch in der Öffentlichkeit als jemanden, dem es an besagten Tugenden in der Vergangenheit gemangelt hat. Da stellt sich ganz automatisch die Frage, auf welche Ideen der Bestrafung diese Kinder einmal kommen werden, wenn sie selbst als Erwachsene einmal Verantwortung gegenüber anderen Menschen oder gar der ganzen Gesellschaft gegenüber übernehmen werden. Oder um es auf den Punkt zu bringen: wie weit ist es vom weißen Band bis zum Judenstern? Müssen diese Kinder nicht zwangsläufig in späteren Jahren ein völlig entartetes Verhältnis zu Disziplin und Bestrafung entwickeln? Ist der Nationalsozialismus nicht die konsequente Fortführung, die letzte denkbare Instanz dieser gesellschaftlichen Zustände? Setzt sich der Dorfname „Eichwald“ nicht aus „Eichmann“ und „Buchenwald“ zusammen?
Wohlgemerkt sind das alles Fragen, die der Film zwar aufwirft, aber nie beantwortet. Wie selten zuvor wird der Zuschauer selbst in die Verantwortung genommen, sich über das hier gesehene seine Gedanken zu machen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Denn einfache Antworten sind Hanekes Sache hier weniger denn je.
Bild:
Heutigen Sehgewohnheiten zum Trotz wurde „Das weisse Band“ in Schwarzweiß gedreht. Das Bild liegt im Bildschirm füllenden Format 1,85:1 vor und bietet die volle Auflösung von 1080p/24.
Bedenkt man jedoch die Intention des Regisseurs und die Zeit, in der der Film angesiedelt ist, kommt man schnell zu dem Schluss, dass diese Entscheidung die einzig Richtige war. Das messerscharfe Schwarzweiß strahlt eine enorme Kälte und Eindringlichkeit aus, die die Thematik des Films noch einmal zusätzlich unterstreicht. Warme Farben wären hier ebenso fehl am Platz wie unbeschwertes Kinderlachen. Bildführung und Schnitttechnik sollten hier ebenfalls erwähnt werden, tragen sie doch als Stilmittel zu diesem Gesamtkunstwerk bei. Kamerafahrten oder weitläufige Schwenks gibt es hier nicht. Die Kamera verharrt meist in einer Einstellung. Dafür wirken die einzelnen Bildkompositionen und Arrangements wie Gemälde, die einem Stillleben noch am nächsten kommen.
Ebenso wird der Schnitt hier einmal nicht nur zur bloßen Aneinanderreihung von Szenen, sondern als weiteres Mittel zum Verständnis des Films eingesetzt. Als Beispiel soll hier die Szene dienen, in der der Pfarrer seinem Sohn Vorhaltungen wegen seiner nächtlichen Masturbationen macht. Hat der Pfarrer seine Moralpredigt beendet, schneidet der Film sofort in das Haus des Arztes, wo dieser und die Hebamme bei einem freudlosen Akt an der Küchenkommode gefilmt werden. Ein wahrer Höhepunkt des Films, wird hier doch die im Dorf vorherrschende Doppelmoral schonungslos entlarvt. Genial!
Auf Farbe muss man zwar verzichten, auf alle anderen Merkmale eines erstklassigen Transfers in High Definition jedoch nicht. Das Bild zeichnet sich durch enorme Schärfe und Detailzeichnung aus. Der Kontrast ist wie bei einem Schwarzweiß-Film zu erwarten, recht hoch, wirkt allerdings nie überzeichnet. Übermäßiges Graining ist nicht erkennbar.
Ton:
„Das weisse Band“ kommt völlig ohne Filmmusik aus. Der Ton ist im positivsten Sinn minimalistisch und trägt damit als weiteres Stilmittel zum Gesamtkonzept des Films bei. Trotzdem kann der deutsche HD-Ton seine ganze Stärke ausspielen. Diesmal eben nicht in bombastischen Weltraumschlachten oder gewaltigen Explosionen, sondern eher in den leiseren Tönen: knarrende Holzdielen, summende Fliegen, raschelnde Blätter. All diese leisen Geräusche werden mit enormer Auflösung zu Gehör gebracht. Die Dialoge sind klar verständlich, die Surroundkanäle werden eher sparsam eingesetzt, ebenso der Tiefbass.
Extras:
Die Extras sind leider nicht sehr umfangreich und liegen lediglich in Standard-Definition vor. Im recht oberflächlichen, 40minütigen Making-Of wird u. a. erwähnt, wie letztlich rumänische Bauern “importiert” werden mussten, um die von harter Arbeit in der freien Natur gezeichneten Dorfbewohner darzustellen, oder wie schwer es war, einen zeitgenössischen Gutshof zu finden, der nicht entweder schon völlig verfallen oder mitlerweile zu einem modernen Hotel umgebaut worden war.
Die Pressekonferenz aus Cannes lässt dann die Hauptdarsteller zu ihren Rollen und den Regisseur zu Wort kommen. Aber auch dort blockt Haneke Fragen zum näheren Verständnis des Films ab.
Abschließend wird noch ein 50minütiges Portrait des Regisseurs Michael Haneke geboten, in dem auf seinen bisherigen Lebensweg und einige seiner Filme eingegangen wird.
Fazit:
Michael Hanekes jüngster Film ist zweifellos ein Meisterwerk. Nicht nur was den kreativen Aspekt angeht, sondern auch aus formaler, handwerklicher Sicht. Die ungewöhnliche Geschichte fesselt ungemein. Die Leistungen der Hauptdarsteller und der Kinder sind überragend. Herauszuheben ist hier sicherlich Burghart Klaußner in der Rolle des Pfarrers. Aber auch die Kinder liefern eine erstaunliche schauspielerische Leistung ab. Ein Effektfeuerwerk darf hier sicherlich nicht erwartet werden, aus dem Mainstreamkino bekannte Sehgewohnheiten werden hier nicht bedient. Hier wird im besten Sinn „Kopfkino“ geboten, das zum Nachdenken anregt. Der Film selbst verweigert eine vor gefasste Interpretation gänzlich. Den Wille dazu vorausgesetzt, findet der Zuschauer Erklärungen oder Lösungen nur durch eigenes Nachdenken. So kann es durchaus sein, dass jeder den Film letztlich anders sieht und anders interpretiert. Das ist jedoch vom Regisseur absolut gewollt.
Aus technischer Sicht weiß die Blu-ray ebenfalls zu überzeugen. Bild und Ton zeichnen sich durch Minimalismus auf höchstem Niveau aus. Nur die Extras hätten ein wenig umfangreicher ausfallen dürfen.
„Das weisse Band“ ist ein überragendes Stück Kino, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Testequipment:
TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
Player: Pioneer BDP-LX71
Receiver: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W, Teufel
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