Am Samstag habe ich mich auf die Reise zum Karlsruher Imax Kino
gemacht…
Ich finde es ehrlich gesagt absolut interessant zu lesen, wie der
Film bei so manchem angekommen ist.
Ich habe privat einen sehr guten Freund bei dem das gleiche
Phänomen ständig auftritt, er bewertet überaus viele Filme deutlich
schlechter als ich (teilweise richtige All-Time Favorites von
mir).
Ich kann sogar wenn ich die negativen Kritiken hier lese die
Emotionen erkennen, die Art wie geschrieben wird, die wirklich
ernst gemeinte Enttäuschung / Frustration der Person usw. und daher
ist das bemängelte auch nachvollziehbar.
Es hat eben jeder ein anderes Empfinden für Unterhaltung, manch
einer den Anspruch einen logisch erklärbaren Film zu bekommen,
manche verzeihen aber auch gewisse „Lücken zum Zweck“, wie ich zB
bei Indiana Jones einfach auch gewisse Unmöglichkeiten sei es
ignorieren der Schwerkraft o.Ä. verzeihe, weil mir der Film einfach
nur Spaß und feinste Unterhaltung liefert.
Auf die Gefahr hin hier jetzt doch nur viel zu wiederholen was
andere vor mir schon schrieben: mir gefiel der Film extrem gut. Er
hat auch meinen Jahres Kino-Liebling Guardians of the Galaxy
abgelöst. An sich bin ich kein großer Freund von „Astronauten
Missionen“, aber dennoch haben mich Gravity im Kino (zuhause hat er
ein wenig verloren) und jetzt Interstellar absolut begeistert,
fasziniert und in den Bann gezogen.
Für mich als Physik und Relativitätstheorie Unwissenden wurde alles
sauber und rund erklärt ohne das mich weitere Details oder gar die
Prüfung des Wahrheitsgehalts interessierten.
Insgesamt 3x war ich den Tränen nahe, was bei mir recht selten
vorkommt. Allerdings berührt mich das Thema Kinder sowie
Älterwerden doch mehr als ich mir einrede. Lob also auch an
McConaughey, der es dann wohl geschafft hat mir Emotionen zu
bringen. Ich fand sie aber weder zu aufdringlich, noch zu bewusst
intensiv. Aber eben ausreichend dosiert um mir nahe zu gehen.
Diese ganze Reise war einfach nur toll, besonders auch in IMAX
bebildert! Jede Ankunft brachte dieses Gefühl des Ungewissen und
durch das isolierte und weit weg von der Erde sein fühlte ich mich
stellvertretend für die Schauspieler ganz, ganz klein und
unbeholfen. Und schon das zeigt wie entsprechend groß das
Hineinversetzen in die Charaktere gegeben war.
Die Story brachte absolut genug Stoff zum mitdenken und neugierigem
Blick auf den weiteren Verlauf. Das Ende mag vielleicht etwas
formelhaft sein, das macht es aber nicht gleich schwach. Im
Gegenteil, ich empfand es als rund denn ein kryptischeres Ende
hätte dem Werk vielleicht nicht gut getan und es wäre auch nur
schwer einen unangenehmen Ruf wieder losgeworden als verschrien
sperriger, komplizierter Film.
Zu Hans Zimmer gebe ich auch nur zu Wort, dass ich immer beim
Einsatz des Haupt-Themes Gänsehaut bekam. Somit verneige ich mich
ein weiteres Mal.
Schön waren auch die unvorhersehbaren Überraschungen, es gab
vielleicht nicht viele, aber jede hat absolut funktioniert und der
Geschichte nur etwas weitere Würze verschafft.
Und endlich gabs mal wieder einen Blockbuster der mir nicht
bewusste CGI vorführt und mir zeigt was PCs alles kreatives
schaffen. Besonders diese on-board Kameras auf den Raumschiffen
oder die gebauten Setpieces haben mir ein total realistisches
Gefühl gebracht. So sehr ich die neuen Star-Trek Filme auch mag,
der CGI Look ist langsam einfach zu künstlich und plastisch. Und
die Effekte sind hier wirklich toll eingebaut und fallen ganz und
gar nicht auf. Das ist die Art Filme zu machen, und erhoffe ich mir
auch vom kommenden Star-Wars.
Insgesamt war das wieder einer dieser Kino Besuche bei denen man
das Gefühl eines Erlebnisses bekommen hat. Wozu das IMAX Bild und
der Ton natürlich auch beitragen.
Insg. 9 / 10 Punkten
Ich hoffe nur, der Film kann das Niveau im heimischen Kino auch
noch halten. Aber das wird sich noch zeigen.