Die erste Fortsetzung zu James Camerons „Avatar“ erfindet inhaltlich sicher das Rad nicht neu und verpackt abermals klassische Erzählstrukturen in eine bunte CGI-Welt. Die ist hier zwar technisch deutlich fortgeschritten, muss sich aber auch Kritik gefallen lassen: Denn oftmals wechselt man zwischen einem Animations- und Videospiel-Look, dem dann aber auch viele fast schon fotorealistische Abschnitte gegenüberstehen. Kontrastreiche Farben und meist sehr detaillierte Bilder lassen schnell über einige weichere Einstellungen hinwegblicken. Ist die Optik somit recht lobenswert, so muss man Disney für die akustische Umsetzung im Hinblick auf die Synchronisationen tadeln: Denn wie bitte kann man einen der drei aktuell erfolgreichsten Filme aller Zeiten nicht in so vielen wie möglichen Sprachen mit einem 3D-Sound ausstatten? Gerade auch, weil man „Avatar“ immer ein wenig als Vorreiter bzw. Zugpferd für neue Technologien sieht. Glücklicherweise schlagen sich die klassischen Tonformate jedoch noch sehr gut bzw. ist der moderne englische Dolby Atmos-Track auf der UHD nicht ganz so überzeugend, wie letztendlich vermutet. Mit 195 Minuten bietet der Hauptfilm schon eine Menge an Unterhaltung, die zudem noch ohne große Längen auskommt – auch wenn dies nicht heißen soll, dass eine Straffung dem Film nicht auch gutgetan hätte, sind einige Abschnitte zwar unterhaltsam, jedoch für die Geschichte nicht zwingend wichtig gewesen. Wer danach noch länger in der Welt von Pandora verweilen möchte, kann sich dann noch im Bonus-Material verlieren, welches auf eine ähnlich lange Laufzeit kommt. Fans dürfen darüber hinaus schon gespannt sein, wie das Abenteuer um Jack Sully und seine Familie weitergeht – auch wenn es hier zuletzt wieder zu einer Verschiebung kam, werden die weiteren Ableger des Franchises nun nicht mehr so lange auf sich warten lassen. Und vielleicht sind wohldosierte Abstände ja dann auch besser als eine stete Präsenz, der man schnell überdrüssig wird.Inhalt: Viele Jahre sind vergangen, seit die Na’vi unter Führung von Jake Sully (S. Worthington) die Menschen von Pandora vertrieben. Diese Zeit nutzte Jake, um mit Neytiri (Z. Saldaña) eine Familie zu gründen, zu der nicht nur ihre drei eigenen Kinder gehören, sondern auch ihre Adoptivtochter Kiri (S. Weaver) und den Menschenjungen Miles "Spider" Socorro (J. Champion), der Sohn von Jakes Erzfeind Miles Quaritch (S. Lang). Noch immer versessen auf die Schätze des Planten, kehren die Menschen aber eines Tages unter dem Befehl von General Frances Ardmore (E. Falco) zurück. Zu ihrer Unterstützung bringt sie auch den in einem Na’vi Körper wiedergeborenen Miles Quaritch nach Pandora zurück, der sogleich die Jagd auf die Omaticaya eröffnet. Als ihm dabei sein Sohn Spider in die Hände fällt, versucht er nicht nur ihn auf seine Seite zu ziehen, sondern noch mehr über die Kultur der Omaticaya und ihre Schwächen in Erfahrung zu bringen. Sich der drohenden Gefahr bewusst werdend, verlassen Jake und Neytiri ihre Heimat, um bei dem am Meer lebenden Volk der Metkayina eine neue Zuflucht zu suchen. Anfangs von deren Führern Tonowari (C. Curtis) und Ronal (K. Winslet) argwöhnisch beäugt, müssen Jake und seine Familie schnell das Vertrauen der neuen Freunde gewinnen, denn Quaritch und seine Soldaten rücken unbarmherzig voran und drohen Pandora zu vernichten … (sw)
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