"Vamos a Marte" (Spanisch für "Lass uns zum Mars gehen") - was aktuell Schlager-Sternchen Helene Fischer im Duett mit Luis Fonsi in den Charts rauf und runter trällert, dachte sich Kult-Regisseur Brian De Palmer bereits zur Millenium-Wende: Mit seinem ersten Science-Fiction Film schickte er 2000 seine beiden Hauptdarsteller Gary Sinise und Tim Robbins auf eine Rettungsmission zum roten Planeten, um dort den gestrandeten Don Cheadle einzusammeln. Nachdem der Film bereits 2020 in einem Mediabook erschien, schiebt Publisher Filmjuwelen nun eine Keep Case-Fassung nach, welche man jedoch ebenso gegenüber anderen Veröffentlichungen aufwertet, in dem man sie mit einem Schubber und samt 28-seitigen Booklet ausliefert. Was der Titel und seine Beigaben im Detail zu bieten hat, soll nachstehende Bewertung klären.
Story



Bildqualität

Tonqualität
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
In Sachen Surround-Sound ist der recht ruhig gestaltete Science-Fiction Titel eher unspektakulär ausgefallen, gibt es hier einfach nicht genügend Abschnitte, die eine Rundumbeschallung erfordern würden. Zwar piepen die Kontrollinstrumente schon mal auf den hinteren Kanälen, auch die Meteoriten-Einschlägen und der mysteriöse Sandsturm bahnen sich ihren Weg quer durchs Heimkino, ansonsten setzt De Palma eher auf die Dialoge zwischen seinen Protagnisten. Diese sind sowohl in der deutschen Synchronisation als auch im englischen Original stets sehr gut zu verstehen. Fans der heimischen Vertonung müssen sich hier allerdings auf einen Sprecherwechsel bei Schauspieler Tim Robbins einrichten, denn da dessen Synchronsprecher Tobias Meister eben auch für Gary Sinise ist, konnte er hier eben nur einem der beiden - in diesem Falle Sinise - seine Stimme leihen. Für Robbins tritt mit Stefan Fredrich der Stammsprecher von Jim Carrey ein - doch keine Angst, Robbins plappert hier nicht wild und konfus daher, sowie es bei Carrey öfters der Fall ist. Der Subwoofer bekommt aufgrund der schon angesprochenen ruhigen Ausrichtung des Films ebenfalls nur sehr wenig zu tun und bleibt die meiste Zeit im Stand-by. Wird er aus diesem reaktiviert erfolgt dies meist sehr dezent und ohne großartige Durchschlagskraft. Unter dem Strich hätte man aus dem ganzen sicher noch etwas mehr herausholen können, insgesamt geben die Story-Abläufe allerdings auch nicht viel mehr her.

Ausstattung
Audiokommentar von Visual Effects Supervisors Hoyt Yeatman & John Knoll, Prod. Designer Ed Verreaux und DoP Stephen H. Burum
"Mission de Palma": Einführung von Dominick Starck (6:28 Min.)
Making of "Visions of Mars" (20:56 Min.)
Alternatives Ende (0:34 Min.)
Visuelle Effekte Analyse:
- Der Wirbelsturm (0:35 Min.)
- Verlassen des Raumschiffes (2:11 Min.)
- Evolutionssequenz (2:10 Min.)
Vergleiche 3D-Animation-Entwurf / Film
- Der Wirbelsturm - Entwurf (2:47 Min.)
- Der Wirbelsturm - Film (3:11 Min.)
- Woody ist verloren - Entwurf (7:07 Min.)
- Woody ist verloren - Film (10:10 Min.)
- Das Planetarium - Entwurf (2:46 Min.)
- Das Planetarium - Film (7:50 Min.)
Interviews mit Gary Sinise, Tim Robbins, Don Cheadle, Connie Nielsen, Jerry O'Connel, Kim Delaney, Brian De Palma, Story Musgrave, Tom Jacobson (18:49 Min.)
Deutscher Kinotrailer (2:15 Min.)
Original Kinotrailer (2:15 Min.)
Filmtipps: Mondbasis Alpha 1, The Sixth Sense, The Insider, Banditen!, Near Dark - Die Nacht hat ihren Preis, Hitcher - Der Highwaykiller
Zunächst hat man die Möglichkeit den Film mit einem Kommentar von Film-Autor Dominick Starck einleiten zu lassen, in dem er einige Infos zu Regisseur Brian De Palma liefert. Von Starck stammt übrigens auch das beiliegende 28-seitige Booklet, in dem er ebenfalls den De Palma vorstellt, sich aber auch anderen Mars-Filmen widmet. Das nächste Bonus-Feature ist ein Making-of, welches sich den Dreharbeiten des Films widmet und hier schon einige kurze Interviews mit Cast & Crew liefert. Es folgt eine - weniger fröhliches - alternatives Filmende, ehe man in einen größeren Technik-Block wechselt, welcher zum einen einige visuelle Effekte und deren Umsetzung genauer beleuchtet sowie einige Szenen jeweils in deren Roh- und Fertig-Fassung zeigt. Hier kommen teils CGI-Effekte zum Vorschein als auch einige Storyboard-Zeichnungen, auf die De Palma immer sehr großen Wert legt. Im nächsten Extra werden dann etwas ausführlichere Interviews mit Cast & Crew geboten, die hier auf eingeblendete Fragen antworten. Zum Abschluss gibt es dann noch den deutschen sowie den amerikanischen Trailer zum Hauptfilm, sowie noch einige Programmhinweise des Publishers.
Wie Eingangs schon erwähnt steckt das Keep Case in einem wertigen Schuber, der ohne FSK-Aufdruck auskommt. Zusätzlich bietet man obendrauf noch ein Wendecover an, sodass sich diese Veröffentlichung durchaus sehen lassen kann.

Fazit
Brian De Palmas Ausflug ins Science-Fiction Genre entpuppt sich als Wechselspiel zwischen wissenschaftlicher Erkundung des roten Planeten und einer esoterischen Ebene, die sich der Frage widmet, woher wir Menschen eigentlich kommen. Wer hier auf spektakuläre Weltraum-Action hofft muss sich ein gutes Stück zurücknehmen: Zwar gibt es diese anfangs auf der Reise zum Mars auch, doch die zweite Hälfte des Films schlägt deutlich ruhigere Töne an. Das spiegelt sich dann auch in der akustischen Umsetzung wider, die ihren Fokus eben auf die Dialoge legt und nur selten auf allen Kanälen für Rundumbeschallung sorgen kann. Beim Bild überzeugt man zwar einerseits mit einer detailreichen Darstellung und - aus heutiger Sicht immer noch - recht guten CGI-Effekten, allerdings setzte man wohl auch auf eine Rauschfilterung, die farblich für fast schon wachsartige Hauttöne sorgt, dafür aber eben auch das prozessbedingte Filmkorn fast völlig beseitigte. Man hat dies sicherlich schon deutlich schlimmer gesehen, dennoch soll es an dieser Stelle erwähnt werden. Fans von Bonus-Material bekommen hier wieder einige informative Beiträge geboten, weshalb auch nach dem Abspann noch lange nicht Schluss sein muss. Auch wenn das Werk nicht unbedingt zu De Palmas stärksten Arbeiten zählt, kann es an einem ruhigen Filmabend dennoch für gute Unterhaltung sorgen.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 65C17LB
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro