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Star Trek - Beitrag zum Review-Contest 2010
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Der Weltraum. Unendliche Weiten…
Mit diesen Worten startete am 8. Oktober 1966 auf dem amerikanischen Sender NBC eine neue Fernsehserie mit dem Titel „Star Trek“. Darin geht die multikulturelle Besatzung des Raumschiffs Enterprise im Auftrag der Föderation der Planeten auf Forschungs- und Entdeckungsreise quer durch die Galaxis und erlebt auf fremden Welten spannende Abenteuer, die nie ein Mensch zuvor erlebt hat. Doch die Serie entwickelte sich nicht zu dem Erfolg, den sich ihr Schöpfer Gene Roddenberry erhofft hatte. Niedrige Zuschauerzahlen brachten seine Schöpfung immer wieder an den Rand eines vorzeitigen Endes. Nur dem unermüdlichen Einsatz leidenschaftlicher Fans war es zu verdanken, dass es Star Trek auf drei Staffeln und insgesamt 79 Episoden brachte, bevor 1969 das unwiderrufliche Ende kam. Damit schien die Geschichte des Raumschiffs Enterprise und ihrer mutigen Crew beendet.
Doch im Laufe der Jahre und vieler Wiederholungen im amerikanischen Fernsehen geschah etwas Faszinierendes: die Serie wurde immer beliebter und ihre Fans immer zahlreicher. Das brachte das Filmstudio Paramount Pictures auf den Plan und man entschied sich, Star Trek wiederzubeleben. Diesmal jedoch nicht als Fernsehserie, sondern als abendfüllenden Kinofilm. Folgerichtig kam 1979 Star Trek – Der Film mit großem kommerziellem Erfolg in die Kinos. Nun war der Siegeszug des Raumschiffs Enterprise scheinbar nicht mehr aufzuhalten. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte folgten neun Kinofilme und vier weitere Serien, die Gene Roddenberrys humanistisches Weltbild im futuristischen Gewand sowohl auf dem Fernsehschirm, als auch auf der großen Leinwand lebendig hielten. Doch auch diese Erfolgsgeschichte währte nicht ewig. Mit der letzten Fernsehserie, schlicht „Enterprise“ betitelt und dem zehnten Kinofilm „Nemesis“ wurde deutlich, dass das Franchise dringend eine Frischzellenkur benötigte. Den zweifellos richtigen Mann, um diese nicht ganz einfache Tat zu vollbringen, fand man in Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J. J. Abrams, hauptsächlich bekannt durch seine von Kritikern und Fans hoch gelobte, innovative Fernsehserie Lost. Und Innovationen sollte Abrams auch dem Star Trek Universum bescheren.
Story:
Das Föderationsraumschiff USS Kelvin befindet sich auf einer Forschungsmission in einem abgelegen Winkel der Galaxis. Plötzlich bildet sich vor ihrem Bug ein gewaltiger Energiesturm, aus dem unvermittelt ein riesiges romulanisches Raumschiff erscheint, welches die Kelvin sofort attakiert. Ihren Waffen hoffnungslos unterlegen, bleibt der Besatzung des Föderationsschiffes nur die Evakuierung. Um das Überleben der Menschen zu sichern, muss jedoch ein Mann so lange auf dem Schiff bleiben und den erbarmungslosen Feind abwehren, bis sich die 800 Lebewesen an Bord in Sicherheit bringen können. Der Name des Mannes: George Kirk.
20 Jahre später auf der Erde, lässt sich der Sohn dieses Mannes, James Tiberius Kirk, ziellos durch seine Heimat Iowa treiben. Der hochbegabte, aber antriebslose und hitzköpfige junge Mann erweckt nach einer Kneipenschlägerei die Aufmerksamkeit des Offiziers Christopher Pike, der ihn als Kadett für die Akademie der Sternenflotte gewinnen möchte. Nach anfänglichem Zögern willigt er ein. In den Jahren auf der Akademie beweist er durch gleichermaßen brillante wie unkonventionelle Lernmethoden, dass aus ihm ein fähiger Offizier werden könnte. Doch unvermittelt erscheint in der Umlaufbahn des Föderationsplaneten Vulcan ein riesiges, romulanisches Raumschiff und droht den Planeten zu vernichten. Da der Großteil der Sternenflotte in anderen Regionen des Weltraums gebunden ist, werden die jungen Offiziere auf das nagelneue Raumschiff Enterprise gebracht, um dem Feind entgegen zu treten.
Wie macht man ein Franchise, das auf eine über 40jährige Geschichte zurück blicken kann, mit zehn Kinofilmen und unzähligen Serienfolgen, für ein möglichst breites Publikum interessant? Die Antwort ist so einfach wie genial: man fängt einfach noch einmal von vorne an! Dazu bedient man sich einer Riege junger, unverbrauchter Darsteller, die den allseits bekannten Figuren Kirk, Spock, „Pille“ McCoy und wie sie alle heißen, frisches Leben einhauchen. Dabei hatten die Macher durchweg ein glückliches Händchen. Die „Neuen“ ähneln ihren legendären Vorgängern gerade genug, um langjährige Fans zufrieden zu stellen. Gleichzeitig lassen sie aber auch eine neue, junge, moderne Coolness mit in ihre Charaktere fließen, die sie auch und vor allem für ein breites Publikum interessant macht, das mit Star Trek früher vielleicht nicht allzu viel anzufangen wusste. Diese Charaktere, eingebettet in eine interessante Story mit Witz und jeder Menge Action, garantieren letztlich den Erfolg des Films.
Bild:
Das Bild liegt im Format 2,35:1 vor und bietet natürlich die volle Auflösung von 1080p/24. Die Schärfe und der damit einher gehende Reichtum an Details besticht von der ersten bis zur letzten Minute. In Nahaufnahmen ist jede Bartstoppel oder jede Faser der Sternenflottenuniformen einzeln abzählbar. In den Weltraumszenen ist jedes Trümmerteil klar erkennbar. Die Farben sind natürlich bis etwas bunt, jedoch zu keinem Zeitpunkt überzogen knallig. Der Kontrast ist teilweise recht hoch, was hauptsächlich in einigen besonders hell ausgeleuchteten Szenen zum Vorschein kommt. Störend wirkt das allerdings zu keinem Zeitpunkt. Der Schwarzwert ist nahezu perfekt, was sich hauptsächlich in den Weltraumszenen zeigt. Es werden keine Details verschluckt.
Etwas befremdlich wirken die teilweise recht starken Überstrahlungen einzelner Lichtquellen und die fast immer im Bild befindlichen Lichtreflexionen. Dieses Stilmittel wirkt zeitweise etwas übertrieben eingesetzt und für den Betrachter leicht irritierend. Insgesamt ist das Bild absolut auf der Höhe der Zeit und erfüllt die Erwartungen, die man an einen aktuellen Blockbuster stellt.
Ton:
Der deutsche Ton liegt leider nur in Dolby Digital 5.1 vor. Das hochauflösende Tonformat bleibt wie so oft dem englischen Originalton vorbehalten. Trotzdem hat man es im vorliegenden Fall mit einem ansprechenden Hörerlebnis zu tun. Die Action findet auf allen Kanälen statt. Sowohl die Filmmusik, als auch die Effekte sind gut im Raum verteilt. Die allerletzte Detailauflösung fehlt allerdings. Hier wäre dann doch eine HD-Tonspur erforderlich gewesen. Der Tiefbass verrichtet seine Arbeit in den zahlreichen Actionsequenzen ordentlich und unterstreicht beispielsweise auch tonal die überwältigende Masse des romulanischen Raumschiffs.
Es wird sicher das geboten, was das veraltete Tonformat hergibt, jedoch wäre eine deutsche HD-Tonspur hier sicher wünschenswert gewesen.
Specials:
Die umfangreichen Extras bieten alles, was man über die Produktion des Films wissen muss. Neben dem obligatorischen Audiokommentar der Verantwortlichen wird jeder wichtige Teil der aufwendigen Vorproduktion beleuchtet. Von den ersten Ideen, über das Casting der Hauptdarsteller, bis zur Entwicklung der verschiedenen Alienrassen, Planeten, Kostüme, Raumschiffe und des Sounddesigns. Auch nicht verwendete Szenen und eine Gag-Reel werden geboten. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass der Maschinenraum der Enterprise in Wirklichkeit eine Bierbrauerei ist?
Fazit:
Operation gelungen, Patient lebt. Was bereits bei gleichfalls ikonischen Helden und Filmreihen wie James Bond und Batman gelungen ist, funktioniert auch mit Star Trek. J. J. Abrams unterzieht Gene Roddenberrys Universum einer dringend benötigten Frischzellenkur. Dank sympathischer neuer Hauptdarsteller und einer ebenso modernen wie coolen Optik, vermag es der Film sowohl alte, als auch neue Fans für sich zu begeistern. Die technische Umsetzung der Blu-ray ist, trotz einiger Abstriche beim Ton, ebenfalls gelungen. Ohne Frage steht dem Star-Trek-Universum in dieser Form noch ein langes Leben in kreativem Wohlstand bevor.
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Extras: 9/10
Testequipment:
TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
Player: Pioneer BDP-LX71
Receiver: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W, Teufel
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