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Im Jahr 1959 kamen sieben Ski-Wanderer zwei Ski-Wanderinnen auf einer Expedition nördlich des Ural ums Leben. Die in Sachen Gebirgsexpeditionen und langen Skitouren erfahrene Gruppe wollte den Berg Otorten auf einer Route erreichen, welche zu dieser Jahreszeit  (Ende Januar/Anfang Februar) als die schwerste eingeschätzt wurde. Die Umstände des Unglücks und die bei Untersuchungen festgestellten Todesarten der neun Personen muten bis heute mysteriös an.



Eine der wohl letzten Aufnahmen der Gruppe selbst, zeigt einige Mitglieder noch am 1. Februar 1959 im Basislager. Das Foto stammt aus einer Filmrolle, die von den Suchtrupps vor Ort gefunden wurde. | Copyright: gemeinfrei

Eine durchgeführte Obduktion kam zu dem Ergebnis, das die ersten fünf gefundenen Todesopfer an Unterkühlung gestorben sind, denn es gab keinerlei äußerliche Verletzungen. Die fehlenden vier Personen wurden erst ca. zwei Monate später gefunden. Eine Leiche hatte schwere Schädelfrakturen, zwei wiesen Rippenbrüche auf und einer Leiche fehlte die Zunge.  Wohlgemerkt: auch bei diesen Leichen gab es keine äußeren Verletzungen! Die Expeditionsteilnehmer sollen fluchtartig das Zelt verlassen haben, denn dieses war von innen aufgeschlitzt und die Leichen waren trotz der arktischen Temperaturen von bis  -30 Grad nur leicht bekleidet. Einigen hatten tatsächlich keine Schuhe an, während andere Teilnehmer es noch geschafft haben, sich wenigstens einen Schuh anzuziehen.  Es wurden  keine Spuren eines Kampfes gefunden und als wenn das alles noch nicht seltsam genug wäre, wurde anhand eines forensischen Strahlungstests festgestellt, dass die Kleidungsstücke der Opfer mit hohen Dosen radioaktiver Strahlung kontaminiert waren. Natürlich ist da eine Theorie, die von einer übernatürlichen Ursache ausgeht, schnell in der Welt. Zudem gibt es eine Theorie, die davon ausgeht, dass die Gruppe in ein geheimes Experiment der Regierung geraten ist. Die Untersuchung wurde im Mai 1959 eingestellt, da keine Schuldigen zu ermitteln waren. Nach dem Unglück war der Zugang zu dem Gebiet für drei Jahre gesperrt.

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und
verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Renny Harlin greift in seinem im Found-Footage Stil gedrehten Streifen DEVIL’S PASS aus dem Jahr 2013 das Unglück am Djatlow-Pass auf. Drei Studenten und zwei Studentinnen brechen auf, um sich auf die Spuren der im Jahre 1959 zu Tode gekommenen Expeditionsmitglieder zu begeben. Dabei wird gefilmt, was die Kamera hergibt. Natürlich verschwinden sie allesamt und nur das Filmmaterial wird gefunden.

Harlin, der in Moskau sogar in Archiven der Regierung recherchiert hat, bringt die Hintergründe des Unglücks ohne Ausschmückungen rüber und  hat sich auch mit dem Setting wahrlich Mühe gegeben. Es wurde im Norden Russlands gedreht,  so dass sich zu den tollen Landschaftsaufnahmen echter Schnee und echte Kälte gesellen. In dieser Hinsicht setzt er auf Realismus, zieht dies dann leider nicht bis zur letzten Konsequenz durch. So werden hier mal die wahren Dimensionen von Backpacks zeigt, aber dann hätte da auch die entsprechende Ausrüstung wirklich drin sein müssen und nicht nur Handtücher (wer ein solches Backpack mit voller Ladung trägt, bewegt sich anders).  Und wo kommt das Feuerholz her? Wer schon mal über der Buschlinie unterwegs war, weiß, dass dort nicht mehr viel wächst. Und was ist das für ein riesiger Kessel der da befeuert wird, nur um Wasser für diesen Tütenfraß heiß zumachen. Niemand schleppt so einen Kessel mit (den Tütenfraß schon – bah!). Mr. Harlin, hätten sie sich mal von mir beraten lassen! Augen zu und durch…

Die schauspielerischen Leistungen der „jungen Talente“ sind durchaus passabel (gilt für die Originalfassung). Leider kam der Film jedoch nicht so richtig in die Gänge. Zu viel Geschwafel (weniger ist mehr (Clooney hätte bei GRAVITY auch besser mal das Maul gehalten)), bis dann endlich was passiert… der Schluss machte die Ereignisse zumindest rund, wenn er auch nicht wirklich eine Überraschung war. Den Einsatz von CGI hätte sich Harlin besser geschenkt… und trotzdem war DEVIL´S PASS interessant. Ja, solche Filme soll es geben! Was nun genau passiert, will und kann ich hier nicht schreiben. Sonst braucht Ihr den Film ja nicht mehr schauen. Zumindest ist mir der Film für ein paar Tage nicht mehr aus dem Kopf gegangen, was bei dem Schrott, der da in Massen jeden Tag von irgendwelchen Möchtegern Regisseuren runtergekurbelt wird an sich schon sehr viel wert ist und er hat mich dazu gebracht, mich mit den Hintergründen des Unglücks zu beschäftigen, die ich sehr interessant fand und welche ich daher hier in Kurzform wiedergegeben habe. Infos über den Vorfall gibt es im Netz reichlich. Ich habe mich da mal bei Wikipedia bedient. Dieser Film hätte bei einer derart überdimensionierten X-Akte, die wohl irgendwo in einem geheimen Archiv auf ihre Entdeckung wartet,  ein Überknaller werden müssen. Was war da los, Mr. Harlin? Bitte mehr Horror und Mysterien beim nächsten Mal!  Mulder und Scully, bitte diese X-Akte übernehmen und zu Djatlow-Pass aufbrechen!

Das Bild im Format 1.85: 1 zeigte sich trotz Found-Footage Stil auf meiner 16.9 Rahmenleinwand von einer sehr guten/realistischen Seite, wobei es natürlich die üblichen Gimmicks gibt, wie Bildaussetzer, Streifen und auch mal die totale Dunkelheit.

Ich habe mir die Originalfassung angeschaut, welche mit einer 5.1 DTS HD-Master Tonspur ausgestattet ist. In dem Film gibt es keine Actionszenen, so dass die Lautsprecher nicht viel zu tun haben. Aber es gibt zumindest einen Einsatz für die Anlage, die das Heimkino bei entsprechender Einstellung des Lautstärkereglers zum Beben bringt und zum Ende hin werden alle Lautsprecher ordentlich gefordert.

Falls Ihr eine Videothek in Eurer Nähe habt, die den Film zu einem günstigen Tarif vermietet, dürft Ihr gerne zugreifen. Wer mit Found-Footage Filmen ohnehin nichts anfangen kann, wird sich auch von DEVIL´S PASS nicht bekehren lassen.

 

 

 

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