Blog von JokerofDarkness

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Moin liebe Leserin und lieber Leser!

Sicherlich fragt Ihr Euch, wieso ich meine gerade erworbenen Canton Ergo RC-A nun schon tunen will.
Zuerst muss ich wohl ein wenig für Klarheit schaffen, denn natürlich verfügen die Ergos schon über Spikes die an Granitplatten angekoppelt und vom schwimmend verlegten Laminat per Resonanzdämpfer abgekoppelt werden. Diese Maßnahmen sorgen für einen besseren Bass und verhindern fast gänzlich, dass sich der Raum unnötig und unkontrolliert im Haus ausbreitet.
Dieses Rezept hatte sich schon bei den Infinity Beta 40 und den beiden Subwoofern bewährt. Das mir im Bass zum vorherigen System etwas fehlte, hatte ich ja schon im vorigen Eintrag angemerkt, aber das war es nicht alleine. Im reinen Stereobetrieb mit Analogeinspeisung des Signals über Cinch an die Marantz Vorstufe nervte mich der Hochton immer mehr und es fehlte mir an Substanz im Grundton. Ja ich war fast schon soweit, dass Ergo System zeitnah zu ersetzen.
Man muss sich das mal vorstellen, ich habe mehrfach verschiedenste Ergo Modelle über Jahre gehört und seit mindestens 10 Jahren liebäugel ich mit dieser Serie. Das konnte nicht sein, also kontrollierte ich mein System wieder und wieder, denn im Surroundmodus war nichts zu bemängeln. Auch benvader0815 (einem aktiven User hier und im HiFi-Forum) war mein Problem nicht geheuer und recherchierte diesbezüglich. Nochmals vielen Dank von dieser Stelle aus.


Ich kam aber doch noch von alleine auf meinen Denkfehler. Dafür habe ich mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen. Dadurch das ich halt vorher
Stereo überwiegend im Pure Direct Modus laufen hatte, war der LFE Kanal nicht aktiv. Da die RC-A durch ihr teilaktives Konzept aber eine komplett andere Auslegung als die Infinitys haben, hätte ich hier halt nur die Einstellungen für die Quelle ändern müssen. Ich war aber fälschlicherweise der Meinung, dass die Vorstufe auch diese Einstellungen nach Neueinmessung löscht. Naja im Nachhinein ist man immer schlauer. Mittlerweile funktioniert es mehr als zufreidenstellend, wobei ich nach umfangreichen Test nun mit mehreren Presets arbeite. Je nach Musik, dann mal mit und ohne Einbeziehung des LFE und verschiedener EQ Werte.

Ja da war es endlich wieder diese schöne Mittendringefühl beim Anhören meiner CD Sammlung. Somit war das Problem vom Tisch und der Kauf neuer Boxen damit auch. Wo ich nun aber am stundenlangen Hören, Einstellen und Abgleichen der Anlage war, keimte in mir die Frage, ob man das nicht noch alles verbessern könnte. Und natürlich kann Man(n) auch die Ergo RC-A noch verbessern. Im HiFi-Forum gibt es einen wirklich ellenlangen Thread, der sich mit der RC-A und deren Möglichkeiten auseinandersetzt. Da ist wiklich alles dabei, von Klangtuning mit verschiedenen Verstärkern, Endstufen und Kabeln, die natürlich hörbare Verbesserungen und mehr Druck untenrum, sowie seidigere Mitten und Höhen bringen. Sorry, aber mit solch esoterischen Verstärker- und Kabelklangfuzzis kann ich nun gar nichts anfangen. Denn bisher konnte im Doppelblindtest selbst von den größten und besten Goldohren kein Beweis bezüglich Kabelklang oder Verstärkerklang erbracht werden. Nun gut, es gab ja da noch mehrere Möglichkeiten, denn einige Freaks löteten selbst an den Weichen rum und änderten so die tonale Abstimmung. Da ich weder über das passende Messequipment, noch über das Fachwissen in Elektronik verfüge, fiel das leider auch weg. Ich hatte mich fast Seite für Seite durch diesen Thread gequält und immer wieder stolperte ich über zwei interessante Aspekte.
Zum Einen war es die Einspeisung der Control Unit der RC-L Modelle, mit der man wie bei Nuberts ATM die Auslegung der Höhen und der Tieftonanteile je nach Gusto regeln kann. Da ich bisher noch keine sogenannte Blackbox ergattern konnte, bleibt dieser Aspekt noch unbeleuchtet.

Der zweite interessante Ansatz war die unterschiedliche Bestückung verschiedener RC-A Versionen. So gab es vom Werk aus einmal die UR-RC-A mit analoger Endstufe und einer neuen Version mit digitaler Endstufe und teilweise neueren Chassis. Da im Forum immer mal wieder von unterschiedlicher Klangauslegung gesprochen wurde, habe ich mir gedacht, noch einen Schritt weiter zu gehen und die komplette Box seitens der Chassis einmal komplett zu revidieren. Die Idee ist nicht neu, sondern wurde so schon von User de poppekopp aus dem HiFi-Forum umgesetzt, der mir auch tatkräftig mit Tipps zur Seite stand. Nicht nur das, er besorgte mir auch die benötigten Neuteile zum Dumpingpreis.

Was bringt es nun, einfach ein paar Chassis auszutauschen und vor allem welche? Da ich schon dabei war, habe ich gleich alle 4 Chassis jeder Box getauscht und zwar auf die neuesten Modelle der Ergo-Serie. Dazu muss man wissen, dass sowohl Ergo 611, als auch Ergo 695 die gleichen Chassis verwenden. Bei der 695 sind diese nur in silberner Ausführung. Die Technik dahinter ist die selbe, wie schon bei der Ergo 611. Ich entschied mich aufgrund der Optik und der schon vorhandenen Ergo 605 CM und der Ergo 603 für die schwarzen Chassis.
 
Hier einmal der Stand mit den alten Chassis:
 
 

Einmal alles leergeräumt:


Nun konnten die neuen Chassis rein. Also erstmal ab zum Kühlschrank. bei den Temperaturen. Auch Chassis wollen frisch gelagert werden:
 

Nachdem die neuen Chassis aus dem Kühlfach kamen, durften sie ersteinmal auf die Waage. Im Vergleich dazu gab es die alten Chassis. Das obere Bild ist das neue und das untere Bild das alte Chassis.

Hochtöner:





Mitteltöner:





Tieftöner:




Beim Hoch- und Mitteltöner gibt es gewichtsmäßig kaum Unterschiede, aber der Tieftöner schlägt mit über einem satten Kilo mehr zu Gewicht. Das sind pro Box unterm Strich ganze 2 Kilo Mehrgewicht und damit steigt das Gesamtgewicht jeder Box auf über 35kg. Woher das Mehrgewicht stammt, sieht man bei näherer Betrachtung von hinten.
 
 

Wie man sehen kann, verfügt der Tieftöner über einen zweiten Magneten:


Was sind nun die Vorteile der neuen Chassis im Einzelnen? Der Hochtöner kann nun auch bis 40000hz spielen und verfügt zudem über einen Trichter, der die hohen Frequenzen noch zielgenauer im Abstrahlungaverhalten wiedergeben kann. Der Mitteltöner verfügt jetzt genauso, wie die Tieftöner über eine Wave Sicke. Diese erlaubt es verzerrungsfreier Maximalhübe zu gewährleisten. Die Tieftöner sind im Gegensatz zur RC-A nun auch aus Aluminium. Die Unterschiede kann man auch schön im direkten Bildvergleich ersehen.
 
 

So sieht es dann eingebaut in der RC-A aus:

 

Hört man nun auch den Unterschied? Ja, zumindest relativ deutlich im Tieftonbereich, der nun wesentlich straffer spielt. Der Performancegewinn ist echt unglaublich, denn der Bass hat zudem massiv an Präzision zugenommen. Das kommt nicht nur dem Filmton zu Gute, sondern vor allem der Musikwiedergabe. 

Der Hochton ist im direkten Vergleich klarer ohne dabei nerviger zu sein. Er transportiert im direkten Vergleich mehr Informationen. Das konnte man im Vergleich wirklich gut heraushören.

Der direkte Performancegewinn der Mitteltöners hat sich mir hingegen noch nicht offenbart. Dazu muss man sagen, dass es rein äußerlich keine sichtbaren Unterschiede gibt. Das Material ist das gleiche, nur das der aktuelle MT über die Wave Sicke verfügt.

Fazit: Der Umbau hat meine Erwartungen definitiv in vollem Umfang erfüllt. Die Performance im Bass hat grandios und nachhaltig zugelegt, so wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Auch der Hochtonbereich hat im direkten Vergleich merklich zugenommen und zumindest der Mitteltöner ist für das gute Gewissen mitgetauscht worden. Ich habe mir quasi bessere oder besser gesagt neue Boxen erkauft. Bei einem Kostenaufwand, der unter der UVP eines neuen Ergo Centers liegt, kann man nicht mehr erwarten. Darin sind nicht einmal die Verkäufe der alten Chassis mit eingerechnet.
Diesen Umbau kann ich nur jedem Ergo Besitzer ans Herz legen, denn billiger kommt man nicht an so einen deutlichen Klanggewinn.

Nachtrag: Aufgrund einiger Nachfragen hier noch ein paar Ergänzungen. Die Pics mit den Chassis im Kühlschrank waren als Gag zur reinen Auflockerung des Blogbeitrages gedacht. Ich distanziere mich davon, dass ein vorher gekühltes Chassis eventuelle klangliche Vorteile bringt.

Es muss und wurde keine Anpassung der Frequenzweiche durchgeführt. Dies ist laut Auskunft von Canton auch überhaupt nicht nötig.

Der Umbau selbst hat ca. 90 Minuten für beide Boxen gedauert. Folgende Arbeitsschritte sind dabei zu erledigen:

1. Ausbauen der alten Chassis, dafür wird ein 20er Torx gebraucht.
2. Auslöten der alten Chassis mit Hilfe eines Lötkolbens.
3. Einlöten der neuen Chassis. Zusätzlich zum Lötkolben sollte man noch etwas Lötzinn parat halten. Auf die Polung achten!
4. Letzter Schritt ist der Einbau der neuen Chassis mit den alten Schrauben und dem 20er Torx. Die Tieftöner haben leicht versetzte Bohrungen, deshalb müssen die Schrauben leicht angeschrägt werden.

Es sollte vorher natürlich auch die Verbindung zum Stromnetz und zum Verstärker / Endstufe unterbrochen werden. Der Umbau erfolgt natürlich auf eigenen Gefahr, denn ich übernehme dafür keinerlei Haftung.

Auch wenn es diesmal ein wenig mehr technischer Natur war, hoffe ich, dass es Euch gefallen hat. Kommentare und auch Fragen sind gerne erwünscht.

Bis demnächst - Euer Joker!

Hiermit versichere ich, dass der Beitrag eigenhändig von mir erstellt wurde!



 

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