Nikolaus Abend, im Kinderheim Hüls, am 06. Dezember 1955.

Achtung, es besteht kein blauer Zusammenhang, bis auf meine Wenigkeit.

Liebe Freunde, Blogger und Leser.

Zum heutigen Nikolaus, Erinnerungen aus dem Kinderheim 1955 in Hüls.

                
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Nikolaus, was hatte ich einen Schiss vor diesen Tag.
Schon Wochen vor dem Nikolaustag, wiesen die Nonnen mit erhobenen 
Zeigefinger auf diesen Tag hin.
Ja, der Nikolaus hat alle deine Schandtaten im Himmel gesehen
und in seinem großen Buch geschrieben.
Gegebenenfalls wird sein Begleiter, der in jeder deutschen Region
einen anderen Namen erhält, Hans Muff, Knecht Ruprecht usw.
dich mit der Rute versohlen, oder wenn es ganz Arg ist, in den Sack stecken.
In den Sack stecken, das hatte ich ja ganz vergessen. War es die Angst vor dem Sack,
oder die Schmach.?
Nun ja.
Der 6. Dezember. 6 Uhr alles aufstehen, der Nikolaustag begann. Ohne erneute Ermahnung zügig zum Waschraum. Am Früststückstisch herrschte eine unheimliche Stille.
Auf dem Weg zur Schule keine Witzchen, keine Bummelei.
Im Schulgebäude, kein übliches Gerangel. Die Kleidungssstücke wurden geordnet
auf die entsprechenden Haken gehängt.
Ohne Ermahung fanden wir uns vor der ertönen der Schulglocke im Klassenzimmer ein. - - - Gemeinsam: "Guten Morgen Fräulein Lehrerin Sommer."
Dann verging die Zeit, wie in Trance.
Erst vor dem Einlass zur Schulaula, kam ich wieder zu Sinne.
Ich versuchte ganz hinten Platz zu nehmen..
Das konnte ich vergessen, denn  die Nonne verbrachte mich in die erste Reihe zur Bühne. Ich wünschte mir der Nikolaus mit seinen Helfern, könnte doch eine Panne erfahren. Zum Beispiel, das Pferd hat sich ein Bein gebrochen, oder das Buch ginge erloren.. Es half NIX....

                        
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Plötzlich: Nikolaus komm in unser Haus, pack die große Tasche aus,
oh wie pervers, lustig, lustig, trala lala la, bald, neeiiiinn, jetzt ist Nikolaus Abend da. Nikolaus ist ein guter Mann.... Mein Herz schlug mir bis zum Halse..
Dann standen Nikolaus und Hans Muff auf der Bühne.
Ich kniff meine Augen zu, so gut ich nur konnte. Aber da waren ja noch meine Ohren,
die konnte ich schlecht verschliessen...
Nach einer Begrüßung und wie toll doch der Saal geschmückt sei...
Das war mit total einerlei. Namen wurden aufgerufen usw. Applaus..
Hoffentlich hat er mich vergessen...
Doch dann: In meinem Buch lese ich den Namen Harry Baginski. Neeeiiin so heiße ich nicht.! Das bin ich nicht.! Harry bitte tritt zu mir. Nein bitte, nicht das mit dem Sack... Harry, was hatte ich vom Himmelszelt gesehen.? Der Harry schwänzt sehr häufig die Schule und bummelt lieber herum... Möchtest du Besserung versprechen...
Ja lieber Nikolaus. In Gedanken, bitte das nicht mit dem Sack..
Dann, der Applaus von allen Anwesenden.. Ich erhielt noch ein kleines Geschenk,
einen süßen Weckmann und ein Paar Strümpfe.


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Am Abend im Schlafsaal, ein nicht ausgebauter Dachstuhl. Die Mäuse begrüßten sich
und knabberten am Stroh.
Der Wintersturm wehte mit Kälte, durch die undichten Dachpfannen.
Dach Dachgebälk ächste und knarrte.
Die meisten Jungs schliefen schon.


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                                                              Euer @docharry2005
                                                                      aka harry.