Blu-ray Review: AS ABOVE, SO BELOW (Katakomben) oder Der Pariser Untergrund

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5. Februar 2015
Liebe Leserinnen und Leser!  Viele Städte haben einen Untergrund, aber der Untergrund von Paris  ist schon etwas Besonderes, denn in 35 Meter Tiefe erstreckt sich über 300 Kilometer ein Geflecht aus Höhlen und Gängen. Hier befanden sich die unterirdischen Steinbrüche, aus dessen Material die Stadt erbaut wurde. Die Friedhöfe waren damals dank Seuchen und Hungersnöten voll… so voll, dass im Jahre 1780 sogar Leichen in Keller stürzten! Die Stadt drohte im Geruch der Verwesung zu ersticken – bitte mal in DAS PARFÜM von Patrick Süskind reinschnuppern, denn da wird der Mief echt gut beschrieben. Es musste also was passieren:  die Friedhöfe wurden nach und nach geschlossen und die Leichen über Jahre umgebettet. Es sollen sechs Millionen Leichen in die Katakomben befördert worden sein und eine  Knochenkammer entstand. Ein kleiner Teil der Katakomben ist heute für Besucher zugänglich.

http://www.parissehenswuerdigkeiten.org/wp-content/uploads/2013/04/Katakomben-von-Paris-2.jpg
Quelle: parissehenwuerdigkeiten.org

In dem Streifen AS ABOVE, SO BELOW von John Erick Dowdle, der bei uns letzten Sonntag als letzter Film eines ausschweifenden Filmwochenendes lief, begibt sich Scarlett Marlowe (Perdita Weeks) auf die Suche nach dem legendären Stein der Weisen. Die Spur führt die beinharte Archäologin in den Pariser Untergrund, in die Katakomben. Scarlett stellt ein Expeditionsteam zusammen, das aus ihrem alten Bekannten George (Ben Feldman),  dem Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge) und drei jungen Franzosen, die sich im Untergrund auskennen, besteht. In den Katakomben nimmt schließlich der Wahnsinn seinen Lauf. Es kommt es zu seltsamen Vorfällen und zu seltsamen Begegnungen. Wird Scarlett den Stein der Weisen finden? Wer kommt aus dem Wirrwarr von Gängen und Höhlen wieder lebend raus? Wo ist oben und wo ist unten?

Katakomben : Vignette (magazine)
Quelle: filmstarts.de

Wer gegen Wackelbilder im Found Footage Stil eine Aversion hat, sollte sich diesen Film nicht anschauen. Der Film kommt im Format 1.85:1 und hat besonders am Anfang ein besonders effektiv verwackeltes Camcorder Bild. Dies gibt sich jedoch und bei Erforschung der Katakomben kommen Helmkameras zum Einsatz und das Bild schwankt nur noch moderat. Einige „Abstürze“ haben es allerdings wirklich in sich! Der Streifen besitzt eine sehr eindringliche und wahrlich klaustrophobische Atmosphäre, was sicher dem Umstand geschuldet ist, dass ein Großteil der Aufnahmen in den echten Katakomben entstanden ist. Keine leichte Film Kost, das ist sicher.

Katakomben : Bild Perdita Weeks
Quelle: filmstarts.de

Die Tonspur der Originalfassung liegt in 5.1 DTS HD Master Audio vor. Schon der  Auftakt des Films macht klar, dass es hier keine Weichspüler Akustik gibt.  Im Untergrund angekommen, werden immer wieder erstklassige Soundeffekten eingesetzt, die das Geschehen in der Enge der Gänge und Höhlen hervorragend unterstützen. Dieser Sound springt immer wieder aus den Lautsprechern direkt auf den Körper!  Der Soundtrack brodelt und lodert bedrohlich… dazu immer wieder abgrundtiefe Bässe.

Das Bild zeigte sich auf meiner Rahmenleinwand von einer sehr guten Seite. Trotz Camcorder, Helmkameras und spärlicher Beleuchtung leistet sich das Bild keine Ausfälle.

http://33.media.tumblr.com/4806f699914324aeef5a49b2597e4d06/tumblr_na779bjmzL1tju594o1_500.gif
Quelle: 33.media.tumblr.com

Ich fand den Film nun nicht so prickelnd, aber es war wieder einer dieser Film, die es geschafft haben, mich mit den Hintergründen näher auseinanderzusetzen (die Katakomben geben noch mehr her wie z.B. Partys, schwarze Messen, illegale Erforschungen der Höhlen und Gänge, einen Goldvorrat oder Zufluchtsort der Widerstandsbewegung im Kampf gegen die Nazis) und es einer der wenigen Filme, von denen überhaupt nach ein paar Tagen noch was im Filmgedächtnis vorhanden ist. Tja, und nicht zuletzt wieder einer dieser Filme, die mich verleitet haben, diese Zeilen zu tippen. Meine Frau hat mir jedenfalls nach dem Abspann „gestanden“, dass sie mehrfach die Augen zugemacht hat und von dem „Geblitze“ die ganze Zeit völlig angespannt war. Solche Filme darf sie wegen Gefahr von Alpträumen gar nicht sehen. In die Katakomben will sie auf jeden Fall nicht wieder hinabsteigen. Ein Freund, der am Sonntag noch da war und den Film mit uns geschaut hat, zuckte dank der tollen Tonspur und diverser Schockeffekte mehrfach kräftig zusammen.   


Quelle: zombiewatchingmovies.com

Der Drehort ist wahrlich ausgefallen, die Handlung ziemlich abgedreht, die Schauspieler sind recht gut, der Sound ist vom Feinsten, die Kameraarbeit hat es einigen Stellen in sich…  und doch ist bei mir der Funke nicht wirklich übergesprungen. Oder brenne ich schon und merke es nicht?


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klingt nach einem epileptischen Schock. ich kann mit dem found-footage aber dennoch immer mehr anfangen, solang es nicht völlig unübersichtlich wird.

vllt ist mir der titel doch nicht zu gruselig und ich guck ihn mal, der trailer war nämlich auch nicht schlecht. deine review klingt trotzdem sehr nach einem erlebnis, auch wenn der film selbst nicht soviel hergeben sollte. aber sowas wie the descent fand ich auch klasse. klaustro-atmo mit gewissem reiz!

dein blog zum film ist echt klasse, besonders durch die spannenden backgroundinfos! rundum gelungen!!

DANKE!!
MoeMents
05.02.2015 um 14:35
#5
@Gandalf123... na, mal mieten sollte wohl reichen. Hatte ihn am Samstag spontan aus der Videothek mitgenommen (zusammen mit SIN CITY 2).
Dr. Rock
05.02.2015 um 12:43
#4
Auch einer der Filme, die mich von der Thematik sehr reizen, aber ich nicht wirklich weiss, ob es sich "rentiert" den Film zu kaufen.
Danke für deinen gelungenen Blog! :-)
Gandalf123
05.02.2015 um 12:39
#3
Lieber Harry! Schön, dass Dir der Blog gefallen hat... der Film hat was!
Dr. Rock
05.02.2015 um 09:23
#2
Ausgefallener Blog, Torsten @DR.ROCK. Diesen Film werde ich umgehend in meine Listen stellen.
Vielen Dank Torsten.
docharry2005
05.02.2015 um 09:12
#1

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