Konnte ihn letzte Woche zufällig noch im Programmkino erwischen,
leider nur auf Deutsch.
Der Film erzählt eine klassische Sci-Fi-Geschichte, welche sich mit
dem menschlichen Bewusstsein beschäftigt und mit der
philosophischen Fragestellung, wann eine KI tatsächlich über ein
entsprechendes Bewusstsein verfügt.
Soweit so oberflächlich betrachtet.
Im Detail ist Ex-Machina ein kleines aber feines Drama, denn über
das reine Bewusstseins-Thema hinaus wird mit philosophisch schweren
Geschützen aufgefahren, aus der ursprünglichen Krux heraus Themen
behandelt, welche sich nach Erkenntnis der Filmemacher durch diese
Fragestellung ergeben und dabei ohne großes Tam-Tam diese auf
intelligente Weise im Film verarbeiten.
Dass der Film, trotz seines stets ruhigen Tempos (selbst im
Showdown geht es tempotechnisch eher gemächlich zu), weiß der Film
zu fesseln, sofern man mit solchen grundlegenen Philosophischen
Fragen etwas anfangen kann.
Dies liegt nicht zuletzt am hervorragend aufgelegten Cast, der nur
aus 4 Darstellern besteht. Besonders zu würdigen ist hierbei
sicherlich Newcomerin Alicia Vikander, welche die hochentwickelte
Maschine selbst darstellt und hierbei auch in den Zuschauern
Identifikation erreicht. Dass die Dame darüber hianus äußerst
attraktiv ist, hilft bei der Figurenkonstallation hierbei sogar und
hilft hierdurch auch in die Tiefe des Films einzutauchen, denn
stets kann man mit Vikanders Figur mitfühlen. Oftmals scheint sie
sogar menschlicher und weniger vergeistigt zu sein, als ihr
Schöpfer, sowie dessen Compagnion.
Doch auch diese Rollen sind sehr gut besetzt Domhnal Gleeson kannte
ich bilsang eher vom namen her. Doch auch er schafft es seine Rolle
glaubhaft und ungekünstelt darzustellen und somit zusammen mit
Vikander den emotionalen Anker des Film zu stellen.
Der kommende Superstar Oscaar Isaac (Sucker Punch, Star Wars
Episode VII, X-Men: Apocalypse) hingegen spielt den Schöpfer Avas
(Vikander) und geht in seiner etwas extrentisch angelegten Rolle
sichtlich auf ohne dabei jedoch die Grenze zum Overacting zu sehr
zu strapazieren.
Wie gewohnt eine sehr gut nuancierte Darstellung mit dem nötigen
Charisma. Dass er dabei eigentlicher eher die erste Nebenrolle im
Film inne hat, stört hierbei nicht im Geringsten.
Mehr zum Inhalt zu erzählen, würde einem jedoch nur den Spaß am
Film schmälern, da diese ohne Actionfeuerwerk und groß angelegte
Bildkompositionen auskommt und sich eher den Versatzstücken des
klassischen Sci-Fi-Kino und zugehöriger Literatur (Philip K. Dick)
bedient.
Tolles Kleinod des Genres.
9,5 von 10 KIs.