Alternde Schauspieler haben es oft nicht leicht, so auch Steven Seagal. Während dieser in jüngeren Jahren noch regelmäßig auf der großen Leinwand zu sehen war, reicht es bereits seit einigen Jahren nur noch für “Direct to Video“ Produktionen. Auch „Attrition – Gnadenlose Jagd” zählt nun dazu, der von der KSM GmbH im Dezember 2019 auf Blu-ray veröffentlicht wurde. Steven Seagal hat hier neben der Hauptrolle auch das Drehbuch und die Produktion übernommen, was Fans auf eine große Präsenz in der Story hoffen lässt. Seagal wollte ursprünglich gar zusätzlich noch Regie führen, hat diese Aufgabe dann aber doch an Mathieu Weschler (“Covert Operation“) übergeben. Wir wollen uns ansehen, was dieser Titel mit einem knappen Budget von rund 3 Millionen Dollar zu bieten hat und wie sich die technische Umsetzung der Scheibe schlägt.
Story



Bildqualität

Tonqualität
Der Ton liegt sowohl auf Deutsch sowie auf Englisch in unkomprimiertem DTS HD-Master Audio 5.1 vor, während deutsche Untertitel optional vorhanden sind. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Tonspuren bezüglich Qualität kaum. Erst bei direktem Umschalten offenbart die englische Tonspur einen Hauch mehr Klarheit bei den Dialogen und ein wenig mehr Druck. Bereits eine Anfangsszene lässt hoffen, dass hier einiges geboten wird. So kommen beispielsweise Schüsse direktional aus den Surroundlautsprechern. Auch der Subwoofer wird eingebunden, wenn auch etwas zu zurückhaltend.
Der Sound kann sich leider nicht über den ganzen Film auf diesem Niveau halten. Während Stimmen jederzeit klar und verständlich bleiben und man sich höchstens über die unpassende Synchronisation ärgert, werden die hinteren Lautsprecher nur selten hörbar, auch wenn es gerade zur Szene passen würde. Einige Schläge, besonders im Finale, klingen übrigens seltsam. Hier lässt sich das überschaubare Budget nicht ganz verschleiern.
Ein großer Kritikpunkt ist leider die deutsche Synchronisation. Da in „Attrition – Gnadenlose Jagd“ zu einem sehr großen Teil Chinesisch gesprochen wird, wurden hierfür die Originalstimmen beibehalten, während die englischen Texte synchronisiert wurden. Leider passen die Stimmen hier teilweise überhaupt nicht zusammen und es wirkt befremdlich, wenn ein Charakter von einem Moment auf den anderen komplett anders klingt. Auch, dass hier viel Chinesisch und Deutsch gemischt wird, erscheint wenig authentisch. Seagal spricht prinzipiell Deutsch während seine Gesprächspartner sich im selben Moment teilweise fast ausschließlich auf chinesisch verständigen.

Ausstattung

Fazit
Steven Seagal Fans haben Grund zur Freude. Nachdem der alternde Star hier Regie, Drehbuch und Produktion übernommen hat, kann dieser im Film obendrein mit einer großen Präsenz glänzen. Tatsächlich übertrifft der Titel die Veröffentlichungen der letzten Jahre, was aber ehrlicherweise nicht allzu viel bedeutet. Die Story ist sehr einfach gehalten, dennoch erscheint Seagal hier authentischer als in seinen Filmen zuvor. Der Film macht mit seinen Martial Arts Szenen und seinem, wenn auch unfreiwilligen, trashigen Auftreten durchaus Spaß. Das CGI Blut und Mündungsfeuer sind neben einigen unsinnigen Dialogen und der deutschen Synchronisation allerdings Kritikpunkte, die es zu erwähnen gilt. Die englische Tonspur klingt hier wesentlich realistischer, da die Stimmen in beiden Sprachen dieselben bleiben. Bild- und tontechnisch gibt es keine großen Überraschungen. Helle Außenszenen sehen fantastisch aus, während dunkle Szenen hier nicht ganz mithalten können. Der Ton kann überzeugen, zumindest wenn man das knappe Budget von rund 3 Millionen Dollar im Hinterkopf behält. Für Steven Seagal und hartgesottene Genre Fans eine Empfehlung.
(Bastian Guggenberger)
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