Zitat:
Zitat von DrDoom
Musik lässt sich nicht ganz mit dem Film vergleichen, auch wenn es
da natürlich Unterschiede zwischen einen Bohlensong, einem REM
Titel oder einem Umbra et Image Album gibt. Beim Film gibt es diese
Schubladen ab wann ein Film A-Movie/Mainstream ist. Das hat auch
nichts mit Tiefgang zu tun, gerade von einem Blockbuster erwarte
ich eigentlich viel Tiefgang, da mehr Potenzial vorhanden ist.
Incetion, Dark Knight oder Matrix haben für mich keinen Tiefgang,
Matrix und Dark Knight sind reine Unterhaltung und Action,
Inception ist ein Blenderfilm der Tiefgang vortäuscht, wo nur ein
laues Lüftchen drin steckt. Mainstreamfilme mit Tiefgang sehe ich
bei Schindlers Liste oder Forrest Gump z.B. ok Fightclub kann man
da durchaus noch mitzählen, wenn gleich ich den nur durchwachsen
fand oder SAW ist für mich eine Reihe mit Tiefgang. Wahrscheinlich
sieht du Tiefgang anders wie ich.
2001 fand ich auch furchbar öde und viel später nun total überhypt.
Alien ist sicher unumstritten gutes Action-Horror
Popkornkino.
OK,wenn Du jetzt irgendwelche technisch/intellektuelle festgefügte
Schubladen nimmst, dann mag das so sein. Ich bin da kein Freund von
solchem Schubladendenken.
Mich würde aber mal interessieren, was dieeinzelnen Filme im
Grundtenor für Dich sind, damit ich verstehe, wie Du Filme
siehst:
Inception: ist für mich ein Film über Trauerbewältigung und das
Loslassen.
The Dark Knight: ist für michein Film über das wahre Ich eines
Menschen und als Gegenpol das Image, das er sich nach außen aufbaut
und am Ende oft selbst glaubt.
Matrix: ist für mich ein Film der versucht Philosophie und
Theologie verschiedener Kulturen in einen Film zu packen und daraus
eine moderne, messianische Erlöserparabel zu stricken. Spannender
Ansatz, quasi optisch dargestellte Philosophie zu erleben.
Allerdings ist die Reihe für mich am ehesten ein Belender-Film,
weil die Wacholskys irgendwann so viel pholosophisch/theologische
Ansätze reingepackt haben, dass sie letztlich fast schon
Selbstzweck wurden und vieles einfach nicht aufgelöst wurde/werden
konnte.
Schindlers Liste: hat für mich nur durch die tragische Thematik des
Holocausts Tiefgang. Denn er versucht historische Tatsachen
darzustellen und das macht betroffen und nachdenklich, schon per se
durch die Geschichte.
Forest Gump: erzeugt Tiefgang durch die Perspektive des
intellektuell eingeschränkten Protagonisten. Dabei nimmt man
bekannte Dinge allein durch diese Brille des Außenseiters mit
einfacher Logik ganz anders wahr. Das ist ein guter Kniff und macht
für mich Forrest Gump auch zu einem sehr guten Film, aber auch hier
kommt die "tiefgründige" Aussage mehrheitlich durch die eigentliche
Geschichte bzw. Perspektive zustande, nicht durch mehrere Ebenen
wie bei Nolan.
Beide von Dir als Filme mit Tiefgang angeführten Beispiele punkten
durch ihre grundlegende Hauptgeschichte und wie damit umgegangen
wird, bei Fightclub ist das ähnlich, durch den Schlusstwist, der
dem Film urplötzlich eine andere soziale Aussage gibt.
Mich würde jetzt mal interessieren, ob Du mit Filmen, die über
mehrere Ebenen funktionieren und ihren Tiefgang mehrheitlich durch
die Ebenen gewinnen die unter der eigentlichen Geschichte stehen
generell nichts anfangen kannst?
Herzliche Grüße
Arieve
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