Hi Leute!
Heute war ich in Ridley Scotts neuester Schöpfung "Der Marsianer
3D" und das war mein Eindruck:
Mark Watney (Matt Damon) und seine Crew führen für die NASA eine
Forschungsmission auf dem Mars durch. Dabei werden sie von einem
Sturm auf dem Mars überrascht und zum Abbruch gezwungen. Auf der
Flucht in das Raumschiff geht Mark Watney verloren. Da ein
Metallteil seine Lebenszeichensensoren seines Raumanzugs durchbort
hat, wird er für tot erklärt. Die NASA gibt nach Ankunft auf der
Erde ebenfalls seinen Tod bekannt. Währenddessen erwacht Watney
wieder aus seiner Bewusstlosigkeit und schafft es mit den letzten
Kraft und Sauerstoffreserven zur Mars-Station. Dort angekommen
versucht er einen Notruf abzusenden und gibt die Hoffnung nicht auf
gerettet zu werden. Sein Wissen als Botaniker und sein technisches
Know-How verschaffen ihm die Möglichkeit Monate auf dem Mars zu
überdauern, bis plötzlich er tatsächlich eine Rückmeldung erhält.
Die NASA und auch sein altes Team tüfteln einen Plan aus, wie sie
ihn retten können. Doch wird dies am Ende Erfolg haben?
Ridley Scott ist dafür bekannt Filme zu machen, die nicht nur mit
guten _Darstellern und überragenden Kamerabildern überzeugen,
sondern vor allem eine gewisse Ernsthaftigkeit, die immens zu
seinem gewohnten dramatischen Flair beitragen. Über die
Darstellerriege wie Matt Damon, Sean Bean, Jeff Daniels und vielen
weiteren bekannten Gesichtern kann man sich wirklich nicht
beschweren. Ebenso sieht es mit den wirklich pompösen Aufnahmen auf
dem Mars aus. Desweiteren sei noch das sehr gute und geschickt
eingesetzte 3D erwähnt, was wirklich tolle Popouts und
Tiefenwirkung erzeugt.
Kommen wir nun zu den leider doch für Ridley Scotts Maßstäbe eher
negativen Punkte. Es ist vor allem die sehr oft fehlende Dramatik
des Filmes, da er statt auf eine gewisse Ernsthaftigkeit vor allem
auf flapsige Dialoge (vor allem bei Watneys Videotagebuch) setzt
und damit nahezu den ganzen Flair des Films verfälscht. Was zur
Verfälschung auch beiträgt ist der teils sehr unpassende
Soundtrack. Ich dachte nicht richtig zu hören als ABBA - Waterloo
in einer Actionsequenz lief. Daneben sollten manche technische
Dinge wie die fensterlose Raumkapsel und das Loch in Watneys Anzug
zum Zwecke der Fortbewegung ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Solche Dinge ist man vielleicht von Michael Bay Produktionen wie
Armageddon gewöhnt, aber bestimmt nicht von Ridley Scott. Wer seine
früheren Werke kennt und diesen Film sieht wird sich vsl. wie ich
fragen, was sich Ridley Scott dabei gedacht hat. Wenn er damit ein
Experiment wagen wollte, ist dies gründlich schiefgegangen, denn
für ein Armageddon fehlte es an Action und für eine seiner
Produktionen an der nötigen Ernsthaftigkeit.
Als großer Fan seiner Filme bin ich eher enttäuscht aus dem Kino
gegangen, da mir einfach zu viele Sachen fehlten, die gerade seine
Filme auszeichneten. Dies konnten die tollen Marsaufnahmen und die
Darsteller dann auch nur bedingt retten. Zwar weiß ich, dass es von
diesem Film noch einen Extended Cit geben soll, aber ich befürchte,
dass dieser die Schwächen nicht oder nur sehr bedingt ausbügeln
kann. Von mir gibt es dafür 6/10P und ich muss sagen, dass Exodus,
der zwar auch Schwächen hatte, besser gefallen als dieses eher
misslungene Experiment.