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Ich möchte zuerst anführen, dass ich den Roman, der ja dem Film vorausgegangen war, nicht kannte oder gar gelesen habe... *schäm*

Hmm, was soll ich nun sagen ? Mir hat der Film gut gefallen...


Dachte erst an einen billigen Abklatsch des Kult-Films Battle Royale, doch weit gefehlt...

Er ähnelt zwar grob Battle Royale, doch hat der Film auch eigenständige Ideen zu bieten und offenbart ein eigenes filmisches Seelenleben.

 

Die Tribute legen den Schwerpunkt eher auf ein jüngeres Publikum, aber auch ältere Semester werden gut unterhalten, denn Kindlich ist der Film sicherlich nicht...
 
Also, die Geschichte hat einen düsteren Hintergrund, Amerika ist am Ende, aus den Resten enstand das fiktive Land Panem, das in 12 Distrikten unterteilt ist.

Aus jedem dieser Distrikte wird je ein junger Mann und eine junge Frau (das Höchstalter beträgt 18 Jahre) in einem Losverfahren auserwählt.

Die 24 Teinehmer sollen am Ende der Ausbildung auf Leben und Tod kämpfen, bis nur noch einer von ihnen übrig ist.
Nur ein einziger bekommt die Freiheit zurück, alle anderen müßen sterben, so will es das Gesetz...

Dies alles veranlasst die Regierung um Macht auszuüben und die Distrikte durch den Konkurrenz-Kampf untereinander klein zu halten.

Zuerst werden die 24 Teilnehmer 2 Wochen lang im Kampf ausgebildet, müssen Interviews geben und sich möglichst nachhaltig präsentieren.

Das hat auch einen bestimmten Grund, die Kämpfe werden im ganzen Land übertragen und wer von den Teilnehmern die Sponsoren am meisten beeindruckt, bekommt während des Spielbetriebs Hilfe in Form von Medikamenten oder anderen wichtigen Utensilien.

Das Schaulaufen fängt schon in der Arena an, wobei die Teilnehmer in Streitwagen, den Olympischen Spielen nicht unähnlich, einfahren und einen ersten möglichst guten Eindruck schinden möchten.

Wir als Zuschauer verfolgen das Schicksal der kämpferischen Katniss und des scheinbar Profillosen und etwas blasierten Peeta.
Kantiss meldete sich in der langen Geschichte von Panem als erste Kandidatin freiwillig, um ihre geliebte jüngere Schwester Primrose zu schützen die zuvor auserwählt wurde.

Schon die Szene die in der Nacht vor dem Start der Spiele, in der Peeta seiner Distrikt-Partnerin Katniss erzählt das er ja sowieso dem Tode geweiht ist und seine intimsten Gedanken über sein bevorstehendes Sterben teilt, weist den Zuschauer den weiteren Weg, den er mit dem anschauen des auf Zelluloidschen Stoffes gebannten Wekes beschreiten wird.

Etwas störend empfand ich die schrillen Kostüme der reichen "Upper Class"
Wirkte manchmal schon etwas verstörend diese "Monster in Menschengestalt" die Kinder in den Tod schicken mit grell-roten Lippenstift, Rüschen, Barock-Perücken, lila/gelb/rosa Kostümen und weiß-geschminkten Gesichtern bei ihren Taten zu beobachten.

Dazu dieser krasser Kontrast mit der Technik wie Hologram-Arenen, High End Zügen und allerlei anderen Schnick-Schnack...

Nach genauen Anweisungen und Tipps ihrer persönlichen Beratern, wie sich ihre Schützlinge am besten behaupten und überleben, beginnen die Kämpfe.

Gut, der Film weist eine Freigabe ab 12 J. auf, auch wird viel durch schnelle, hektische Schnitte kaschiert, aber das gezeigte reicht aus, um diese kranke Welt in ihren Grundfesten anzuprangern oder fassungslos über die nicht mehr vorhandene Menschlichkeit zu sinnieren...

Auch kann man durchaus Parallelen und Verweise auf die heutige Gesellschaft ziehen.

Man möchte fast von einer Persiflage der heutigen Zeit sprechen.


Durch möglichst viel Hollywood-Klischee in Verbindung mit dem vorspielen einer Liebesgeschichte, sollen Sponsoren gelockt und gewonnen werden...

 

Gefühle werden zu Werbezwecken missbraucht, alles wird schön oberflächlich behandelt, der Zuschauer ist mit einfachsten Mitteln manipulierbar...

Eine falsche Welt, in der wir uns auch selbst zZ aufhalten, bzw. leben.

Dieses "der Gesellschaft den Spiegel vorhalten" fand ich sehr gelungen !

Der Film hat zwar eine Laufzeit von 142 min, aber das reicht trotzdem nicht aus, denn meiner Meinung nach kamen verschiedene Aspekte wie zB das Profil der anderen Kämpfer zu kurz.

Wenn man deren Beweggründe noch etwas detaillierter aufgezeigt bekommen hätte, wären die Verluste dieser sich teils noch im "Kindesalter" befindlichen Kandidaten auch emotionaler vonstatten gegangen.

So denkt man leider nur, "Aha, wieder einer weniger" ... (was im Film auch standesgemäß mit einem Kanonenschuß salutiert wird^^) *Peng*

Das hatte Battle Royale weitaus besser gelöst, wie ich finde.

Spannend ist der Film aber allemal, die Zeit vergeht wie im Flug und so kann ich euch eine Empfehlung aussprechen, gönnt euch den Film, er ist es wert !!!

Ich werde in ein paar Wochen mit Hilfe der blauen Scheibe todesmutig ein weiteres mal Tribute von Panem beschreiten und am Ende froh sein, dass ich solch eine kranke Welt wohl in diesem Leben nur als Filmisches Kunstwerk genießen darf.

Meine Bewertung: 8,5 von 10 Punkten !



EnZo  brd den 8.04.2012



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