Nachdem die DC-Superheldenfortsetzung „Wonder Woman 1984“ aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Kinoschließungen bereits kurz nach der Premiere bereits zum kostenpflichtigen Stream angeboten wurde, bringt Rechteinhaber Warner Home Video den Film nun endlich auch hierzulande in den Kaufhandel. Im benachbarten Ausland gab es bereits seit geraumer Zeit diverse Editionen des Titels zu kaufen, wobei die 4k-Ultra-HD Blu-ray Disc sogar über eine deutsche Tonspur verfügte. Warner veröffentlicht den Film hierzulande sowohl auf Blu-ray, Blu-ray 3D und auf Ultra HD Blu-ray jeweils in einfachen Keep Cases und in limitierten Steelbooks. Darüber hinaus erscheint auch noch eine „Ultimate Collector's Edition“ mit Sammlerfigur, sowie ein Doppelset mit beiden „Wonder Woman“-Filmen. Was der Film indessen zu bieten hat, und wie sich die Scheiben in technischer Hinsicht schlagen, klärt die nun folgende Rezension. (ms)
Story


Bildqualität

Tonqualität
Neben einigen internationalen Sprachfassungen (siehe dazu auch Einträge in der Datenbank) wurden für das Review folgende Tonspuren "abgehört":
• Deutsch Dolby Atmos (inkl. Dolby True HD 7.1)
• Deutsch Dolby Digital 5.1
• Englisch Dolby Atmos (inkl. Dolby Digital Plus HD 7.1)
Während sich die technischen Angaben mit ihren 3D-Soundformaten - auch in der heimischen Synchronisation - schon mal sehr vielversprechend lesen, macht sich die Akustik im laufenden Betrieb dann doch recht wechselbar bemerkbar: Die untere 2D-Ebene stellt dabei zunächst noch das kleinere Problem dar, liefert sie zwar stets klar verständliche Dialoge, doch nur vereinzelte Surroundeffekte, die den Zuschauer somit nur selten mitten ins Geschehen ziehen. Insgesamt präsentiert sich die Vertonung oftmals recht front-lastig und nutzt nur selten die zahlreichen Kanäle, die eigentlich zur Verfügung stehen. Dazu gehört dann leider auch, dass der Subwoofer hier sehr verhalten herüberkommt und die Szenerie nicht wirklich tieffrequent unterstützt. Wenn hier die Pferde durch die Arena stampfen, Autos ineinander krachen, ein Düsenjet durchstartet oder die Umgebung zu Bruch geht, dann muss das deutlich mehr "rumsen". Zieht man die dritte Soundebene hinzu, dann fällt leider auf, dass diese nur sehr selten bedient wird. Oftmals erlangt nur der Score aus der Feder von Erfolgskomponist Hans Zimmer hierüber an Volumen, wirkliche Sound-Effekte sind hier aber eher Mangelware. Ebenfalls ist die Dynamik nicht sonderlich ausgeprägt, vieles kommt sehr lasch und drucklos herüber - hier hätte man von einem Blockbuster dieser Güte doch deutlich mehr Spektakel erwartet. (jp)

Ausstattung
Das folgende Bonus-Material ist auf der Blu-ray zu finden:
• Wonder Woman 1984: Making-of (36:23 Min.)
• Gal & Kristen: Freundinnen für immer (5:10 Min.)
• Klein, aber mächtig (10:44 Min.)
• Szenenstudie: Verfolgungsjagd (6:11 Min.)
• Szenenstudie: Einkaufszentrum (5:03 Min.)
• Spaß mit Gal & Krissy (1:12 Min.)
• Die Amazonen (21:28 Min.)
• Black Gold Werbespot (1:38 Min.)
• Verpatzte Szenen (6:26 Min.)
• Wonder Woman 1984 Retro Remix (1:40 Min.)
Im Making-of stellen Cast & Crew die wichtigsten Eckpunkte der Fortsetzung in den Fokus. Neben kurzen Interview-Einspielern werden hier auch oftmals Drehbuchauszüge und Storyboard-Zeichnungen eingeblendet, welche als Unterstützung bei den Vorbereitungen bzw. den Dreharbeiten dienten. Ebenso bekommt man hier einen Einblick in einige Stunt-Passagen, in denen Gal Gadot und ihrer Kolleginnen sehr oft an Seil-Systemen durch die Luft schweben. Zusätzlich stellt man die Hauptcharaktere noch etwas detaillierter vor und arbeitet ihre Stärken, Schwächen und Motivationen heraus. Auch die verschiedenen Locations werden hier noch einmal gewürdigt, sowie auch die teils sehr großen Set-Bauten. Der letzte Abschnitt des Making-of zeigt dann noch den Auftritt von Lynda Carter, die erste "Wonder Woman" überhaupt, welche hier einen Gast-Auftritt als "Asteria" hat. Der nächste Beitrag zeigt die beiden Hauptdarstellerinnen Gadot und Wiig, welche abseits der Kamera zu guten Freundinnen geworden sind. Weiter geht es mit der Eröffnungsszene, die vor allem durch die junge Lilly Aspell geprägt wurde, die im Wettstreit mit den anderen Amazonen steht. Anschließend werden mit der Verfolgungsjagd und der Ganovenjagd im Einkaufszentrum zwei Action-Szenen genauer vorgestellt und erläutert, wie sie entstanden sind. Im Spaß-Video zeigen Gal & Krissy ihr komödiantisches Talent und albern vor der Kamera herum. Mit einem Video-Interview, an dem sämtliche Darstellerinnen der Amazonen teilnahmen, geht es dann weiter - hier erinnern sich die Damen an die Dreharbeiten der schlagkräftigen Kämpferinnen. Als nächstes bekommt man den Werbespot der Black Gold Corporation, der Firma von Maxwell Lord in voller Länge präsentiert, ehe es mit einigen Patzern von den Dreharbeiten wieder humorvoll wird. Den Abschluss bildet ein kurzer Retro-Comic, welcher einige der Höhepunkte der Titelheldin noch einmal zur Schau stellt - allerdings diesmal alles auf Alt getrimmt und teils mit Animationen wiedergegeben. (jp)

Fazit
Was hat man sich nach den bisherigen Auftritten von Gal Gadot als Wonder Woman nicht auf die Fortsetzung gefreut und wie schnell wurde man leider auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Viel zu überladen, eine zu lange Laufzeit und CGI-Effekt bzw. Design-Entscheidungen, die man heutzutage deutlich besser kennt, sind nur einige der Gründe, warum Teil 2 nicht so wirklich zünden will. Zudem traf man mit Kristen Wiig und vor allem Pedro Pascal nicht wirklich die beste Wahl bei den Kontrahenten, wirken diese doch oftmals eher wir Karikaturen. Technisch setzt sich die Enttäuschung dann leider fort: Sorgen die beiden verwendeten IMAX-Abschnitte zwar noch für tolle Momente, ist das restliche Bild doch eher etwas wechselhaft geraten. Die Blu-ray hinterlässt hier noch einen guten Eindruck, eine wesentliche Steigerung ist bei der Ultra HD-Fassung dann aber leider nicht oft zu bemerken. Das Ganze setzt sich dann bei der Akustik fort, die oftmals recht front-lastig daherkommt und nur selten Gebrauch von allen zur Verfügung stehenden Kanäle macht. Dazu gehören auch die Deckenlautsprecher sowie der Subwoofer, welche wirklich nur sehr selten zum Einsatz kommen. Das Bonus-Material gibt einen guten Einblick in die Dreharbeiten, enthält aber auch einige überflüssige Beiträge. Insgesamt kann die erste Fortsetzung um die Titelheldin somit nicht die hohen Erwartungen erfüllen - Schade, hoffentlich bessert sich das wieder bei dem nächsten Auftritt, der sicher kommen wird. (jp)
(Jörn Pomplitz / Michael Speier)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro