Mit gedruckten Auflagen in dreistelliger Millionenhöhe ist der amerikanische Autor Tom Clancy sicherlich einer der erfolgreichsten Schriftsteller im Genre der Politthriller. So erfolgreich gar, dass viele seiner Werke auch für Videospiele, oder eben auch für Filme und Serien Pate standen bzw. stehen. Den 4K Ultra HD Umsetzungen der Jack Ryan Kinofilme, welche nun von Paramount bzw. Universal Pictures Home Entertainment auf den Markt gebracht wird, widmet sich die hiermit startenden kleine Review-Reihe. Den Auftakt dabei macht der 1990 unter der Regie von John McTiernan entstandene U-Boot Thriller Jagd auf Roter Oktober.
Story
Das russische Militär hat mit dem U-Boot 'Roter Oktober' die neuste Entwicklung in Sachen Kriegsgerätschaften vom Stapel gelassen. Durch einen neuartigen, fast geräuschlosen Antrieb ist es dem mit Atomraketen bestückten Kriegsschiff möglich, unentdeckt bis vor sein Ziel zu fahren. Unter der Leitung von Kapitän Marko Ramius (S. Connery) macht das U-Boot seine Jungfernfahrt im Nordatlantik. Die Neuentwicklung bleibt auch dem CIA-Agenten Jack Ryan nicht verborgen, welcher früher schon einmal Kontakt zu Ramius hatte. Als seine Vorgesetzten mutmaßen, dass Ramius einen Anschlag gegen die USA einleiten möchte, zieht man Ryan als Berater hinzu. Dieser vermutet jedoch hinter den Absichten des Kapitäns etwas ganz Anderes – besteht doch auch die Möglichkeit, dass der dem Westen zugetane Offizier überlaufen möchte. Das will natürlich die russische Regierung mit allen Mitteln verhindern und so beginnt bald ein dramatisches Katz-und-Maus Spiel der beiden Nationen.
Action-Spezialist John McTiernan, auf dessen Konto auch solche Genre-Klassiker wie Stirb Langsam oder Predator gehen, fängt die damalige Stimmung, zu Zeiten der letzten Phase des Kalten Krieges, perfekt ein. Mit einem Staraufgebot bestehend aus Sean Connery, Alec Baldwin, Sam Neil und Scott Glenn, um nur einige Schauspieler zu nennen, gelang es dem Regisseur einen spannenden Politthriller auf die Leinwand zu bringen. Dabei steht diesmal, im Vergleich zu seinen eingangserwähnten Filmen, weniger die Action im Vordergrund, sondern er widmet sich hier die meiste Zeit dem Katz-und-Maus Spiel der verschiedenen Regierungen. Dabei überzeugen alle Darsteller des bis in die Nebenrollen stark besetzten Streifens, auf ganzer Linie. Sean Connery verkörpert den erfahrenen und harten Seebären, an dessen Seite Sam Neil als seine rechte Hand Vasili Borodin immer die Befehle des Kapitäns bei der Besatzung des U-Bootes durchbringt. Zur Besatzung gehört auch Tim Curry, in der Rolle des Regimetreuen Schiffarztes Jewgeni Petrow. Auf Seiten der Amerikaner steht vor allem CIA-Agent Jack Ryan, dargestellt durch Alec Baldwin, im Focus. Er präsentiert sich hier als smarter Analytiker, welcher im Angesicht eines bevorstehenden Atomkrieges über seine persönlichen Ängste hinausgeht und alles dafür tut, dem russischen Kapitän zu helfen. Rückendeckung bekommt er dabei zum einen durch seinen Vorgesetzten Admiral Greer, welcher von James Earl Jones in Szene gesetzt wird. Zum anderen erhält er auch Unterstützung durch Commander Bart Mancuso und dem Sonar-Spezialisten Ronald Jones, die hier von Scott Glenn bzw. Courtney B. Vance verkörpert werden. McTiernan gelingt es bei einer Laufzeit von rund 135 Minuten stets die Spannung aufrechtzuerhalten, was letztendlich auch dem guten Schauspiel seines Casts zu verdanken ist.
Sicherlich ist das Thema Kalter Krieg anno 2018 etwas durch, dennoch hat der Film ganz gut den Test der Zeit überstanden. Natürlich muss man den heute geltenden technischen Fortschritt ein wenig ausblenden – die Computer-Monitore und die Bedieneinheiten der Kriegsgeräte sind halt eben knapp 30-Jahre nach Erstaufführung des Films ziemlich antiquiert. Aber das tut letztendlich der Spannung keinen Abbruch und so macht es auch heute noch Spaß den Film anzuschauen.
Bild 4k UHD
Auch wenn man dem U-Boot Thriller erfreulicher Weise einen vollständigen 4K Scan spendierte und für einen besseren Kontrast bzw. einen höheren Farbumfang auf Dolby Vision setzt, will kein so arg großes UltraHD-Feeling aufkommen. Dies liegt zum einem sicherlich an der starken Filmkörnung bzw. Rauschen, zum anderen auch an einigen Bildfehlern. Denn Teilweise haben sich auch ein paar Ruckler und Unschärfen ins Bild geschlichen. Ebenso kann man bei den 'Unterwasser-Aufnahmen', welche ja zum größten Teil am Computer entstanden sind, so etwas wie ein Raster im Hintergrund erkennen. Leider konnte man wohl auch bei der Detailauflösung nicht mehr herausholen – so sind selbst bei Close Ups in den Gesichtern der Protagonisten Hautporen oder feine Härchen nur dezent erkennbar. Hier merkt man dann wohl doch, dass es sich scheinbar nur um eine einfache Umsetzung des Backkatalogs seitens Paramount bzw. Universal Pictures handelt – vielleicht war aber auch einfach nicht mehr aus den alten 35mm Aufnahmen herauszuholen. Immerhin kommt der Einsatz von Dolby Vision sehr gut bei den einzelnen Beleuchtungselementen der Unterseeboote zur Geltung. Hier wird man teilweise richtig schön von einigen Lampen geblendet – im positiven Sinne.
Tonqualität
Als Welt-Disk erstellt, bietet die UltraHD Umsetzung des Films eine Fülle an Tonspuren:
- Englisch Dolby True HD 5.1
- Englisch Audio Description
- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Spanien) Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Lateinamerika) Dolby Digital 5.1
- Französisch Dolby Digital 5.1
- Italienisch Dolby Digital 5.1
- Japanisch Dolby Digital 2.0
- Portugiesisch (Brasilien) Dolby Digital 1.0
- Audio Kommentar von Regisseur John McTiernan
Ausstattung
Leider lag der Redaktion zum Test nur die lose UltraHD Variante vor. Auf dieser befinden sich keine weiteren Extras. Dies macht sich dann auch in der Gesamtbewertung negativ bemerkbar.
Fazit
Auch knapp 30 Jahre nach seiner Entstehung weiß der der U-Boot Thriller noch zu gefallen. Die Spannung wird über die gesamte Laufzeit aufrechterhalten und der großartig besetzte Cast überzeugt auf ganzer Linie. Das kann man von der technischen Seite leider nicht behaupten, denn die starke Filmkörnung bzw. das ordentlich vorhandene Bildrauschen und die niedrige Detailstufe können genauso eingeschränkt überzeugen, wie die detailarme deutsche Synchronisation. Immerhin lohnt sich an einigen Stellen der Einsatz von Dolby Vision, der vor allem bei der U-Boot Beleuchtung einige gute Effekte hervorbringt. Alleine wegen der Technik lohnt sich der Umstieg auf das neue Medium daher nur bedingt - Verbesserungen halten sich doch arg in Grenzen.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000