bluray-disc.de im Interview mit Sigourney Weaver

Sigourney Weaver ist 61 Jahre jung und in New York City geboren und aufgewachsen. Doch kann diese dynamische und lebensfrohe Dame auch noch mit 61 Jahren der jüngeren Generation locker das Wasser reichen und denkt gar nicht daran, sich aus dem Show Biz zurückzuziehen. Frau Weaver hat in unzähligen Theaterstücken und Filmen mitgewirkt, darunter "Alien", "Ghostbusters", "Die Waffen der Frau", "Gorillas im Nebel", "Galaxy Quest", "8 Blickwinkel" und "Avatar". Anlässlich der "Alien Anthology", die in Deutschland am 26. Oktober 2010 auf Blu-ray Disc veröffentlicht wird, haben wir Sigourney Weaver interviewt und konnten nicht nur einiges über die Alien-Filme in Erfahrung bringen, sondern auch über zukünftige Projekte.
Hätten Sie sich vorstellen können, dass "Alien" auch noch nach so vielen Jahren so viel Anklang findet?
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Ich denke nicht, dass ich mir eine Welt vorgestellt hätte, in der DVDs in allen Arten von Geräten abgespielt werden. Ich denke ich habe zu der Zeit gedacht, dass wir einen sehr einzigartigen Film machen, der so viele Details hatte, die sehr innovativ waren. Mit der Kamerarbeit, mit dem Set-Design und dem Kreaturendesign. Und ich dachte, dass Ridley Scott ein wirkliches Genie ist und der Charakter von Ripley war innovativ, da wir noch keine gewöhnliche Frau gesehen haben, die den Tag gerettet hat. Man hat keine heroischen Momente gesehen. Die meiste Zeit haben Frauen in Filmen Röcke getragen und darauf gewartet, dass jemand anderes den Tag rettet. Und sie war einfach kultig. Wir haben diese Welle erwischt, in der Frauen den Arbeitsplatz der Männer wegnahmen und viele traditionelle Männerjobs Frauen zugesprochen wurden und so kam alles zusammen.
Wie hat Sie Ridley durch den Entstehungsprozess des Films geführt? Wie hat er Sie geführt, um aus Ripley so eine ikonische Figur zu machen?
Es wurde sehr viel Energie in das Projekt gesteckt, um herauszufinden, wie man am besten drehen sollte, mit den innovativsten Möglichkeiten. Wir haben nicht vorgesprochen, sondern vielmehr improvisiert. Dadurch entstand eine sehr raue Qualität. Ich habe niemals gesehen, wie mit Ridley die Pferde durchgegangen sind. Wir hatten alle vor diesen Film zu machen. Der Dreh war physisch sehr anspruchsvoll und thematisch gesehen sehr interessant, mit wundervollen Schauspielern. Es war ein sehr kleines Ensemble und eine sehr weitreichende Erfahrung. Ich habe es nicht immer sonderlich genossen. Ich habe das Theater vermisst, das Publikum und das Trinken gehen nach der Show. Künstlerisch gesehen habe ich es als sehr fesselnd betrachtet. Ridley war immer toll zu mir. An Ridley schätze ich, dass man immer weiß, wo man bei ihm steht. Er hat so ein tolles Auge. Wir vertrauten uns gegenseitig.
Warum haben Sie sich entschieden, bei Alien mitzuwirken?
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Um ganz ehrlich zu sein, wollte ich es gar nicht wirklich machen. Vielmehr wollte ich mit Woody Allen arbeiten. Vorallem wollte ich im Theater spielen. Ich wollte eine anerkannte Schauspielerin sein. Ich wollte ein paar intellektuelle Filme drehen. Daher war ich dafür ziemlich unvorbereitet. Und ich musste verstehen lernen, dass ich in diesem neuen Medium und Genre das weiterführen konnte, was ich bereits getan habe. Wenn man nicht die grundlegenden Elemente kennt, das Design der Kreaturen... wenn man nur das Drehbuch gelesen hat und dann Gigers und Carlo Rambaldis Arbeit sieht und man denkt "Mein Gott, soetwas habe ich noch nie gesehen... Wie habt ihr das gemacht?". So ähnlich war es, als ich Avatar gelesen habe. "Man, das ist gut. Wie willst du das machen?". Ich dachte diese Filme werden bis an die Grenzen gehen. Ich dachte, da muss ich mitmachen. Also wurde ich von meiner eigenen Dummheit gerettet und habe den Job bekommen und wollte Ripley spielen. Aber wusste ich wie faszinierend diese ganzen Erfahrungen werden? Ich denke nicht, dass ich das gekonnt hätte. Davor hatte ich noch keinen Film gemacht. Es war einzigartig und ich ging durch die Sets und habe mich selbst gefragt "Oh, sie haben diese Sets für mich gebaut?"... und ich dachte, sie haben mir die Arbeit abgenommen. So musste mir nicht alles vorstellen.
Hatten Sie irgendwann einen Zeitpunkt, an dem Sie dachten die Alien-Filme hinter sich lassen zu müssen?
Als ich diese Welt betrat, dachte ich sie ist sehr reich an Details. Das war die reale Welt im Weltall, die ich schon immer mal besuchen wollte. Dann war ich richtig süchtig danach. Ehrlich gesagt habe ich gedacht, dass uns James Cameron alle überrascht hat, in dem er das Drehbuch zu Aliens schrieb. Diese fantastische, opernhafte Geschichte. Bei jedem Film dachte ich, er hätte so einen charakteristischen, originalen, visionären Regisseur, dass es gut für die Serie und die Geschichte wäre. Und ich wollte dabei sein, um dabei zu helfen, die Filme so gut wie nur möglich werden zu lassen.
Wie war es für Sie, als sie das Drehbuch zu Avatar erhielten?
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Als sie mir das Drehbuch zugeschickt haben, las ich es und dachte "das ist toll und unmöglich". Man liest die Seiten übers Fliegen und lieg ich da falsch? Das kann man doch nicht schaffen. Ich wusste, wenn es jemand umsetzen könnte, dann Jim. Und als er erst einmal anfing, arbeitete er so schauspielerfreundlich. Green und Blue Screens machen keinen Spaß. Gute Regisseure sorgen dafür, dass ein Schauspieler das hat, was er benötigt. Dann kann man erst die Vorstellungskraft entfachen und wirklich seinen Job machen. Was man nicht machen möchte ist schauspielern, man möchte mitten drin sein.
Welche Filme besitzen Sie auf DVD oder Blu-ray? Haben Sie auch Filme, bei denen Sie mitspielen?
Ich habe ein paar. Zuhause habe ich vorallem Komödien wie "Wenn Guffman kommt" (USA 1996). Ich bin ein sehr enthusiatischer Netflix-Nutzer und habe nicht den Platz große DVD-Sammlungen aufzubewahren. Für den Film den ich jetzt mache, musste ich ein paar andere Filme sehen, wie beispielsweise "Salt".
Denken Sie, dass die Leute in die neue Alien Anthology auf Blu-ray Disc Geld investieren werden?
Ich denke für Leute, die gewisse Filme lieben, ist das eine Goldmine, eine Schatztruhe. Man bekommt so viel geboten, all diese verschiedenen Features. Die Männer, die diese Filme gemacht haben, steckten so viele Details in die Filme, dass man wirklich eine Art Schatztruhe aus dieser Welt bekommt. Und der einzige Weg in diese Welt zu kommen, in der modernsten Art und Weise, ist soweit ich das sagen kann die Blu-ray Disc. Bisher habe ich nur Avatar auf Blu-ray Disc gesehen und es war ziemlich beeindruckend. Es freut mich, dass wir die Möglichkeit haben, die Filme der Vergangenheit in der ehrgeizigsten Art und Weise anbieten zu können. Ich denke also, wenn man Filme sammelt, die man liebt, dann gibt das jemandem eine Art Forschertrieb und Zufriedenheit.
Wenn Sie das ganze Zusatzmaterial sehen, denken Sie das raubt dem Film die Magie?
Das ist interessant. Manche Leute brauchen die Magie. Wie ich. Aber andere Leute wollen hinter die Kulissen schauen und ein Teil der ganzen Sammlung werden und sehen, warum Entscheidungen getroffen wurden. Kürzlich habe ich einen Film gesehen, das auf einem Buch basiert, das ich gerade las und ich wollte tatsächlich zu dem Bonusmaterial gehen, um herauszufinden warum der Regisseur diesen Weg eingeschlagen hat, anstatt einen anderen. Daher bin ich froh, dass es soetwas gibt, um es zu erforschen. Auf der Comic Con konnte ich viele Leute treffen... glauben Sie mir, das kratzt gerade erst an der Oberfläche, von dem was die Leute wissen wollen. Sie sind so klug und detailorientiert.
Haben Sie die Blu-ray Discs von Alien gesehen?
Nun, ich besitze keine Blu-ray. Ich fühl mich total mies. Ich habe eine Präsentation von Avatar gesehen. Es ist cool, dass die Anthology schon veröffentlicht ist, wenn zu irgendeiner Zeit alle Fernseher "Blu-ray" sind. Also kann ich nur dem vertrauen, was Fox mir erzählt. Dass es genauso gut aussieht, wie damals beim Dreh. Es wird so aussehen wie es Derek Vanlint und Ridley Scott dem Publikum erleben lassen wollten. Nur in unserem Zuhause. Das ist richtig cool. Das heißt, dass wir die Nachricht der Filme so ausgeben, wie sie vorgesehen war. Für diejenigen, die es so wollen.
Was können Sie uns über den zweiten Teil von Avatar verraten?
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Nun, was ich Ihnen erzählen darf? Nichts (lacht). Ich konnte bereits ein paar Dinge erfahren und muss sagen, dass es noch ambitionierter als der erste Film sein wird. Die meiste Arbeit wurde bereits geleistet, die Welt wurde kreiert und sie existiert. Demnach wird Cameron nun seine Aufmerksamkeit anderen Dingen auf dem Planeten Pandora widmen. Und eine Sache wissen wir mit Sicherheit: Die Menschen werden zurückkehren.
Wie haben Sie sich gefühlt als Avatar letztendlich von "The Hurt Locker" bei der Oscarverleihung geschlagen wurde?
Letztendlich muss ich sagen, dass viele Leute auf mich zu kamen und verärgert darüber waren. Hurt Locker ist ein toller Film. Ich denke nicht, dass es nur einen Film geben sollte, der gewinnt. Warum sollte Bildung gegen Avatar, gegen Hurt Locker oder District 9 gewinnen? Das sind alles perfekte Versionen, von dem was sie sein sollten. Daher hasse ich irgendwie die Tatsache, dass es einen Gewinner geben muss. Zoe hat keinen großen blauen Charakter synchronisiert, Zoe verkörpert jeden Bestandteil dieser Kriegerprinzessin. Leider konnten wir dieses Nachricht nicht an Schauspieler übermitteln. Ich denke sie haben befürchtet, von Technologie ersetzt zu werden. (mw)
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KOMMENTARE

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Sehr interessantes Interview. Da bin ich auf Kommendes mal gespannt !
Vantika
26.10.2010 um 10:29
#34
super interessant. Ich wußte gar nicht das die Fortsetzung von Avatar 2 schon so weit fortgeschritten ist.
Thang
26.10.2010 um 10:03
von Thang
#33
auf jeden fall ein sehr interessantes Interview...aber sehr viel erfährt man ja leider nicht!
Jasperman
26.10.2010 um 08:46
#32
Ein interessantes, wenn auch kurzes, aber aufschlussreiches Intereview.
Danke, dafür.
26.10.2010 um 02:08
von gelöscht
#31
Nettes Interview, aber irgendwie erfährt man nicht wirklich viel :(.
Wie Fox schon gesagt hat: Eigentlich Standard Antworten und nichts übarraschendes dabei.
Aber super, dass man mit ihr ein Interview führen konnte.
Sly
26.10.2010 um 00:51
von Sly
#30
Nettes Interview, aber vieles kam mir wie Standard vor bei den Antworten. Leider nichts überraschendes drin gewesen. Aber das in Avatar 2 die Menschen zurückkehren wusste ich noch gar nicht, hört sich aber gut an. ^-^

Gruß Fox
Fox
26.10.2010 um 00:15
von Fox
#29
@chinmoku: Ah, Roundtable ist doof... da ist natürlich nichts mit spontanen Zwischenfragen, die das Interview ungemein aufgelockert hätten. Dafür ist das Interview dann in Ordnung. Vielleicht lässt sich ja mal ein face to face Interview rauskitzeln, da kann man auch mehr rausholen :o)
Jason-X
25.10.2010 um 23:37
#28
danke fürs interview.
kleine kritik: nächstes mal die fragen in besserer reinfolge und das interview nicht so abrupt beenden wie es hier nach aussieht. locker ausklinken lassen.

ich hoffe mal ihr habt das danke am ende nicht vergesen :)
25.10.2010 um 23:22
von gelöscht
#27
Es hat sich dabei um ein Roundtable Interview gehandelt. Wäre ich alleine gewesen, dann wären die Fragen nicht ganz so langweilig geworden *g*
chinmoku
25.10.2010 um 22:55
#26
@Jason-X, ich würde wetten das das Interview per Mail war.
Zuerst hat man sich paar Fragen überlegt, dann diese übersetzt und diese dann an ihre Agentur geschickt.
Sie hat diese dann beantwortet, dies wurde dann zusammengefasst und dann übersetzt.
Ghost Rider
25.10.2010 um 22:41
#25
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