bewertet am 17.08.2020 um 17:46
#1
Player:
Sony UBP-X800
Darstellung:
Sony KDL-65AF8
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Derbe sind auch die Splattereffekte in dem Film. Der Mord des Psychiaters liegt auf BD nun erst mal in der Unrated-Fassung vor und auch die sonstigen Morde sind nicht ohne. Hier sieht man einen abgetrennten Hundekopf, dort wird Helens Freundin aufgeschlitzt und ausgeweidet und auch die brennende Helen ist nicht ohne und schockt. Insgesamt ist das Ende kein wirkliches Happy End, was aber irgendwie auch nicht zum Film gepasst hätte. Ich finde man merkt auch die Einflüsse von Clive Barker, der ja die Vorlage für Candyman mit der Kurzgeschichte The Forbidden gab. Somit erschuf er mit Pinhead und den Cenobiten und dem Candyman zwei absolute absolute Horrorlegenden. Was man allerdings nicht erwarten darf sind irgendwelche Jump-Scares. Auch ist der Film nicht besonders gruselig oder schrecklich. Ähnlich wie bei Hellraiser findet der Horror auf einer anderen Ebene statt.
Warum wurde ich jetzt also nicht warm, wenn Story, Gore und Effekte mir gefielen? Ich hatte einfach mehr erwartet. Ich kann nicht genau beschreiben was aber ich habe mir den Film düsterer und anders vorgestellt. Wahrscheinlich habe ich eher an Monsterikonen wie Freddy, Jason und Michael gedacht und das Candyman ebenfalls wie diese Serienkiller daher kommen und er mit viel Brimborium meuchelt. So bleibt es aber bei der urbanen Legende, die er im Film ist und über die Helen ja auch die Nachforschungen anstellt. Am Ende kann man den Film sogar auf mehrere Arten sehen und sogar Candyman's Wirken komplett in Frage stellen und ob Helen nicht einfach von der Legende Wahnsinnig wurde und alles selbst getan hat. Andererseits gefällt mir die offensichtlichere Antwort besser (Candyman wollte das es genau danach aussieht).
Horror- und insbesondere Slasherfans müssen den Film auf jeden Fall mal gesehen und in ihrer Vita haben. Erwartet aber keinen 0815-Slasher im Stile der anderen Serienkiller. Der Film ist etwas anderes und wird in einem eher ruhigen Tempo erzählt. Der Erfolg (26 Mio. $ Einspiel bei einem Budget von 8 Mio. $) bescherte noch zwei direkte Fortsetzungen und dieses Jahr soll ja noch ein Sequel zum ersten Teil in die Kinos kommen, welches quasi als Reboot der Reihe betrachtet werden soll. Ich vergebe gut gemeinte aber trotzdem enttäuschte
7 von 10 blutigen Hakenhänden
Die Ausstattung der Turbine Blu-ray ist ordentlich. Das Cover C ist exklusiv nur im Turbine eigenen Shop erhältlich und auf 500 Exemplare limitiert. Stand August 2020 kann man dort aber noch einige Exemplare zum Normalpreis von 29,99 € ergattern. Das Mediabook bietet die mittlerweile verbreitete "Crackle-Optik" und das Infoblatt ist nur auf die Rückseite aufgeklebt und kann leicht abgezogen werden. Der 20-seitige Buchteil ist zudem recht informativ. Das FSK-Logo ist nur aufgeklebt.
Der Ton liegt in deutschem und englischem DTS-HD MA 5.1 und 2.0 vor. Zumindest die deutsche 5.1 Spur ist für das Alter gut ausbalanciert. Aus den Rears kommen neben dem üblichen Score auch Nebengeräusche und vermitteln somit Räumlichkeit. Der Subwoofer macht ordentlich Druck und die Sprachverständlichkeit ist auf einem sehr guten Niveau. Klar an aktuelle Tonspuren (gar Highend 3D Tonspuren wie Atmos) kommt diese hier nicht ran.
Das Bild ist scharf aber nicht immer optimal ausgeleuchtet. Der Kontrast und Farbwert sind allerdings auf einem guten Niveau und auch Filmkorn ist vorhanden. Hier wurde also nichts todgefiltert oder glattgebügelt. Aktuell gibt es den Streifen mit keinem besseren Bild.
Bei den Extras wurde leider gespart. Zwar gibt es satte drei verschiedene Audiokommentare und eine isolierte Tonspur mit Soundeffekten und der Filmmusik. Darüberhinaus sind allerdings nur ein paar Interviews, Trailer (Candyman 1 & 3, Hellraiser 1-3) und Storyboards vorhanden. Daneben liegt eine DVD mit der 4:3-Vollbild Version (Open Matte) in der R-Rated Fassung (NTSC) bei. Hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen gerade im Vergleich zur US-BD von Scream Factory die nur so mit Extras strotzt.